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 Betreff des Beitrags: EM84 Aussteuerung
BeitragVerfasst: Mi Apr 10, 2024 5:00 
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Hallo liebe DRF-Gemeinde. Ich bin in diesem Forum eigentlich nur stiller interessierter Mitleser. Heute habe ich allerdings eine Frage zur EM84 (magisches Auge) in meinem Nordmende Othello: Ich lebe in Mexico nahe der US-amerikanischen Grenze. Hier gibt es noch jede Menge Mittelwelle-Sender (Gott sei Dank) und ich empfange außerdem noch hier die US-FM-Radiostationen der Umgebung. Meine Frage : Die lokalen Sender hauen ihre Programme mit sehr viel Sendeleistung raus. Die EM84 zeigt dann Vollauschlag an und die beiden Balken überschneiden sich gerne ein wenig - Der Klang ist dann allerdings top . Schadet das der Röhre ? Wenn ich die Empfangsstärke zurücknehme verschlechtert sich der Klang . Vielen Dank für Kommentare.
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: EM84 Aussteuerung
BeitragVerfasst: Mi Apr 10, 2024 5:14 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
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Hallo Peter,
nein, der EM84 schadet das in keiner Weise.
Möglich aber wäre eine Reduzierung der negativen Anzeigespannung durch vergrößern der dafür dienenden Widerstände.
Im einfachsten Fall könntest du ein Trimmpoti mit ca. 470 K zwischen Pin 1 derEM84 und Masse löten, dabei den Schleifer mit der Masse brücken, dann den stärksten Sender optimal einstellen und das Trimmpoti auf fast Berührung der Anzeigebalken einstellen.
UKW bedarf zur sauberen Wiedergabe eine optimalen Sendereinstellung, die sich mithilfe der EM84 zeigt, indem auf höchsten Ausschlag eingestellt wird.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: EM84 Aussteuerung
BeitragVerfasst: Fr Apr 19, 2024 5:48 
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Registriert: Di Jul 20, 2021 10:47
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Hallo fritz,
danke für die Tips. Melde mich verspätet - ich war außer Haus. Ich werde wohl erst einmal damit leben. Der Othello läuft erst seit wenigen Tagen und hat noch die obligatorische Kondensatorkur vor sich. Allerdings hätte ich da noch eine Frage: Die Netzspannung hier ist nicht sehr stabil. Schadet das einem Röhrenradio - sollte ich mir langfristig einen Spannungsregler zulegen ?
m.f.G. Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: EM84 Aussteuerung
BeitragVerfasst: Fr Apr 19, 2024 8:13 
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Registriert: Do Okt 05, 2017 19:39
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Hallo,

Schwankungen der Netzspannung schaden nicht, nur dauerhaft zu hohe Netzspannung könnte ein Problem werden, v.a. für den Netztrafo.
Deshalb sollte man bei Netzspannungen >230V~ eher die 240V~Stufe am Voreinsteller (wenn vorh.) wählen, ansonsten könnte man einen kleinen Vorschalttrafo vorsehen, Sekundärspannung 24V (2x 12V zum Probieren), Strombelastung der 24V-Seite entspr. dem des Radios und dann als Spartrafo anschließen, so daß die 24V von der Netzspannung subtrahiert werden... Anleitungen dazu sind im Netz zu finden.

Bei nur einem Gerät, z.B. Werkstatt-Radio im Dauerbetrieb, wäre auch eine Vorschaltdrossel denkbar, ich hab da erfolgreich mit Leuchtstofflampendrosseln gearbeitet.. Dimensionierung durch Probieren mit definierten Glühbirnenlasten...
Auch ein Drahtwiderstand...Glühbirne ginge (Wärme wird dann nebenbei frei), Nachteil der Vorwiderstandsgeschichte: Der Belastungsstrom muß rel. konstant sein.

Für eine Radiosammlung wäre also ein größerer Trafo 230/24V~ (2x 12V~ für Zwischenstufe)) denkbar, z.B. für 2A Sekundärstrom, damit kann man dann mehrere Radios über eine separate 220V~Stromversorgung speisen.

Gruß Ingo


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 Betreff des Beitrags: Re: EM84 Aussteuerung
BeitragVerfasst: Fr Apr 19, 2024 12:25 
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Registriert: Sa Apr 04, 2015 20:47
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Zur Erinnerung, Gilberto betreibt das Gerät in Mexiko!
Ich vermute mal dass dort wie in den USA 110...120 Volt üblich sind, bei 60 Hz.
Da müsste man sich dann zwischen der 110 und 125/127 (?) Volt Einstellung entscheiden. Die Netzfrequenz sollte nicht kritisch sein? Ggf. die Sekundärspannungen nachmessen?

Relativ breite Toleranzen der Netzspannung gab/gibt es auch hierzulande. Im Prinzip müssen die Geräte das abkönnen, bei dauerhaft Oberkante wird allerdings die Röhrenheizung leiden.


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 Betreff des Beitrags: Re: EM84 Aussteuerung
BeitragVerfasst: Fr Apr 19, 2024 14:13 
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Registriert: Do Okt 05, 2017 19:39
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
...jetz, wo Du es sagst ... hatte ich auch gelesen, aber nicht mehr erinnert.

Die Grundaussagen bleiben, halt nur mit entspr. Faktor ca. 1/2.

+/- 10% dauerhaft (zulässiges Spannungsband) sind aus meiner Sicht bei Radios kein Problem.

Bei Betrieb 50Hz-Gerät (Trafo) an 60Hz-Netz hat man an der Stelle kein Problem, umgekehrt (60Hz-Gerät an 50Hz) schon eher aber auch nicht immer.

Gruß Ingo


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 Betreff des Beitrags: Re: EM84 Aussteuerung
BeitragVerfasst: So Apr 21, 2024 3:32 
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Hallo Ingo , hallo countryman,

tatsächlich ist hier die Netzspannung ident. wie in den USA (120V). Nur eben "wackelig". Spannungsspitzen +- gibt es aber. Manchmal flackern die Lampen oder die Trafos, die hier auch wie in USA an Masten aufgehängt sind, schalten kurzzeitig ab (Überlastung ?) , um dann wieder den Betrieb aufzunehmen. Dann rennt alles los und zieht die Stecker von empfindlichen Geräten ( Laptop , TV , moderne Waschm. )
Und ich sorge mich um meinen Othello. Alle Welt in den USA benutzt sog. "Surge Protector". Das erscheint mir am einfachsten zu sein. Bleibt nur noch ab und zu mal die Netzspannung hier in Mexico zu kontrollieren wegen dem Spannungsumschalter am Nordmende. Vielen Dank Euch Beiden für die Erklärungen.
saludos desde Mexico - Peter :hello:


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 Betreff des Beitrags: Re: EM84 Aussteuerung
BeitragVerfasst: So Apr 21, 2024 5:01 
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Hallo Peter,
ein wichtiger Messpunkt bei der Wahl der Netzspannung Einstellung am Trafo ist und bleibt, die Höhe der AC-Heizspannung und somit auch der AC-Spannung der Skalenbeleuchtung. Die Glühlampen und Röhrenheizungen dieser Novalsockel E-Serie Röhren, fühlen sich wohl bei 6,3 V/AC mit +/- 7 % Toleranz

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: EM84 Aussteuerung
BeitragVerfasst: So Apr 21, 2024 8:04 
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Registriert: Do Okt 05, 2017 19:39
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Hallo,

ich stimme Fritz insoweit zu, daß die dauerhafte (!) Spannung in dem Bereich liegen sollte.
Allerdings schadet auch deutliche Überheizung kurzzeitig nicht. Röhrenschaltungen sind generell sehr robust, überhaupt kein Vergleich mit moderner Halbleiter-Elektronik. Ein Transistor verkraftet zum Teil Überspannungen/-ströme nichtmal im µs-Bereich (SOAR-Diagramm, safe operating area), während Röhren minutenlang mit rotglühender Anode gefahren werden können, ohne daß sie defekt werden (vgl. Fehlersuche in s/w-Röhren-Tvs, fehlende Ansteuerung Zeilenendstufe). Auch dauerhafter Betrieb mit schlechtem Koppel-C und viel zu großem Anodenstrom wird oft von der Röhre auch längere Zeit verkraftet, nicht jedoch auf lange Zeit von den Wickelbauteilen (Übertrager). Die Vorstufenröhren interessiert überhaupt nicht, ob mal deutlich höhere B+ Spannung ansteht, über den Anodenwiderstand sind die weitgehend von jeglicher Gefahr aus der Richtung abgekoppelt..

Auch die Heizungen werden in dem Bereich (Fadentemperatur) betrieben, wo ein Durchbrennen recht unwahrscheinlich ist. Eine 6,3V-Röhre verkraftet für einige Minuten auch mal 9V, Bildröhren werden regelmäßig deutlich überheizt, um noch etwas Kathodenstrom herauszukitzeln... in den USA.. gabs dafür sogar kleine "brightener", die man dem Kunden für einige Tage oder Wochen reinbaute, bis die neue Röhre am Start war (mein youtuber-Kollege "shango066"... eine Empfehlung ! Gibts eigentlich noch den mexikanischen Radiosender "Guadalupe", der auch auf TV-Kanal 6 analog mit Standbild sendet ? ^^ sowas hätte ich hier auch gern).

Bei Überspannungen muß man zwischen "sehr kurzen" (surge) durch Schalthandlungen oder Blitz und längeren durch Last...Spannungsfall unterscheiden, "surge protectors" helfen nur gegen die "kurzen" surges (bis 100µs-Bereich), die längeren 60Hz-Überspannungen (Sekunden...Minuten) können sie nicht beherrschen, was auch logisch ist, die Energie würde sie zerstören...

Es gibt sog. "austomatische Konstanter" , die arbeiten mit Sättigungsdrossel und können rel. kurzzeitige Schwankungen ganz gut ausregeln, sicher gabs sowas auch in den USA/Mexiko.

Mein Fazit: Ich würde mir da bei einem Röhrenradio keine allzugroßen Gedanken um die Spannung machen, vielleicht mit einem Vorschalttrafo die Spannung vorsorglich etwas unter Nennwert reduzieren, das ist aber aus meiner Sicht nicht unbedingt erforderlich !
Überwachen wäre auch gut, mach ich auch manchmal in meiner Anlage (heute haben viele DMM eine min/max-Speichermöglichkeit)

Am ehesten wäre bei dauerhaft...länger z.B. 15...20% Überspannung ein Netztrafo in Gefahr (Sättigung, zu viel Primärstrom dadurch), nichts Anderes, o.k., die Skalenbirnen bei Parallelheizung verschleißen deutlich schneller.. das allein wäre mit einem Rv lösbar.
Will aber auch nicht ausschließen, daß bei +15% Un mal eine empfindliche Röhre mit hohem Einschaltstrom der Heizung (dieses "helle Aufleuchten" im Einschaltmoment) mal Heizfadenbruch bekommt. Innerhalb +10% eher nicht !

Die modernen Transistorgeräte sind da deutlich empfindlicher, wobei die modernen Schaltnetzteile mit Weitbereichseingang wiederum sehr robust gegen deutliche Überspannungen wären: 90...250V ohne jede Umschaltung...
Bei älteren Transistorgeräten wäre wiederum nur der Netztrafo oder ein älteres Schaltnetzteil, daß bei +20% defekt wird, ein Thema, oft hat man analog geregelte Netzteile, vor NF-Endstufen aber wieder nicht... usw.

Gruß Ingo


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