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 Betreff des Beitrags: Fehlende Pläne für Tarantella W949
BeitragVerfasst: Mi Feb 02, 2011 18:36 
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Hallo.

Ich bin seit längerer Zeit stolzer Besitzer eines Tarantella W949 von der Firma Nora. Das Radio funktioniert super. Doch ich habe seit dem letzten Röhrencheck festgestellt, dass es mal eine neue Röhrenbestückung benötigt. Weil es sind immer noch die originalen aus dem Produktionsjahr 1954 enthalten. Und so gut sind die Werte auch nicht mehr von den Röhren.

So. Ihr fragt euch sicher jetzt, wo mein Problem ist. Das ist folgendes: Ich habe weder Schaltplan von dem Radio, noch habe ich den Röhrenbestückungsplan. Und dazu kommt noch, auf den Röhren ist keine Beschriftung mehr drauf. Das einzige was ich weiß, ist das die Endröhre eine EL84 ist und das das Radio eine Gleichrichterröhre hat. Diese muss unbedingt getauscht werden, weil das Radio brummt schon und an den Kondensatoren liegt es nicht, weil diese fast alle neu sind.

Kann mir jemand vielleicht ein Röhrenbestückungsplan und im Bestfall auch noch den Schaltplan zukommen lassen? Ich könnte ja mein Problem im Radiomuseum.org lösen, doch der Beitritt kostet was, was ich nicht unbedingt ausgeben müsste.

Danke schonmal im Voraus!

röhrenfan2011

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Gruß
Niklas


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BeitragVerfasst: Mi Feb 02, 2011 19:42 
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hier wirst du alles finden:

Nora Tarantella W949

wobei die Hilfe im DRF keinesfalls als Konkurrenz zu radiomuseum.org zu verstehen ist. Wenn du dich öfters mit alten Radios beschäftigst empfehle ich auf jeden Fall einen Beitritt dort. Die Eintrittsgebühr ist nur einmalig und man kann was tun für die Allgemeinheit der Radiointeressierten.

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: Mi Feb 02, 2011 21:43 
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Achtung, Lebensgefahr!

Nur zur Sicherheit, falls das nicht bekannt sein sollte: Das Gerät hat keine Netztrennung!

Das Chassis ist mit einem Pol des Netzsteckers verbunden!

Auch wenn es mit E-Röhren bestückt ist, und einen Trafo hat.

VG Henning

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BeitragVerfasst: Do Feb 03, 2011 7:09 
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Zitat:
Das ist ein Trugschluß, würde ich meinen. Eine verbrauchte Gleichrichterröhre würde eher das Brummen verringern: Der dadurch erhöhte Netzteil-Innenwiderstand erhöht die Siebwirkung und verringert gleichzeitig die Spannung. Ein zu starkes Brummen liegt fast immer an einem tauben Netzelko (der 2x50µ).


Hallo PL!

Dann baue mal eine EZ80 in ein intaktes Radio mit einem tauben und einem gut funktionierenden System ein.

paulchen


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BeitragVerfasst: Do Feb 03, 2011 9:56 
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hallo paulchen,

... das ist zwar im allgemeinen richtig, aber in diesem Gerät ist die EZ als Einweggleichrichter geschaltet, was dazu führt, das das ermüden eines Systems nicht zu diesem Effekt führt.

Aber dieses Gerät ist schaltungstechnisch sowieso eine Ausnahme!

meint Henning

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BeitragVerfasst: Do Feb 03, 2011 10:13 
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hallo, röhrenfan2011,

folgende Fragen hätte ich noch:
Wie machst Du einen Röhrencheck, wenn die Röhrenbezeichnungen verwischt und unleserlich sind?
Sind die Röhren auf Emission gemessen worden, und wenn ja, mit welchem Messgerät?

Dann zu dem Brummen:
- immer?
- auf allen Wellenbereichen?
- abhängig von der Stellung des Lautstärkereglers?
- auch dann, wenn der Netzstecker umgedreht wird?

Dann noch ein weiterer Sicherheitshinweis: Die Antennenanschlüsse sind über Kondensatoren angekoppelt. Diese müssen unbedingt geprüft/ersetzt werden.
Der NF Eingang ( TA ) ist direkt mit dem Chsassis verbunden, das führt dazu, das das Tonabnehmersystem des Plattenspielers ebenfalls Netzspannung führt!

VG Henning

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BeitragVerfasst: Do Feb 03, 2011 19:14 
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Hallo.

Ich bin ja jetzt, dank Franz-Josef, an die Pläne gekommen.An dieser Stelle nochmal danke. Also ich weiß jetzt genau welche Röhre wo hingehört. Welche Röhren überhaupt enthalten sind, konnte man ja schon im Radiomuseum sehen, ohne das man angemeldet ist.

So ich habe nicht alle Röhren getestet, nur die wichtigsten, wo ich wusste wie diese heißen. Ich habe die EL84, ECC85 und natürlich die EZ80 geprüft. Die restlichen vier Röhren konnte ich ja nicht testen, weil ich nicht wusste wie sie heißen.

Und jetzt was ich gemessen habe. Ich habe die Röhren auf Emission geprüft und das Messgerät ist ein professionelles Messgerät aus einer aufgelösten Radiowerkstatt eines befreundeten Radiotechnikers, der mir das für 40 Euro verkauft hat. Es handelt sich um ein RPG Metrix LX109A. Was man da alles mit machen kann, könnt ihr ja im Radiomuseum nachgucken. Es ist unwarscheinlich vielseitig und für meine Zwecke schon fast überdimensioniert. Aber sowas gutes kriegt man nie wieder.

So und jetzt zum wichtigen, das Brummen. Es tritt eigentlich immer auf. Das heißt auf allen Wellenbereichen und sogar wenn der Lautstärkeregler ganz zurück gedreht ist. Und auch wenn man den Netzstecker dreht ist es unverändert.

Danke für die Hinweise bezüglich der Kondensatoren. Ich habe nur die Wickelkondensatoren getauscht. Also die, die mit Teer oder Bitumen an den Seiten vergossen wurden. Die anderen hingegen habe ich noch nicht getauscht, also auch noch nicht den Siebelko mit 2x50µF.

Was ratet ihr mir? Ich bin ja kein gelernter Radiotechniker, sondern nur "normaler" Elektriker mit Vorliebe zur Radio-Restauration. Sollte ich den Siebelko mit seinen 2x50µF tauschen gegen zwei neue und die wichtigsten Röhren tauschen, meiner Meinung nach währen das dann die EL84, ECC85 und die EZ80? Oder wie kriege ich das Brummen bei diesem scheinbar komplizierten Radio wieder in Griff?

Schonmal Danke im Voraus für die Antworten.
röhrenfan2011

_________________
Gruß
Niklas


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BeitragVerfasst: Do Feb 03, 2011 20:13 
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Hallo, also nun weiter:

dieses Radio ist keineswegs kompliziert, sondern bis auf das Netzteil ein Standardgerät. Und das Netzteil hat nur keine Netztrennung, sonst ist es ebenfalls ziemlich normal.

Nun zu den Röhren: Röhren altern, und lassen "irgendwann" in der Emission ( Stromfluß ) nach.
Dieses "irgendwann" kann nach 2 Jahren sein, oder nach 200. Es gibt auch heute noch Röhren, die aus den 50er Jahren original in den Geräten sitzen, und noch ihren Dienst tun. Eher selten ist das allerdings bei der Endröhre ( hier EL84 ). Doch auch mit nur 50% Emission merkt man einem Radio meist nichts an.

Das, was eher ausfällt, sind Elkos, insbesondere wenn die Geräte jahrelang nicht gelaufen sind, und dann einfach eingeschaltet werden. Das könnte bei dem 50+50µF Elko der Fall sein.

Dann fallen auch die Koppelkondensatoren aus, aber die hast Du ja schon getauscht.

Da gibt es einen kleinen Kondensator, der von Anode EL84 zum Steuergitter derselben Röhre liegt. Der sollte / muß unbedingt erneuert sein.

Dann solltest Du unbedingt die Spannung an Steuergitter EL 84 gegen Chassis messen. Soll 0Volt sein.
Dann noch die Spannung an Kathode gegen Chassis. Dort soll sich eine Spannung zwischen 5 Volt und 10 Volt einstellen.

Bitte unbedingt an die Sicherheit denken: Messgerät mit krokoklemmen anschliessen, Hände weg, und dann stecker einstecken.

Bitte die gemessenen Werte hier angeben, dann gehts weiter.

VG Henning

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BeitragVerfasst: Do Feb 03, 2011 21:12 
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Ok.
Ich werde mich morgen sofort daran machen und gucken was sich dort für Messwerte ergeben. Ich werde sie dann gleich hier posten.

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Gruß
Niklas


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BeitragVerfasst: Fr Feb 04, 2011 15:00 
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So ich habe die Messungen durchgeführt.

Meine Ergebnisse:
Ander der Kathode liegt eine Spannung von 8,49 Volt an.
Und am Steuergitter ist eine Spannung von 1,791 Volt. Da stimmt irgendwas nicht. Weil es soll ja eigentlich 0 Volt sein.

Ich glaube ich sollte diesen Kondensator erneuern! Oder was ratet ihr mir zu tun?

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Gruß
Niklas


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BeitragVerfasst: Fr Feb 04, 2011 16:42 
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Hallo,

am Steuergitter soll keine Spannung messbar sein.

- 1. EL84 entnehmen, und nochmals Messen
- 2. zunächst einen der 2 zum Gitter führenden Kondensatoren ablöten, dann nochmals messen.
- 3. dann den anderen Kondensator zusätzlich ablöten.

Spätestens jetzt sollte 0 Volt sein.

Röhre wieder einsetzen

nochmals messen. Soll immer noch 0 Volt sein.

Sollten die kondensatoren das verursachen, müssen die durch neue ersetzt werden. Bitte auf gleiche Werte achten ( Spannungsfestigkeit darf höher sein )

VG Henning

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BeitragVerfasst: Fr Feb 04, 2011 18:33 
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"Nur zur Sicherheit, falls das nicht bekannt sein sollte: Das Gerät hat keine Netztrennung!"


Hallo Henning,

ich sehe nur das Schaltbild das Franz-Josef hier eingestellt hat und kann nicht erkennen wieso es keine Netztrennung haben soll.

Please explain.

Gruss Gerd


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BeitragVerfasst: Fr Feb 04, 2011 18:35 
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Hallo Gerd,
Schau, der eine Netzpol hängt direkt an Masse ;)
Grüße Manu :hello:

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BeitragVerfasst: Fr Feb 04, 2011 18:39 
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Hallo Manu,

wir reden doch vom gleichen Radio ? Und du hast auch das Schaltbild von Franz-Josef vor dir ?
Wo ist denn da ein Netzbein am Chassis ?

Gruss Gerd


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BeitragVerfasst: Fr Feb 04, 2011 18:44 
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Warte ich zeichne mal eben

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