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 Betreff des Beitrags: AEG Bimby 60K Problem/Frage
BeitragVerfasst: Fr Apr 12, 2024 8:34 
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Registriert: Mo Jul 29, 2013 19:24
Beiträge: 240
Hallo in die Runde,

das oben bezeichnete Radio (laut Rückwandaufdruck), seit 10 Jahren fast täglich als Küchenradio treu im Einsatz, zeigt seit einiger Zeit folgendes Problem: Nach dem Einschalten und "Hochfahren" spielt es laut, was dann nach ca. 2-3 Minuten einbricht auf normale Lautstärke. D.h. immer abhängig von der Stellung des LS-Reglers und es muss dann entsprechend nachgeregelt werden. Das ist einerseits etwas nervig und zeigt, irgendwas ist defekt.

Woran kann das liegen? Könnt Ihr mir hier weiterhelfen? Dankeschön schonmal.

P.S.: Am Gerät wurde noch nie etwas gemacht und es stecken sicherlich noch alle originalen Kondensatoren drinnen... :x :roll:

_________________
VG,
dela


Zuletzt geändert von delatube am Fr Apr 26, 2024 18:45, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: AEG Bimby 60K Problem/Frage
BeitragVerfasst: Fr Apr 12, 2024 11:36 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Beiträge: 786
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
@..... Am Gerät wurde noch nie etwas gemacht und es stecken sicherlich noch alle originalen Kondensatoren drinnen

Dann wird es höchste Zeit, dass die gewechselt werden, dann ist auch die Chance groß, dass der Fehler beseitigt ist.
Notfalls müssen dann auch noch die Wellenschalterkontakte und Röhrenpins, sowie deren Fassungskontakte gereinigt werden.
Auch sollten die Röhrenelektroden Spannungen mit den Vorgaben im Schaltplan verglichen werden und die Kathodenspannung der EL84 über ca. 20 Minuten Spielbetrieb gemessen werden und bei Anstieg diese Spannung , könnte die EL84 an Gitteremission erkrankt sein und sollte gewechselt werden, bevor der AÜ und das Netzteil überlastet werden.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: AEG Bimby 60K Problem/Frage
BeitragVerfasst: Mo Apr 15, 2024 9:34 
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Registriert: Mo Jul 29, 2013 19:24
Beiträge: 240
Hallo Fritz,

danke für die Antwort und die Hinweise. Dann muss ich schauen, wann ich Zeit und Ruhe habe und dazu komme die Kondensatoren zu wechseln usw.
Ich melde mich dann bei weitergehenden Fragen - vielleicht passt hernach ja aber auch schon alles - hier zurück.

P.S.: Hat den Schaltplan jemand als Scan parat oder wo bekomme ich diesen möglichst kostenfrei?

Danke.

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VG,
dela


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 Betreff des Beitrags: Re: AEG Bimby 60K Problem/Frage
BeitragVerfasst: Mo Apr 15, 2024 11:56 
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Registriert: Sa Aug 04, 2012 17:18
Beiträge: 231
Wohnort: Südhessen
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
https://elektrotanya.com/showresult?what=AEG+Bimby+60K&kategoria=All&kat2=All

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Grüße aus dem Odenwald,

Werner


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 Betreff des Beitrags: Re: AEG Bimby 60K Problem/Frage
BeitragVerfasst: Mi Apr 24, 2024 8:33 
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Registriert: Mo Jul 29, 2013 19:24
Beiträge: 240
Dankeschön für den Plan!
Ich hatte irgendwo im Netz auch schon einen gefunden (offensichtlich der selbe Scan) um mir einen Überblick zu verschaffen, welche Kondensatoren ggf. getauscht werden müssen usw. Dabei habe ich mir zunächst alle gesucht, die oberhalb 1nF liegen, und würde diese auch tauschen.
Ich halte mich dabei auch hieran: https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=24&t=2700#p22582.

Mir fehlt bei den älteren Plänen aber Erfahrung, da ich über Symbole und (fehlende) Bezeichnungen stolpere. Eine Liste zum Schaltplan mit Bauteilnummer und genaueren Angaben, d.h. neben Kapazität auch Spannungsfestigkeit und Art wäre für mich super. Ich hoffe aber, auf den Tauschkandidaten im Radio selbst helfen mir hier weiter. Dennoch einige Fragen ans Forum:

An Elkos habe ich vier gefunden, C22 (Ratioelko?), C24, C42+43/350V. Welche Spannungsfestigkeit sollten die beiden erstgenanten im Plan markiert haben?
Dateianhang:
Elkos C22, C34.JPG


Alle anderen Typen sind ungepolt nehme ich an und die beiden unterschiedlichen Symbole dafür im Plan (markiert/unmarkiert, z.B. C28 vs. C29) haben für den Tausch mit modernen Typen sicherlich keine Bedeutung, oder?
Dateianhang:
Symbole Kondensatoren.JPG


Was ich noch nicht auf den ersten Blick in den Tipps und Co. finden konnte, welche Typen als Ersatz grundsätzlilch empfehlenswert sind? Wann Folie und welche? Wann Styroflex? Wann ggf. auch Keramik?

Dankeschön!


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VG,
dela


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 Betreff des Beitrags: Re: AEG Bimby 60K Problem/Frage
BeitragVerfasst: Mi Apr 24, 2024 8:46 
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Registriert: So Mär 26, 2023 11:38
Beiträge: 46
Wohnort: Giengen
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo,

C22 ist der Ratioelko min. 35V besser 50V
C34 ist der Kathodenelko da reichen 16V, 25 oder 35 auch gut, das macht am Preis nicht viel.
Die anderen 3 mit dem komischen Schaltzeichen sind "halbgeschirmte" Typen, da ist ein Anschluss als Schirm ausgelegt, das ist am Bauteil mit einem dünnen Ring gekennzeichnet.
C28 dürfte ein Styroflex oder auch keramischer sein, kann wenns so ist bleiben.

Viele Grüße Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: AEG Bimby 60K Problem/Frage
BeitragVerfasst: Mi Apr 24, 2024 12:03 
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Registriert: Mo Jul 29, 2013 19:24
Beiträge: 240
Hallo und danke für die Aufklärung. Ich habe noch weitere Fragen dazu.

Zunächst, lässt sich Platine ausbauen bzw. lohnt sich der Aufwand oder versuche ich es so auch wenn es hier und da recht eng ist?

Im/auf dem Chassis sehe ich eine ganze Menge Eros, die ich allesamt austauschen werde. Alle anderen scheinen laut Liste sicher zu sein, d.h. Röhrchen, Elkos (die benannten vier) sowie Styroflex (die senkrecht stehenden Rollen (siehe Bild) interpretiere ich auch als Styroflex, oder?).

Was ist aber mit diesen Fähnchen daneben? Davon gibt es ingesamt drei. Aufdruck Röderstein, denke ich, aber was bedeutet die Einheit "nsf" und fliegen die raus oder nicht und wenn ja, was sind moderne Ersatztypen (welche Spannung)?
Dateianhang:
k-IMG_20240424_112310992.jpg
Dateianhang:
k-IMG_20240424_112406986.jpg
Dateianhang:
k-IMG_20240424_112243344.jpg


Zudem wurde offensichtlich schonmal zumindest einer der Kondensatoren getauscht.
Dateianhang:
k-IMG_20240424_112458582.jpg


Danke.


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VG,
dela


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 Betreff des Beitrags: Re: AEG Bimby 60K Problem/Frage
BeitragVerfasst: Mi Apr 24, 2024 17:33 
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Registriert: Di Okt 24, 2006 21:39
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo
Die "Fähnchen" sind Keramikkondensatoren. Die sitzen meist in frequenzbestimmenden Teilen und sollten drinbleiben,wenn die nicht nachweislich defekt sind.
Die silbrig-transparenten sind Styroflexkondensatoren und sind eigentlich nie defekt.
Die Platine brauchst Du nicht auszubauen. Gewechselt oder zumindest geprüft werden,sollten die Elkos (Becherelko,Ratioelko und Kathodenelko der Endröhre)
Austauschen würde ich sämtliche Papierkondensatoren (die beigebraunen ERO-Teile). Auch mal die Widerstände auf Werthaltigkeit prüfen.

Das Bimby 60 gab es baugleich als Telefunken Jubilate 1061,falls noch informationen fehlen.

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Grüße aus dem Rheinland
Roman


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 Betreff des Beitrags: Re: AEG Bimby 60K Problem/Frage
BeitragVerfasst: Fr Apr 26, 2024 8:47 
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Registriert: Mo Jul 29, 2013 19:24
Beiträge: 240
Hallo,

danke für die Aufklärung zu den Fähnchen. Inzwischen habe ich die fraglichen Kondensatoren mit neuen passenden aus der Bastelkiste getauscht bzw. ersetzt, d.h. alle ERO-Papiertypen raus sowie die Elkos (Ratio, Endstufenröhre, Siebung).
Dateianhang:
k-IMG_20240425_141015331.jpg
Dabei habe ich den alten silbernen Doppel-Elko im Netzteil neu befüllt mit zwei einzelnen neuen 47mF-Elkos und wieder eingebaut. Nachdem ich einmal angefangen hatte war auch schnell klar, dass es absolut nicht notwendig und auch viel zu komplex gewesen wäre, die Platine irgendwie auszubauen. Alle Tauschkandidaten sind bei diesem Radio eigentlich gut erreichbar.
Dateianhang:
k-IMG_20240426_083710878_HDR.jpg
Dateianhang:
k-IMG_20240426_083733903.jpg

Den Kathodenelko an der EL84 werde ich ggf. doch nochmal tauschen, statt 47 zu 100mF und axiale Bauform, aber vielleicht auch nicht, denn wenn es klingt, wie zuvor, ist alles gut. Den Ratio-Elko habe ich durch einen normalen ungepolten Typen ersetzt.

Der Dauertest von mind. 20 Minuten ist absolviert mit folgenden Ergebnissen:
- Die Heispannung ist mit 6,13 V recht niedrig. D.h. die 240V-Einstellung am Wahlschalter auf der Primärseite ist zu ggf. doch zu hoch gewählt.
- der plötzliche Lautstärkeeinbruch nach ca. 1 Minute besteht weiterhin, nach ca. weiteren 5 Minuten springt sie wieder auf vorheriges Niveau. Vorher blieb es zumeist leise.
- ansonsten funktioniert alles problemlos
- gemessene Spannungen und -> Vergleich mit dem Plan:
EL 84: g2 210V (nach Einbruch 182V) -> 215V, a 230 V (188V) -> 240V
EABC 80: a 72V -> 83(63?)V
EF98: g2 44V -> 35V, a 193V -> 202V(?)
ECH 81: g2+4 62V -> 58V, ???
EM84: a 118V -> 46 ???, l 207V -> 215V

Leider kann ich im Plan nicht alles entziffern und vergleichen. Aber das passt doch insgesamt gut zusammen.
Bleibt 1. das Problem mit der absinkenden/teils wieder ansteigenden Spannung. Liegt es am Selengleichrichter oder an der Endröhre?
Und 2. der nicht stimmige Wert an der Anode der EM84. Den Widerstand habe dort habe ich zumindest mit Ohmmeter geprüft und der Wert stimmt.

Dazu auch die Frage: Jetzt, wo das Radio einmal ausgebaut vor mir steht, beschäftigt mich noch die Frage, ob ich gleich mögliche Problemkinder bei den Widerständen nach Hochohmigkeit testen und dann ggf. tauschen sollte? Hier wild abzuklemmen und drauf loszumessen ist sicherlich nicht die Lösung. Welche Stellen im Schaltplan sollte ich mir hier genauer ansehen und dort Widerstände prüfen?

Dankeschön!


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 Betreff des Beitrags: Re: AEG Bimby 60K Problem/Frage
BeitragVerfasst: Sa Apr 27, 2024 22:03 
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Registriert: Mo Jul 29, 2013 19:24
Beiträge: 240
Hallo in die Runde,

noch ein Nachtrag: ich hatte testweise die EL84 getausch und siehe da, die Spannung bricht nicht mehr ein und das Radio läuft stabil. Der Sound ist nach der Kondikur nun auch wieder runder und satter und die Sendertrennschärfe und- abstimmung funktioniert viel leichter. Mag sein, dass ich mir etwas davon auch einbilde, aber egal. Das Gefühl ist gut und es macht wieder Spaß mit dem Gerät Radio zu hören. Zudem bin ich an Erfahrung reicher.

Nun ist gerade eben alles wieder zusammengebaut und wird alsbald seinen Weg zurück zum tagtäglichen Einsatz finden.

Danke alles Rat- und Hinweisgebern.
Dateianhang:
IMG_20240427_225045948.jpg


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 Betreff des Beitrags: Re: AEG Bimby 60K Problem/Frage
BeitragVerfasst: So Apr 28, 2024 7:22 
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Registriert: Fr Okt 18, 2013 20:43
Beiträge: 363
Wohnort: 65795
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Meiner Erfahrung nach sind die Gleichrichter bei den AEG Bimby und den baugleichen Telefunken Jubilate gern
am schwächeln. Tausch den Gleichrichter noch mit und du wirst sehr lange Freude am Bimby haben :wink:

_________________
Gruß Steven :hello:


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 Betreff des Beitrags: Re: AEG Bimby 60K Problem/Frage
BeitragVerfasst: Mo Apr 29, 2024 9:11 
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Registriert: Mo Jul 29, 2013 19:24
Beiträge: 240
Okay, guter Hinweis. Wenn ich tauschen, dann würde ich versuchen, das zylindrische Gehäuse des Selengleichrichters ähnlich wie beim Becherelko auch neu befüllen.

Zur Thematikhatte ich aber an anderer Stellle gelesen, dass der Gleichrichterwechsel auf Silizium und der dann notwendige Vorwiderstand durchaus andere Baustellen nach sich ziehen können, da der Einschaltstrom bzw. die Begrenzung durch den Widerstand lastabhängig ist. Daher liegen wenn auch kurzzeitig höhere Spannungen an, für die einige Bauteile nicht ausgelegt sind oder die diese aufgrund Alters nichts mehr vertragen, z.B. Widerstände, die ich jetzt gar nicht mit betrachtet hatte.

Na mal sehen. Vielleicht belasse ich es vorerst alles so, solange nichts zu warm wird und die Spannungen stimmen.
Danke.

_________________
VG,
dela


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