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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Wellenschalteröle auf Tastensätze, Potis und Co.

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BeitragVerfasst: Sa Feb 09, 2008 19:16 
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Oft steht der Restaurateur vor krachenden Ruinen von Wellenschaltern und Potis... was tun ?

Die Industrie bietet Wellenschalter- Reinigungssprays an, und bei Ebay findet sich oft das "hochspezialisierte" Einzweck- Öl
für Wellenschalter "Wellenschalteröl d" der Firma Granowski, Ex- DDR", blau und rot, in kleinen Fläschchen, das Zeug geistert
noch heute als Geheimtip durch Foren.

Vor der Verwendung dieser Mittel "Wellenschalteröl Rot" und "Blau" kann ich nur warnen !
Ich habe 13 Jahre als Rundfunk- Fernsehmechaniker gearbeitet, und mußte oft Geräte als "unreparabel wegen Fremdeingriff" zurückweisen.
:(

Die beiden Öle kannte ich als "Granowski's rote Tinte" (bzw. blaue)...
das Zeug färbt teuflisch :evil: , als Tinte mag es ja vielleicht irgendwo taugen, aber als Wellenschalteröl... Niemals !

Diese Mittel sind nur für Wellenschalter u. ä. der "ersten Generation" geeignet !
Das sind jene mit runder Pertinax (Hartpapier)- oder Keramik- Grundplatte, Nieten mit Lötöse als Kontakte,
sowie einem stabilen Messingarm als Drehkontakt.

Feinmechanische Wellenschalter (vor allem Trommel- und Schiebeschalter) kann man richtig versauen... das Zeug bindet Staub, und
bildet mit diesem schön leitfähige Kriechstrecken.
Wenn das Zeug vielleicht sauber, aber irgendwann mal richtig trocken ist, bildet es eine feste, lackähnliche, isolierende Schicht (!), die man abkratzen kann. Ich vermute, daß das die Farbpigmente sind.

Tödlich :twisted: ist Granowski's Teufelszeug für schlecht oder fast gar nicht erreichbare Schiebeschalter.

Ähnliches isses mit heutige Kontaktsprays (Kontakt 60 und 61, Tuner 600 u. a.), diese bewirken durch extrem entfettende und damit
"entschmierende" Wirkung ihrer Lösemittel sofortige Undrehbarkeit und Abbrechen !
Speziell Kunststoff- Walzendrehschalter mit Kunststoffwalzen und Kunststoff- Walzengehäuse, und zwar genau dort, wo die dünneren Walzenenden in das Kunststoffgehäuse eingehängt sind, die Walzen werden sofort undrehbar- bei Tastendruck brechen die Walzenenden sofort ab !
Betrifft z. B. viele Rochlitzer und Staßfurter Gerate mit den Zahlen/ Buchstaben/Zahlen- Bezeichnungen x E xx uoder x U xx

Einige dieser Sprays lösen sogar die Oberfläche einiger Kunststoff- Wellenschalterwalzen- vor allem die aus reinem PVC-, an !

Sofern man irgendwoher Ersatz beschaffen kann... das Einhängen dieser Walzen ist übelste Fummelei, abgesehen vom eventuellen Auslöten des Tastensatzes oder Ablöten von Teilen oder Drähten, um an die Stelle heranzukommen.

Ich spreche da aus mehrfacher eigener Erfahrung. (Eigene Musiktruhe Meistersinger 11 E 151)

Fazit:
Heutige handelsübliche sog. Kontakt- Sprays sind wenig geeignet für Wellenschalter und Potis der Dampfradio- Zeit,
sie wirken einfach nicht, nicht lange, oder bringen Probleme durch entfettende Wirkung.

Diese Öle sind schon Klasse- für ihren Anwendungszweck, aber eben nicht für Oldies !
Das liegt einfach an den damals verwendeten Materialien.

Gut geeignet sind dünnflüssige, hellgelbe Kriechöle, als "Rostlöser- Spray" in Baumärkten erhältlich, diese bilden keine Kruste, nur einen hauchdünnen Film- schon mal gut. Propan als Treibmittel ist auch gut, besser als ätherische Öle, die Plaste anlösen. Diese Rostlöser lösen nicht nur Eisenoxyd, sondern auch die Oxyde von versilberten Kontakten, ohne die hauchdünne Auflage zu zerstören.

Dunkelbraune Kriechöle enthalten Bestandteile wie Molybdändisulfid, für Motoren gut- für Wellenschalter ungeeignet.

Gut für die Stellen, wo allein die Gleitfähigkeit- vor allem Kunststoff auf Kunststoff-, gefragt ist, sind Teflon- Öle (Fahrradladen als Spray, Lösungsmittel erst verdunsten lassen !) und Silikonöle (Kein Spray !).

Es gibt viele Fabrikate... Versuche sollte man schon machen. Schlimmstenfalls wirkt's nicht, mit Alkohol saubermachen, und gut
is.

Es gibt einige amerikanische Wunderprodukte... die mögen funktionieren, aber eigentlich... sind es auch nur simple, dünne Mineralöle.

Wichtig- sparsam anwenden !!!!!!!!!!!!!!!!!!
Einmanschen mit Sprühröhrchen ist übel, sammelt ja gleich wieder Staub.

Ein mit Öl leicht getränktes Löschblatt zwischen den geschlossenen Kontakten durchziehen, bringt's am besten. Bleibt ein schwarzer Strich vom abgelösten Silberoxyd auf dem Papier, ist das schon mal gut.

Für Potis haben sich diese einfachen, dünnen Mineralöle immer sehr gut bewährt, einige Restauratueure empfehlen, Potis grundsätzlich zu öffnen und zu reinigen... aber da ist das Risiko, doch was kaputtzumachen. Sprühöl sorgt für sofortige Leichtgängigkeit der Achse, und bildet auch einen Schutzfilm, der Balsam für die Widerstandsbahn des Potis ist.
Ist die Kohleschicht kaputtgekratzt, hilft sowieso- gar nix mehr.

Ich hoffe, jetzt keine Diskussion über dieses und jenes "Wundermittel" loszutreten... die Bestandteile sind meist dieselben wie die billigerer Mittel aus dem Baumarkt.

edi


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