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BeitragVerfasst: So Mär 18, 2007 15:12 
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Registriert: So Feb 18, 2007 1:46
Beiträge: 25
Wohnort: Köln
Hallo zusammen, habe aus der Bucht ein "Fidelio" fischen können, konnte nicht wiederstehen, es hat diese Schallkompressoren und war so schön billig, weil der techn. Zustand war nur mit "ok" angegeben, was mich dann auch skeptisch machte. Nun stehts hier: nach einigem zicken und knistern kam plötzlich ein wahnsinnig voller und differenzierter Klang aus dem Ding und der Empfang ist sehr gut. Diese Hochton-Trompeten bilden im Gesamtklang eine echt beeindruckende Farbe. Dennoch: Der Seilzug hadert etwas und einige der Klang-Preset-Knöpfe bleiben stecken, und das Dingen ist von innen total verdreckt, beim drehen an den Reglern knistert es sehr laut und das Volume reduziert sich beim drehen am Bassregeler abrupt um 90%, kommt aber dann wieder. Ich denke deshalb, das Teil ist nicht defekt sondern einfach nur nie gewartet worden.

Daher meine Frage an Euch: Kann ich da mal mit dem Staubsauger rein? Natürlich gaaaanz vorsichtig und bei gezogenem Stromstecker... Und, kann man auch als Voll-Laie mit Kontaktspray das Nötigste verbessern? Habe hier im Forum keine Anleitung gefunden, wäre aber dankbar wenn jemand einen Link hätte wo solche Basiskenntnisse einigermassen verständlich nach zu lesen wären.

Hier noch ein Bild, man sieht leider den Schmutz nicht so gut aber es ist schon arg verstaubt.

Bild

so siehts übrigens von vorene aus:

Bild

Viele Grüsse von Stephan


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 Betreff des Beitrags: Reinigung Fidelio
BeitragVerfasst: So Mär 18, 2007 17:45 
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Registriert: Di Okt 24, 2006 21:39
Beiträge: 1230
Wohnort: Hilden im Rheinland
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo

Ich habe meine Neuzugänge immer "grundgewartet",d.h.:

Chassis ausgebauen. Mit Staubsauger und weichem Pinsel losen Schmutz entfernen. Knöpfe und Skala demontieren und dahinter sauber machen.Für die Reinigung der Knöpfe eignet sich eine alte Zahnbürste mit gekürzten Borsten.Die Messingbeschläge der Knöpfe können mit Chrompolitur(z.B.Autosol)wieder zum Glänzen gebracht werden.
Die Rückseite der Skala nur trocken abwischen.Feuchtigkeit ruft Oxidation hervor,welche beim Nordmende häufig in Bereich der Klangskalen und um die Anzeigeröhre findet.(grüne Verfärbung).Mechanische Teile wie Drehkondensatoren,Achsen und Seilumlenkrollen auf Leichtgängigkeit prüfen.Manchmal bewirkt ein kleines Tröpfchen Öl oder WD40 ware Wunder.
Die Tastatur kann vorsichtig mit Kontakt 60 (ganz wenig ist hier viel)gereinigt
werden.Möglichst nur die Kontakte besprühen und danach mehrfach betätigen.Fürs "entkrachen"von den Reglern brauch ich selber noch´n Tipp,weil das mit Kontaktspray nicht immer funktioniert.
Im Einzelfall ists angezeigt,auch die Röhrensockel zu reinigen.Nach einer solchen Aktion alles vorsichtig wieder zusammenbauen und einen Probelauf durchführen.Wenn das beschriebene nicht viel geholfen hat,muß repariert werden.In dem Punkt gibt es erfahrenere Röhrenfreunde im Forum.

Gruß
Roman

_________________
Grüße aus dem Rheinland
Roman


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sa Mai 05, 2007 21:59 
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Registriert: Do Jan 04, 2007 23:28
Beiträge: 4
Wohnort: Kreis DÜW
Hiho Leutz;


@ Stephan;

feine Kiste, die Hornkonstruktion ist echt genial. :P :P

Vorsichtig aussaugen und pinseln kannst Du ruhig machen; wie Roman anmerkte ist es sinnvoll, dazu das Chassis auszubauen; sind ja in den meissten Fällen nur 4 Schrauben am Gehäuseboden. Sei beim Abpinseln aber extrem vorsichtig, es sind Spulen mit sehr dünnem Draht verbaut. :shock:
Wenn Du in Besitz eines Kompressors bist, kannst Du auch vorsichtig mit mäßigem Druck ausblasen, ich mache das meisst so. :wink:

Mit den Potis ist das so eine Sache: Wenn sie einfach auszubauen und zerlegbar sind, dann ist das der bessere Weg. Beim Auseinanderbauen aufpassen, am Schleifer ist ein Graphitstift, nicht dass der verloren geht. Mit einem mit Kontaktspray benetztem Kaffeefilter (kein Witz!!) nun die Kohleschleifbahn und die Kontaktbahn des Schleifers reinigen. Das Papier des Kaffeefilters fusselt nicht und hat etwas "Reibewirkung" sodass damit gut Oxydationen entfernt werden können.
Wenn das Poti nicht zerlegbar ist, bleibt keine andere Möglichkeit als vorsichtig in eine Öffnung hineinzusprühen und es dann zu betätigen, damit sich der Wirkstoff gut verteilen kann. Dann aber besser sogenanntes "Tunerspray" verwenden. Dies ist etwas milder und es sollen keine agressiven Rückstände zurückbleiben.

Bei den Tastensätzen ist auch Vorsicht geboten. "Einfach" Kontaktspray drauf kann ich nicht gutheissen, aus folgendem Grund: Das Trägermaterial der Kontakte ist ja meisst aus Hartkarton, Pertinax oder ähnlichen saugfähigen Materialien. Das Kontaktspray löst nun Oxydationen von den Kontaktfahnen und diese "Reinigungsflüssigkeit" dringt dann in das Trägermaterial ein. Das kann dazu führen, dass dieses Material dadurch elektrisch leitfähig wird. Weil im Röhrengerät ja einige 100 Volt vorherrschen, kann es zu unkontrollierten Kriechströmen und Schmorstellen in den Kontaktsätzen und auf der Platine kommen. Deshalb: Ist der Kontaktsatz in offener Bauart, dann möglichst wieder mit dem getränkten Kaffeefilter die Kontaktstellen säubern (sofern man eben drannkommt). Ansonsten etwas vom Tunerspray (nur in hartnäckigen Fällen Kontaktspray nehmen) in den Deckel der Dose sprühen und dann das Mittel mit einer Spritze mit Nadel aufsaugen und gezielt auf die Kontakte geben. Dies unbedingt so tun, damit möglichst kein Reiniger auf das Trägermaterial gelangt. Dann Tastensatz mehrmals betätigen, damit das Tuner/Kontaktspray gut wirken kann.

Gruß

Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Reinigung Fidelio
BeitragVerfasst: Mi Mai 09, 2007 16:41 
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Registriert: Sa Jul 08, 2006 14:17
Beiträge: 25
Wohnort: Darmstadt
Valvotek hat geschrieben:
Hallo

Ich habe meine Neuzugänge immer "grundgewartet",d.h.:

Chassis ausgebauen. Mit Staubsauger und weichem Pinsel losen Schmutz entfernen. Knöpfe und Skala demontieren und dahinter sauber machen.Für die Reinigung der Knöpfe eignet sich eine alte Zahnbürste mit gekürzten Borsten.Die Messingbeschläge der Knöpfe können mit Chrompolitur(z.B.Autosol)wieder zum Glänzen gebracht werden.
Die Rückseite der Skala nur trocken abwischen.Feuchtigkeit ruft Oxidation hervor,welche beim Nordmende häufig in Bereich der Klangskalen und um die Anzeigeröhre findet.(grüne Verfärbung).Mechanische Teile wie Drehkondensatoren,Achsen und Seilumlenkrollen auf Leichtgängigkeit prüfen.Manchmal bewirkt ein kleines Tröpfchen Öl oder WD40 ware Wunder.
Die Tastatur kann vorsichtig mit Kontakt 60 (ganz wenig ist hier viel)gereinigt
werden.Möglichst nur die Kontakte besprühen und danach mehrfach betätigen.Fürs "entkrachen"von den Reglern brauch ich selber noch´n Tipp,weil das mit Kontaktspray nicht immer funktioniert.
Im Einzelfall ists angezeigt,auch die Röhrensockel zu reinigen.Nach einer solchen Aktion alles vorsichtig wieder zusammenbauen und einen Probelauf durchführen.Wenn das beschriebene nicht viel geholfen hat,muß repariert werden.In dem Punkt gibt es erfahrenere Röhrenfreunde im Forum.

Gruß
Roman



Hi Roman,

versuche mal die Regler mit EML Reinigungsöl von Electrolube zu entkrachen. Funktionert bei mir bis jetzt einwandfrei und dauerhaft.

Bei Kontakt 60 kommt das Krachen oftmals nach kurzer Zeit wieder oder gheht werst garnicht weg!! :shock:

Gruß

Ralf :D

200 ml Dose ca. 7 Euro


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