Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 13:06 
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Beiträge: 3
Hallo,
ich bin dem Dampfradioforum beigetreten, da ich eine Frage zu einem Grundig 3036 Röhrenradio habe.
In den anhängenden Bildern ist ein defektes Bauteil ersichtlich worüber mir Informationen fehlen.
Das Radio hat bis zu dem Zeitpunkt einer starken Geruchsentwicklung einwandfrei funktioniert, nach dem Öffnen der Rückwand war die Ursache auch sofort erkennbar.
Kann mir jemand mitteilen um welches Bauteil es sich handelt und welche Kenndaten es hatte?
Dateianhang:
Bauteil 1.jpg
Dateianhang:
Bauteil 2.jpg
Dateianhang:
Bauteil 5.jpg


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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 13:23 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
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Der kleine Trafo ist der Ausgangsübertrager zum Lautsprecher. Was dir da durchgebrannt ist, ist wohl ein Drahtwiderstand.

Ich meine auf dem Foto erkennen zu können, daß du da eine EL86 als Endröhre drin hast. Und ich meine, daß da eine EL84 rein muß. Ich prüfe das aber noch mal. Kannst du mal gucken, ob es eine EL86 ist, die da drin steckt?

Wenn da eine EL86 drin ist, ist sie wohl der Grund für das Durchbrennen des Widerstandes. (Mal ganz davon ab, daß wohl noch alles voller defekter Kondensatoren ist.)

Wenn der Ausgangsübertrager noch heil ist, kann man das Gerät problemlos wieder herrichten. Ein paar Stunden kann das aber dauern, da die alten Kondensatoren auch raus müssen.

So, Nachtrag:

Ich habe den Schaltplan dieses Gerätes leider nicht da, aber so weit ich anderswie recherchieren kann, ist dir da der Siebwiderstand durchgebrannt. Der Wert dürfte so zwischen 1k und 2K liegen. Unbedingt zu kontrollieren sind nun die zwei 50er Elkos, die im Becher, die könnten auch defekt sein.

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Zuletzt geändert von Erik am So Jul 17, 2011 13:38, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 13:25 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 11:23
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Hallo
Ich habe jetzt keinen Schaltplan dafür aber das dürfte der Siebwiderstand sein.Etwa 1 bis 1,5 K Ohm/3Watt.Der ist aber nicht umsonst abgeraucht.Prüfe unbedingt den Elko hinter dem Widerstand sonst ereilt dem neuen Widerstand womöglich das gleiche Schicksal :( .


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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 13:35 
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Das ist ein Lastwiderstand mit einer Belastbarkeit von einigen Watt. Ich würde mal vermuten, dass es sich um den Siebwiderstand in der Anodenspannungsversorgung handelt. In diesem Fall ist er zwischen den beiden Plus-Anschlüssen des großen Siebelkos angeschlossen.

Der genaue Wert steht im Schaltplan, er beträgt vermutlich zwischen 1 und 1,8 k Ohm bei einer Belastbarkeit von 2 bis 3 Watt. Wenn kein Schaltplan vorhanden ist, würde ich einen Widerstand mit 1,5 k Ohm und 5 Watt einbauen, das wird schon funktionieren.

Voraussetzung ist aber, dass das Radio keinen anderen Fehler hat. Und das ist in diesem Fall sehr wahrscheinlich, denn ein Widerstand verbrennt nicht einfach so von selbst. In Frage kommen ein Kurzschluss im Siebelko, ein Kurzschluss eines anderen Kondensators oder ein Kurzschluss in einer Röhre.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 13:40 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
Beiträge: 2245
Petzi hat geschrieben:
Der ist aber nicht umsonst abgeraucht.


Sowieso.

Und wie gesagt; ich meine da eine EL86 erkennen zu können. Das soll er noch mal nachkontrollieren.

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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 13:55 
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Registriert: So Jul 17, 2011 12:06
Beiträge: 3
Hallo,
zunächst möchte ich mich bei den Mitgliedern vom Dampfradioforum für die raschen und umfassenden Antworten bedanken.
Als Enröhre ist tatsächlich eine EL 86 verbaut, auf der Rückwand des Radios ist eine EL 84 eingetragen. Vielen Dank für den Hinweis, vieleicht ist das die Ursache für den Ausfall.
Werde mir den passenden Widerstand und die passende Endröhre besorgen/einlöten/einstecken und schauen was sich tut. Könnte mir vorstellen das ich das Gerät mit mehreren Stunden Dauerbetrieb etwas überlastet habe, wie gesagt, bis zu dem Zeitpunkt der Geruchsentwicklung war alles bestens.

Gruß Jürgen


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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 14:06 
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Grundig 3036 hat geschrieben:
bis zu dem Zeitpunkt der Geruchsentwicklung war alles bestens.


Wenn du damit sagen willst, daß es irgendwie gespielt hat, hast du recht, aber "bestens" war es ganz sicher nicht.

Die alten Kondensatoren müssen raus. Du würdest sooo lange Ohren kriegen, wenn du das Gerät mit neuen Kondensatoren hörst.

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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 15:01 
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hier ist die Schaltung:

Grundig_3036_3037_3039.zip

Der Widerstand ist angegeben mit 1,3KOhm / 3W. Ich hoffe der Ausgangstrafo hat es überlebt, eine Teilwicklung liegt in Reihe mit dem Widerstand.

EL84 und EL86 sind gleich beschaltet, die Ursache des Abrauchens liegt also eher an den alten Kondensatoren.

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 15:58 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
Beiträge: 2245
saarfranzose hat geschrieben:
hier ist die Schaltung:

Grundig_3036_3037_3039.zip

Der Widerstand ist angegeben mit 1,3KOhm / 3W. Ich hoffe der Ausgangstrafo hat es überlebt, eine Teilwicklung liegt in Reihe mit dem Widerstand.

EL84 und EL86 sind gleich beschaltet, die Ursache des Abrauchens liegt also eher an den alten Kondensatoren.


Wenn der Siebelko einen Kurzen hat, brennt der Widerstand wohl durch, oder?

Gleich beschaltet bedeutet aber doch nicht gleiche Werten und Austauschbarkeit, oder?


Mich würde auch mal interessieren, ob da noch die original Sicherung drin war, oder ob da ein höherer Wert eingesetzt wurde.

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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 16:41 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 11:23
Beiträge: 823
Hallo Erik,
Zitat:
Wenn der Siebelko einen Kurzen hat, brennt der Widerstand wohl durch, oder?

Gleich beschaltet bedeutet aber doch nicht gleiche Werten und Austauschbarkeit, oder?

Es hat doch auch niemand etwas anderes behauptet.Saarfranzose wies lediglich darauf hin das die Ursache des verbrannten Widerstandes nicht die EL86 gewesen sein wird.Von der Fehlanpassung und der Fehlbeschaltung mal abgesehen.


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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 16:54 
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Hallo,
vor einer neuen Inbetriebnahme mit ersetztem Widerstand und einer EL84 solltest Du auf alle Fälle die Problemkondensatoren tauschen. Die WIMA-Bonbons und die Teerkondensatoren gehören dazu (vgl. Bild 2). Alles weitere findest unter diesem Link.
viewtopic.php?f=2&t=4364

Unbedingt ausgetauscht werden sollten C60, C66, C67 und der Elko C63, sowie der Ratioelko C47. Ohne Tausch dieser Kondensatoren würde ich das Radio nicht mehr dauerhaft in Betrieb nehmen. Am Besten ist es natürlich alle Problemkondensatoren zu tauschen.
Dann wirst du lange Freude an dem Gerät haben.
Auf jeden Fall sicher stellen, dass die Sicherung den richtigen Wert hat, auf keinen Fall deutlich höher absichern!


Zuletzt geändert von grueni am So Jul 17, 2011 17:11, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 17:09 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
Beiträge: 2245
Petzi hat geschrieben:
Hallo Erik,
Zitat:
Wenn der Siebelko einen Kurzen hat, brennt der Widerstand wohl durch, oder?

Gleich beschaltet bedeutet aber doch nicht gleiche Werten und Austauschbarkeit, oder?

Es hat doch auch niemand etwas anderes behauptet.Saarfranzose wies lediglich darauf hin das die Ursache des verbrannten Widerstandes nicht die EL86 gewesen sein wird.Von der Fehlanpassung und der Fehlbeschaltung mal abgesehen.


Schon. Aber ein Laie könnte daraus schließen, daß er die EL86 drin lassen kann.

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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 18:31 
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Registriert: Fr Okt 24, 2008 18:16
Beiträge: 1862
Wohnort: Berlin
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hier wurde geschriegen " EL86 und EL84 sind gleich beschaltet". Das ist soweit wohl richtig, aber die EL84 und EL86 haben völlig verschiedene elektrische Daten.

Eine EL86 in einer EL84 Schaltung betrieben zieht deutlich zu viel Anodenstrom.
Der fliesst jedoch nicht über den ausgefallenen Widerstand, sondern nur über den AÜ.

Die EL86 entspricht einer PL84, jedoch mit anderen Heizdaten. Die PL84 ist für geringere Anodenspannung entwickelt worden ( Fernsehgeräte )
Die EL86 wird u.a. in eisenlosen Gegentaktendstufen (Philips ) eingesetzt.

Da sind also sicherlich, wie meine Vorredner schon geschrieben haben, noch einige Arbeiten nötig.

VG Henning

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Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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BeitragVerfasst: So Jul 17, 2011 22:18 
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Registriert: So Jul 17, 2011 12:06
Beiträge: 3
Hallo an alle,
ich bin sehr Dankbar für die vielen Hiweise und Kommentare, ganz besonders freue ich mich über den Schaltplan, der hilft mir sehr viel weiter. Werde Euere Ratschläge alle beherzigen und auch die Kondensatoren tauschen. Zunächst werde ich aber feststellen was bei dem Ausfall alles gelitten hat, besonderes Augenmerk ist da wohl auf den Transformator zu richten. Das mit der Sicherung werde ich ebenfalls prüfen, vielen Dank für den Hinweis.
Bis demnächst in diesem Forum.
vG Jürgen


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