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BeitragVerfasst: Do Jul 22, 2010 23:26 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
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Hallo,

das ist ein äußerst interessantes Restaurationsprojekt!
Viel Arbeit -- zweifelsohne -- aber äußerst interessant!

Die Chassisunterseite sieht wirklich noch tadellos aus.
Die Oberseite hingegen scheint etwas sehr viel Luftfeuchtigkeit abbekommen zu haben. :roll:

Zitat:
So, wie das Chassis aussieht, müßte man es entrosten und neu lackieren. Was meint Ihr?

Meine Meinung: So wie es momentan ist, kann man es nicht lassen.
Der Rost muß weg. Die Aluteile haben etwas zuviel Oxid angesetzt. Die sahen bestimmt glänzender aus als sie neu waren. Ich sehe keinen Grund, wieso dieser Zustand nicht wieder hergestellt werden sollte.

Zitat:
Das heißt dann aber Neuaufbau. Mit dem Vernieten habe ich noch keine Erfahrung. Ich will aber auch keine Schrauben verwenden, das wäre ja Pfusch.

Naja, - Neuaufbau. Wieso eigentlich nicht? Sind denn wirklich sooo viele Nieten zu entfernen um überall ran zu kommen? Vielleicht kannst Du das "Entnieten" auf ein Minimum beschränken. Oft kann man um die Nieten herumarbeiten und auch die Niete selbst wieder blank machen.

Vor dem Nieten habe auch ich mich (wie die meisten anderen) bislang weitgehendst gedrückt. Mit Vollnieten habe ich in der Schule mal gearbeitet, aber die findet man in Radios eher weniger. Da ging es aber auch um Bleche und die Nieten waren aus Kupfer und die Werkzeuge waren ebenfalls da.
Hohlnieten, - da bekommt man manchmal Sortimente angeboten. Ich meine, Pollin hätte mal was gehabt. Aus Messing- oder Alurohr (Modellbaugeschäft oder gut sortierter Baumarkt) kann man bei entsprechender Auswahl evtll. selbst Hohlnieten ablängen. Das eigentliche Problem ist die Endenbearbeitung. Hierzu wurde mal was geschrieben hier im Forum. Man muß -- glaube ich -- die Enden zuerst aufbördeln und dann mit einem entsprechenden Werkzeug flachklopfen.
Beim ersten Ende der Niete sollte das noch gut gehen, da man das außerhalb erledigen kann. Das eigentliche Problem ist das zweite Nietende. Wird Blech genietet, so kann man meist feste hämmern bis es passt. Bei empfindlichen Teilen wie Pertinax oder Bakelit (Röhrenfassungen, u.ä.) würde ich dann doch gefühlvolles Pressen mit einer Zange empfehlen.

Ich bin ziemlich sicher, daß sich in diesem Punkt noch der eine oder andere Nietexperte zu Wort melden wird.

Zitat:
Welcher Holzexperte könnte sich um das Gehäuse kümmern? Es müßte wohl neu lackiert werden, wenn ich mir so die Kratzspuren anschaue.

Damit bin ich nicht gemeint. :)

Gruß

Rocco11

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The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuzugang Blaupunkt W55H
BeitragVerfasst: Fr Jul 23, 2010 12:17 
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PL504 hat geschrieben:
Welcher Holzexperte könnte sich um das Gehäuse kümmern? Es müßte wohl neu lackiert werden, wenn ich mir so die Kratzspuren anschaue.


Ich passe, ich bin sowieso schon im Rückstand wegen gesundheitlicher Probleme und falle demnächst auch noch wegen einer OP wochenlang aus :(

Denk mal über eine Ballenmattierung nach. Die Arbeiten kannst Du selbst durchführen.

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Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Fr Jul 23, 2010 14:33 
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Ich denke, da genügt Felgensilber aus der Kfz-Branche.

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Gruß
Schumi

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BeitragVerfasst: Fr Jul 23, 2010 19:02 
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Na da ist ja mein Wunsch, das Gerät hier im Forum mal wiederzusehen, schonmal in Erfüllung gegangen. Ich wünsch dir viel Erfolg bei der Wiederbelebung. :super:


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BeitragVerfasst: Fr Jul 23, 2010 22:18 
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@Schumi,
Ich wünsche dir viel Glück und alles Gute bei deiner Op.
Und baldige Genesung.
Lg Manu

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Grüße Manu
Nix schwingt, ausser die Messspitzen von Kontakt zu Kontakt.
Der Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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BeitragVerfasst: Sa Jul 24, 2010 7:55 
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PL504 hat geschrieben:
Das Chassis bräuchte eigentlich nur von oben lackiert werden; von unten ist es ja einwandfrei. Was nimmt man für Lack? Ich würde das wieder bei jemanden machen lassen, der eine Spritzpistole hat und damit umgehen kann.


Da nimmst du am besten Zinkspray der Firma Weicon, das hat einen metallischen Farbton und sieht nachher aus wie frisch verzinkt. Das gibt es in einem hellen und auch in einem dunkleren Farbton, da müsste man dann schauen was am besten passt.

Bei einem Sachsenwerk Olympia habe ich das auch mal gemacht, geht recht einfach.
Hier mal ein paar Fotos davon:

Bild

Bild

Bild

Bild

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Gruß Ralf


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BeitragVerfasst: So Jul 25, 2010 8:19 
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PL504 hat geschrieben:
Mich würde noch interessieren: Wie bist Du vorgegangen? Was hast Du alles abmontiert? Die Röhrenfassungen sehen so aus, als ob Du sie nicht entfernt hattest (sauber abgeklebt?). So ein Verfahren strebe ich an.


Abmontiert wurde nur vorne das Skalenblech und der AÜ, das war mit relativ wenig Aufwand möglich.

Netztrafo und UKW-Tuner wurden in Frischhaltefolie (das ist hauch dünne, etwas klebrige Kunststofffolie für Lebensmittel) eingewickelt, die kann man da schön stramm umherziehen.
Über die Becher-Elkos und die Alu-Becher der ZF-Filter wurden passend angefertigte Papierrollen drüber gestülpt.
Die Röhrenfassungen wurden mit runden Filzfüßen abgedeckt (das wird bei deinem Chassis nicht klappen, da wirst du wohl irgendwie abkleben müssen).
Größerer Öffnungen im Chassis wurden mit etwas Klopapier zu gestopft, denn Zinkspray ist elektrisch leitend und sollte nicht unbedingt in die Elektrik gelangen.

Den Rost so gut es geht mit Schleifpapier und Stahlwolle abschleifen und das Chassis mit dem Zinkspray einsprühen. Das Zinkspray bildet eine metallische Oberfläche, es ist also kein Lack und es schützt gegen Rostneubildung. Nach dem trocknen wischt man mit einem Lappen lose sitzenden Zinkstaub noch ab, fertig.


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BeitragVerfasst: Di Aug 03, 2010 10:46 
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Das Chassis mit dem Zink-Spray sieht doch echt klasse aus. :super:

Bei den Schaltungsänderungen kann ich dir aber leider auch nicht weiterhelfen.

Ich an deiner Stelle würde es erst mal so wieder aufbauen, wie es mal abgeändert wurde, es wird schon seine Gründe gehabt haben das das gemacht wurde.

Wenn das Gerät so nicht klappen sollte, kann man es dann immer noch nach den Werten die im Schaltplan angegeben sind ändern.

meint Ralf


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di Aug 03, 2010 12:07 
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Hallo PL504

Auch ich würde Ralfs Meinung befolgen und die Schaltung im Gerät nicht nach Schaltplan ändern. Es handelt sich um einen Plan aus der Schaltungssammlung Lange Nowisch und da wurden beim Umzeichnen oft Fehler eingebaut. Ein Originalplan wäre da besser.....

Sind im Gerät übrigens noch die nach Schaltplan verlangten Röhren? Vielfach wurden, wegen Fehlens der richtigen Typen, Umbauten vorgenommen.

Gruss, Walter


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 Betreff des Beitrags: Was sagt der johann
BeitragVerfasst: Di Aug 03, 2010 17:55 
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Hallo die Runde .

Ich greife das gerne auf, will oder wollte nur niemanden ausbremsen.
Das wird natuerlich ein wenig mehr, als aus der Hüfte!

johann


Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Fr Sep 03, 2010 13:14, insgesamt 3-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di Aug 03, 2010 20:48 
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Die genannten Widerstände sind bei 3 anderen mir vorliegenden Schaltungen identisch. Das ist also in dem Fall kein Lange-Novisch Fehler.

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Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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 Betreff des Beitrags: Erste Stellungnahme
BeitragVerfasst: Mi Aug 04, 2010 10:12 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Erste Stellungnahme zur Schaltungsänderung des 4W55

Im Prinzip, kann ich gegen den Umbau nichts einwenden.
Das steht ja im Moment in Diskussion .
Es wird lediglich die Regelkurve und die mit dieser gekoppelt eine zuschaltbare ZF- Rückkopplung von G2-4 nach G1 in der AH1 verändert.

Ich meine, diese Änderung setzte umfassende Kenntnisse in der Empfangstechnik voraus.
Dass ich fast dazu neige, es war eine Umbauempfehlung von Blaupunkt.
Mit der Schaltung in der die NF- Vorstufe AC2 zugleich als Zusatz- Verstärker zur AGC (Regelspannung) eingesetzt wird,

wollte man wie im Autoradio eine im Idealfall von Anfang an ( minimales Signal) eine Super- Regelung der Verstärkung erreichen.

Nach meiner Erfahrung aus dem Beruf, ist man da über das Ziel hinausgeschossen.
Diese Änderung die zur Diskussion steht, greift da ganz entschieden ein.
Weil eben die Regelkurve und mit ihr automatisch die mitgeregelte ZF- Rückkopplung verändert wird und wie ich schon sagte, mehr der Praxis, als einer Idealvorstellung nahe kommt.

Nicht überzeugt bin ich von der Änderung des Vorwiderstandes in der Anode der AH1.
Einmal kann ich den Sinn nicht erkennen, zu zweiten wird die AH1 dabei in einem Bereich betrieben im Gegensatz zur ACH 1 wo 300V Ua als Normal und Höchstwert angeben werden,
werden bei der AH1 als Normeinstellung . 250V angegeben, die 300v als Höchstwert.
Dieses Thema hat PL504 ja schon hier im Forum in Frage gestellt insofern, was soll das sein?

http://weltklang.homepage.t-online.de/d ... en_AH1.pdf

Ich meine eher, es ist nicht notwendig das Ua der AH1 durch Ändern
von 20K in 1kohm hoch zu setzen.
Um das zu belegen ob sinnvoll oder nicht, muss man in die Potentialverteilung der Raumladungen ober- und unterhalb der Gitter 2 und 4 einsteigen, (Durchgriff Anode- G4 und - G2) weil ja damit die Rueckkopplung gesteuert wird.

Diese Maßnahme kann jedoch vom Schreibtisch aus nicht beantwortet werden.

Gruss johann


Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Mi Aug 04, 2010 11:20, insgesamt 5-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mi Aug 04, 2010 11:23 
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Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48
Beiträge: 471
Hallo,

Meine Meinung hierzu:

Der Arbeitswiderstand des Regeldemodulator wurde von von 300k auf 25k gesenkt, was entsprechend auch die Regelspannung reduziert.
Die Versorgungsspannung für G2/G4 wurde leicht angehoben, ebenso die Anodenspannung.
Der größte Eingriff erfolgt am G3. Die Regelung hierüber wird durch den zusätzlichen 500k völlig ausgeschaltet und G3 mit einer positiven Spannung beaufschlagt. Ich glaube nicht, dass das eine zulässige Variante ist.

Also alles Eingriffe, welche die Verstärkung erhöhen bzw. die Regelwirkung reduzieren.
Ich denke, das ist der Versuch, den Tausch schwacher Röhren hinauszuzögern.
Mal abwarten, wie die Messwerte an den HF-Röhren sind.

Gruß Dirk


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Fr Aug 13, 2010 10:16 
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Registriert: Di Jan 27, 2009 13:42
Beiträge: 343
Hallo PL504,

bei so viel perfekter Detailarbeit bleibt mir einfach die Spucke weg! Du hast meinen ganz grossen Respekt für diese Arbeit!

Viele Grüsse,
Jean


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Fr Aug 13, 2010 22:47 
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Registriert: So Mai 24, 2009 22:18
Beiträge: 2246
Wohnort: Duisburg
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Jean_Berlin hat geschrieben:
bei so viel perfekter Detailarbeit bleibt mir einfach die Spucke weg! Du hast meinen ganz grossen Respekt für diese Arbeit!


Anders kann man es nicht ausdrücken. Auch ich bin stark beeindruckt!

Gruß... Hotte


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