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Frage zur weissen Schicht auf der Kathode
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Seite 1 von 1

Autor:  ColonelHogan9162 [ Fr Dez 06, 2013 18:26 ]
Betreff des Beitrags:  Frage zur weissen Schicht auf der Kathode

Ich weiss nicht ob die Frage schonmal gestellt wurde aber

was hat das mit der weissen Schicht auf den Kathoden im Emissionsbereich auf sich?
Hier gut zu sehen am Beispiel der ECH81, nur in den Bereichen der Systeme
Dateianhang:
ECH81 3.JPG


Ist das ne spezielle Beschichtung oder irgendeine Art Kristallaustritt durch die Hitze?

Ist ja bei allen Röhren vorhanden

Gruss
Andi

Autor:  BugleBoy [ Fr Dez 06, 2013 18:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur weissen Schicht auf der Kathode

Ist Spezielle Schicht, damit kann Röhren mit wenig Hitze viel Elektronen aussenden.
Bloss nicht dran schlecken, ist bestimmt ungesunde Zeug.

Denkt mal an Röhren aus 20er, der müsste hell glühen, damit der Emission hat..

Grüss
Matt

Autor:  weiser_uhu [ Fr Dez 06, 2013 18:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur weissen Schicht auf der Kathode

Vermutung:
Ists eine gebrauchte oder noch funktionsfähige Röhre gewesen?
Ich denk, die Kathode ist ein Keramikröhrchen, wo auf die Oberfläche Barium....Thorium....
aufgedampft ist. Dieses Material verbraucht sich im Laufe der Zeit, wird immer dünner, bis nur noch das Keramik übrigbleibt. Vielleicht ist es das, was man sieht.
Frage: Läßt sich der weiße Belag "abschleifen" und kommt darunter wieder Metall zum Vorschein oder nicht?
Ansonsten hab ich keine Erklärung. Bin gespannt, was die anderen dazu sagen.
Grüße vom
-charlie-

Autor:  ColonelHogan9162 [ Fr Dez 06, 2013 18:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur weissen Schicht auf der Kathode

weiser_uhu hat geschrieben:
Vermutung:
Ists eine gebrauchte oder noch funktionsfähige Röhre gewesen?
Ich denk, die Kathode ist ein Keramikröhrchen, wo auf die Oberfläche Barium....Thorium....
aufgedampft ist. Dieses Material verbraucht sich im Laufe der Zeit, wird immer dünner, bis nur noch das Keramik übrigbleibt. Vielleicht ist es das, was man sieht.
Frage: Läßt sich der weiße Belag "abschleifen" und kommt darunter wieder Metall zum Vorschein oder nicht?
Ansonsten hab ich keine Erklärung. Bin gespannt, was die anderen dazu sagen.
Grüße vom
-charlie-


Das war ne kaputte, bei der die Triode nicht mehr richtig emittierte wie bei vielen ECH81, die nur auf FM betrieben wurden

Ich hab noch einige Müllkandidaten wie Luftzieher etc rumliegen, werd mal eine weitere knacken

Autor:  rettigsmerb [ Fr Dez 06, 2013 19:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur weissen Schicht auf der Kathode

Die Kathode von herkömmlichen, indirekt geheizten Röhren besteht aus einem Nickelröhrchen, welches meist mit einer Schicht Bariumoxyd versehen ist. Der Heizfaden wird aus Wolfram gefertigt und mit einer gebrannten keramischen Isoliermasse überzogen.

Autor:  weiser_uhu [ Fr Dez 06, 2013 20:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur weissen Schicht auf der Kathode

... also ist es wahrscheinlich (weißes) Bariumoxyd, die eigentlich wirksame Schicht, wie Matt schon beschrieb, das Nickel ist nur das Basismaterial.

Klingt jedenfalls alles recht giftig, auch das Getter soll ja nicht so gesund sein....
Gut, dass die Röhre ein Glasgehäuse hat!

Grüße
-charlie-

Autor:  rettigsmerb [ Fr Dez 06, 2013 20:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur weissen Schicht auf der Kathode

... Stahl ist besser! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Autor:  ColonelHogan9162 [ Fr Dez 06, 2013 23:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur weissen Schicht auf der Kathode

weiser_uhu hat geschrieben:
... also ist es wahrscheinlich (weißes) Bariumoxyd, die eigentlich wirksame Schicht, wie Matt schon beschrieb, das Nickel ist nur das Basismaterial.

Zitat:
Klingt jedenfalls alles recht giftig, auch das Getter soll ja nicht so gesund sein....

Gut, dass die Röhre ein Glasgehäuse hat!

Grüße
-charlie-

Ja, bei dem schwefligen Geruch der rauskommt wenn man die Röhre zerbröselt hat
und der nur vom Getter stammen kann möchte ich mir auch nicht danach mit den Fingern über die Lippen
wischen müssen:mrgreen:

Autor:  weiser_uhu [ Sa Dez 07, 2013 10:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur weissen Schicht auf der Kathode

Die Herstellung(stechnologie) speziell von Kathoden ist bei den Röhrenherstellern ein großes Geheimnis. Da kann viel schief gehen. Das hatte ich mal an anderer Stelle gelesen, wo es um den "Selbstbau" von Röhren ging. Selbst bei direkt geheizten Röhren ist es nicht nur ein "Draht", sondern es werden eine oder mehrere Schichten aufgebracht und nach einem besonderen Verfahren aktiviert.

Da ist es kein Wunder, dass man alte, müde, emissionsschwache Röhren durch Überheizung mit bis zu der doppelten Heizspannung wieder reanimieren kann, wie schon an anderer Stelle hier im Forum berichtet (da ging es u.a. um Röhrenprüfgeräte). Es muss eben nur der Faden die Temperatur auch aushalten, doch das tut er nicht immer.... :cry:

Inzwischen Grüße vom
-charlie-

Autor:  ColonelHogan9162 [ Sa Dez 07, 2013 14:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur weissen Schicht auf der Kathode

weiser_uhu hat geschrieben:
Die Herstellung(stechnologie) speziell von Kathoden ist bei den Röhrenherstellern ein großes Geheimnis. Da kann viel schief gehen. Das hatte ich mal an anderer Stelle gelesen, wo es um den "Selbstbau" von Röhren ging. Selbst bei direkt geheizten Röhren ist es nicht nur ein "Draht", sondern es werden eine oder mehrere Schichten aufgebracht und nach einem besonderen Verfahren aktiviert.

Da ist es kein Wunder, dass man alte, müde, emissionsschwache Röhren durch Überheizung mit bis zu der doppelten Heizspannung wieder reanimieren kann, wie schon an anderer Stelle hier im Forum berichtet (da ging es u.a. um Röhrenprüfgeräte).
Zitat:
Es muss eben nur der Faden die Temperatur auch aushalten, doch das tut er nicht immer....
:cry:

Inzwischen Grüße vom
-charlie-

Der Heizfaden brennt bei Überheizung auch fast immer ausserhalb des Kathodenröhrchens durch. Innerhalb Innerhalb ist die Wärmeabgabe ja auch gleichmässiger

Da ist ja auch die dünnste Stelle. Bei den ECC81-83, worüber hier auch schon geschrieben wurde glüht der Draht ja auch beim einschalten oft kurz hell auf.
Bei leichter Überheizung knallt der dann schonmal durch. Das hatte ich schon mal
Und bei starker überheizung beim experimentieren mit kaputten Röhren brennt er immer nur ausserhalb, meist an der Stelle, wo die Wendelung beginnt durch

Nur bei einer schwachen :mauge: hatte ichs mal, daß beim experimentieren mit Überheizung eine Stelle zu heiss wurde und ein Loch in der Kathode entstand
Trotzdem hielt der Faden durch und der Schirm leuchtet weiterhin, hat also immer noch normale Emission, nur daß die Glut an der Stelle heller ist
Und komischerweise ist das Leuchtbild :mauge: leicht heller geworden obwohl die Schicht durch die Überhitze sich ein ganzes Stück dunkler verfärbte :haeh:
denn normalerweise wird das Leuchten ja durch die einbrennungen, die ja eh schon durch den normalen verschleiss entstehen, schwach
Gruss
Andi

Autor:  ColonelHogan9162 [ Sa Dez 07, 2013 18:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur weissen Schicht auf der Kathode

So, ich hab nochmal eine relativ neue aber defekte ECH81 zerlegt

Dateianhang:
ECH81-Kat5.JPG


Dateianhang:
ECH81-Kat6.JPG


Das Zeugs ist irgendwie Keramisch, lässt sich abkratzen

Dateianhang:
ECH81-Kat7blank.JPG


Dateianhang:
ECH81-Kat8blank.JPG


Dateianhang:
ECH81-Kat9blank.JPG


Und es bleibt am Magneten hängen

Autor:  röhrenradiofreak [ Sa Dez 07, 2013 18:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur weissen Schicht auf der Kathode

ColonelHogan9162 hat geschrieben:
Und komischerweise ist das Leuchtbild :mauge: leicht heller geworden obwohl die Schicht durch die Überhitze sich ein ganzes Stück dunkler verfärbte

Dass Magische Augen mit der Zeit dunkler werden, hat zwei Gründe:

Erstens verbraucht sich die Leuchtschicht, und zwar vor allem an den Stellen, die lange geleuchtet haben. Der Teil des Leuchtbildes, der immer geleuchtet hat, ist dann oft sehr dunkel. Steuert man die Röhre so an, dass sie mehr anzeigt, ist der restliche Teil des Leuchtbildes, der selten oder nie geleuchtet hat, viel heller. Wie schnell dieser Verschleiß fortschreitet, hängt u.a. von dem Material der Leuchtschicht ab. Das Material, dass schön grün leuchtet, verbraucht sich am schnellsten. Deshalb haben Anzeigeröhren, die blaugrün oder gelblich leuchten, eine längere Lebensdauer. Soweit mir bekannt ist, gibt es kein Mittel, um diese Art des Verschleißes rückgängig zu machen.

Zweitens gibt es natürlich auch bei Anzeigeröhren eine nachlassende Emission der Kathode. Dies kann man durch Regenerieren oft wenigstens teilweise beheben. Zum Regenerieren gehört eine definierte übermäßige Erwärmung der Kathode. Bei Deiner Röhre ist dieser Effekt eingetreten.

Lutz

Autor:  ColonelHogan9162 [ Sa Dez 07, 2013 18:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur weissen Schicht auf der Kathode

Ach ja, das Teil hatte auch ne Besch... Emission, lief auf AM garnicht und Heptodenseitig auch nicht be- sondern eher verrauschend :mrgreen:
An der Kathode oben, wo die Triode sitzt, waren 2 wunderschöne lange Riefen bis auf den Grund zu erkennen
Dateianhang:
ECH81-Kat2Riefe.JPG

Und diese Röhre war fast neu. Wenn die Beschichtung also massgeblich für die Emission zuständig ist und so ungleichmässig aufgetragen ist wunderts einen nicht mehr, wieso manche Röhren Werksmässig schon so schlechte Emission haben.
RSD ist aber auch für sowas bekannt, gerade die Röhren aus den 90ern sind oft kaum zu gebrauchen :angry:

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