Hi!
@ Rocco
An solche Berichte kann ich mich auch erinnern, war die Einführung der B77. Aber, kenne ich solche Bemerkungen auch von Autotestern, die regelmäßig ab einer bestimmten Klasse an aufwärts dem Schwärm- und Jubelzwang unterliegen, weitab vom Gebrauchsnutzen des Gegenstandes Auto? Auch in der Computerbranche gibt es das, sonst gäbe es die Designschmieden nicht, die viel Umsatz mit der optischen Veredelung des Pcs machen. Sind halt so Äußerungen nach dem Motto, wo die Liebe hinfällt. Allerdings haben kurze Umspulzeiten bei einer Bandmaschine eindeutige Vorteile, zumal wenn Halbspur aufgenommen wird, weil das Band so nur "einseitig" benutzt wird und zwangsläufig zurück muß. Da haben sich nämlich andere Hersteller Umspulzeiten erlaubt, die man fast schon mit der Hand genauso hinbekommen hätte. Da waren Revox, ASC etc. einfach weit an der Spitze, obwohl ich zugebe, daß die Bandwickel nur bei liegender Maschine gut ausgesehen haben. Allerdings haben die Wickelergebnisse bei Grundig, mein Vater hatte eine große von denen, genauso ausgesehen, nur das meine Revox in der Zeit, wo er ein Band umspulte, gleich vier schaffte. So ganz abwegig war also die Bemerkung des Testredakteurs von der Sache her also auch nicht. Aber auch ein leicht "durchgedrehter" Testredakteur ändert nichts an der Tatsache, daß der Kassettenrecorder mit weitem Abstand hinterhergehinkt ist.
Weil das Bessere immer auch gleichzeitig der Feind des vielleicht Guten ist. Kennt man doch auch bei unseren Röhrenoldies. Klanglich gesehen, setzt ein SABA Freiburg oder auch schon der Meersburg einfach Grenzen, über die andere nicht nur nicht gekommen sind; viele Geräte sind da nicht einmal in die Nähe gekommen. Und es gibt nicht wenig Geräte, die machen im Vergleich zum Freiburg einfach nur "Geräusch". Für die Sammelwürdigkeit und den Sammelspaß ist das unerhelblich und ohne Einfluß, schließlich geht es um Erzeugnisse einer inzwischen teilweise vergangenen Technikkultur. Unter klanglichlichen Gesichtspunkten, insbesondere dann, wenn man auch den Hifi-Gedanken mit dazu nimmt, und dieser Gedanke, möglichst nahe ans Original heranzukommen, hat schließlich viele Firmen zu ihren Leistungen gebracht, da trennt sich die Spreu vom Weizen aber sehrwohl.
@ Dietmar
Natürlich ist das schön, 20, 30 Jahre alte Aufnahmen zu hören, geht mir nicht anders, ist aber bei den Kassettenaufnahmen, meiner Ohren nach, eher schön nach dem Motto Wiederhören macht Freude.
Was anderen ihr Auto war, war mir immer meine Hifi-Anlage, weshalb ich auch einen Kassettenrekorder nicht gerade aus der Woolworth-Ecke besessen habe, aber, er konnte gegen die Bandmaschine oder die Originalkonserve einfach nicht mit. Selbst der damals mit 3000 DM sündteure große Rekorder von Nakamichi machte einfach nur Kassetten, mit all den klanglichen Nachteilen, die sie haben. Den habe ich auch nicht besessen, aber einen Dual für ca. 850 und auch den kleinen Nakamichi. Aber klanglich richtig gelohnt hat sich das ganze Kassettenformat erst in der kurzen Übergangszeit, als Philips die DCC-Rekorder herausbrachte. Aber, da geht's halt digital zu. Dafür war deren Bedienung zum Schreien umständlich.
Aber all das berührt nicht, was ich geschrieben hatte, nämlich, daß beim Kopieren von Platte auf Band, da schließe ich auch das Tonbandgerät mit ein, die Qualität nicht verbessert wurde, weil das einfach nicht geht. Ich kann das Originalmaterial nicht durch eine Bandkopie verbessern, allenfalls durch Verluste verschlechtern. Insofern ist das, was in diesem Bericht gesagt wurde, schlicht Unfug. Und was die Qualität der Aufnahme auf einem Kassettenband angeht, daß kann man sich doch alles sofort anhören, wenn mann das noch einmal umkopiert. Das ist doch schon auf Tonband ein klangliches Problem. Was allerdings nach der Umkopie dann von der zweiten Kassette kommt, ist nun wirklich nicht mehr feierlich. Und ich habe immer auch, weil mir als Hifi-Fan die Musik auch was wert war, gute und teurer Kassetten genutzt, wie z.B. die Chrom II von BASF oder auch die Metallkassetten dieser Firma, manchmal auch die UDXL II von Maxell. Nur hat dieses Material für die Musikaufzeichnung einfach Grenzen. Und verbessern konnte man damit schon gar nichts, was man auch hören kann.
Grüße vom unverbesserlichen Hifi-Fan Ralph
PS.: Spinnen tue ich dabei nicht, friere keine CDs tief, bespreche die Kabel nicht oder treibe ähnlichen Hifi-Voodoo. Aber eine Box auf vier Tennisbälle gestellt z.B. kann wirklich Wunder bewirken, was jeder selber ausprobieren und hören kann. Ein guter Tonarm und ein perfekt eingestelltes System holen unendlich mehr aus der Rille und schonen diese dabei auch noch. Alles ganz sachbezogen, was ich mache. Und darüberhinaus gibt es mit Sicherheit Dinge, die jeder so sehen kann, wie er will. Vielleicht auch eine Geschmacksfrage. Z.B. empfinde ich Röhrenverstärker klanglich besser als ihr Transistorpendant. Aber, vielleicht eine Philosopiefrage.
_________________ Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
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