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 Betreff des Beitrags: Siemens Luxussuper 54 - UKW Empfang
BeitragVerfasst: Di Okt 25, 2011 9:49 
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Hallo,

ich habe ein Siemens Luxussuper 54, welches ich mal wieder mehr nutzen möchte.
Der UKW Empfang ist grundsätzlich gut, nur, dass man den Sender sehr genau einstellen muss, dass es nicht schnarrt.
Der Vollausschlag der EM34 ist nicht da, wo der Sender am besten und lautesten wiedergegeben wird.
Der beste Empfang ist, wenn die Abstimmung etwas rechts vom Maximum des Magischen Auges steht. Allerdings wird der Sender auch
etwas lauter, wenn man wieder weiter nach links dreht (Also da wo das Magische Auge ausschlägt ist es leiser und links und rechts daneben lauter).

Ich habe bereits viele Kondensatoren getauscht (auch den Ratio-Kondensator).
Röhren habe ich aus meinem Fundus durchgetauscht (Kann zwar nicht messen wie gut sie noch sind, konnte aber keine Änderung feststellen).

LW und MW gehen einigermaßen gut, KW ehr schlecht, aber Sender werden empfangen. Hier besteht das Problem nicht.
An einen Abgleich habe ich mich nicht ran getraut, da ich damit keine Erfahrung habe und auch keinen Prüfsender habe.
Messgerät und Oszilloskop sind vorhanden. Schaltplan ist auch vorhanden.

Hat jemad eine Idee, was ich da machen könnte?

Vielen Dank und Grüße
Andre


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BeitragVerfasst: Di Okt 25, 2011 11:03 
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Danke für die Antwort. Ich werde mal schauen, ob ich noch wietere EC92 habe.
Kann ich den Ratiofilter abgleichen ohne einen Prüfsender zu haben? Möchte auch nichts
verschlimmbessern.
In der Abgleichanweisung steht etwas von "Abgleich nach Gehör" ohne den Vorgang genau zu beschreiben.

Viele Grüße
Andre


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BeitragVerfasst: Di Okt 25, 2011 15:32 
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Hallo Andre,

dein Poblem hört sich nach einem inkorrekten Abgleich des Ratio Null-Durchganges an. Das ist dies, was in der Siemens Abgleichanleitung etwas abenteuerlich beschrieben ist. Ich denke du kennst den Text; ich blende ihn aber trotzdem hier für alle noch einmal ein:
Dateianhang:
Ratio-Abgleich-text.JPG

Das ist eine, auch meiner Meinung nach, schwammige Beschreibung, welche sich auch stark auf das Gehör des "Users" verlässt und sich lt. Beschreibung auch auf eine Massnahme ohne Messgeräte bezieht. Leider schreiben die Jungens aber nicht, wie man das Procedere mit Messgeräten optimaler gestalten könnte - und so zu eindeutig reproduzierbaren Ergebnissen käme.
Daher habe ich mir zu der Siemens-Schaltung einige Gedanken gemacht, wie man den Abgleich, wie es normal bei anderen Herstellern auch üblich und beschrieben ist, durchführen kann. Dazu folgendes Bild; Schaltungsausszug Siemens Luxussuper 54:
Dateianhang:
Ratio-Abgleich.JPG

Hier ist gezeigt, wie man durch die rot eingefügten Widerstände (je 100K) eine Brückenschaltung realisiert, um dann mittels des, wie gezeigt angeschlossenen -0- Instrumentes auf -0- Durchgang der Diskriminatorkurve abgleichen kann.
Wenn man voraussetzt, dass der ZF-Verstärker einigermaßen korrekt abgeglichen ist, stellt man einen mittelstarken Sender auf maximale Ratio-Richtspannung -zwischen 5V und 7V- ein (negative Spannung am Ratio-Elko gegen Masse gemesen), entspricht auch max. Anzeige des Magischen Auges. Jetzt stellt man die rote Brücke auf Null ein; man kann dazu auch ein normales Digitalmultimeter verwenden.

Als Anfangsbedingung für die beschriebene Einstellung, empfiehlt es sich das 3K-Trimmpoti 6W7 auf ca. 1,25K einzustellen. Im Prinzip entspricht die eben beschriebene Vorgehensweise dem, was in der Siemens-Anleitung beschrieben wurde -nur mit messgerätebezogener Unterstützung und Umgehung des für diesen Zweck doch recht unzuverlässigen Gehörs. -Und im Unterschied zu den von Siemens beschrieben 3 Maxima, ist hier nur ein eindeutiger Nulldurchgang zu erwarten. Natürlich muß der Abgleichkern mit Gefühl, unter ständiger Beobachtung des Null-Instrumetes verstellt werden, um nicht zuletzt die richtige Drehrichtung herauszufinden...


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Mi Okt 26, 2011 7:49 
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Hallo Peter,

vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung.
Bei dem richtigen Kern bin ich mir noch etwas unsicher:
In der Abgleichanweisung steht ja:
Diskr.-Filter Diodenseite (b)
Auf der Abbildung ist eine durchgezogene Linie (b) und eine gesrichelte (a) zu dem Kern hin.
Ich denke das eine ist von oben und das andere von oben gesehen.
Ich bin mir nicht sicher, welches der (b) Kern ist (oben oder unten).

Vielen Dank und Grüße
Andre


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BeitragVerfasst: Mi Okt 26, 2011 18:08 
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Hallo Andre,

wenn ich die Siemens-Angaben richtig interpertiere, beziehen sich die durchgezogenen Linien auf die oberen und die gestrichelten auf die unteren Spulenkerne, so wäre unser Kandidat dieser auf der Diodenseite, also der obere Kern...

Auf jeden Fall sollte man sich immer vor Abgleichvorgängen die ursprüngliche Kernstellung merken, damit man, falls nicht die gewünschte Reaktion erkennbar ist, diese wieder herstellen kann.

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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Mi Nov 02, 2011 8:37 
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Hallo Peter,
ich wollte mal Rückmeldung geben, was ich so erreichen konnte.
Ich habe einen mittelstarken Sender auf ca. 8V Abstimmspannung (max.) eingestellt.
Dann einen Abgleich (b) - (Kern war von unten gesehen) durchgeführt.
Nach einer Viertel-Drehung war der Nulldurchgang bereits erreicht.
Danach habe ich versucht mit dem Poti (i) das Rauschminimum einzustellen,
wobei ich festgestellt habe, dass das Rauschen bis zum 0-Anschlag immer weniger wurde
(steht jetzt also auf 0 Ohm).
Die beiden Maxima sind verschwunden und die EM34 hat jetzt das Maximum bei der besten Sendereinstellung.
So ist das ganze schon brauchbar, doch könnte der Empfang noch etwas besser sein.
Starke Sender sind gut zu empfangen, haben aber eine max. Abstimmspannung von 12V.

Ist das mit dem Poti so OK?

Viele Grüße
Andre


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BeitragVerfasst: Mi Nov 02, 2011 21:59 
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Eigentlich nicht. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Symmetrie des Ratio-Detektors nicht stimmt. Ursache kann alles mögliche sein, einschließlich der Röhre EABC 80.

Lutz


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BeitragVerfasst: Do Nov 03, 2011 22:59 
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Hallo Andre,

12V Ratio Spannung bei den stärksten Sendern ist in der Tat etwas wenig. Ist denn der AM-Empfang einwandfrei? Wenn nicht könnte der Fehler im ZF-Verstärker zu finden sein. Wenn ja, ist in erster Linie die UKW-Vorstufe EF80 verdächtig. Sie ist zwar selten defekt, aber ein versuchsweiser Austausch kann nicht schaden. Zudem sollte der 5Kohm Widerstand über welchen die Anoden- und Schirmgitter-spannung zugeführt wird überprüft werden.

Falls der AM-Empfang auch schwächelt, sollten testweise die beiden EF41 und die ECH81 im ZF-Verstärker ausgetauscht werden; zusätzlich ist es zu empfehlen die Schirmgitter und Anodenspannungen der genannten Röhren nachzumessen. -- Siemens hat die Messungen mit einem Röhrenvoltmeter durchgeführt, sodass die angegebenen Messwerte mit der Anzeige eines modernen DVM (Ri~10M) weitgehend übereinstimmen müssten.

Eine Überprüfung der erwähnten Spannungen, incl. der direkt vom Netzteil gelieferten, ist ohnehin zu empfehlen...

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Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Di Nov 22, 2011 10:12 
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Jetzt habe ich mal wieder Zeit gehabt mich um das Gerät zu kümmern.
Ich habe erst mal alle Spannungen gemessen.
Zuerst: Der Spannungswahlschalter steht auf 220V.
Alle Spannungen im Gerät sind gleichmäßig etwa 25V unter Soll.
Ich habe mal testhalber Röhren abgezogen.
Es ist nur eine Veränderung festzustellen, wenn ich beide EL41 raus ziehe,
dann habe ich am Netzteil Sollspannung.
Im NF-Teil sind bereits alle Kondensatoren ersetzt worden.
Der Kathodenwiderstand ist zwar schwarz, ist wohl aber noch von vor dem Tausch des Kathodenkondensators,
denn warm wird er nicht und der Wert stimmt auch noch.
Dort habe ich folgende Spannungen gemessen:
EL41: Anoden: 259V
Kathode 5V
G1: -1,3V
An beiden Röhren identisch.
Die 3 Siebelkos sind alle gut. Kann es sein, dass die Spannung durch den Gleichrichter altersbedings nachgibt?

danke Gruß
Andre


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BeitragVerfasst: Di Nov 22, 2011 10:46 
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Wenn das Gerät einen Selen- Gleichrichter hat, schau doch mal ob der:

- warm wird (> 35°C, also sehr merklich)
- wie hoch der Gesamtstrom im Hochvolt- Pfad (gemessen z.B an + vom GL) ist

Wenn die Stromaufnahme ok ist sollte der GLR nicht zu warm werden.
Selengleichrichter können nach 60 Jahren auch defekt werden, würde ich persönlich aber nicht auf Verdacht pauschal tauschen, sondern nur, wenns daran liegt.

Originaler Ersatz ist nicht sinnvoll, ich würde eine moderne Si- Brücke mit ca. 120Ohm Serienwiderstand verbauen.

Gruß

Matthias

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viele Grüße,

Matthias.


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BeitragVerfasst: Di Nov 22, 2011 18:34 
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Der Gleichrichter wird nicht warm und der Strom ist mit ca. 90 mA etwas zu niedrig.

Gruß
Andre


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BeitragVerfasst: Di Nov 22, 2011 20:30 
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hallo andre,
ich denke spannungen und ströme (etwas geringer durch leichten verschleiß besonders der el,s) sind so brauchbar, vorausgesetzt das die spannungen im ukw tuner ebenfalls stimmen.
meine vermutung läuft eher auch in der zu schwachen verstärkung der ukw eingangsröhre ef80 und den von peter r. genannten ech u. ef,s.
mfh
harry

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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BeitragVerfasst: Do Nov 24, 2011 9:28 
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Hallo,

habe jetzt mal sehr viele Röhren durchgetauscht und dadurch die Ratiospannung bis auf etwas über 16V bekommen.
Die größte Verbesserung gab es beim Tausch einer EF41. Wobei ich denke, dass die Röhren aus meinem Fundus alle keine
superguten Werte mehr haben.

Aber nochmal zum Netzteil: Ich habe testhalber neue Elkos angeklemmt - ohne Änderung.
Spannung ist 259V statt 290V und Strom 90mA statt 98mA
Alle weitere Spanungen im Gerät sind etwa im gleichen Verhältnis niedriger.
Außerdem brummt der Lautsprecher in der Aufwärmphase deutlich mehr wie andere Geräte.
Wenn der Ton dann da ist, ist das Brummen weg.

Ich denke, ich werde noch testhalber einen anderen Gleichrichter probieren (muss ich erst noch besorgen) und ansonsten das Gerät so lassen.
Der Klang dieses Geräts ist wirklich sehr gut.

Viele Grüße
Andre


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