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 Betreff des Beitrags: Lautstärkeregelung, einmal anders
BeitragVerfasst: Sa Feb 09, 2008 19:40 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
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Hallo,

ich möchte von einem Radio berichten, das eine ganz besondere Form der Lautstärkeregelung hatte.

Es ist schon sehr lange her, da gabelten mein damaliger Klassenkamerad und ich ein Röhrenradio vom Sperrmüll auf. Da das in den frühen 60ern war, muß das Radio damals schon sehr alt gewesen sein.

Was mir besonders ins Auge stach, das war, daß dort kein Potentiometer zur Lautstärkeregelung verwendet worden war. Die Entwickler hatten das auf induktive Art durchgeführt. Mittels des Lautstärkeregelknopfes auf der Vorderseite wurde über eine (Seilzug?) Mechanik eine an einem Hebelarm beweglich angebrachte Spule betätigt. Diese näherte sich dann einer feststehenden Spule mehr oder weniger an. Je nach Abstand der beiden Spulen fand dann eine unterschiedlich starke Kopplung statt, womit dann die Lautstärkeregelung realisiert wurde.

Ich habe so etwas seither nie wieder gesehen. Was mich nun interessieren würde, das ist, ob jemand hier im Forum diese Bauweise kennt und vielleicht sagen kann bei welchen Geräten dies so gemacht wurde (Hersteller, Modell, Baujahr).

Gruß

Rocco11


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 Betreff des Beitrags: Lautstärkeregelung
BeitragVerfasst: Sa Feb 09, 2008 20:23 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Was Sie da sahen, gab es tausendfach... nennt sich Variometer und ist eine veränderliche (induktive) Kopplung des Antenneneingangs zum Eingangskreis. Selten auch als Rückkopplungseinstellung an Geradeausempfängern genutzt.

Bild

Finden Sie z. B. im Volksempfänger VE301 Dyn (Mit dynamischen Lautsprecher, daher der Name).

Ist vielleicht hier und da mal als Lautstärkeregler bezeichnet und so gebraucht... jaaaa... ist aber nicht sowas.

edi


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sa Feb 09, 2008 21:39 
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Hallo edi.

Das ist kein Variometer, sondern ein Koppler. Beim Variometer (Autosuper) wird die Induktivitaet geaendert,
z.B. Stern-Radio Koffer 6D71, hier beim DKE 38 und VE 301Wn und 301Wdyn und 301GWdyn die Kopplung.
Das zur Richtigstellung.

alf


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BeitragVerfasst: Sa Feb 09, 2008 22:04 
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Hallo!

Diese Art der "Lautstärkeeinstellung" war zu Anfangszeiten des Rundfunks bis in die frühen 30er-Jahre eigentlich Standard. Bei meinem Sachsenwerk Eswe 3 wurde es auch auf diese Art realisiert: Schaltplan (Es ist die variable Antenneneingangsspule ganz vorne)

Eine richtige Lautstärkeregelung ist es aber (wie schon angesprochen) eigentlich nicht.
Man kann zwar die Lautstärke in gewissen engen Grenzen regeln, aber es ändern sich auch die Empfangseigenschaften des Gerätes teils erheblich.
Es ist eigentlich mehr dazu da um eine etwas bessere Sendertrennung vom Ortssender zu erreichen.
Ein ähnliches Prinzip ist auch das der versch. Antennenbuchsen für Fernempfang etc.

Gruß Christopher :)

_________________
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 Betreff des Beitrags: Variometer, Kopppler... oder was ?
BeitragVerfasst: Sa Feb 23, 2008 19:37 
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AM2:
Zitat:
Das ist kein Variometer, sondern ein Koppler. Beim Variometer (Autosuper) wird die Induktivitaet geaendert...


Variometer ist nicht unbedingt ein Bauelement, das durch Veränderung der Induktivität die Sender- Abstimmung bewirkt.

Die in Autoradios verwendeten Variometer- Konstruktionen- üblicherweise mit Ferritkernen in einem rohrförmigen Spulenkörper- kamen erst- mit den Autoradios in den 30er Jahren auf. Grund: Bessere Stabilität der Abstimmung gegen Erschütterungen und Vibrationen.
Diese Variometer haben sich von der Radio- Steinzeit bis ans Digitalzeitalter gehalten. Ich erinnere mich an Autoradios aus der ehem. CSSR ("B-2"), Polen ("Safari"), und DDR ("Transit" und "Touring"), die noch mit dieser Schiebekern- Konstruktion funktionierten.

Standgeräte haben kaum Erschütterungen auszuhalten, da gab's Varios für die Hauptabstimmung eher selten, ich erinnere mich an etliche Geradeausempfänger mit UEL 51, sowie an einige Superhets, die Tauschkern- Variometer im FM- Tuner verwendeten.

Die ältesten Konstruktionen mit der Bezeichnung "Variometer" verwendeten flache übereinanderliegende Spulen, die seitlich gegeneinander verschoben werden, sowie Konstruktionen, in denen Spulen im Winkel gegeneinander bewegt werden- ich habe noch ein solches für Korbboden- Steckspulen, das gab es in den 20er Jahren als Bausatz, einige Teile dieses Bausatzes habe ich noch, dieses Bauelement nannte sich "Variometer- Spulenkoppler". Das entspricht auch der Beschreibung am Threadanfang, und die im Winkel verstellbaren Spulen in den VE's sind ja auch nichts anderes. Die Dinger hießen auch mal "Spulenschwenker".

Die Pertinax- Konstruktion mit der innen verdrehbaren Spule ist ebenfalls eine der ältesten Konstruktionen, und nannte sich damals schon "Variometer".
Gerade dieses Bauelement wurde in verschiedenen Geräten als Antennen-Einkopplungs-, Rückkopplungs- und als Abstimm- Bauelement verwendet.

"Variometer" bezeichnet(e) offensichtlich Spulen- Konstruktionen (Inductive component with tunable magnetic behaviour), in denen Spulen und/ oder Kerne gegeneinander variabel (daher der Name) bewegt werden können (where the coils relative position can be varied in some way). Eine Sonderform ist das Rollspulen- Variometer, bis in die 90er in Funkgeräte- Endstufen verwendet, villeicht gibt's die sogar noch.

Alle diese Konstruktionen können sowohl zur Abstimmung durch Induktivitätsveränderung, sowie zu einer einstellbaren Kopplung verwendet werden.
Zitat:
Der induktiv gekoppelte Antennenkreis wurde ebenfalls durch ein Variometer abgestimmt

(http://www.seefunknetz.de/fteuro.htm)

In Geräten, die ein Variometer für eine veränderbare Kopplung verwenden, kann man's natürlich als Koppler bezeichnen.
:-)

mit variabel koppelbaren Grüßen
edi


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BeitragVerfasst: Sa Feb 23, 2008 20:37 
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Hallo Edi,

Wenn Du meinst?

Ich sehe das nach wie vor so:


Das Variometer:

Elektrotechnik: Bauelement mit stetig veränderbarer Induktivität.

1) Elektrotechnik: Bauelement mit stetig veränderbarer Induktivität. Beim Spulenvariometer befindet sich innerhalb einer Spule eine zweite schwenkbare (Drehspulenvariometer) oder schiebbare (Drehschiebevariometer) Spule, die mit der äußeren in Reihe geschaltet ist. Die Lageveränderung der Spulen zueinander bewirkt eine Änderung der magnetischen Kopplung, wodurch die Gesamtinduktivität variierbar ist. Beim Massekernvariometer oder Tauchkernvariometer wird die Induktivität durch Verschieben eines ferromagnetischen oder Aluminiumkerns geändert. Variometer werden v. a. in abstimmbaren Schwingkreisen von Autoradios eingesetzt, da mit ihnen eine hohe Schwingkreisgüte erreichbar ist.

_________________
Gruss, alf


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BeitragVerfasst: So Feb 24, 2008 10:32 
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Beiträge: 1887
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo,

wenn es wohl auch unterschiedliche Definitionen des Begriffes "Variometer" gibt, so dürfte es sich bei der meist verbreiteten Erklärung doch um eine veränderbare Induktivität handeln, in Anlehnung an die Erklärung hier.


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BeitragVerfasst: So Feb 24, 2008 11:48 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo Techniker hier im Forum.

Ein Variometer ist und bleibt eine veraenderliche Indukdivitaet.
Das man damit auch "Antennenkoppler" auf Schiffen oder Anpassschaltungen Collinsfilter oder Pi-Filter mit Rollspulen bauen kann ist doch unbestritten und eine andere Sache.

Es ist doch hier die Abteilung "GRUNDLAGEN" da muss schon differenziert werden, soll nicht ein neuer Trend eroeffnet werden.
Anbei ein Text aus einem LEHRBUCH, das wird doch wohl die Wahrheit abdrucken.
Gruss von johann.


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Pitsch_Variometer.png
Pitsch_Variometer.png [ 16.76 KiB | 10469-mal betrachtet ]
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BeitragVerfasst: Do Mär 20, 2008 21:41 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Beiträge: 2787
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, Johann,
Der "Pitsch" ist aber auch schon etwas älter (Mitte 60er).... und einige Aussagen überholt... Die Varios haben den Drehko nicht verdrängen können ? Aus Autoradios auf jeden Fall, 13 Jahre lang waren Varios mein "täglich Brot" als Reparaturmechaniker für Autoradios aller Herren Länder... die wenigen, die mir mit Drehko unter die Finger kamen, waren aus der Vorkriegszeit.

@AM2: Übrigens wurden Varios in Autoradios tatsächlich wegen der Stabilität gegen Erschütterungen verwendet, die Güte spielte weniger eine Rolle, die ist sehr gut mit festen Spulen und hochwertigen Kernmaterial erreichbar.
Weitere Vorteile:
- Günstiges L/C Verhältnis- Das wurde aber bei der Wellenbereichsumschaltung (Parallelschaltung anderer Spulen) wieder zunichte gemacht. Priorität hatte eben die Stabilität.
- Keine Schleifkontakte- Auf jeden Fall betriebssicherer, Autoradios müssen auch Feuchtigkeit abkönnen.
- Konstanter Resonanzwiderstand und Bandbreite,
- Geringste Beeinflussung durch Feuchtigkeit, Temperaturänderungen, Erschütterungen

War hier übrigens nicht meine Absicht, einen Streit loszutreten.
Das Bauelement ist doch dasselbe.

Ob's nu 'n Koppler, Vario, Regler, oder sonstwas ist... ist doch nur eine willkürliche Bezeichnung, die manchmal nach dem echten Namen des Bauelements, aber genauso oft auch nach Anwendungszweck, beabsichtigter Funktion, oder... aus Marketinggründen gegeben wurde.

Was da an der Rückwand meines Fernseh- Oldies "Rembrandt" den schön technischen Namen "Attenuator" trägt... ist bloß 'n gewöhnliches Poti.

Und der Bildbreitenregler... Na ja... kennt man ja, ist sicher auch eins.
Nö... da ist aber kein Poti.
Da ist gar kein üblicher Regler... sondern ein Variometer drin. Genauer: Ein Tauchkernvario.
Und laut Schaltplanbezeichnung- und auch laut Serviceanleitung- isses... 'ne Drossel.
Und das Tolle ist: Stimmt ja alles !
:D

Schöne Ostertage wünscht
edi


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