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Lastwiderstand
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Autor:  maggo99 [ Sa Sep 15, 2012 7:09 ]
Betreff des Beitrags:  Lastwiderstand

Hallo, ich hab mal eine Verständnisfrage......

In meiner Philetta ist ein Widerstand defekt (eine Ohmmessung brachte keinen Erfolg).

Laut Schaltplan benötigt das Radio einen 1k ohm Lastwiderstand mit 0,3W.

1k Ohm ist klar.......aber ich fnde einfach kein Bauteil was nur 0,3W "abgibt" sondern z.b. 12W , daher die Frage, wie wichtig die Watt Angabe auf den Widerständen ist?
Aus meiner Sicht gibt ja ein 12W Bauteil auch die 0,3W um ein Vielfaches "ab".

Anders bei z.b. einem elektr. Heizkörper denn dort gilt ja 2000W Heizleistung sind die max. Abzugebene Heizleistungen. ODER?

Gruß, Marco

Autor:  eabc [ Sa Sep 15, 2012 7:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lastwiderstand

Hallo Marco,
@......Abzugebene Heizleistungen. ODER?
zumindest ist das in diesem Fall die aufgenommene Leistung aus dem (230 V) Netz.
Bei deinem Widerstand geht es um die Max. Belastung, einen höher belastbaren Widerstand könntest du nehmen, jedoch vergrößern sich mit der Belastungfähigkeit des Widerstandes auch die Abmessung sowie weitere Faktoren.
M.f.G.
harry

Autor:  paulchen [ Sa Sep 15, 2012 7:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lastwiderstand

Die Belastbarkeit, gerade bei Widerständen in Netzteilen, ist ein wichtiger Faktor. So die "verbratene" Leistung am Widerstand höher ist, als seine bauteilseitige Auslegung, nimmt er Schaden, er verschmort.
Ich kenne jetzt nicht die Schaltung bei Deinem Gerät. Als Beispiel nehme ich mal den Heizkreis bei Allströmern.
Du hast eine Reihenschaltung der Heizungen. Die addierst Du. So kommst zB. auf 145V. Dazu noch noch die Skalenlampen (2 x 6,3V). Nun bist Du bei ca 160V. Die Heizungen liegen aber direkt am Netz. Und das hat 230V. Das heißt, der Rest von 70V muß vernichtet werden. Das geschieht mit dem besagten Widerstand. Da durch die Heizungen ein Strom von 100mA fließt, haben wir also 70V bei 100mA zu vernichten. Die dabei abgegeben Leistung errechnet sich nach dem Ohmschen Gesetz. Da wir aber den Widerstand nicht an seiner Leistungsgrenze betreiben wollen und das Gerät sich dadurch nicht zu sehr aufheizen soll, nimmt man den Widerstand eine bis zwei Leistungsklassen höher.
Dies mal als Beispiel zur Bemessung eines Widerstandes. Das kannst Du auf alle Widerstände im Gerät anwenden.
Hättest Du da jetzt einen Widerstand mit 1 W Leistung eingebaut, wäre der durch die auftretende Hitze verbrannt.

Ich hoffe, ich konnte Deine Frage beantworten.

paulchen

Autor:  Bosk Veld [ Sa Sep 15, 2012 11:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lastwiderstand

paulchen hat geschrieben:
Da wir aber den Widerstand nicht an seiner Leistungsgrenze betreiben wollen und das Gerät sich dadurch nicht zu sehr aufheizen soll, nimmt man den Widerstand eine bis zwei Leistungsklassen höher.
Wobei sich bei einer höheren Leistungsklasse allein die Oberflächentemperatur des Widerstands reduziert; die Gesamttemperatur des Gerätes ist unabhängig von der mechanischen Bauform.

Gruß, Frank

Autor:  Radiomann [ Sa Sep 15, 2012 11:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lastwiderstand

Bosk Veld hat geschrieben:
paulchen hat geschrieben:
Da wir aber den Widerstand nicht an seiner Leistungsgrenze betreiben wollen und das Gerät sich dadurch nicht zu sehr aufheizen soll, nimmt man den Widerstand eine bis zwei Leistungsklassen höher.
Wobei sich bei einer höheren Leistungsklasse allein die Oberflächentemperatur des Widerstands reduziert; die Gesamttemperatur des Gerätes ist unabhängig von der mechanischen Bauform.


Richtig, die Gesamttemperatur des Gerätes ist natürlich nicht von der Oberflächentemperatur des Widerstandes, sondern lediglich der umgesetzten Leistung P (U*I) sowie der Zeit abhängig.

Gemeint war wohl eher, dass durch einen leistungsfähigeren Widerstand die lokale Erwärmung des Radios vermieden wird; andernfalls würde die Physik nicht mehr stimmen.

maggo99 hat geschrieben:
Aus meiner Sicht gibt ja ein 12W Bauteil auch die 0,3W um ein Vielfaches "ab".

Anders bei z.b. einem elektr. Heizkörper denn dort gilt ja 2000W Heizleistung sind die max. Abzugebene Heizleistungen. ODER?

Zwischen Widerstand und Heizkörper besteht prinzipiell kein Unterschied: Wenn Strom und Spannung eine bestimmte Leistung ergeben, dann wird diese auch als Wärme abgegeben.
Da aber der Heizer i.d.R. immer an der gleichen Spannung 230V betrieben wird gibt er immer dies Nominalleistung ab, es sei denn, durch Umschaltungen wird ein geringerer Strom fließen.
Beim Widerstand legt der Entwickler fest, wie der Widerstand in der Schaltung belastet und entsprechend warm wird.

Autor:  maggo99 [ Sa Sep 15, 2012 12:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lastwiderstand

Ganz wichtig: Mein benötigter Widerstand hat die Werte 1kohm/3W (nicht 0,3W) das konnte ich auf Grund des völlig verschmorten Bauteils nicht genau erkennen.

Den Rest Eurer Ausführungen hab ich verstanden......soweit. Danke vielmals für die ausführlichen Antworten.

Und nun kam ein Experimant von mir dazu. Ich hab einen 1,5kohm 5W Widerstand eingebaut und wie ich auf grund Eurer Ausführungen vermutet hatte Funktioniert zwar meine Philetta wieder, wird aber im Bereich des zu hoch gewählten Widerstandes zu warm (extrem). Nun werde ich mir den passenden Widerstand besorgen, wenn Conrad nur nicht so hohe Transportkosten hätte.....

Autor:  rettigsmerb [ Sa Sep 15, 2012 13:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lastwiderstand

maggo99 hat geschrieben:
(...) Nun werde ich mir den passenden Widerstand besorgen, wenn Conrad nur nicht so hohe Transportkosten hätte.....


Es gibt auch noch andere hübsche Töchter :mrgreen:

Aber Spaß beseite. Wenn der von dir eingebaute, höher belastbare Widerstand tatsächlich zu heiß wird und das Vorgängerbauteil verbrannt ist, muss es dafür einen Grund geben. Welchen Philetta-Typ hast Du denn und liegt Dir der Schaltplan vor?

Viele Grüße,
Herbert

Autor:  Dirk508 [ Sa Sep 15, 2012 15:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lastwiderstand

Da die Widerstände auch eine Schutzfunktion darstellen, würde ich keine höhere Belastbarkeit einbauen. Dadurch können Folgeschäden minimiert werden.
Gruß Dirk

Autor:  radiobär [ Sa Sep 15, 2012 18:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lastwiderstand

maggo99 hat geschrieben:
Ganz wichtig: Mein benötigter Widerstand hat die Werte 1kohm/3W (nicht 0,3W) das konnte ich auf Grund des völlig verschmorten Bauteils nicht genau erkennen.

Den Rest Eurer Ausführungen hab ich verstanden......soweit. Danke vielmals für die ausführlichen Antworten.

Und nun kam ein Experimant von mir dazu. Ich hab einen 1,5kohm 5W Widerstand eingebaut und wie ich auf grund Eurer Ausführungen vermutet hatte Funktioniert zwar meine Philetta wieder, wird aber im Bereich des zu hoch gewählten Widerstandes zu warm (extrem). Nun werde ich mir den passenden Widerstand besorgen, wenn Conrad nur nicht so hohe Transportkosten hätte.....





Hallo

Da liegt noch ein anderer Fehler vor. Irgendwo ist da ein extrem hoher Stromzieher.
Aber dazu müsste man das Gerät genauer kennen.
Also weitersuchen, eigentlich hätte bei dem Widerstand der Strom sinken müssen und der Widerstand eher kühl bleiben müssen.

Also weitersuchen

Gruß Ludwig :idea:

Autor:  maggo99 [ So Sep 16, 2012 6:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lastwiderstand

Hallo, es handelt sich um das unten aufgeführte Modell. Ist vielleicht hier das falsche Forum, aber für Tips bin ich sehr dankbar, weil das Radio noch sehr schön ausschaut.

Autor:  rettigsmerb [ So Sep 16, 2012 7:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lastwiderstand

Moin Marco,

eine Philetta BD283U also.

Zuerst einen wichtigen Hinweis: Dieser Philetta-Typ ist ein so genanntes "Allstrom-Gerät". Das bedeutet, dass das Chassis direkt mit dem Stromnetz verbunden ist und je nach Polung des Netzsteckers volles Netzpotenzial (also 230Volt Wechselspannung) führt. Bei Berührung des Chassis besteht deshalb Lebensgefahr! Arbeiten am offenen Gerät nur bei ausgestecktem Netzstecker durchführen!!!

Bei dem 1-Kiloohm-Widerstand wird es sich um den Siebwiderstand R1 in der Anodenspannungsversorgung handeln. Eine Überlastung dieses Widerstandes deutet auf
> einen hohen Leckstrom des Siebelkos C2 (mit C1 in einem gemeinsamen Becher)
> einen defekten Blockkondensator C62 im Anodenstromkreis der ZF-Röhre (Rö.3 - UF89)
> einen defekten Blockkondensator C50 im Anodenstromkreis der AM-Mischröhre (Rö.2 - UCH81)
> einen defekten Blockkondensator C56 im Anodenstromkreis zum UKW-Tuner

Es wird generell empfohlen, die über 50 Jahre alten Papierkondensatoren gegen moderne Typen auszutauschen, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten.

Du hast übrigens eine PN...

Schönen Sonntag,
Herbert

Autor:  eabc [ So Sep 16, 2012 7:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lastwiderstand

Hallo Marco,
für deinen Fall es ist bestimmt nicht das falche Forum sondern das genau richtige.
Der im Gerät überlastete Widerstand ist der R 1, er dient als zusätzlicher Siebwiderstand nach der Drosselwicklung im NF-Ausgangstrafo. Dessen Leistung ist auf den im Normalfall fließendem Betriebsstrom von ca. 55 mA berechnet, jede weitere Belastung z.B. durch Isolationsschwache Kondensatoren übelastet diesen Widerstand, zunächst Verfärbt er sich durch die zunehmende Temperatur und bei weiterem Betrieb brennt er dann durch. Zu prüfen bzw. auszuwechseln sind nun alle Kondensatoren die im Betriebsspannungszweig liegen wie C 81, C 82, C 84, C 64, und C 62 diese Kondensatoren sind meistens Wickelkondensatoren die durch klimatische Einflüsse Isolationsschwach werden, weiterhin ist der Siebelko C 2 und der Kathodenelko C 85 sowie Kondensator C 86 zu prüfen, auch sollte der oft ausgetrocknete Ratioelko C 172 gewechselt werden ( + Pol an Masse)
M.f.G.
harry

Autor:  GeorgK [ Mi Okt 10, 2012 12:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lastwiderstand

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