Das sogenannte VHF Band (Heute: A-Band) (Meterwellen) wurde in Westdeutschland in 3 Bereiche unterteilt. Dabei bestand die Anforderung, daß es in D. bereits ein Vorkriegsfernsehen gab. Da man Fernsehen auch nach WWII wieder einführen wollte, hielt man dieses VHF Band I fürs Fernsehen weiterhin reserviert. Der Bereich betrifft 47 bis 68 MHz.
VHF Band II (UKW) wurde in D. ab Spätjahr 1949 zunächst für 87,5 bis ca. 100 MHz reserviert.
Dabei ging man von der Überlegung aus, daß die Empfängeroszillatoren (Superhet) für Fernsehen im VHF Band I (Vorkriegsfernsehband) in erster Oberwelle ausgeblendet werden müssen, resp. daß auf diesen Frequenzen nach Wiedereinführung des Fernsehens kein brauchbarer Empfang möglich sei, weil überall von Oszillator Oberwellen der Fernseher "verseucht".
VHF I Kanal I lag auf 41,25 (plus ZF) daher 87,5 MHz (87,5 / 2 = 43,75 MHz)
VHF I Kanal II lag auf 48,25 MHz (plus ZF) daher 100 MHz (100 / 2 = 55 ; 48,25 * 2 = 96,5 plus ZF)
Edit / Nachtrag: In der Summe ging man von einer Brauchbarkeit des VHF Band II (=UKW) von etwa 88 bis etwa 98 MHz aus. Daraus erklärt sich ebenso die ZF von 10,7 MHz; mit einer ZF breiter als das Band ist Spiegelwellen Empfangsstörung unmöglich. Andererseits ist es manchmal möglich, mit Geräten, welche nicht auf normgemäßer ZF arbeiten (z.B. Graetz, Saba, je etwa 5,5 MHz) den Bereich bis 108 MHz doch noch als Spiegelwelle empfangen zu können, indem man den UKW Vorkreis (usw.) geschickt abgleicht (ähm...verstimmt). Das ist mir zum Beispiel bei meinem Saba Villingen 11 gelungen.
VHF Band III wurde für Flugfunk reserviert. Vorhandener Flugfunk auf Band II mußte umgelagert werden.
In Ländern, welche kein Fernsehband I hatten, und es auch nicht einzuführen gedachten (z.B. Japan und Osteuropa) wurden diese Frequenzen für Rundfunk genutzt (OIRT Band). Australien, z.B., hingegen nutzt das gesamte VHF Band von 46 bis 220 MHz für Fernsehen.
Die Erweiterung des UKW Hörfunkbandes auf 104,5 MHz wurde m.W. 1964 von der Bundesnetzagentur erlaubt. Ab 1965 gab es (Testsendungen !) in UKW Stereofonie. 108 MHz wurden m.W. in 1968 freigegeben, es existierte jedoch in D. vorab etwa 1970 noch kein Kanalraster für den Bereich oberhalb 104,5. Dieser wurde wohl erst ab der Einführung gewerblicher Rundfunkstationen "beackert". Die Freigabe erfolgte wohl im Sinne internationale Angleichungen (USA) sodaß die Hersteller keine doppelten Fertigungslinien für 104 und 108 (Exportmodelle) fahren mußten.
Edit / Nachtrag: Auffällig ist, daß diese Banderweiterungen stets Fortschritten der Fernsehtechnik folgten. Ab 1963 sendete das ZDF im UHF Band; ein Ausweg war gefunden, das VHF Band I nur noch sehr selten verwendet. In der Folge war man so mutig, daraufhin UKW auf 104,5 MHz zu erweitern. Wo Durch Band I Fernsehsender UKW Störungen zu erwarten waren, verzichtete man entweder auf den UKW Sender, oder konnte nun ins Band IV (UHF, Dezimeterwellen) ausweichen. Die Erweiterung des zulässigen UKW Empfangsbereiches auf 108 MHz folgte dem Farbfernsehen (1967). Die meisten Deutschen Stereo Röhrenreceiver der 1960er Jahre "können" daher immerhin die 104,5 MHz.
Genaueres / Weiteres müßte eine Anfrage bei der Bundesnetzagentur ergeben.
Empfehlenswerte Links zum Weiterlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Frequenzband#OIRT-Bandhttp://de.wikipedia.org/wiki/Frequenzen ... .431-7_0-0http://www.bundesnetzagentur.de/cln_193 ... epage.htmlBei der Bundes Netzagentur gibt es auch einen aktuellen Frequenznutzungsplan als .PDF zum Download.