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 Betreff des Beitrags: Schellackplatten und Wechselachse
BeitragVerfasst: Di Jul 24, 2012 20:16 
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Hallöle,

ich habe mittlerweile ein paar Schellackplatten (vom Trödel, nix wirklich wertvolles).

Ich weis, dass z.B. die frühen Dual 1000 und 1001 Schellackplatten auch mit Wechselachse abspielen konnten.

In meiner Truhe ist ein Dual 1004. Ich habe mal ausprobiert, mehrere Schellacks mit der dazugehörenden Wechselachse abzuspielen. Funktionieren tut´s problemlos. Allerdings schlagen die Scheiben ziemlich heftig aufeinander. Klingt jedenfalls dramatischer als bei Vinyl-Platten.

Da Schellack ja spröder als Vinyl ist, frage ich mich nun, ob das auf Dauer gut geht. Ich befürchte, dass ich dann irgendwann Bruch habe. Hat da jemand Erfahrungswerte?

Gruß,

Volker

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Die Kinder von heute sind Tyrannen! Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer.
Sokrates, griech.Philosoph, 469-399 v.Chr.

Das halbe Leben besteht aus Warten. In der anderen Hälfte versucht man sich zu erinnern, worauf.


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BeitragVerfasst: Mi Jul 25, 2012 3:05 
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Hallo,

die Erfahrungswerte sind ganz einfach.

Die Benutzung der Wechsler tut Schellackplatten einfach nicht gut.

Zum Ersten leiden die Etiketten, genauer gesagt die Mittellöcher bekommen leicht Ausfressungen von der Wechslerstange und Schellackplatten sind einfach zu schwer.

Daher "platschen" sie so richtig aufeinander und bekommen auf der Oberfläche immer mehr Reibespuren. Kleine Haarrisse entstehen selten, sind aber auch nicht vollkommen auszuschließen bei dieser Prozedur.

Schellackplatten gehören nicht auf den Wechsler, sie nehmen dort durch ihr Gewicht wesentlich größeren Schaden als ihre kleinen, leichten Vinyl-Geschwister mit 45 UpM.

Als diese Wechsler auf den Markt kamen, waren Schellackplatten noch ein Verbrauchsartikel.
Das sieht man heute anders.

Gruß, Nils

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BeitragVerfasst: Mi Jul 25, 2012 15:31 
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Hallo Nils,

Zitat:
Das sieht man heute anders.

Tja, so ändern sich die Zeiten. :wink:

Danke für Deine Antwort. Ich hab´s mir schon gedacht, und bei dem einen Versuch gelassen.

Gruß,

Volker

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BeitragVerfasst: Mi Jul 25, 2012 15:37 
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Das unterstreiche ich einmal alles, was Nils gesagt hat. Insbesondere auch diese Bemerkung ist nicht zu unterschätzen:

Nils hat geschrieben:

Als diese Wechsler auf den Markt kamen, waren Schellackplatten noch ein Verbrauchsartikel.
Das sieht man heute anders.

Gruß, Nils


Keine meiner Platten würde ich derart foltern. Dafür ist auch die harmloseste 78er inzwischen eigentlich schon zu selten geworden.

Schön ist es natürlich, wenn ein man zu einem wechslerfähigen Gerät auch den passenden Wechsler hat. Allerdings sehe ich das eher unter Vollständigkeitsgesichtspunkten.

Und letztlich, wenn der Plattenspieler auch 45er möglich macht, gibt es ein weites Feld, um dem Spieltrieb trotzdem freien Lauf zu lassen.

Gruß Ralph

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Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!


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BeitragVerfasst: Mi Jul 25, 2012 16:28 
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Meinen Dual 1239 in der Grundig RPC lasse ich regelmäßig wechseln, damit er es nicht verlernt. :lol: LPs mit 33 Touren natürlich. Sonst müsste ich ja alle halbe Stunde aufstehen, das wäre ja lästig. Die plumpsen dermaßen waagerecht auf den Stoß, daß bei der geringen Geschwindigkeit des Tellers und der geringen Fallhöhe gar nichts passiert. Da habe ich nach wie vor keine Hemmungen.

H.

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BeitragVerfasst: Mi Jul 25, 2012 19:42 
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Noch eine Sache sollte man nicht vergessen: Das Gewicht der Schellackplatten.

Da drückt ja einiges auf die Mechanik der Wechselachse. Und die Wechselmechanik des Plattenspielers muß das dann "in Bewegung setzen". Das bedeutet auch einen größeren Verschleiß der Mechanik. Und die läßt sich, auch bei den billigsten Schellackplatten, nicht so einfach ersetzen.

VG Willi

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BeitragVerfasst: Fr Jul 27, 2012 13:34 
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Zitat:
Schön ist es natürlich, wenn ein man zu einem wechslerfähigen Gerät auch den passenden Wechsler hat. Allerdings sehe ich das eher unter Vollständigkeitsgesichtspunkten.


Stimmt, Ralph. Zu dem 1004 habe ich ja auch noch die Wechselsäule. Damit spare ich bei den Singles die Sterne.

Beides kommt mit den Vinyls des öfteren zum Einsatz. Da habe ich weder bei LPs noch bei Singles bisher Schäden gehabt.

Bei den Schellacks bin ich auch Deiner Meinung, das sie zu Schade sind, gefoltert zu werden. Schließlich habe ich mir ja auch nur welche gekauft, die ich hin und wieder mal hören will (egal wie wertvoll bzw. wertlos).

Nebenbei, wo wir gerade von Wert sprechen:
Unter meinen Schellackplatten ist auch "Lili Marleen", allerdings nicht von Lale Andersen oder von Marlene Dietrich, sondern eine Pressung von 1941, gesungen von Mimi Thoma. Die Platte ist in erträglichem Zustand und hat mich beim Trödel nur drei Euros gekostet. ;)

Weiß jemand, welche Version eigentlich am seltensten bzw. am wertvollsten ist (keine Angst, verkaufen werde ich sie nicht unter 1000,00 EUR :lol: )?

Gruß,

Volker

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BeitragVerfasst: Fr Jul 27, 2012 14:19 
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Hallo Volker,

die "Liili Marlen" gibt es wirklich in sehr vielen Fassungen von vor 1945.

Lale Andersen, Leni Funk, Irene de Noiret, Anita Spada, Dorit Talmadge, Vera Lynn, Mimi Thoma, Sven Olof Sandberg, Horst Winter usw. usw.
Ob die Marlene Dietrich Aufnahme überhaupt aus dem II.WK ist, weiß ich nicht. Sie könnte eventuell auch in der Nachkriegszeit entstanden sein. Zumindest hat sie es erst aufgenommen, als es schon sehr populär war, also Jahre später als die alte Electrolaplatte mit Lale Andersen.

Einen größeren "Wert" haben meines Wissens die Aufnahmen allesamt nicht.
Die alte, erste Fassung von Lale Andersen taucht immer noch auf Flohmärkten auf.

Bei Händlern wird dafür so 20-40 EU verlangt. Alles andere ist Wunschdenken...

Für eine makellos erhaltene Electrola würde ich nicht mehr als 30 EU ausgeben. Sie war immerhin eine der meistverkauften Electrolaplatten dieser Jahre - dementsprechend noch oft zu finden.

Die Version von Mimi Thoma auf Grammophon/Polydor ist nett, stellt aber mehr einen ideellen Wert dar.

Gruß, Nils

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BeitragVerfasst: So Jul 29, 2012 12:10 
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Hallo Nils,

Zitat:
Die alte, erste Fassung von Lale Andersen taucht immer noch auf Flohmärkten auf.

Bei Händlern wird dafür so 20-40 EU verlangt. Alles andere ist Wunschdenken...

Für eine makellos erhaltene Electrola würde ich nicht mehr als 30 EU ausgeben. Sie war immerhin eine der meistverkauften Electrolaplatten dieser Jahre - dementsprechend noch oft zu finden.


Stimmt. Ich habe mal bei Wikipedia nachgeschaut. Nach den dortigen Angaben handelte es sich trotz der damals schweren Zeit schon um einen Millionseller. Ich denke mal, hinzu kommt auch, dass viele anderssprachige Musikliebhaber die deutschsprachige Version kauften.

Über den Wert wird mancher Händler jedoch eine exorbitante Vorstellung haben (wie so oft auch bei Röhrenradios festzustellen ist). :wink:

In der E-Bucht habe ich mal die aktuellen Angebote angesehen. Die Preise liegen für die Schellackplatten verschiedener Interpreten (keine von Lale Andersen) in dem von Dir angesprochenen Rahmen von 24,99 EUR bis 39,00 EUR. Immerhin soll auch die Version von Mimi Thoma 24,99 EUR kosten. Der Zustand müsste mit meiner übereinstimmen. Da kann ich mich über die drei Euronen, die ich bezahlt habe, nicht beklagen.

Zitat:
Die Version von Mimi Thoma auf Grammophon/Polydor ist nett, stellt aber mehr einen ideellen Wert dar.


Stimmt auch. Wie gesagt, möchte ich die Scheibe ja auch nicht verkaufen. Angestachelt von meinem Sohn (der hat auf´m Trödel damit angefangen) habe ich vor kurzem erst begonnen, mich intensiver nach Schellacks umzusehen. Meine kleine Sammlung von jetzt 12 Platten soll noch etwas größer werden.

Gruß,

Volker

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