Dampfradioforum

Hallo Leute,

ein Kollege hier aus dem Forum hat mir seine Philetta B2D03A zur Reperatur geschickt.
Ein erster Probelauf ergab, kein Empfang auf allen Wellenbereichen bis auf Mittelwelle, da habe ich einen Sender empfangen können, wenn ich die Lautstärke voll aufgedreht habe. Dann hörte man den Sender aber nur ganz leise. So wie es aussieht ist noch nie etwas gemacht worden. Glücklicherweise sind nur sehr wenig *schlechte* Kondensatoren verbaut worden. Der Erhaltungszustand ist relativ gut, Gehäuse ist OK, nur ein Knopf muß repariert werden, ist aber kein Problem. Ich werde jetzt mal so die üblichen Dinge überprüfen.

Meine Frage hierzu erst mal nur, hat jemand einen Schaltplan?

Hier sind auch noch Fotos:
http://picasaweb.google.com/radiomann22 ... directlink

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Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht.

RIP WDR Langenberg 720kHz (6.07.2015 - 02:00)
RIP DLF Nordkichen 549kHz (31.12.2015 - 23:50)

Hallo,
hier ist ein kombinierter für die B203/13.



Gruss
Frank

Danke dir, das ging ja super schnell.

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Gruß Stephan

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So, jetzt habe ich die Zeit gefunden mal ins Radio rein zu schauen. AM funktioniert wieder, Kontaktproblem, nur UKW macht Probleme. Der Vorbesitzer des Radios hat wohl am UKW-Teil rum geschraubt und alles verstellt. Da mir geeignete Messgeräte fehlen, habe ich trotzdem versucht Einstellungen vorzunehmen. Nun empfängt das Radio wieder vernünftig, nur liegen die Sender auf der Skala ca. 2cm rechts neben der korrekten Frequenz, z.B. bei mir WDR2 99,2Mhz liegt auf der Skala bei knapp 97Mhz. Weiter bekomme ich die Sender auch nicht nach links (Skalenende links, 100Mhz)
Habt ihr da einen Tipp, wie ich das ohne Messsender hinbekomme, wenn es überhaupt geht.
Die ECC85 ist übrigens, so wie es aussieht, gewechselt worden.

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Gruß Stephan

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Hallo Stephan
Du schreibst nur von einem Sender im oberen Frequenzbereich .Wie sieht es im unteren Bereich aus? Wenn die Sender dort um den gleichen Betrag in die gleiche Richtung abweichen solltest Du mal schauen ob der Zeiger auf dem Skalenseil ev.verschoben ist .
Ansonsten einen bekannten Sender bei 88Mhz suchen und mit der Spule S18 in die richtige Position ziehen und dann im oberen Frequenzbereich einen bekannten Sender suchen und mit dem Trimmer C18 an die richtige Stelle auf der Skala ziehen.
Diesen Vorgang wiederholen bis es paßt.
Gruß Petzi

Ach ja, so hatte ich das auch mal gehört. Eigentlich sind alle Sender gleich verschoben. Merkwürdig ist nur das ich die Sender nicht weit genug nach oben bekam. Inzwischen habe ich noch mal ein bisschen gedreht, und habe zusätzlich parallel zum Trimmer C18 einen ca. 7pF Kondensator geschaltet. Jetzt bekomme ich "WDR2" (99,2) an die richtige Stelle. "WDR5" (88.8) und "News 89,4" bekomme ich nicht rein. Am rechten Skalenrand stimmt also etwas noch nicht.

Die Sache mit dem Parallelkonensator ist merkwürdig. Ich werde mal den Trimmer messen ob der ok ist. Die Parallelkapazität musste ich aus zwei 15pF Kondis zusammen setzen. Könnte das auch an der neuen ECC85 liegen? Bei der geringen Kapazitäten könnte das vielleicht die Ursache sein sein. Habe zum Test mal eine ECC81 gesteckt, da wurden die Sender leicht verschoben.

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Gruß Stephan

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Ich hatte mal einen ähnlichen Fall bei einer etwas älteren Philetta (BD 273 U), bei dem die Schaltung des UKW-Teils, zumindest die selbstschwingende Mischstufe, nahezu identisch ist. Bei diesem Gerät hatte jemand an dem Kern der Spule S 17 gedreht, diese befindet sich auf dem gleichen Spulenkörper wie S 18, hat aber einen separaten Kern. Ziel war wohl eine Änderung des UKW-Frequenzbereiches. Dieser wird durch Verstellen von S 17 durchaus beeinflusst, aber weil S 17 zum Einstellen der Neutralisation dient, ist dann das Schwingverhalten des Oszillators nicht in Ordnung. Folgen waren: der Frequenzbereich war um mehrere MHz nach unten verschoben, die Frequenzänderung durch die Senderwahl war zu klein (die Sender auf der Skala also zu weit auseinandergezogen), und bei Nenn-Betriebsspannung war jeder Sender mehrfach vorhanden (auf der Skala unmittelbar nebeneinander, bei leichter Absenkung der Betriebsspannung verschwand diese Erscheinung wieder).

Vielleicht hat ja auch bei dem Gerät, das Du vor Dir hast, jemand an S 17 gedreht. S 17 und S 18 befinden sich auf einem gemeinsamen Spulenkörper, der eine Kern ist von unten, der andere von oben einstellbar. Wenn ich mich richtig erinnere, S 17 von unten und S 18 von oben.

Lutz

Guter Tipp, das werde ich mal überprüfen, ich habe bis jetzt nur von unten gestellt, da ich von oben schlechter dran kam, wegen der Ferritantenne. Was mir in dem Zusammenhang einfällt, den Spulenkern hatte ich ganz rein gedreht, was ohne Probleme möglich war. Es könnte sein, das der zweite Spulenkern fehlt.
Wenn man sich den Schaltplan anschaut, sieht das auch nach zwei Kernen aus. Dann werde ich mich mal nach einem neuen Kern umschauen. Ich habe noch einen, muß ich mal schauen, ob der passt.

Edit: Das kleine Dingen hat übrigens einen schönen Klang. Was jetzt noch fehlt, ist eine korrigierte Lautstärkenregelung am Poti. Ich hatte mal eine ältere Philetta zur Reparatur (Allströmer), die klang nicht so gut, trotz Kondikur usw.

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Du meinst sicher die gehörrichtige Lautstärkeregelung? Die hat dieses Gerät doch. Oder ist dort etwas verändert worden?

Lutz

Die meine ich.
Im Schaltplan ist die auch drin, sehe ich gerade. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Funktioniert aber nicht so richtig glaube ich. Muß ich noch mal kontrollieren.

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@röhrenradiofreak
Dein Tipp war sehr gut, genau das mit dem zweiten Spulenkern war es. Die Einstellerei ist allerdings Fummelskram. Jetzt Stimmt alles soweit, bis auf den oberen Sender bei 99,2, der liegt ca 5-8mm über dem Skalenwert. Je mehr man zur Mitte der Skala kommt, z.B. WDR3-Klassik 95,1 desto besser stimmen die Werte. Als unterstes Maß habe ich WDR5 mit 88,8 fast am unteren Ende der Skala. Besser bekomme ich es nicht hin, aber die geringe Abweichung am oberen Ende, lässt sich verschmerzen.
Was die Kondensatorkur angeht, es sind nicht viele *schlechte* Kondis verbaut. Das meiste sind sogar Keramikkondensatoren. Ich glaube es sind nur vier Papierteeris verbaut. Der Klang ist nach wie vor sehr gut. Die gehörrichtige Lautstärkeregelung scheint auch zu funktionieren.

Schönen Dank für den guten Tipp.

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Doch, das geht. Mit einem sogenannten Zweipunkt-Abgleich, den petzi weiter oben schon beschrieben hat. In der Nähe des unteren Skalenendes (bei etwa 88-90 MHz) ziehst Du einen Sender mit der Spule S 18 auf seine Sollfrequenz. In der Nähe des oberen Endes (bei etwa 98-99 MHz) machst Du dasselbe mit dem Trimmer C 18. Das beides so lange abwechselnd, bis keine Verbesserung mehr möglich ist. Dann passt im Allgemeinen die ganze Skala.

Falls Du dabei entweder am unteren oder oberen Ende den Sender mit dem entsprechenden Einstellelement nicht auf Sollfrequenz kriegst, stimmt die Einstellung von S 17 vielleicht noch nicht.

Lutz

So habe ich es gemacht.

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Das ist richtig, nach den Markierungen zu arbeiten ist die vom Werk vorgegebene Methode. Nur: falls gerade dort, wie meistens, keine bekannten Sender liegen, benötigt man einen Messsender. Und wer hat den schon?

Wenn man den Abgleich nach zwei Sendern macht, die ungefähr an den Stellen liegen, wo die Markierungen sind, reicht die Genauigkeit aus. Der Frequenzfehler, den dieses Gerät hat, hat eine andere Ursache. Die Sender im unteren Frequenzbereich liegen zu tief, denn die Skala hört nicht bei 88,8 auf, sondern bei etwa 87,5. Nach oben hin ist es umgekehrt. Also ist die Frequenzänderung des Oszillators über den Bereich zu gering. Das passiert zum Beispiel dann, wenn die Parallelkapazität zum Drehko zu groß ist. Hattest Du in diesem Bereich nicht einen Kondensator erneuert? Oder der Spulenkern von S 18 ist zu klein. Dann ist die Schwingkreisinduktivität zu klein, das erfordert, um grundsätzlich erst einmal auf die Sollfrequenz zu kommen, eine entsprechend vergrößerte Kapazität. Resultat: die relative Kapazitätsänderung durch den Drehko ist zu klein, un damit ist der Abstimmbereich zu klein, die Sender erscheinen auf der Skala zu weit auseinandergezogen.

Lutz

Mir ist noch etwas aufgefallen, weil ich Glück hatte. Mein Chef besitzt auch eine Philetta, aber ein älteres Allstromgerät. Da sollte ich mal rein schauen, da es wohl laut brummen sollte. der Fehler lag aber nicht am Radio, sondern am Netz das mein Chef bei sich zu Hause hat. Mit einem handelsüblichen Netzfilter und einer kürzeren Antenne waren die Störungen weg.

Da habe ich die Abschirmung der ECC85 bemerkt, die bei der anderen Philetta fehlt, was mir vorher nicht aufgefallen ist. Jetzt habe ich aus dünnem Alublech eine Abschirmung angefertigt. Nun muß ich nochmal einstellen.

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Gruß Stephan

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