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BeitragVerfasst: Mi Aug 24, 2011 19:46 
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Hallo Forum,

nach längerer Zeit wieder mal ein Hilfeersuchen von mir.

Ich habe das o.a. Gerät eines Bekannten hier stehen, welches mir doch massiv Kopfzerbrechen bereitet.

Fehler: sehr schwacher UKW-Empfang. AM-Empfang geht mal normal, mal schwach, das liegt am Tastenaggregat, da bin ich sicher, das ist nicht das Thema.

Schaltunterlagen hatte Jupp freundlicherweise hochgeladen:
viewtopic.php?f=35&t=8599

Was habe ich bisher gemacht:

1) Alle Röhren von UCC85 bis UL84 gegen fabrikneue getauscht, prinzipiell ohne Besserung, nur die UABC80 brachte minimal etwas.
2) Alle Spannungen gemessen und mit Planwerten verglichen: OK
3) Tastenkontakte der UKW-Taste geprüft: diese schließen und öffnen problemlos.
4) Einige Bauteile getauscht: Koppel-C der UL, Ratioelko, und die an den Schirmgittern der UCH, UF und UBF stehenden Kondis.
5) Nachgleichversuche erfolglos, alle 3 Bandfilter, Zwischenkreis und Vorkreis reagieren, waren aber auf Max. oder nahe dabei.
6) Tuner schwingt korrrekt, Empfangsfrequenz ließ sich mit einem winzigen Dreh am Oszillator-Trimmer auf Skalenwert bringen.

Befund ist jetzt: bei Empfang des stärksten Senders ergibt sich eine Ratiospannung von ca. -1,4 Volt, ohne Senderempfang -0,7 Volt. Das reicht gerade für Zimmerlautstärke bei voll aufgedrehtem LS-Regler.

Das machte mich nachdenklich, ich habe also den Meßsender mit 10,7 Mhz angeworfen und bin mit gesteckter UCC (Allströmer) aber ohne Antenne an die Gitter der UBF, UF und UCH rangegangen, in der Reihenfolge. Erwartet hätte ich, daß sich von Stufe zu Stufe eine höhere Verstärkung ergeben würde. Tut sich so aber eben nicht. Es wird nicht lauter und die Ratiospannung geht auch nicht über die -1,4 Volt hinaus.

Mir will scheinen, daß irgendwo in der Zf-Abteilung ein Wurm ist, aber wo ? Ich weiß nicht weiter. Achja, an den Gittern 1 der UF und UBF habe ich ein paar hundert mV negative Spannung, was aber korrekt sein dürfte, die wird ja wohl als Rückwärtsregelung vom Ratio abgezweigt, wenn ich das richtig verstehe.

Mache ich irgendwo einen Denkfehler ? Was würdet Ihr machen ?

Gruß
Holger

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BeitragVerfasst: Mi Aug 24, 2011 21:54 
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Hallo Holger,
da die ZF an allen Röhren sich nicht ändert ist warscheinlich am letzten Bandfilter was faul.
Die Kondensatoren C82, C68 und C70 würde ich prüfen.
Auch die Kerne im Radiofilter nachsehen.
Vielleicht sollte man die Regelspannung für's Fehler suchen fest legen.
Viel Erfolg wüscht
Wolfgang


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BeitragVerfasst: Do Aug 25, 2011 12:19 
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Hallo Wolfgang,

Ratioelko C82 ist getauscht, die beiden C68 und C70 sind innerhalb der Toleranzen, also OK. Die Kerne sind OK, ich habe sie herausgedreht und auch wieder eingedreht, alles ohne Probleme. Die Kerne zeigen beim Verdrehen auch die gewünschte Wirkung.

Was kann es sonst noch sein ? Was meinst Du genau mit "Regelspannung festlegen" ?

Gruß & Dank
Holger

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BeitragVerfasst: Do Aug 25, 2011 18:42 
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Kannst mal eine 9V-Batterie über einen Vorwiderstand ca. 1k an den eingebauten Ratioelko legen und die Stromaufnahme messen?

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Do Aug 25, 2011 20:11 
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Hallo Dirk,

ich ahne mehr, als daß ich weiß, was Du vorhast...ich mach´s morgen früh...

Gruß
Holger

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BeitragVerfasst: Do Aug 25, 2011 20:24 
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Hallo Holger

Ratioelko hoffendlich Plus an Masse ( ist mir auch schon passiert, daß ich Minus an Masse hatte und mich wunderte wegen schlechten Empfang )
Die ZF ist geregelt und die Regelspannung kommt von den
Demodulator A M und F M Ratio .
In diesen Widerstandskettenkreis solltest du mal suchen.
Auch die abblock Kondensatoren an den Regelkreis überprüfen.
Ich vermute auch, daß die UM 80 kaum ein Ausschlag hat .
Du kannst probeweise R21 vom Pin 5 Am Demodulatorkasten ablöten und auf Masse legen. Dann schauen ob an den Gitter 1 der ZF Röhren immernoch eine negative Spannung von einigen hundert Milivolt anliegen. Auch mal horchen wie dann UKW geht .

MfG. Didi


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BeitragVerfasst: Fr Aug 26, 2011 12:04 
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@Dirk: Ich habe statt einer Batterie eine sauber gesiebte Gleichspannungsquelle und parallel zum Ratioelko verwendet, es ergeben sich folgende Werte, dafür mußte ich das RVM anschmeißen:

Bei 0,7 Volt: 0,15 mA
Bei 1,2 Volt: 0mA und Wechsel der Stromflusserichtung
Bei 5 Volt: 0,25mA, hier ergibt sich halbwegs sauberer Empfang mit etwas mehr "Dampf"
Bei 9 Volt schließlich: 0,45mA

@Didi: ja, der Ratioelko ist richtig herum drin...ist mir auch schon passiert. Die UM80 macht gar keinen Ausschlag, d.h. ich kann nichts sehen, sie ist total erledigt.
Ablöten des R21 von Pin5 des Demodulatorkastens bringt keine bessere Leistung, die negativen Spannungen an den Steuergittern der UF und UBF sind aber weg. Klar...

Und nun ?

Gruß & Dank
Holger

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BeitragVerfasst: Fr Aug 26, 2011 13:42 
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Hallo Holger

Eine Vermutung hätte ich da noch, daß ewentuell die Spule am C70
eine Unterbrechung aufweist , oder C68 bzw.C70 defekt .
Da die 2 FM ZF Spulen im Ratiofilter , als auch bei den anderen FM ZF Filtern (außer Tuner), hintereinander jeweils auf ein Spulenkörper sitzen , und dadurch man nicht genau weis wo genau die Ferritkerne sitzen ,
verwende ich aus einem Abgleichbesteck , einen Plastik-Stab ,bei dem an einem Ende ein Alustäbchen und an den anderen Ende ein Ferritstäbchen sitzt. Dieses kann man in den Spulenkörper auf den Ferritkern zu ,langsam schieben.
Wird nach dem abgleich , mit der Stabseite Ferritstäbchen , der Empfang etwas besser , lag es meist am defekten Kreis-C . Wurde der Empfang schlechter , stimmte der Abgleich und das Filter ist in Ordnung .
Ansonnsten sind in dieser Sache Ferndiagnosen sehr schwer .

MfG. Didi


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BeitragVerfasst: Fr Aug 26, 2011 18:10 
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Ich wollte sehen, ob die Ratiospannung evtl. wegen Überlastung nicht hochkommt. Der gemessene Strom passt aber zu dem R45, von daher falsche Fährte.

Bleiben eigentlich nur noch die Schwingkreise des Ratiofilters übrig.
Lassen sich beim Abgleich eigentlich jeweils 2 Maxima finden?

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Fr Aug 26, 2011 19:14 
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Hallo Dirk,

ich denke, Du liegst richtig, und Didi letztlich auch: da ich die beiden C68 und C70 ohne Befund geprüft hatte, bleibt nur noch die primäre Seite des Ratiofilters übrig, da dieser Kreis als einziger von allen nicht sinnvoll reagiert. Der Zwischenkreis und die Kreise in den beiden anderen Bandfiltern lassen sich auch sauber einstellen. Der sekundäre Ratiokreis reagiert, er läßt sich sauber auf Verzerrungsminimum einstellen. Jetzt sollte ich wohl diese primäre Spule mal auf Durchgang messen ?

Und dann brauche ich einen Demodulatorkasten aus einem Schlachtgerät. Kennt sich jemand so gut mit DDR-Geräten aus, daß er mir sagen kann, welche Geräte als Teileträger in Betracht kommen ? Dieser Kasten war doch bestimmt in ganz vielen Radiomodellen drin ?

Gruß
Holger

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BeitragVerfasst: Fr Aug 26, 2011 20:06 
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Hallo Holger

So viele Radios sind es nicht mit dem Kästchen .
Mir fällt man gerade mal die Serie Erfurt , der Juwel 2 und die Dominante W101 ein. Ob diese nun untereinander austauschbar sind
müßte man im den jeweiligen Schaltplan nachschauen.

Wenn nicht gerade die Kerne und der Spulentrager in den Filtern
ruiniert sind, ist alles reparabel.

Übrigens im Schaltplan findet man einen Poti am Kästchen zwischen Pin 7 und Pin 10 ( R36 ) , ist das ein Bedienregler oder ein Einstellregler ?
MfG. Didi


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BeitragVerfasst: Fr Aug 26, 2011 20:20 
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Hallo Didi,

das ist ein Einstellregler, er sitzt unterm Chassis, ist aber von oben bedienbar. In der Abgleichanweisung steht auch was dazu. Den hatte ich auch schon geprüft.

Einen schrottigen Juwel 2 könnte ich gegebenenfalls bekommen, Köln...
Ich hatte gedacht, dieses Kästchen sei, wie das von Telefunken, dem es übrigens recht ähnlich ist, in zig Geräten verbaut worden. Na, mal sehen...

Gruß & Dank
Holger

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BeitragVerfasst: Sa Aug 27, 2011 9:19 
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Vor einiger Zeit habe ich einen Juwel 2 geschlachtet. Das Ratio-Kästchen sollte noch da sein, ich schaue mal nach.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Aug 27, 2011 10:51 
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Hallo Lutz,

das wäre der KRACHER !

Danke
Holger

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BeitragVerfasst: Sa Aug 27, 2011 11:09 
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Ein Blick in den Schaltplan sagt mir allerdings, daß dies nicht so ohne weiteres passen wird.

paulchen


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