hf500 hat geschrieben:
Moin,
ich habe mir jetzt die Daten der Roehren, bes. der Endroehre, nicht angesehen. Am Ende ist der Gesamtanodenstrom zu klein fuer einen vernuenftigen Feldspulenbetrieb in der bekannten Schaltung.
Das ist im Grundsatz richtig.
Ich hole jetzt mal etwas weiter aus, da albert66 ja auch schrieb, daß es darum ging, die Einarbeitung eines Dritten in die Materie zu ermöglichen.
Das Problem des zu geringen Anodenstroms tauchte bei den Anfang der 30er Jahre üblichen, recht schwachen Endröhren (z.B. RE 134, RES 164) auf, aber damit auch im späteren VE 301 dyn W. Die RES 164 konnte dort den vorgesehenen elektrodynamischen Lautsprecher in der "bekannten Schaltung" nicht ausreichend speisen. Daher hatte man dort einen 28 k Widerstand gegen Masse hinter der Siebkette als zusätzliche "Last" eingebracht, so daß die Feldspule von einem höheren Strom durchflossen wurde:
http://www.imperatorrex.de/schemave301dynw.htm Im vorliegenden OWIN hat man, wie auch z.B. in den von mir schon angeführten SABA-Typen, stattdessen eine sehr hochohmige Feldspule genommen, und wie bei SABA als zusätzliche "Last" bereits vor die Siebkette geschaltet. Dadurch wird der edyn-Lautsprecher unabhängig von der verwendeten Endröhre ausreichend elektrisch "erregt". Wie bereits gesagt, bedeutet dies natürlich eine zusätzliche, einkalkulierte Belastung für den Netztrafo des Radios. Ob nun, wie beim OWIN vermutet, 7500 Ohm, oder wie bei SABA üblich 10000 Ohm, ist im Grundsatz unerheblich.
Warum man hier diese Lösung wählte, entzieht sich meiner Kenntnis, denn mit der im Schaltplan gezeigten "kräftigen" Endröhre RES 964 hätte man eigentlich auch eine andere Schaltungsvariante für einen edyn-Lautsprecher realisieren können. Möglicherweise ist es so, wie bereits weiter oben angedeutet, daß dieser Lautsprecher bei OWIN "vorhanden" war, und sich diese Lösung deshalb auch hier im 62 W anbot.
Eine -nur entfernt- ähnliche "Zusatzlast" zum Trafo fand sich auch im
Telefunken 330 WL mittels eines 50k - Widerstands:
https://www.anode.de/wiki/index.php/Dat ... altung.pngDieser hatte
dort die Aufgabe, Einschaltspannungsspitzen abzufedern, die den Kondensatoren der Siebkette hätten gefährlich werden können. Dieses Radio besaß die schon recht kräftige
indirekt geheizte Endröhre RENS 1374d, die im Ggs. zu einer RES 164 / RE 134 erst aufheizen mußte, um Anoden-/Gitterstrom zu ziehen, so daß sich Spannungsspitzen aufbauten, bis alle Röhren arbeiteten. Im hier behandelten OWIN 62 W sitzt zwar lt. Schaltplan schon die recht kräftige Endröhre RES 964, jedoch ist diese ebenfalls direkt geheizt, so daß die Spannung im Radio unmittelbar nach dem Einschaltvorgang nicht ungebührlich anschwillt.
Gruß
k.