Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Ihr letzter Besuch: Mo Apr 29, 2024 6:40 Aktuelle Zeit: Mo Apr 29, 2024 6:40

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




 [ 8 Beiträge ] 
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Mi Feb 16, 2011 15:39 
Offline

Registriert: Do Nov 25, 2010 22:05
Beiträge: 13
Wohnort: Rheda-Wiedenbrück
Hallo!

Habe heute andere Lautsprecher auf die Ausgänge meines Telefunken Opus 2550 aufgesteckt. Dabei waren die Ausgänge kurzeitig (10/20 sek.) offen,
die Zeit die man zum Wechseln eben so braucht.

Plötzlich hats anständig geknallt im Lautsprecher und seitdem ist die Kiste in beiden Kanälen absolut stumm.
Habe die Röhrenendstufe erstmal ausgebaut und den Übertrager (Gegentakt steht drauf) runtergenommen.

Als letztes Glied der Kette der er ist, habe ich den Verdacht das er durchgebrannt sein könnte. Wo ich alles ausgebaut habe werde ich jetzt endlich mal alle Eroid und Elko Kondensatoren austauschen
die in unmittelbarer Nähe des ÜT sind, und evtl. alles was noch an Zeitbomben so im Gerät drin ist. Obwohl;- es lief jetzt mit den original Kondensatoren wochenlang gut

Die grossen Becherelkos habe ich schon vor einiger Zeit ersetzt.

Wie kann ich den Übertrager überprüfen? Eine Durchgangsmessung mit dem Multi ergibt einen gewissen Widerstand. Das sagt mir irgendwie nichts.
Oder lässt sich das so garnicht messen?

Lässt der Schadensverlauf evtl. andere Schlüsse zu?

Es kann sein das einer der Lautsprecherpole in dem Anschlusskontakt drin war und ich mit dem anderen Pol an Chassis gekommen bin, aber das dürfte doch
ok sein oder? Oder fliessen da gleich hohe Ströme die da rückwirkend stark die Bauteile belastet haben?

Die Röhren waren alle noch danach rein optisch in Betriebszustand.,und der Lautsprecher hats auch überstanden.

Vieleicht kann mir jemand weiterhelfen.
Aber wenn es geht nicht allzu kompliziert bitte. :shock:

Grüsse!
Rudolf


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Mi Feb 16, 2011 16:31 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mi Jul 22, 2009 17:27
Beiträge: 5932
Wohnort: 66763 Dillingen
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
hallo Rudolf,
es ist fast unmöglich das beide Übertrager defekt sind. Im einfachsten Fall ist nur eine Sicherung durch, vielleicht auch ein Lastwiderstand hinter dem Gleichrichter. Vielleicht hat es auch eine Leiterbahn gekostet. Anstatt alles auszubauen wären ein paar Messungen hilfreicher gewesen.

_________________
Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Mi Feb 16, 2011 17:03 
Offline

Registriert: Fr Dez 24, 2010 16:13
Beiträge: 190
Wohnort: Wien
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Ich glaube du hast die Übertrager unnötig ausgebaut.
Miss einmal die Kathodenspannungen der Endröhren, außerdem könntest du die Kondensatoren von den Endröhrenanoden nach Betriebsspannung überprüfen. Im Schaltplan müssten das C1308, C1309, C308 und C309 sein.

Siehe auch: http://www.tube-classics.de/TC/GermanTu ... 2550De.htm

lg,
Alexander


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Do Feb 17, 2011 13:49 
Offline

Registriert: Do Nov 25, 2010 22:05
Beiträge: 13
Wohnort: Rheda-Wiedenbrück
Hallo Franz Josef und Alexander,

danke erstmal für die schnellen Zuschriften!

Das Ausbauen des Übertragers war schnell gemacht. Der sitzt gemütlich oben drauf mit zwei Schrauben befestigt. Ich dachte auch ich kann den messen und dazu ist ja sicher besser wenn er nicht angeschlossen ist.
Ich vermute der wird zwei separate Wicklungen auf einem Kern haben (richtig so?) und das die nicht beide gleichzeitig kaputt gehen habe ich erst auch vermutet.
Man weiss aber nie; ich bin fast Laie!

Diese Kondensatoren die Alexander beschreibt sind genau die die ich als überaltert wechsen wollte. 1000pF Eroid 4 Stck.
Könnte das sein das der Kurzschluss,. nehm ich mal an, denen den Rest gegeben hat?
Aber dann diesmal alle vier Stück gleichzeitig?

Platinenduchschlag wäre auch möglich wie Franz Josef sagt.
Soweit man da reinsehen kann finde ich nichts, die müsste dann zum genauen Durchsehen raus, und da gibts jede Menge abzulöten.
Wenn man weiss wie und wo man messen muss kann sie vieleicht auch drinbleiben, aber das kann ich nicht mangels Wissen.

Alle Widerstände auf der Platine zeigen Messwerte an! (Ohne jetzt aber die Werte genau nachzuprüfen)
Alle als einschlägig bekannte Kondensatoren mit Verfallsdatum kann ich erstmal austauschen / auch ausserhalb der Endstufe.

Und ihr meint den ÜT kann ich völlig ausschliessen?
Na gut,- wenn jemand noch ne Idee hat was kaputt sein könnte, dann kann er es ja noch sagen.
Anhand des Schaltplans der Enstufe kann ich zumindest jedes Bauteil lokalisieren und auswechseln. Wenn irgendwo Spannungen gemessen werden
müssen dann kann ich das, wenn mir jemand die Punkte angibt wo :mrgreen:

Grüsse!
Rudolf


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Do Feb 17, 2011 15:06 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Dez 28, 2006 17:03
Beiträge: 1887
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Zitat:
Habe heute andere Lautsprecher auf die Ausgänge meines Telefunken Opus 2550 aufgesteckt. Dabei waren die Ausgänge kurzeitig (10/20 sek.) offen

Theoretisch könnte das selbst bei geschlossenem Poti bei einer instabilen Endstufe zum Schwingen mit den bekannten Folgen führen; bei TFK als renommiertem Hersteller kann ich mir aber einen solchen labilen Zustand nicht vorstellen.

Zitat:
Wie kann ich den Übertrager überprüfen? Eine Durchgangsmessung mit dem Multi ergibt einen gewissen Widerstand. Das sagt mir irgendwie nichts.

Außer der Messung des Gleichstomwiderstandes und der Induktivtät lässt sich ein Trafo/Übertrager nach einem Verfahren prüfen, das in einer sehr alten Funkschau bei RM.org beschrieben wurde:
Das Bauteil wird mit einer Rechteckschwingung beaufschlagt, die bei intaktem Trafo eine gedämpfte harmonische Schwingung (Ausschwingvorgang) erzeugt; bei einem Defekt (Windungsschluss) fehlt diese aufgrund der vorliegenden Bedämpfung und es bleibt mehr oder weniger nur die Rechteckfunktion erkennbar.
Leider weiß ich nicht mehr, in welcher Ausgabe das Prozedere beschrieben wurde und finde es auch nicht auf die Schnelle; vllt erinnert sich ein anderer Kollege an den Text.

Unabhängig davon glaube ich aber auch nicht an 2 defekte AÜs, sondern vermute einen anderweitigen Fehler.


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Sa Feb 19, 2011 15:04 
Offline

Registriert: Fr Dez 24, 2010 16:13
Beiträge: 190
Wohnort: Wien
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Rudolf hat geschrieben:
Und ihr meint den ÜT kann ich völlig ausschliessen?
Na gut,- wenn jemand noch ne Idee hat was kaputt sein könnte, dann kann er es ja noch sagen.
Anhand des Schaltplans der Enstufe kann ich zumindest jedes Bauteil lokalisieren und auswechseln.


Natürlich nicht, aber wenn die Wicklungen noch Durchgang haben müsste der Verstärker zumindest irgendwie arbeiten.
Kläre die Sache mit den verdächtigen Kondensatoren. Dann kannst du die Anodenspannung und die Kathodenspannung der EL95 messen. Dh jeweils die Spannung nach Masse. Danach das selbe mit der ecc83, Vergleichswerte sind im Schaltplan angegeben.

Hast du Oszilloskop und Signalgenerator?

grüße,
Alexander


/Edit: Solltest du weitere Fragen haben, kannst du auch gerne per PN anklopfen.


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Do Jul 07, 2011 16:08 
Offline

Registriert: Do Nov 25, 2010 22:05
Beiträge: 13
Wohnort: Rheda-Wiedenbrück
Hallo,
da bin ich wieder, und immer noch ohne Erfolg an dem Opus.

Ich habe mittlerweile diese vier 1000pf Kondensatoren gewechselt. Die alten Eroids sind gepolte, die neuen ungepolt.
Wie verhält sich das generell? Mit den gepolten und den bipolaren.
Oder war das ein Fehler?
Gepolte in den kleinen Werten hatte der Bauteileladen garnicht.
Deshalb.

Das Gerät gibt nur ein kaum hörbares leises Brummen von sich, ein testweises Berühren der Ecc83 Eingänge erzeugt hinter der Endstufe rein garnichts im angeschlossenen Testlautsprecher.
Zusätzlich ist jetzt auch noch die Stereoanzeige sowie das magische Auge ausgefallen.

Na gut, zumindest der Endstufe sollte man doch irgendwie beikommen können.Alle Röhren glimmen / heizen, und soweit ich die richtigen da hatte, habe ich auch schon mal ausgetauscht.
Hatte zwar nur eine EL 95 aber die werden ja wohl auch nicht alle gleichzeitig kollabiert sein?

Vorher lief das Gerät Wochen einwandfrei.
Ich weiss garnicht wo ich da Kontakt mit dem Lautsprecherkabel bekommen habe?
Vieleicht ans Netz gekommen? Sitzt ja alles eng beieinander an der Endstufe. Im Grunde kann ich nur das Chassis mit einem Lautsprecherpol berührt haben, der andere Pol steckte schon in der Buchse.
Vieleicht gibt das einen Hinweis.
Wer nimmt denn Stecker wenns auch mit Drähten geht. :wut:

Bitte auch um Beantwortung der Frage zu den Kondensatoren, die wäre mir grundsätzlich mal wichtig.

Grüsse!
Rudolf


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Do Jul 07, 2011 16:25 
Offline

Registriert: Mi Dez 16, 2009 13:10
Beiträge: 418
Wohnort: nahe Göppingen
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Rudolf hat geschrieben:
Hallo,

Na gut, zumindest der Endstufe sollte man doch irgendwie beikommen können.Alle Röhren glimmen / heizen, und soweit ich die richtigen da hatte, habe ich auch schon mal ausgetauscht.
Hatte zwar nur eine EL 95 aber die werden ja wohl auch nicht alle gleichzeitig kollabiert sein?
Rudolf


Hallo Rudolf,

Wenn das eine Gegentaktstufe ist, wird das mit einer EL95 statt der vorgesehen zwei nicht funktionieren können, oder ist die zweite noch "original" drin und du hast die wechselweise getauscht, das wäre ok. Der zweite Sockel der EL95er darf dann aber nicht leer sein :wink:

Eine grundsätzliche Aussage über die Brauchbarkeit des Trafos kann man aber sicher auch mit der einfachen Widerstandsmessung machen. Auf der Primärseite (also zu den Röhren hin) sollte man schon so einige 100 Ohm bis einige Kiloohm messen können. Ist es DEUTLICH weniger, dann ist die Primärwicklung zusammengebacken, ist es gegen unendlich, ist etwas abgebrochen / durchgebrannt. Die Sekundärwicklung ist niederohmig also im Bereich des Lautsprecherwiderstands.

Das ist sicher nur eine grobe Prüfung, sollte aber zunächst mal ausreichen.

Du solltest auch mal nachmessen, ob deine Anodenspannung nach den Siebkondensatoren und nach dem Trafo noch da ist und ob die so etwa die richtige Größenordnung hat
(also Preisklasse um die 200V) Genaueres steht meist im Schaltplan.
Dass Stereoanzeige usw. auch nicht mehr tun, lässt ein Problem mit der Anodenspannung vermuten. Der Gleichrichter könnte bei deiner Aktion auch Schaden genommen haben.

Liebe Grüße
Klaus-Dieter


Nach oben
  
 
 [ 8 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Amazonbot und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum