Hier mein neues Projekt eine Philetta 234L Bj ca. 1953, das zweite Philetta Modell mit UKW, teilweise (leider) noch mit Rimlock Röhren bestückt.
Schaltplan konnte ich keinen finden, nur bei Jogi gibts einen Plan, leider mit schlechter Auflösung die aber immer noch gut genug ist die Bauteile und Schaltung zu erkennen
http://www.jogis-roehrenbude.de/Philetta/BD234U-L-S.jpg
Ich wollte mit diesem Gerät Schumi, der sich mit seinem blauen "Sondermodell" abmüht, aber keine Konkurenz machen
http://dampfradioforum.de/to ... -quot.html
Da ich Kompaktgeräte der 50er bevorzuge und bereits 4 Philettas und eine Sabine besitze, so gehört diese seltene und vom Design sehr gelungene Philetta einfach in eine solche Sammlung.
Ich finde Schumis Gerät sogar hübscher, denn mein Gerät hat nur die Skala in KS, das Gitter ist Teil des Gehäuses.
Das Gerät selbst hat mich 35,- Euro gekostet, ein wie ich finde angemessener Preis.
Äußerer Eindurch schon mal relativ gut. Keine Ausbrüche oder schwere Beschädigungen bis auf einige Schönheitfehler:
- Die goldene Blechkappe des linken Knopfes ist etwas eingebeult
- Links am Befestigungsloch der Skala ist ein 10mm langer Sprung. Konnte ein Vorbesitzer mal wieder die Schrauben nicht fest genug kriegen
- Das Gerät hat bei einer Renovierung wohl als Baustellenradio hergehalten, überall sind grün-weiße Spritzer von Binderfarbe
- Die goldene Farbe in den Rillen ist spröde und blättert ab
Rückwand ist OK ohne Mängel.
Von Innen eigentlich auch alles sehr zufriedenstellend. Vollzählig, Original, verstaubt, etwas Nikotin aber kein Küchenfett.
Von unten auch alles noch Original.
Man sind da viele Wima-Bonbons drin. Je eher in den 50ern desto mehr Wimas wurden damals wohl verbaut.
Anfang der 60er findet man die Dinger kaum noch. Die Fehlerhäufigkeit der Teile schien sich schnell bemerkbar zu machen.
Das Chassis ist Philetta-typisch schnell ausgebaut, nur mit dem Skalenzeiger muß man etwas aufpassen.
Zuerst wurden alle WIMAs und die EROs ungeprüft getauscht.
Widerstandtechnisch fand ich auf die Schnelle keine defekten Teile und so war ich nach kurzer Zeit bereit für einen ersten Probelauf.
Bei Allströmern prüfe ich immer erst wie rum der Stecker drin sein muß damit Chassis auf Null liegt !
Skalenbeleuchtung brennt, alle Röhren heizen auf, Gerät aber völlig stumm.
Fehler bei "Gerät stumm" ist ja meist schnell gefunden.
In diesem Fall war schnell klar: Die Gleichrichterröhre UY41 ist defekt. An der Kathode kommt keine Spannung an.
Ich muß dazu sagen das ist meine erste Begegnung mit Rimlockröhren. Als ich die rausnahm habe ich mich schon über wie Wulst am Sockel gewundert
Da mein sehr bescheidener Ersatzröhrenbestand kein Rimlockröhren bietet und ich weitermachen wollte mußte eine Notlösung her.
Ich habe einfach die Sockelanschlüsse an der Anode und Kathode abgelötet und die Röhre durch eine Diode mit Vorwiderstand ersetzt.
Da die Heizung der UY41 noch funktioniert und ich diese ja wegen der Serienheizung brauche, habe ich die Röhre im Sockel gelassen.
So spare ich den Widerstand zum Überbrücken der Heizung und von oben sieht alles Original aus inkl. leuchtender UY41
Nächster Probelauf -> Es spielt, schon fast eine Entäuschung denn bisher war es sehr einfach.
Es spielt sogar recht gut. Guter Empfang, gute Trennschärfe, Klang zufriedenstellend aber etwas bassarm.
Schon erstaunlich was Philips schon 1953 im UKW Bereich entwickelt hat.
Nach einigen Minuten stelle ich in den Musikpausen jedoch einen recht gut hörbaren Brumm fest.
Allströmer Brummen zwar immer ein wenig aber dieser Brumm ist mir zu laut und untypisch.
Der Sache muß ich mich noch annehmen, ich hoffe es sind nur die beiden Elkos mau (2x 50uF im Becher).
Fortzetzung folgt.
Gruß
Nullahnung