Hallo,
das kann durchaus in einigen Fällen schwierig werden, hat mich auch öfters beschäftigt. Bei einigen Röhren gibt es wohl eingeprägte Kennungen (TFK?), davon abgesehen kann man mit etwas Übung typische Vertreter anhand der Optik erkennen, z.B. EL84, ECLs, ECC, EABC, EF ... aber schon bei ECC gibt es deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Typen, die nicht immer so einfach von außen erkennbar sind. EF80 erkennt man auch ganz gut, einige davon können aber auch wie EF183/184 aussehen (typisches Lochblech als äußere Abschirmung), die EF183 sieht von außen ziemlich genau wie die EF184 aus, vielleicht ginge da was anhand des Röhrendatenblattes und einer Experimentierschaltung, im Fall dieser beiden Röhren hats bei der 183 eine Regelkennlinie... Bei PCF82 und 802 erkennt man den Unterschied deutlich, wenn man eine Vergleichsröhre desselben Herstellers hat. Elektrisch sind diese beiden nicht kompatibel, im Gegensatz zur PCL85 und PCL805, die kompatibel sind. EBF, ECH sind durch die störende Außenabschirmung oder so schwerer zuzuordnen, wenn die Vergleichsröhre fehlt, zwischen ECHs gibts auch wieder Unterschiede... dann aber auch in der Sockelbeschaltung.
Am leichtesten sind natürlich die EMs ^^ hier sind viell nur Irrungen bei EM80 EM85 möglich, da die glaubich vom Sockel her kompatibel sind (bitte prüfen), hat man später ggf. nur ein falsches Leuchtbild.
(Du schreibst zwar, daß Du E-Röhren schon weißt, trotzdem nochmal allgemein bei unbekannter Heizung): Die unterschiedlichen Heizungen kann man auch grob elektrisch bestimmen, Unterschied E, P und U geht noch rel. gut durch Beginn mit der niedrigsten Heizspannung für E-Röhren (einige P-Röhren haben weniger als 6,3V~! bei Dir kein Thema..), wenn sich bei 6,3V~ nichts tut (auch hier können schon Doppeltrioden erstes Kopfzerbrechen machen bzw. erleichtert es eventuell die grobe Zuordnung, ob man an PIN 4 und 5 6,3V~ braucht oder 12,6V~) langsam Hochfahren, Heizfaden beobachen und Strom neben der Spannung kontrollieren. Die höchste Spannung brauchen die U-Röhren bei 100mA Heizstrom, die P-Röhren liegen bei 300mA, aber PCC gibts nur bei HF-Röhren (Tuner) mit oft anderer Optik als die ECCs, die ECC... sind meist für 6,3V und 0,3A, die sind also als E-Röhren für P-Heizkreise ausgelegt . Die Farbe des Heizfadens für optimal beheizte Röhre kennt man meist aus Erfahrung (sofern man ihn sehen kann! Falls nicht, ist es ggf. nur über Strom... Spannung möglich, bei alten und exotischen Röhren ist das ein sportliche Angelegenheit, eher nicht zu empfehlen!). Bei älteren Röhren würde ich mich generell schwerer tun mit dieser Methode, Ausnahme EM11/UM11.
Sehr hilfreich ist ein Konvolut aus bekannten Röhren, wo man ggf. bei ähnlichen Röhren anhand typischer Systemmerkmale die Typen auseinanderhalten kann. Bei verschiedenen ECL...PCL-Verbundröhren ist die Anordnung von Triode/Pentode oft charakteristisch, z.B. die halb so große Triode bei PCL85 und PCL86, was schon sehr gute Zuordnung ist, die Sockelschaltungen sind unterschiedlich, also hat mans rel. schnell.
Die Elektroden eines typ. Aufbaus sollte man grob zuordnen können, was ist Heizfaden, Kathode, Anode und dazwischen die Gitter, sieht man bei den gängigen Miniaturröhren meist rel. gut. Mit dem Sockelbild kann man dann auch Unterschiede bei äußerlich ähnlichen Typen finden, wie z.B. bei gewissen ECCs (Schirm ja oder nein... Heizungsverschaltung...)
Es gibt ja auch viele Bilder im Netz, Jogis Röhrenbude hat auch sehr viele gute Bilder von verschiedenen Röhren...-herstellern.
Ich würde sagen, man kann es viell. in 80...90% der Fälle ganz gut zuordnen, bei Exoten und schwer äußerlich erkennbaren Unterschieden muß man versuchen, die feinen Unterschiede zu messen, wenn man vorher das Typenspektrum deutlich eingegrenzt hatte.
Nicht zuletzt kann man gute Makrofotos mit Frage in Bastlerforen einstellen ^^ es ist erstaunlich, wie viel manche Leute über kontruktive Details von Röhren wissen.
Gruß Ingo
Zuletzt geändert von ELEK am Di Mai 07, 2019 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
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