Zitat:
Wenn die röhren innen *schmauchspuren* ,so einen schwarzen belag haben,wird wohl auch eher zu den verbrauchten röhren zählen
Röhren sollte man nicht unterschätzen... Diese können u. U. noch einwandfrei funktionieren, wenn sie optisch schon Schrott sind... etwa die genannten "Schmauchspuren" oder wie Stanniolfolie "abgeknittert" oder gar lose am Kopf der Röhre hängender silbriger Belag.
Letzteres ist das Gettermaterial, was seiner Funktion gemäß Gasreste, die beim Auspumpen bei der Herstellung nicht rausgegangen sind, und die durch Erwärmung aus den Blechteilen entwichen sind, gebunden hat.
Im Laufe der Jahrzehnte konnte das so viel Gas binden, daß das verbrauchte Gettermaterial regelrecht "in der Gegend herumhängt", aber das Vakuum ist eben einwandfrei, was der Röhre eben eine lange Lebensdauer beschert hat. Ist oft zu sehen bei den ururalten Röhren der 5- Stift- Serien (REN, RENS, K- Röhren u. ä.)
Zitat:
ist eine Röhre als defekt anzusehen, wenn sie in einem vorgegebenen Arbeitspunkt nicht mehr über ausreichende Emission verfügt und sich deshalb ein zu geringer Anodenstrom einstellt.
Röhren, die durch Gegenkopplungsmaßnahmen weit unterhalb der möglichen Leistung betrieben werden, können also sehr, sehr lange leben.
Selbst Nachlassen der Emission und auf Prüfgeräten nachweisbares Nachlassen der Leistung beim Prüf- Arbeitspunkt muß also lange nicht bedeuten, daß die Röhre gewechselt werden muß.
Beispielsweise wird ein Wechsel einer ZF- Verstärkerröhre oder NF- Vorverstärkerröhre selten einen merklichen Leistungszuwachs bringen. Mischröhren mischen, bis der Oszillator aufhört, zu schwingen, ein Wechsel einer noch funktionierenden Röhre bringt meist überhaupt keine Verbesserung des Empfangs... die muß ja eben nur Mischen, Verstärkung ist nicht gefragt (Ja, es mag Ausnahmen geben...).
Bei Leistungsröhren sieht es da schon etwas anders aus. Eine taube Netzgleichrichterröhre tauschen kann Wunder wirken.
Eine generelle Aussage, ob eine Röhre funktionieren wird, oder nicht, ist aufgrund der vielen Möglichkeiten nicht drin. Steht so auch in vielen Röhrenhandbüchern und Handbüchern der Röhrenprüfgeräte.
Ich habe einen alten Graetz von 1949 mit einer CCH1, bei welcher der (Anodenstrom-) Zeiger des Prüfgerätes gerade noch einen halben Millimeter aus der Ruhelage kommt... eigentlich isse tot... aber: "die olle Flasche tut's noch..." !!!
Ratsam ist sicher ein Prüfgerät oder ein gleichwertiger Universal- Prüfaufbau für diejenigen, die öfter einen Oldie restaurieren, gerade um Röhrenfehler erkennen zu können, die Folgeschäden, wie innere Kurzschlüsse, hervorrufen könnten.
Ansonsten... geht's- vorausgesetzt, man hat erst mal die vielen Wickelkondensatoren rund um die Röhren überprüft- bei mir erste Pflicht vor Inbetriebnahme- meist mit dem Messen der Spannungen und Ströme, diese sind in vielen Schaltplänen angegeben. Gut, wenn Kathodenwiderstand/ Kombination (R und C) vorhanden, Spannung über Kathodenwiderstand läßt Rückschlüsse auf Anodenstrom zu, Strom messen macht dann schon mal etwas mehr Arbeit (Anoden/ Kathodenkreis irgendwo auftrennen und Strommesser zwischenschalten), aber... kann durchaus reichen.
Edi