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BeitragVerfasst: So Dez 31, 2023 0:26 
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Registriert: Fr Dez 29, 2023 15:34
Beiträge: 16
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Hallo zusammen,

hab bereits seit einiger Zeit den Telefunken Opus 2550 und Opus 2650 bei mir rum stehen. Bei beiden das gleiche Problem, es funktioniert nur ein Lautsprecher. Der andere Lautsprecher ist nur sehr leise hörbar wenn ich die Balance ganz drauf drehe. Da ich bisher noch keine Röhrenradios repariert hab, wollt ich mich zunächst mal an dem etwas einfacheren Model Opus 2650 versuchen (sieht für mich nach Abschrauben der Hauben etwas übersichtlicher aus als der Opus 2550). Soweit Möglich, hab ich versucht mich mithilfe diese Forums etwas schlau zu machen. Ein ähnliches Fehlerbild ist auch in anderen Beiträgen beschrieben und wenn ichs richtig verstanden hab sind meist in die Jahre gekommene Elkos in der Endstufe und/oder Reglerplatte bzw. Vorstufe das Problem. Teilweise waren auch Transistoren hinüber, aber nahliegender und einfacher in der Beschaffung scheinen mir erst mal die Elkos zu sein. Entsprechend hab ich mithilfe des Schaltplans folgende Liste an zu tauschenden Elkos und vorgesehenen Ersatzteilen zusammen gestellt:

Dateianhang:
Bildschirmfoto 2023-12-30 um 23.53.05.png


1. Was haltet ihr von dem Plan? Elkos mit den identischer Nennspannung und Kapazität waren nicht immer verfügbar. Sollten das ganze mit den Elkos die ich jeweils für den Tausch vorgesehen hab, trotzdem funktionieren, oder seht ihr noch Änderungs- und/oder Optimierungsbedarf?

2. Um besser Zugang zu der Endstufe zu habe, hab ich sie komplett ausgebaut und von den gelben und blauen Kabeln getrennt die vom Netztransformator her kommen. Kommt der Strom vom Transformator als Gleichstom oder ist das noch Wechselstrom d.h. muss ich beim Wiedereinbauen auf die Polung bei der Stromzufuhr achten?

Grüsse Florian


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BeitragVerfasst: So Dez 31, 2023 8:19 
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Registriert: Mo Okt 11, 2021 16:39
Beiträge: 216
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Erstmal Willkommen im Forum.

Jetzt zu den Fragen. Bei der Liste hat sich ein Fehler eingeschlichen. Bei den 4 Kondensatoren auf der Regler Platine ( C552, C554, C1552, C1554 ) steht vorne 2µF und hinten bei Reichelt 2200µF. Bei dem ersten C701 würde ich die Spannungsfestigkeit eine Stufe höher wählen, sofern er dann noch reinpasst.

Sofern die farbigen Drähte direkt aus den Trafo kommen, ist das Wechselspannung. Ein Trafo allein kann immer nur Wechselspannung transformieren. Das heißt, daß dann im Radio noch ein Gleichrichter sitzen muß, da die Röhren und Transistoren zum Betrieb Gleichspannung benötigen. Zu dem Gleichrichter gehört dan auch noch ein Sieb- und / oder Glättungskondensator. Meist in der Größenordnung von 50 bis 100µF bei Röhren, und 1000 bis 4700µ bei Transistoren. Der Wert ist abhängig von dem Strombedarf der Schaltung.


Gruß

Achim


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BeitragVerfasst: So Dez 31, 2023 11:30 
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Registriert: Mi Okt 14, 2009 9:34
Beiträge: 920
Wohnort: 258xx Plattstedt
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Moin!
Ein paar Anmerkungen:
Deutsche Elkos ohne weitere Angaben haben normalerweise eine Kapazitätstoleranz von ±20%.
Wenn bei den neuen mit etwas kleinerer Kapazität -10 +30% genommen wird, passt das recht gut.
Die beiden Spannungsangaben bedeuten: Die erste Spannung darf dauerhaft angelegt werden, die Zweite nur kurzzeitig - maximal 30 Sekunden, 3x die Stunde.
Gruß Gerrit


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BeitragVerfasst: So Jan 07, 2024 11:23 
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Registriert: Fr Dez 29, 2023 15:34
Beiträge: 16
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Besten dank für die Anmerkungen!

Hab meine Liste und Bestellung entsprechend angepasst und werde hier wieder berichten sobald die Ergebnisse meiner ersten Lötexperimente vorliegen.

Grüsse Florian


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BeitragVerfasst: So Jan 07, 2024 12:52 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9911
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Beim Tausch der Kondensatoren solltest Du folgendes beachten:

Erst einmal möglichst detailreiche Fotos und/oder Skizzen machen, die zeigen, wo die alten Kondensatoren angeschlossen sind. Bei diesem Radio sind die meisten Bauteile auf Platinen montiert. Aber auch dann kann man sich vertun, wenn es z.B. neben dem Bauteil ungenutzte Bohrungen in der Platine gibt.

Nicht alle Kondensatoren auf einmal auswechseln, sondern immer nach 2-3 Stück einen Funktionstest machen.

So erkennst Du, wenn beim Tausch ein Fehler passiert ist, und hast dann eine Chance, diesen zu finden und zu korrigieren.

Die Ersatz-Kondensatoren an den gleichen Punkten anschließen, an denen die alten Kondensatoren angeschlossen waren. Denn wenn man, weil die Bauform des neuen Kondensators anders ist, z.B. einen näher liegenden Massepunkt verwendet, kann das zu Brummstörungen und anderen Problemen führen.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Jan 09, 2024 21:37 
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Registriert: Fr Dez 29, 2023 15:34
Beiträge: 16
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Die Kondensatoren sind mittlerweile eingetroffen. Mit der Liste von oben und Schaltplan hab ich ich angefangen die Kondensatoren auszutauschen und nach dem Ausbau die Kapazität mit dem Multimeter zu messen. Jetzt bin ich auf zwei Kandidaten gestossen (C308, C1308), die laut Schaltplan 100 uF haben sollten, auf den an der Stelle verbauten Teilen stand aber noch deutlich zu erkennen 8 uF, was in etwa auch die Kapazitätsmessung bestätigt hat.

Dateianhang:
Kondensator 8uF_s.jpg


Dateianhang:
Ersatzteilliste_s.jpg


Was mach ich in so einem Fall? An Schaltplan/Ersatzteillist halten, oder das Auschtauschen was verbaut war. Ich hab das Radio gebraucht gekauft und kenn die Reparaturhistorie nicht. Könnte also sein dass hier mal gebastelt wurde. Ein paar der Lötstellen habe auf mich den eindruck gemacht, als ob die nachgelötet wurden.


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BeitragVerfasst: Di Jan 09, 2024 21:49 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1993
Moin,
das Schaltbild, das ich bei Elektrotanya gefunden habe, erzaehlt mir, dass C308 und C1308 in 10µ geaendert wurden. Am Ende ein Fehler im urspruenglichen Schaltbild.
Diese beiden Kondensatoren daher in 10µ/50V (damit man ihm sieht ;-) und es sollte gut sein.

https://elektrotanya.com/telefunken_opu ... nload.html

73
Peter


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BeitragVerfasst: Mi Jan 10, 2024 13:37 
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Registriert: Fr Dez 29, 2023 15:34
Beiträge: 16
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Salut,

und danke erstmal für den Hinweis auf den neuen Schaltplan. Hab die beiden (C308 und C1308) jetzt erst mal drin gelassen, da ich in meiner Bestellung keine 10 uF Elkos hatte. Zumindest den einen den ich draussen hatte und durchgemessen, schien vom Wert her auch noch zu passen.

Davon abgesehen hab ich mittlerweile beim Endverstärker alle Kondensatoren ausgetauscht und ihn, für einen ersten Test, wieder ins Radio eingebaut. Leider nach wie vor das gleiche Fehlerbild. Eine Box ist deutlich leiser als die andere. Die leise Box hat sich in der Lautstärke eventuell geringfügig verbessert, aber der unterschied zwischen den Boxen ist immer noch deutlich.

In einem zweiten Versuch hab ich mich an der im alten Schaltplan beschriebene Einstellung der Mittelpunktspannung an M703 und M1703 auf jeweils 19 V mittels R304 und R1304 versucht. Hatte nur ein Multimeter und hab mit dem dann abwechselnd an den beiden Messpunkten probiert. Anfangs war etwa 1V unterschied beim Spannungsabfall an den beiden Messpunkten. Mit etwas drehen an den beiden Potis konnte ich die Spannung dann an beiden Messpunkten auf 17,2V angleichen. Was den Lautstärkeunterschied betrifft hat aber leider auch das nicht wirklich weiter geholfen.

Beim Test ist mir noch eine Sache aufgefallen, im Radio Modul haben, abgesehen von einer Röhre alle, leicht glühende Drähte. Heisst das die Röhre ist hinüber, wenn da kein Glühen mehr zu sehen ist? Bzw. wie kann das mit einfachen Mitteln geprüft werden?

Grüsse Florian


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BeitragVerfasst: Mi Jan 10, 2024 13:58 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Beiträge: 776
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Hallo Florian,
wechsele auch die Elkos C238 und C239 sowie C1239 und C1239 Selbiges dann die Elkos der 5er und 15 Bauteilnummern.
Die Röhrenheizung besteht aus einem Hochtemperatur Draht und je nach Systemaufbau der Röhre und der Umgebungshelligkeit der Röhre, ist dessen glühen bei einem Röhrentyp mal mehr und bei einem anderen , weniger zu sehen.
Bei völliger Dunkelheit aber ist das Röhrenglühen gut sichtbar.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Mi Jan 10, 2024 15:55 
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Registriert: Fr Dez 29, 2023 15:34
Beiträge: 16
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Hallo Fritz,

die 5er und 15er hatte ich auf dem Plan, die C238/239 und C1238/C1239 ich nehm ich in dem Fall noch mit rein.

Noch eine Anmerkung zu der erwähnten Mittelpunktspannung: Hab noch etwas mehr mit den Potis experimentiert, aber unabhängig von der Einstellung, kommt der Spannungsabfall an keinem der Messpunkt über 18V. Auf die im Schaltplan erwähnten 19V komm ich nicht. An den Abkoppelelkos für die Lautsprecher sieht es ähnlich aus. Wie ist das zu verstehen? Es sind noch irgendwo kaputte Elkos oder Widerstände im System an denen viel Spannung abfällt, so dass an dem Messpunkten nicht mehr die 19V möglich sind?

Grüsse Florian


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BeitragVerfasst: Mi Jan 10, 2024 17:32 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Beiträge: 776
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Diese Mittenspannung nahe 19V ist stark von der Betriebsspannungshöhe abhängig, diese sollte in dem fall bei 38V liegen.
Wichtig aber ist der Ruhestrom der bei Lautstärke 0 in einer kleinen Toleranz, anliegen sollte.

_________________
M. f. G.
fritz


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BeitragVerfasst: Mi Jan 10, 2024 17:49 
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Registriert: Fr Dez 29, 2023 15:34
Beiträge: 16
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Erste Fortschritte, nachdem alle axial Elkos (die 50 uF radial Elkos muss ich auch noch bestellen) auf der Reglerplatte gewechselt sind, ist die Lautstärke des bisher leisen Kanals deutlich lauter, nahezu ähnlich zum anderen Kanal.

Betriebsspannung hab ich in dem Zug auch noch gemessen. Lag bei 37.7 V.

@Fritz: Der Ruhestrom bei Lautstärke Null, an welchen Messpunkten sollte der gemessen werden. Ist das die Strommessung die im Schaltplan nach Abgleich der Mittelpunktspannung beschrieben wird, für die die Brücken aufgelötet werden sollen?

Grüsse Florian


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BeitragVerfasst: Do Jan 11, 2024 22:09 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1993
Moin,
in dem mir vorliegenden Schaltbild fehlt die Ruhestromeinstellung.

Am sichersten ist, den Ruhestrom ueber den Spannungsabfall an den Emitterwiderstaenden einzustellen, wie es heute allgemein ueblich ist.
Dazu die Spannung errechnen, die der Ruhestrom an 0,39 Ohm erzeugt und diese Spannung ueber R702/1702 einstellen.
Dann muss man auch keine Bruecken oeffnen etc.
Die Endstufensicherungen herausnehmen und stattdessen ein Milliamperemeter anschliessen, ginge auch, aber da misst man den gesamten Strom in den Endverstaerker und nicht nur den in der Endstufe.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Fr Jan 12, 2024 11:21 
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Registriert: Fr Dez 29, 2023 15:34
Beiträge: 16
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Salüt,

sorry wenn ich hier etwas laienhafte fragen stell, aber ich bin neu auf dem Gebiet und mein letzter Werkunterricht liegt schon etwas zurück. Die Berechnung des Spannungsabfalls nehm ich an würde dann nach Ohmschem Gesetzt laufen, oder? Dazu müsste ich ja dann noch die höhe des Ruhestroms kennen: Wie bzw. and welchen Messpunkten kann ich den bestimmen? Ist das der Strom der zwischen Trafo und Endstufe fliesst?

Die erwähnten Emitterwiderstände sind die genannten R702 und R1702, oder?
Dateianhang:
Emitterwiederstände.png


Grüsse Florian


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BeitragVerfasst: Fr Jan 12, 2024 11:40 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Beiträge: 776
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Hallo Florian,
wie Peter es schon schrieb, gibt es drei Möglichkeiten der Ruhestromeinstellung , der bei 35mA liegen sollte. Die einfachste dabei, die 1,25 A Sicherung raus und das Multimeter auf DC Strom schalten und die Messstrippen demensprechend umstecken und an den Sicherungshalter klemmen und bei Lautstärke 0 ! messen. Da bei dieser Messung der Vorstufenstrom von 7-10 mA mit einfließt, wäre dann auf 45 mA einzustellen.
Die zweite und mit der dritten Möglichkeit, die genauere Messung, wäre dann, den Kollektordraht des T701/1701abzulöten und dazwischen dann auf 35 mA mit dem Poti Trimmer R309/1309 einzustellen.

_________________
M. f. G.
fritz


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