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Anodenspannung erst nach vorheizen zuschalten?
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Autor:  ColonelHogan9162 [ Mo Apr 22, 2013 13:34 ]
Betreff des Beitrags:  Anodenspannung erst nach vorheizen zuschalten?

Hab mal ne (wahrscheinlich dumme) Frage: Vor langer Zeit hat mal ein Freund behauptet, die normale Art des Betriebs würde die Kathoden übermässig belasten und man solle erst nach den anheizen, so um ca 20sek später die Anodenspannung (in diesem Fall 450V) zuschalten.
Deshalb sollte ich bei seinem damals nagelneuen UMA-3000VT nen kleinen Kippschalter :shock: an der Rückwand einbauen, mit dem nach dem einschalten manuell die Anode zugeschaltet werden sollte.
Ich hatte eigentlich nicht die geringste Lust, ein neues 3000DM-Gerät zu verbasteln und erklärte ihm, bei den Radios ist es ja normal, daß die Anodenspannung sofort anliegt und die Röhren da auch fast ewig halten aber er ließ nicht locker, ich musste das Gehäuse verhunzen und die Rückseite anbohren. :angry:

Später schleppte er dann ein selbstbau-Modul für automatische Verzögerung an, also noch 4 Löcher mehr ins Case gebohrt :cry:

Ist an dieser Behauptung nun was wahres dran oder ist das doch nur eins der üblichen Potempkischen Dörfer?
Falls ja, kann es nicht sehr gravierend sein und nur wenig unterschied ausmachen

Dateianhang:
UH.JPG


Oben zwischen Netztrafo und Übertrager sitzt das nachträglicheTimermodul, darüber das Loch wo zuerst der Kippschalter war,
Ist doch s... so ein Gerät wegen sowas verbasteln zu müssen, :roll: auch wenns aus den späten 90ern ist und hervorragend läuft
oder was meint ihr?
Gruss Andi
:bier:

Autor:  Martin [ Mi Apr 24, 2013 11:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Anodenspannung erst nach vorheizen zuschalten?

meine _Meinung.

1.) wenns ein komerzielles Gerät ist funktioniert es so wie es ist.
Da ist kein Umbau sinnvoll

2.) Wenn ein Gerät eine Parallelstabilisierung der Anodenspannung hat steht anfangs überhöhte Spannung am Verbraucher, und zwar solange bis die dicke Regelröhre warm ist.

3.) Sind Elkos in ihrer Spannungsfestigkeit so knapp dimensioniert daß sie bei unbelastetem Netzteil in den roten Bereich kommen macht es auch Sinn.

4.) Bei Messgeräten macht es Sinn um anfängliche Fehlaussteuerung zB des Messwerks zu vermeiden.

5.) bei Röhrenverstärkern kann das einen unangenehmen Einschaltbums zur Folge haben.

lG Martin

Autor:  ColonelHogan9162 [ Mi Apr 24, 2013 13:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Anodenspannung erst nach vorheizen zuschalten?

Martin hat geschrieben:
meine _Meinung.

1.) wenns ein komerzielles Gerät ist funktioniert es so wie es ist.
Da ist kein Umbau sinnvoll

2.) Wenn ein Gerät eine Parallelstabilisierung der Anodenspannung hat steht anfangs überhöhte Spannung am Verbraucher, und zwar solange bis die dicke Regelröhre warm ist.

3.) Sind Elkos in ihrer Spannungsfestigkeit so knapp dimensioniert daß sie bei unbelastetem Netzteil in den roten Bereich kommen macht es auch Sinn.

4.) Bei Messgeräten macht es Sinn um anfängliche Fehlaussteuerung zB des Messwerks zu vermeiden.

5.) bei Röhrenverstärkern kann das einen unangenehmen Einschaltbums zur Folge haben.

lG Martin


Naja, das ist die Endstufe eines ein High End Verstärkersets mit satten 2x 70/95Watt.
Dateianhang:
UHER 2a.jpg

Nen Einschaltknacks hats bis jetzt nie gegeben, der kann bei der Leistung ja auch glatt die Boxen zerledern :(
Da kommt nur das mechanische Tick vom Relay, daran weiß man dann daß die Röhren warm genug sind, unangenehm wirds nur wenn man vorher die Lautstärke nicht runtergedreht hat, dann hämmert die Mucke schlagartig los und das knallt dann ganz schön in den Boxen :shock:
Die Netzelkos scheinen doch etwas knapp dimensioniert zu sein
Dateianhang:
UHER UMA 3000VT Netz a .jpg

Denn die 450V liegen auch an der Anode an
Jedenfalls meinte der Kollege, die Verzögerung würde die Röhren schonen weil selektierte EL34-Paare erstens sauteuer und auch mittlerweile schwer zu bekommen sind hatte er Angst, die würden sonstzu schnell verschleißen :Schulterzuck:
Gruss
Andi

Autor:  amiga3000 [ Mi Apr 24, 2013 13:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Anodenspannung erst nach vorheizen zuschalten?

Das Anheizen OHNE Betriebsspannung soll die Kathode *taub* werden lassen,oder so. Obs stimmt,no plan. :roll:

Autor:  rettigsmerb [ Mi Apr 24, 2013 13:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Anodenspannung erst nach vorheizen zuschalten?

amiga3000 hat geschrieben:
Das Anheizen OHNE Betriebsspannung soll die Kathode *taub* werden lassen,oder so. Obs stimmt,no plan. :roll:


Nicht ganz - Längerfristiges Heizen ohne anliegende Anodenspannung lässt Kathoden taub werden. Siehe typisches Beispiel ECHxx. Arbeitsloses Triodensystem (AM-Oszillator) vielfach taub weil die Geräte quasi nur im UKW-Betrieb laufen.

Autor:  weiser_uhu [ Mi Apr 24, 2013 19:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Anodenspannung erst nach vorheizen zuschalten?

Man sieht es recht oft, dass verzögert die Anodenspannung zugeschaltet wird. Ist gar nicht sooo selten.
Ich hab "auch mal gehört", dass es, speziell für Endröhren nicht gut wäre, mit voller Anodenspannung anzuheizen, weil da eine Phase vom kalten zum "halbwarmen" Zustand durchlaufen wird. Wenn die Temperatur der Kathode nicht den Nennwert hat, soll der Verschleiß besonders hoch sein.

Literaturbeweise kann ich nicht geben.

Grüße vom
-charlie-

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