Dampfradioforum

Guten Abend,
habe von meinem verstorbenem Onkel ein Graetz Polka 613 geerbt.
Wenn ich das Gerät einschalte ist egal auf UKW nur ein Rauschen zu vernehmen.
Auf MW und LW bekommt man ganz unklar einen Sender rein.
Man sieht beim Sendersuchen keine Veränderungen am Magischen Auge.

Gibt es für dieses Gerät einen Fehlersuchplan?

Mfg Nils

Hallo Nils,
Röhrenradios dessen Baujahr vor 1960 war Und die seit mehreren Jahrzehnten keine Fachmann oder eine mit der Röhrentechnik erfahrene Person gesehen haben, leiden mehr oder weniger an defekten Kondensatoren, die, bevor das Gerät erneut bestromt wird, ersetzt werden müssen. Auch wenn das Gerät noch leidlich spielt. Sonst besteht eine Überlastungsgefahr der Baugruppen im Radio und somit auch eine Gefahr für leib und leben.

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M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen

Man findet per Suche zwar einen Schaltplan, aber das komplette Servicemanual müßte via https://www.radiomuseum.org/r/graetz_polka_613.html beschaffbar sein.

Ich bin dort selbst (noch) nicht Mitglied, noch am überlegen, ob einige meiner alten Unterlagen dort evtl. gut aufgehoben wären. D.h. ich kann Dir da nicht weiter helfen. Der Tip im Vorpost gilt allemal und weitere Tips - falls "neu im Geschäft" - sind in den ersten beiden threads dieser Rubrik. Einen direkten Suchplan gibt es nicht, außer daß man zuerst sich um das Netzteil kümmert und in den Röhrenstufen kritische Kondensatoren untersucht/tauscht (Koppel- und Abblock-Cs).

Gruß Peter

Hallo Nils,

es gibt von Eike Grund das Buch 'Radios der 50er Jahre: Restauration, Wiederinbetriebnahme und Reparatur'.

Dort sind in aufsteigenden Schwierigkeitsgraden die erforderlichen Schritte beschrieben, um so ein Gerät wieder in Gang zu setzen.
Meines Wissens nach gibt es dieses auch als E-Book.
Service-Manuals, wie sie es für moderne Geräte gibt, gab es seinerzeit nicht, allenfalls einen Abgleichplan sowie einen Seillaufplan, falls mal ein Skalenseil gerissen ist.

In guten Schaltplänen stehen die Nennspannungen an verschiedenen Messpunkten angeschrieben, wobei diese angegebenen Spannungen nicht punktgenau eingehalten werden müssen.
Abweichungen von ca. +/- 5% können durchaus toleriert werden.
Dabei aber beachten, dass seinerzeit mit 220V Nennspannung gearbeitet wurde, heute mit 230V.
Sollte Dein Gerät eine Umschaltmöglichkeit auf 240V haben, empfiehlt es sich, diese zu nutzen.


Viele Grüße und gutes gelingen

Martin

Hallo Martin, hab mir das Buch, welches du vorgeschlagen hast besorgt und werde es mal lesen.
Besten Dank Nils