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 Betreff des Beitrags: Graetz Sinfonia 522
BeitragVerfasst: Do Aug 07, 2008 3:13 
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Hallo,

nun will ich auch einmal einen Reparaturbericht versuchen, und nicht nur "Geräte, die die Welt nicht braucht" vorstellen. :)

Es handelt sich um einen Graetz Sinfonia 522 mit Schallkompressor. Das Radiogerät gehört unserem Forumskollegen "senseo" der es mir zur Instandsetzung anvertraut hat.
Die Reparatur wird einige Zeit in Anspruch nehmen, da ich es nicht nur bei einer einfachen Instandsetzung belasse, sondern alle Funktionen wiederherzustellen gedenke.
@senseo: Keine Sorge, - ich werde keine Stundensätze berechnen. :D

Momentan befinde ich mich noch in der Vorbereitungsphase. Das heißt, ich erstelle erst einmal einen Plan was so alles zu machen ist.
Senseo hat bereits in seinem Anfrageposting eine Mängelaufstellung gemacht. Ich wiederhole dies nochmals kurz zur Erinnerung.

1) Schlechter Empfang.

Anm.: Bei LMK eigentlich überhaupt kein Empfang.

2) Knarzen und knistern aus dem Lautsprecher bei erhöhter Lautstärke.

Anm.: Bei UKW. Dreht man lauter, dann krächzt es nur noch.

3) Klangregisterumschaltung klemmt.

Anm.: Vermutlich ein mechanisches Problem. Sollte lösbar sein.

4) Beim Sender suchen ist am Knopf ab und an ein ruckeln zu spüren.

Anm.: Wenn sich die beiden Skalenzeiger passieren, dann streifen sie aneinander. Das werde ich schon hinkriegen.

Das Gerät ist völlig unverbastelt. Einzig ein neues Skalenseil ist irgendwann mal eingezogen worden. Das könnte aber auch schon 25 Jahre her sein.
Ich bringe nun am besten erst mal ein paar Bilder.

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Oben mittig befindet sich der Schallkompressor

Bild

Ich habe dann zunächst einmal das Gerät entstaubt.
Dann ging's auf den Tisch. Die Bodenplatte ist aus Pappe und wurde von Graetz bei der Fertigung angenagelt. :evil:
Nach vorsichtigem Lösen hatte ich dann die Unterseite vor mir.
Nahezu sämtliche Schrauben die das Chassis am Gehäuse festhalten befinden sich unter dieser Bodenplatte. Man kommt also nicht drum herum.

Wie nicht anders zu erwarten, fanden sich viele Papierkondensatoren.
Wenn ich die alle ausgetauscht habe, dann muß ich erst mal meine Vorräte ergänzen. :wink:
Mittlerweile kennt fast jeder diese gelben Dinger. Gute Qualität zwar, - aber eben knallgelb. Diese so ohne jegliche Tarnung einzusetzen, widerstrebt mir aber nun. Ich werde da was machen.
Nun wird sich vielleicht der eine oder andere sagen: "Der Rocco11 hat doch einen an der Waffel! Wieso will er die Kondensatoren auf alt machen, obwohl vielleicht nie wieder jemand die Chassisunterseite sehen wird?"
Naja, - weil es mir eben so besser gefällt. :wink:

Die bis jetzt ausgetauschten EROs waren allesamt hinüber.
Wie nicht anders zu erwarten war. Komisch, daß z.B. zwei Kondensatoren mit 0,01 µF eine Kapazität von 0,041 bzw. 0,062 µF anzeigten. Ich erinnere mich aber, daß bereits auf RMorg jemand mal was von diesem seltsamen Effekt schrieb. Ungeklärt - für mich jedenfalls - ist aber, ob die Kondensatoren nur scheinbar, oder aber tatsächlich diesen erhöhten Wert haben. Im ersteren Fall würde das bedeuten, daß das mit einer Meßfrequenz arbeitende Kapazitätsmeßgerät beschissen wird. Vielleicht sollte ich mir zusätzlich mal eine echte Kapazitätsmeßbrücke zulegen.

Den Isotest haben alle Kondensatoren nicht bestanden.
Wohl dem, der ein Isotest 7 hat. :wink:

Durchgefallen ! Der Zeiger muß auf Rechtsanschlag zurückgehen.
Bild

Das sollten eigentlich nur 10 nF sein.

Bild

Ich habe da noch ein kleines, relativ unbedeutendes Problem:

Experten, - bitte nachdenken:

Der Schaltplan stimmt nicht 100%ig mit der Schaltung überein! Obwohl es derjenige ist, der bei dem Gerät dabei war! :roll:
Von der Anode der EL84 sollten eigentlich nur zwei Leitungen weggehen. Eine zum Ausgangstrafo, - und eine über einen Kondensator von 5 pF zum Gitter der EM34. In der Schaltung ist aber noch eine dritte Leitung. Wenn ich's richtig gesehen habe, dann führt ein Widerstand (angekokelt) mit 12 KOhm und ein nachgeschalteter Kondensator mit 5000 pF direkt zum Plusanschluß des Ladeelkos !!
Dieser 5000 pF Kondensator ist von den Abmessungen her größer als die anderen 5000 pF Kondensatoren im Gerät. Auch hat er keine Angabe der zulässigen Gleichspannung, sondern zwei Wechselspannungsangaben.

Er trägt die Aufschrift: 5000 pF 500V~ 250V~ (b)

Hat sowas schon mal jemand gesehen? Und wieso ist das nicht im Schaltbild eingezeichnet? Widerstand und Kondensator machen nicht den Eindruck, als wären sie irgendwann nachträglich eingebaut worden. Es sieht eher so aus, als wären sie schon immer drin gewesen.

Falls da irgend jemand was weiß, - bitte mitteilen.

Ok. Das war's mal für heute.

Gruß und gute Nacht.

Rocco11


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BeitragVerfasst: Do Aug 07, 2008 10:49 
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Hallo Rocco11

Im Lange-Schaltplan ist dieser Kondensator auch nicht eingezeichnet.

Bild

Kannst Du den Original-Plan mal zum Vergleich hier einstellen?

Gruss, Walter


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BeitragVerfasst: Do Aug 07, 2008 11:19 
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Hallo Walter,

ja, das kann ich machen.
Muß den Plan nur zuerst scannen. Ich habe ihn bislang ausschließlich auf Papier.

Bis dann,

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Do Aug 07, 2008 12:27 
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So. Jetzt hab' ich's.

Bild

Der 12 kOhm Widerstand ist ziemlich mitgenommen. Der Lack ist ab. Zu messen waren eben diese 12 kOhm. Ob der im Neuzustand mal einen anderen Wert hatte oder nicht, wird wohl im Dunkeln bleiben.

Der Kondensator ist vom Typ "ERO-Papier". Nur sind seine Spannungsangaben etwas seltsam. Hat man diese oder ähnliche Bezeichnungen nicht eher bei diesen Funkentstörkondensatoren? Die, die an der Netzspannung liegen?

Unklar ist mir auch, was dieses RC-Glied an dieser Stelle soll. Ginge es nach Masse, so wäre eher eine Erklärung denkbar. Ich habe vorhin extra nochmals nachgesehen und nachgemessen, - kein Zweifel möglich. Es geht tatsächlich zum Ladeelko. :Schulterzuck:

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Do Aug 07, 2008 13:02 
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weglassen,schauen was passiert.

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: Do Aug 07, 2008 14:35 
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Hi PL504,

ja, - das klingt plausibel.
Ungeklärt ist aber nach wie vor, wofür dieses RC-Glied überhaupt drin ist, und wieso es nicht im Plan auftaucht. Zwar steht unter dem Plan "Änderungen vorbehalten" wie bei allen Plänen, - aber zumindest in der Startserie dieses Radiomodells dürfte diese RC-Kombination noch nicht drin gewesen sein. Hinzu kommt, daß diese Schaltung wohl eher selten sein dürfte, denn zumindest ich habe sowas bislang noch nie gesehen.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Do Aug 07, 2008 19:59 
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Auf den ersten Blick sah das für mich ähnlich aus wie ein Teil der Anschaltung für einen (in diesem Gerät nicht vorhandenen) elektrostatischen Hochtöner.
Aber das passt nicht, denn der Kondensator, nicht der Widerstand, müsste an der Anode der EL 84 sitzen. Außerdem ist der Plus-Anschluss normalerweise nicht am ersten Siebelko, sondern an der besser gesiebten Spannung am Gitter 2 der EL 84 angeschlossen. Und die Werte passen auch nicht: der Koppelkondensator für einen elektrostatischen Hochtöner hat typisch 1 nF und der Vorwiderstand einige 100 k Ohm.
So eine Schaltung habe ich auch noch nie gesehen. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass sie eine Frequenzgangkorrektur im Hochtonbereich bewirkt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Do Aug 07, 2008 21:15 
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Hallo,

das könnte ich machen nach der Fertigstellung.
Mit einem NF-Wobbler kann ich zwar (noch) nicht dienen, und auch ein (Hardware-) NF-Spektrum-Analyzer fehlt noch in meiner Sammlung, aber eine Aufnahme des Frequenzganges mit Sinusgenerator und/oder Oszilloskop bzw. NF-Millivoltmeter ist möglich.
Ich werde das mal in Betracht ziehen. So in zwei Wochen, oder so. :wink:

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Do Aug 07, 2008 21:16 
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Vielleicht dient das einer zusätzlichen Brummkompensation, deshalb auch der Anschluß am Ladeelko, so eine Art 50-Hz-Gegenkopplung.....

Gruß
Thomas

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Don´t pay the ferryman, until he get´s You to the other side (Chris de Burgh)


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BeitragVerfasst: Fr Aug 08, 2008 21:35 
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Hi,

die erste Staffel der Kondensatoren ist nun fertig und bereit zum Einbau.
Mir hat der Gedanke einfach nicht gefallen, daß ich da diese gelben Zitronenlutscher einlöten soll. Bei einer Neukonstruktion, - keine Frage -, da würde ich sie natürlich unbearbeitet verwenden. Aber nicht in einem alten Röhrenradio. Selbst dann nicht, wenn sie vermutlich nie jemand zu Gesicht bekommen wird.

Ich werde natürlich dem Gerät später eine ausführliche Reparaturdokumentation beilegen. Sonst wundert sich vielleicht irgendwann jemand, wieso die bis dahin vielleicht (scheinbar) 70 Jahre alten ERO-Papierkondensatoren noch einwandfrei funktionieren.
Obwohl, - unter der Lupe halten die Kondensatoren einer Prüfung nicht stand. Mancher wird auch mit bloßem Auge die Tarnung erkennen.

Als nächstes nehme ich mir die Elkos vor. Lade- und Siebelkos scheinen noch einwandfrei zu sein. Kein Brumm, - keine erhöhte Stromaufnahme.
Aber da sind ja auch noch Kathodenelkos, - der Ratioelko, - und ein Elko bei den Lausprechern. Diese sind alle in langen, schlanken Alu-Gehäusen. Da würde eine Tarnung schwierig werden. Aber, - mal sehen.

Danach, - und erst danach, - baue ich das Chassis aus.

Darüber berichte ich dann aber wenn es soweit ist.

Hier noch etwas zum betrachten:

Bild

Bild


Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Sa Aug 09, 2008 0:16 
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Mir persönlich ist form und farbe egal,aber respekt vor denen,die sich diese arbeit antun und neue kondensatoren in filegraner feinarbeit in die alten orig. gehäuse einzubauen. Alle achtung,schaut toll aus,wie original. Mir persönlich isses zu viel arbeit,bin froh wenn ich die radios in funktionsfähigen zustand bekomme. Da ich die geräte eh nicht veräußern will,ist es auch nicht so tramatich.

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: Sa Aug 09, 2008 0:28 
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Hi PL504,

das sind die Neuen.
Innen sind sie gelb.

Ein geschultes Auge erkennt die "Fälschung" sofort.
Der "ERO" Schriftzug verläuft gerade und nicht schräg.
Außerdem gab es meines Wissens nie ERO-Papierkondensatoren die mit "630V-" oder "400V-" beschriftet waren. Hier aber wollte ich bei der Realität bleiben. Das heißt, - was außen drauf steht ist auch innen drin. :wink:

@amiga3000:
Das Entkernen und innen hineinbauen funktioniert bei dieser Bauart nicht. Das geht bei Kondensatoren die in einem Glas- oder Pappröhrchen drin sind. ich habe es zwar versucht, habe es aber hier nicht hingekriegt. Der alte Kondensatorwickel ist gewissermaßen "am Stück" und außen rum ist nichts Festes mehr. Da kommt dann gleich die Banderole. Und die kriegt man praktisch nicht runter ohne sie zu ruinieren.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Sa Aug 09, 2008 16:26 
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Hallo,

ich habe hier nochmals diesen Kondensator, der nicht im Schaltplan eingezeichnet ist. Das Bild ist etwas unscharf, aber man kann erkennen daß da keine Angabe der Gleichspannung aufgedruckt ist. Es sind stattdessen zwei Wechselspannungsangaben vorhanden, die 500V~ und 250V~ (b) lauten.

Dem Kondensator ist - wie schon geschrieben - ein Widerstand von 12 kOhm in Reihe geschaltet. Diese RC-Kombination hängt parallel primärseitig am Ausgangstrafo. In dem von mir geposteten Schaltbild ist diese Kombination fälschlicherweise mit dem Fußpunkt am Ladeelko eingezeichnet. Richtig ist, daß der Fußpunkt an den Siebelko geht. Somit liegt die RC-Kombination genau parallel an der Primär-AT-Wicklung.
Damit soll wohl eine Schwingneigung zu sog. "wilden Schwingungen" vermieden werden.

Unklar ist nur, weshalb dieser Kondensator so robust ausgeführt ist. Er ist auch größer als die anderen mit 5000pF.
Was meint ihr, - ist als Ersatz eine Type mit 630V- ausreichend?

Gruß

Rocco11

Edit: Ooops - Bild vergessen gehabt. :oops:


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


Zuletzt geändert von Rocco11 am Sa Aug 09, 2008 17:24, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So Aug 10, 2008 3:44 
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Hi,

nun habe ich herausgefunden, was das für Kondensatoren sind.
Das sind Funkentstörkondensatoren !!
Das hättet ihr mir auch sagen können.

Am Netztrafo primärseitig sind auch noch zwei. Mit je 5000 pF
Die habe ich mal ausgelötet und getestet. Zumindest einer ist völlig hinüber. Scheinbare 10000 pF statt 5000 pF und beim Isolationstest durchgefallen.
Der andere war noch in erstaunlich gutem Zustand. Es wurden knapp 4000 pF angezeigt und den Iso-Test hätte man gerade so noch durchgehen lassen können.
Ich habe dann probeweise noch mit dem Niederspannungs-Ohmmeter gemessen. Da hatte dann der eine etwa 80 MOhm und der andere etwa 850 MOhm.

Was mache ich nun mit denen? Viele meinen ja, daß man diese Kondensatoren am besten ganz weglassen soll. Z.B. ist 'Getter' (wo ist der überhaupt ?) ein vehementer Verfechter dieses Standpunktes.
Andererseits hat man seinerzeit die Dinger ja nicht zum Spaß eingebaut. Ich könnte höchstens diese nach VDE zugelassenen Y-Kondensatoren einbauen. Die wären aber nicht axial, sondern im Rastermaß für Platinen. Da ginge dann nichts mit tarnen.

Das Chassis ist nun raus. Am Lautstärkeregler und an den Klangregistern sind auch noch ERO-Papier. Die werden morgen getauscht.
Der Skalentrieb ist für einen 'Nicht-Saba' relativ kompliziert. Eine Kombination aus Stahl- und Nylonseil. Da streifen sich die Zeiger beim begegnen.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: So Aug 10, 2008 9:39 
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Bezüglich des Weglassens der Kondensatoren schließe ich mich Getter an. Ich baue diese Kondensatoren bei allen Geräten aus, weil sie funktional überflüssig sind und eine Gefahr darstellen (bei Schluss Netzspannung auf Chassis). Nachteile durch das Weglassen habe ich noch nie festgestellt.

Wenn Du auf originalgetreues Aussehen Wert legst, kannst Du ja durchaus diese Kondensatoren entkernen und keine neuen einbauen. Im Gegensatz zu den Y-Kondensatoren, die von der Bauform überhaupt nicht passen, würde das dann aussehen wie original.

Dass der Kondensator am NF-Ausgangstrafo eine Funkentstörfunktion hat, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Mit dem Widerstand in Reihe würde das höchstens zur Funkenlöschung taugen. Wenn aber im Anodenkreis Funken entstehen, z.B. durch Aussteuerung einer Endstufe ohne Last (siehe Beitrag von PL504), dann läuft etwas grundsätzlich schief. Das ist kein normaler Betriebsfall.

Lutz


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