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 Betreff des Beitrags: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: Mi Sep 28, 2011 13:59 
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Hallo und schönen Tag,

vielleicht kann hier der ein oder andere etwas zu sagen. In meiner Ausbildung (ist schon länger her) haben wir damals noch selbst für mehere Geräte Kleintransformatoren gewickelt (Ausbildungsinhalt). Von daher weiß ich, wie das Grundsätzlich funktioniert:

- Spulenträger Stramm bewickeln, nach Vorschrift/Verwendung mit Isolagen/Schirm versehen.
- Dann die M bzw. EI- Kernbleche in den Träger stecken, bis der prall gefüllt ist.
- Trafo wird getränkt
- Funktions+ Isolationsprüfung.
(So im Groben).

Um auf die Fragestellung zurückzukommen:
Ein AÜ oder ein Netztrafo wird zerstört (warum auch immer). Als Beispiel hat die Primärwicklung eines AÜ Unterbrechung.
Wie kann so ein Schaden behoben werden ?
Es müsste ja der Tauchlack, dann der Kern und dann die alten Wicklungen entfernt werden. Erst dann wäre ein Neuaufbau sinnvoll. Außerdem müsste jedes Kernblech gesäubert und gerichtet werden...

Scheint mir, als ob ich da etwas übersehe, was das ganze einfacher macht.

Wer weiß etwas ?

_________________
viele Grüße,

Matthias.


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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: Mi Sep 28, 2011 14:56 
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Registriert: Mo Apr 05, 2010 18:00
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Hallo,
ich sehe da kaum Chancen das einfacher zu Reparieren wie als das was du schon genannt hast. Bleche entfernen, und den Spulenkörper abwickeln, dabei die Windungen zählen. Spulenkörper reinigen, Draht Durchmesser messen, und neu wickeln. Mit Isolationsmaterial ich bevorzuge Isolationsklasse F, das ist Glasfaser verstärkt und das Zeug hält einiges aus, isolieren. Bleche vom Tränklack, oder Harz reinigen, danach richten, und zusammenstecken. Isolationsprüfung mit 2000V von Sek. und Prim. Wicklung auf Blechpacket, und Prim. gegen Sek. Wicklung. Danach Tränken, gibt verschiedene Tränkmittel, wenns schnell gehen muss benutze ich zwei Komponenten Harz um den Trocknungsvorgang im Trockenofen zu umgehen.
Ich sag mal so, wenn man Beziehungen hat, diese Sachen in einer Elektromaschinenbauer Werkstatt selbst machen zu können, sind die Kosten recht gering. Aber wenn man das machen lässt, in Auftrag gibt so wird man aus Kostengründen sicherlich irgend ein Ersatz aus einem Schlachtgerät suchen.
Ich habe zum Glück noch diese Beziehungen, mein ehemaliger Ausbildungsmeister freut sich immer, wenn seine ehemaligen Lehrlinge mal wieder vorbei schauen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: Mi Sep 28, 2011 17:21 
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Hallo,
bisher habe ich jeweils nur ein oder manchmal auch zwei Kernbleche verbogen Den Rest konnte ich noch immer in einwandfreiem Zusatnd entfernen, indem ich Blech um Blech sorgfältig mit einem Teppichmesser dank dem gewonnenen Freiraum zu lockern vermochte.. Vielleicht hatte ich aber einfach Glück, mich mit dahingehend vorteilhaftem Tauchlack – in Frankreich offenbar eher unbekannt? – konfrontiert zu sehen; Das mit Asphalt vergossene Teil habe ich hingegen gleich entsorgt.
Der Aufwand der Neuwicklung ist allerdings bei improvisiertem Equipement und wenig Übung enorm, für mich ist das ziemlich die letzte Alternative.


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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: Mi Sep 28, 2011 18:13 
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Hallo,

danke für die Antworten. Das mit der letzten Alternative sehe ich, da meine Befürchtungen wohl richtig waren, auch so.

Aber: Falls noch jemand einen Trick weiß...

_________________
viele Grüße,

Matthias.


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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: Mi Sep 28, 2011 19:12 
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Vor knapp 15 Jahren habe ich zwar keinen Transformator, aber einen Motor neu gewickelt.

Der Vorbesitzer unseres Hauses hatte den neuen Elektroherd falsch angeschlossen. Er funktionierte zwar mehr oder weniger, aber nach kurzer Zeit war die Wicklung des Umluftmotors durch Betrieb an 380 V zu einem Brikett mutiert. Der Anschluss wurde daraufhin korrigiert, aber der Motor nicht erneuert.

Ein Ersatzmotor (einfacher Spaltpolläufer) sollte damals über 200 DM kosten. Das habe ich nicht eingesehen, weil der Motor im Prinzip weniger als eine Betriebsstunde hatte. Netterweise war der Kern geteilt, so dass ich die Wicklung leicht ausbauen konnte. Ich habe dann 2350 verschmorte Windungen mühevoll abgewickelt und fast genauso viele neue mit Hand aufgewickelt. Fast, weil ich ohne entsprechende Vorrichtung nur die ersten 2-3 Lagen sauber hinbekam, dann lagen die Windungen nicht mehr sauber aufeinander, so dass am Ende ca. 100 Windungen weniger draufpassten. Der Motor funktioniert aber einwandfrei, und die Wicklung erwärmt sich kaum.

Der Kupferlackdraht hat in einem Restposten nur etwa 2 DM gekostet. Also hat sich die Aktion auch unter Berücksichtigung der ca. 8-10 Stunden, die ich dafür gebaucht habe, gelohnt.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: Mi Sep 28, 2011 19:50 
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Lutz ohne Wickelmaschine gewickelt!? Ich habe Respekt vor deiner Geduld!!! :super: ich wär durchgedreht :lol: :P


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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: Do Sep 29, 2011 21:01 
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Ich habe schon öfter O/W-Spulen und Spulen in der Ablenkschaltung von Fernsehern neu gewickelt, das geht auch ohne Maschine. Aber dieser Motor, das war schon heftig. Oder vor einiger Zeit einen Haltemagnet von einer Saba-Automatic-Steuerwippe, der Draht war so dünn, dass er trotz Vorsicht mehrfach riss. Wenn ich so etwas öfter machen würde, würde ich mir eine einfache Wickelmaschine bauen.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: Sa Okt 01, 2011 1:23 
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Moin,
hier in diesem Buch steht alles drinnen wie man einen Transformator überprüft, des weiteren steht auch ein kompletter Abgleich eines Radios beschrieben. Die von mir erzeugte PDF Datei ist 22142 kb groß. Viel Spaß beim Lesen.
Download
Schönes verlängertes Bastelwochenende wünscht
Gery


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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: Sa Okt 01, 2011 4:43 
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:danke:


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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: Sa Okt 01, 2011 9:57 
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Hallo Gery,

gibt es von dem Abgleichbuch einen zweiten Teil?
Werden darin auch Geräte von Mende und Sachsenwerk erwähnt?
Wenn ja, dann hätte großes Interesse daran.

Grüße Falk

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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: Sa Okt 01, 2011 10:36 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
DANKE für das interressante Buch!

Schönes WE

_________________
viele Grüße,

Matthias.


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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: Sa Okt 01, 2011 11:23 
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Registriert: Do Apr 22, 2010 18:33
Beiträge: 472
Wohnort: Lemgo
auch von mir ein herzliches :danke:

Viele Grüße
Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: So Okt 02, 2011 14:00 
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Registriert: Di Okt 26, 2010 14:43
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Moin,

dem schließe ich mich an, ein ganz herzliches :danke:

Beste Grüße

Peter

_________________
Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.


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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: So Okt 02, 2011 19:46 
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Registriert: Mo Apr 05, 2010 18:00
Beiträge: 2881
sachsenwerk hat geschrieben:
Hallo Gery,

gibt es von dem Abgleichbuch einen zweiten Teil?
Werden darin auch Geräte von Mende und Sachsenwerk erwähnt?
Wenn ja, dann hätte großes Interesse daran.

Grüße Falk


Ja gibt es, ich stelle alle Ausgaben in die Grundlagen Infos
Gruß Gery


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 Betreff des Beitrags: Re: Transformatorschäden beheben
BeitragVerfasst: Mo Okt 03, 2011 11:04 
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Danke Gery, Perfekt.

Beste Grüße

_________________
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