Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Ihr letzter Besuch: Sa Apr 27, 2024 11:02 Aktuelle Zeit: Sa Apr 27, 2024 11:02

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




 [ 2 Beiträge ] 
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Sa Nov 11, 2023 15:11 
Offline

Registriert: Sa Nov 11, 2023 14:36
Beiträge: 1
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,
ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen:
Mein Name ist Thomas und bin bin schon seit mehreren Jahren immer wieder mit Röhrenradios beschäftigt. Das ist so zu sagen mein Hobby. Da ich auch beruflich mit Elektrotechnik beschäftigt bin, würde ich meine Kenntnisse als "gefestigt" beschreiben.

Nun zum Thema:
Ich habe vor kurzem ein Selbstbau-Röhrenprüfgerät gekauft. Das Ding war ziemlich hinüber. (Messwerke zerstört, fehlende Teile). Da die Bedienelemente auch nur zum Teil beschriftet sind, habe ich mich dran gemacht, den Schaltplan aufzunehmen. Dadurch hoffte ich die Funktion zu verstehen.

Das Ergebnis ist als Anhang beigefügt.

Das Gerät besitzt einen nicht beschrifteten Modus-Schalter mit 5 Stellungen und stellt über die Buchsen "Anode" "Kathode" "G1" "G2" sowie die "Heizung" die Anschlüsse zum Verbinden der Röhre bereit. Diese werden dann auf die Sockel "gepatcht".

Wenn ich nun den Schaltplan so ansehe, kommen einige Fragen auf, und ich bitte hier um Hinweise:

1. Modus
Ich habe auf der rechten Seite des Schaltplan die resultierenden Schaltungen schematisch dargestellt. Kann mir jemand den Sinn von Modus 3/5 (und vielleicht auch 1) erklären. Hier wird die Kathode mit + verbunden ?!? (Test auf Schluss in der Röhre?)

2. Das Bauteil "R7"
Dieses Bauteil fehlte völlig. Einziger Hinweis sind die Befestigungslöcher im Bodenblech, welche auf ein recht großes Bauteil schließen lassen. Rein mechanisch in der Größe einer Anodendrossel. Ich tippe auf einen Leistungswiderstand in der Größe von ca 1-3K um den Strom durch die Messwerke zu begrenzen. Macht das Sinn?

3. Die Ansteuerung von G1
Für mich sieht das Netzwerk R1/C3 + Glimmlampe nach einem Kippschwinger aus. Dann würden auch die Anschlüsse für ein Oszilloskop (Am Gerät bezeichnet mit OSZI) Sinn machen. Das Problem ist nur, dass da nichts schwingt. Dazu ist C3 viel zu groß und der Vorwiderstand vor der Glimmlampe falsch. Die Verdrahtung deutet aber darauf hin, dass es an der Verbindung R1/C3 mal noch ein Bauteil gab. Eventuell ein Neon-Ableiter?


Ich würde mich sehr über Hinweise freuen und bedanke mich schon mal im Voraus.


Grüße


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Do Apr 25, 2024 17:49 
Offline

Registriert: Do Apr 25, 2024 17:31
Beiträge: 1
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Hr. Mitulski,

Das ist eine recht unübliche Schaltung für ein Röhrenprüfgerät (RPG), eher ein Röhrentester, der in Form eines Verstärkers aufgebaut ist.
Zu den Fragen:

1. Für den Modus-Schalter hat der Erbauer wohl das genommen was die Bastelkiste gerade hergab. Für mich sind auch nur die Stellungen 2 und 4 sinnvoll, bei allen anderen ist die Röhre ja falsch herum gepolt.

2. Da R7 völlig fehlt, könnte dort auch ein Ausgangsübertrager angeschlossen gewesen sein. Das paßt zu dem Glimmlampen-Kippgenerator.

3. Ich vermute daß parallel zur Glimmlampe noch ein Kondensator hingehört. Ich hab's mal ausprobiert. Mit einem 10nF-Kondensator parallel zu NE3 wurde es ein ca. 300Hz-Sägezahn mit 20Vss (das ist abhängig von der Zünd-/Löschspannung der jeweiligen Glimmlampe). Viele Glimmlampen mit Sockel haben einen eingebauten Vorwiderstand, der stört hier nur, also entfernen. Der Sägezahn wurde im Ub-Bereich von 100V - 200V erzeugt, darüber leuchtete die GL dauerhaft. Das Netzteil deines RPG liefert ca. 400V=, deshalb müssen die 510kOhm-Widerstände evtl. auch noch erhöht werden. Das Ganze ist sehr Bauteilabhängig und muß am Gerät ausprobiert werden.
Am Verbindungspunkt R1/R5 ergibt sich dann ohne C3 ein Sägezahn mit 10Vss. C3 gehört nicht zum Generatorteil, sondern ist ein Koppelkondensator ähnlich wie beim Röhrenverstärker und R8 ist der Gitterwiderstand. Weil er sehr niederohmig ist (200Ohm) liegen an ihm nur noch 10mVss Sägezahn an. Diese werden über SW5 und RV1 auf das Gitter gegeben.

Über die Wirksamkeit von RV1 bin ich im Zweifel (ausprobieren). Normalerweise testet man in RPG's mit einem 1MOhm-Widerstand das Vakuum der Röhre.

4. Schalter S4 und die zugehörigen Widerstände RK1 - RK25 bilden einen umschaltbaren Katodenwiderstand mit dem man vmtl. die beste Verstärkung bzw. den Anodenstrom einstellen kann.

5. Es ist nicht erkennbar ob die zwei Ebenen des Heizspannungsschalters SW7 getrennt einstellbar sind. Wenn sie verbunden sind, kann man nur in Mittelstellung 24V abgreifen, in den anderen Stellungen sind laut Schaltbild die Heizungsanschlüsse J12 - J14 kurzgeschlossen (Überprüfen).

6. Die Anodenspannung ist nur sehr eingeschränkt mit R2 und SW2 einstellbar, also 4 Einstellungen für die Anodenwiderstände. Kritisch wird es bei Röhren die lt. Datenblatt nur kleine Anodenspannungen vertragen, da bei ungeheizter Röhre die Anodenspannung immer ca. 400V beträgt. Evtl. erst heizen, dann Ua zuschalten und mit SW4 den Anodenstrom einstellen.

Fazit: Für mich ist das eher ein Röhrenausprobiergerät als ein Röhrenprüfgerät. Man kann ausprobieren ob die Röhre noch funktioniert, aber genaue prozentuale Aussagen über den Röhrenzustand wie z.B. bei einem Funke W19 o.ä. sind nicht möglich.

Gruß Norbert

Dateianhang:
Selbstbau - RPG.TIF


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


Nach oben
  
 
 [ 2 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum