[phpBB Debug] PHP Warning: in file /includes/functions.php on line 4559: Invalid argument supplied for foreach()
Dampfradioforum • Thema anzeigen - Video " Kassette verdrängt Schallplatte"

Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Aktuelle Zeit: Do Mär 28, 2024 10:47

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 33 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2, 3  Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: So Jul 06, 2008 12:16 
Offline

Registriert: Mi Jan 23, 2008 11:54
Beiträge: 268
Wohnort: Sauensiek
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Ich hab im Netz ein sehr Informatives Video gefunden:
http://www.myvideo.de/watch/1641330/Kas ... hallplatte
Das müsst ihr euch ansehen!


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Jul 06, 2008 23:01 
Offline

Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
Beiträge: 1588
Die Musikkassette war ja ursprünglich eine Entwicklung von Philips um Kindern den Umgang mit einem Tonträger zu erleichtern. Man wollte hier einen neuen Markt öffnen für Kinder und Jugendliche. Es war vorgesehen das die Eltern die Schallplatten mit Märchen und Kinderliedern auf Kassette überspielten, sodas die Kinder dann selbstständig in der Lage waren diese Kassetten dann abzuspielen. Es wurde besonders auf einfache Handhabung und Bedienbarkeit wert gelegt. Die Kassette wurde bewußt sehr kompakt gestaltet und das sie von beiden Seiten bespielt werden konnte, so mußte man das Band nicht vor Gebrauch jedesmal zurrück spulen, so wie es beim Tonband üblich war.

Dieses praktische "Kinderspielzeug" wurde sehr schnell auch bei den älteren Leuten beliebt. Die Musikindustrie war aber auf diesen Boom garnicht eingestellt, somit gab es anfangs keine fertig bespielten Musikkassetten. Man mußte sich also weiterhin die Schallplatte kaufen und dann auf Kassette überspielen.

Ich würde hier nicht unbedingt behaupten wollen, das die Kassette die Schallplatte verdrängt hat, es war mehr oder weniger eine Ergänzung zu der Schallplatte weil es eben ein Medium war, wo der Verbraucher auch selber Musik mit aufnehmen konnte. Die Verdrängung der Platte kam erst wesendlich später durch die Musik-CD.

:wink:


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Jul 06, 2008 23:17 
Offline
Mitgliedschaft beendet

Registriert: Mo Jun 26, 2006 21:31
Beiträge: 1819
:arrow:


Zuletzt geändert von Dietmar am Mi Aug 06, 2008 0:00, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Jul 07, 2008 1:00 
Offline
† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
Benutzeravatar

Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hi,

der Ton ist qualitativ ganz Ok, - aber viieeel zu leise !!!


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Jul 07, 2008 8:25 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Dez 28, 2006 17:03
Beiträge: 1887
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Zitat:
Die Musikkassette war ja ursprünglich eine Entwicklung von Philips um Kindern den Umgang mit einem Tonträger zu erleichtern.

Hallo,

ob das der Hauptgrund für die Entwicklung war - da bin ich mir nicht so sicher.
Schließlich waren auch Erwachsene an der einfachen Handhabung der Bandgeräte interessiert, z.B. bei transportablen Aufnahmegeräten (Reporter u.s.w.) sowie im Auto, um die unpraktischen Plattenspieler abzulösen.

Gegen Ende der Bandgeräteepoche gab es zudem weitaus mehr Kasetten- als Spulengeräte, von Studios einmal abgesehen.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Jul 07, 2008 9:52 
Offline

Registriert: Mi Jan 23, 2008 11:54
Beiträge: 268
Wohnort: Sauensiek
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Ja auch bei mir ist der Ton sehr leise. Aber man kann die Boxen ja noch etwas lauter machen. Vermutlich hängt es damit zusammen das es eine VHS Aufnahme ist. Am Anfang sieht man diese Bildverzerrungen einer ausgeleierten Videokassette.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Jul 07, 2008 10:08 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mo Apr 28, 2008 21:51
Beiträge: 1959
Wohnort: Aachen
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hi,

daß die Kassette jemals die Platte ersthaft gefährdet hätte, dafür war die Qualität einfach in den meisten Fällen zu mau.

Was war denn das für eine gewagte Aussage, die Qualität ließe sich durch Überspielen auf Kassette steigern :shock: . Und, wie vor allem, soll das gehen?
Wenn am Anfang eine Plattenfräse stand, und sowas stand in vielen Haushalten, dann konnte man das Ende dieser Kette ohnehin schon bedenkenfrei an die Mülltonne anschließen, an Überspielen hätte man dabei ohnehin niemals denken sollen. Aber auch, wenn wirklich alles gut war, was dann da von der Kassette im Gegensatz zur Schallplatte herunterkam, war allenfalls ein lauer Wind, verglichen mit der Originalquelle. Diesen Vergleich konnte auch jeder machen durch direkte Umschaltung der Signalquellen.
Das hätte, und auch nur halbwegs, gestimmt, weil ohnhin nichts mehr auffiel, bei Platten vom Typ Arcade. Die waren so eng geschnitten, da sie häufig die nahezu doppelte Titelanzahl trugen wie normale Platten, daß denen auch mit einem guten Plattenspieler mit gutem Arm und System, einem guten Verstärker und guten Boxen nur knapp oberhalb "Telefon" etwas entlockbar war, da konnte die Kassette auch nichts mehr verhunzen.
Beim Kopieren gut gemachter Schallplatten, nehmen wir "Jazz at the Pawnshop" von ATR, war selbst dann, wenn die Kopie über eine Halbspur-Revox auf 19 gezogen wurde, noch ein Unterschied im Direktvergleich zu hören. Mit Kassette brauchte man da gar nicht erst anzufangen, wobei es mit kleineren Besetzungen, wie im Jazz durchaus üblich, noch halbwegs im Selbstbetrugsverfahren ging. Bei großformatigen Orchestern war allerdings bereits kurz nach Bandanfag das Schichtende schon erreicht. Die räumliche Abbildung solch großer Klangkörper ist ohnehin immer ein Problem, von der Kassette kam da nur noch Brei :twisted: .

Und die vielbeschworenen Rauschunterdrückungssysteme, das war auch nicht das Gelbe vom Ei. Das war ja zwischen unterschiedlichen Firmen nicht einmal wirklich austauschbar, obwohl die angeblich nach einem Standard gefertigt haben. Neben der Tatsache, daß sich Artefakte der Arbeit dieser Systeme bisweilen hören ließen, besonders deutlich bei dem Highcom-System von Telefunken, da zischelte es nämlich bisweilen an Ecken, wo's nix zu zischeln gab, darüber konnte einen die restliche "Rauschruhe" auch nicht hinwegtrösten.

Nein, nein, ganz gut, daß die Kassette diesen "Verdrängungswettbewerb" nicht geschafft hat, und völlig zu recht. Was zum kurzfristigen Mitnehmen taugte, für Märchenkassetten oder zur Plattenschonung auf Feten, dafür habe ich nämlich auch überspielt auf Kassette, da die billiger waren als Revox-Bänder, war den Pfennig nicht wert im Bereich Hifi, geschweige denn, daß eine Überspielung darauf die Qualität der Konservenmusik gebessert hätte. Diese Aussage war der schlichte Unfug.


Gruß Ralph

_________________
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Jul 07, 2008 11:05 
Offline
† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
Benutzeravatar

Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Apropos Revox, - da erinnere ich mich noch an einen Testbericht aus den frühen Achtziger Jahren, als eine neue Revox-Maschine auf den Markt kam.
Da beschrieb der Testredakteur die Aura der Maschine mit pathetischen Worten. Vor allem ist mir die Schilderung des Umspulvorganges in Erinnerung geblieben. Er schwelgte da von der sanften Beschleunigung der Spulen auf eine geradezu irrwitzige Geschwindigkeit, begleitet von einem angenehmen Surren des transportierten Bandes. Auch sei ein leichter Luftzug zu spüren gewesen.

Der Bericht endete mit den Worten:
"Ein holprig rasselnder Cassettenrecorder wird dies niemals bieten können!" :)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Jul 07, 2008 11:53 
Offline
Mitgliedschaft beendet

Registriert: Mo Jun 26, 2006 21:31
Beiträge: 1819
:arrow:


Zuletzt geändert von Dietmar am Mi Aug 06, 2008 0:00, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Jul 07, 2008 14:00 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mo Apr 28, 2008 21:51
Beiträge: 1959
Wohnort: Aachen
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hi!

@ Rocco

An solche Berichte kann ich mich auch erinnern, war die Einführung der B77. Aber, kenne ich solche Bemerkungen auch von Autotestern, die regelmäßig ab einer bestimmten Klasse an aufwärts dem Schwärm- und Jubelzwang unterliegen, weitab vom Gebrauchsnutzen des Gegenstandes Auto? Auch in der Computerbranche gibt es das, sonst gäbe es die Designschmieden nicht, die viel Umsatz mit der optischen Veredelung des Pcs machen. Sind halt so Äußerungen nach dem Motto, wo die Liebe hinfällt. Allerdings haben kurze Umspulzeiten bei einer Bandmaschine eindeutige Vorteile, zumal wenn Halbspur aufgenommen wird, weil das Band so nur "einseitig" benutzt wird und zwangsläufig zurück muß. Da haben sich nämlich andere Hersteller Umspulzeiten erlaubt, die man fast schon mit der Hand genauso hinbekommen hätte. Da waren Revox, ASC etc. einfach weit an der Spitze, obwohl ich zugebe, daß die Bandwickel nur bei liegender Maschine gut ausgesehen haben. Allerdings haben die Wickelergebnisse bei Grundig, mein Vater hatte eine große von denen, genauso ausgesehen, nur das meine Revox in der Zeit, wo er ein Band umspulte, gleich vier schaffte. So ganz abwegig war also die Bemerkung des Testredakteurs von der Sache her also auch nicht. Aber auch ein leicht "durchgedrehter" Testredakteur ändert nichts an der Tatsache, daß der Kassettenrecorder mit weitem Abstand hinterhergehinkt ist.
Weil das Bessere immer auch gleichzeitig der Feind des vielleicht Guten ist. Kennt man doch auch bei unseren Röhrenoldies. Klanglich gesehen, setzt ein SABA Freiburg oder auch schon der Meersburg einfach Grenzen, über die andere nicht nur nicht gekommen sind; viele Geräte sind da nicht einmal in die Nähe gekommen. Und es gibt nicht wenig Geräte, die machen im Vergleich zum Freiburg einfach nur "Geräusch". Für die Sammelwürdigkeit und den Sammelspaß ist das unerhelblich und ohne Einfluß, schließlich geht es um Erzeugnisse einer inzwischen teilweise vergangenen Technikkultur. Unter klanglichlichen Gesichtspunkten, insbesondere dann, wenn man auch den Hifi-Gedanken mit dazu nimmt, und dieser Gedanke, möglichst nahe ans Original heranzukommen, hat schließlich viele Firmen zu ihren Leistungen gebracht, da trennt sich die Spreu vom Weizen aber sehrwohl.


@ Dietmar

Natürlich ist das schön, 20, 30 Jahre alte Aufnahmen zu hören, geht mir nicht anders, ist aber bei den Kassettenaufnahmen, meiner Ohren nach, eher schön nach dem Motto Wiederhören macht Freude.
Was anderen ihr Auto war, war mir immer meine Hifi-Anlage, weshalb ich auch einen Kassettenrekorder nicht gerade aus der Woolworth-Ecke besessen habe, aber, er konnte gegen die Bandmaschine oder die Originalkonserve einfach nicht mit. Selbst der damals mit 3000 DM sündteure große Rekorder von Nakamichi machte einfach nur Kassetten, mit all den klanglichen Nachteilen, die sie haben. Den habe ich auch nicht besessen, aber einen Dual für ca. 850 und auch den kleinen Nakamichi. Aber klanglich richtig gelohnt hat sich das ganze Kassettenformat erst in der kurzen Übergangszeit, als Philips die DCC-Rekorder herausbrachte. Aber, da geht's halt digital zu. Dafür war deren Bedienung zum Schreien umständlich.



Aber all das berührt nicht, was ich geschrieben hatte, nämlich, daß beim Kopieren von Platte auf Band, da schließe ich auch das Tonbandgerät mit ein, die Qualität nicht verbessert wurde, weil das einfach nicht geht. Ich kann das Originalmaterial nicht durch eine Bandkopie verbessern, allenfalls durch Verluste verschlechtern. Insofern ist das, was in diesem Bericht gesagt wurde, schlicht Unfug. Und was die Qualität der Aufnahme auf einem Kassettenband angeht, daß kann man sich doch alles sofort anhören, wenn mann das noch einmal umkopiert. Das ist doch schon auf Tonband ein klangliches Problem. Was allerdings nach der Umkopie dann von der zweiten Kassette kommt, ist nun wirklich nicht mehr feierlich. Und ich habe immer auch, weil mir als Hifi-Fan die Musik auch was wert war, gute und teurer Kassetten genutzt, wie z.B. die Chrom II von BASF oder auch die Metallkassetten dieser Firma, manchmal auch die UDXL II von Maxell. Nur hat dieses Material für die Musikaufzeichnung einfach Grenzen. Und verbessern konnte man damit schon gar nichts, was man auch hören kann.

Grüße vom unverbesserlichen Hifi-Fan Ralph


PS.: Spinnen tue ich dabei nicht, friere keine CDs tief, bespreche die Kabel nicht oder treibe ähnlichen Hifi-Voodoo. Aber eine Box auf vier Tennisbälle gestellt z.B. kann wirklich Wunder bewirken, was jeder selber ausprobieren und hören kann. Ein guter Tonarm und ein perfekt eingestelltes System holen unendlich mehr aus der Rille und schonen diese dabei auch noch. Alles ganz sachbezogen, was ich mache. Und darüberhinaus gibt es mit Sicherheit Dinge, die jeder so sehen kann, wie er will. Vielleicht auch eine Geschmacksfrage. Z.B. empfinde ich Röhrenverstärker klanglich besser als ihr Transistorpendant. Aber, vielleicht eine Philosopiefrage.

_________________
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Jul 07, 2008 15:37 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mi Jun 04, 2008 0:16
Beiträge: 747
Wohnort: Saarbrücken
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Leute,

ich selber habe mich mit Platten und Bändern ein halbes Leben lang rumgeärgert und bin froh, beides los zu sein. Hier steht zwar noch ein guter alter Plattenspieler (keine Angst: Nadeln aktuell), das aber nur nur für den Fall, dass ich mal auf dem Flohmarkt was Interessantes auf Vinyl oder Schellack finde, und das überspiele. Ein Magnetbandgerät ist auch noch betriebsfähig angeschlossen, aber eigentlich nur aus Tradition und als abschreckendes Beispiel, welchen Aufwand das früher machte, wenn es mal auf eine optimale Aufnahme ankam. Und Cassettenrecorder - ogottogott: Bräuchte ich nochmal für irgendwas einen Cassettenrecorder, dann müsste ich den aus dem Keller holen - aus den Augen, aus dem Sinn. :wink:

Der ganze Aufwand war der blanke Grusel, da konnten sich die Bandteller noch so "schön" drehen:

Die Aufnahmen haben überhaupt nur dann funktioniert, wenn das Gerät auf die Bandsorte präzise eingestellt war (ein horrender Aufwand), und man musste wegen der eingeschränkten Systemdynamik auch noch genau wissen, welche Maximalpegel auf einen zukommen. Und bei Cassetten war die Aufnahmequalität letztlich Glückssache, es gab tatsächlich Tonmaterial, das sich ums Verrecken nicht auf Cassetten speichern ließ - wie unser Kollege Ralph erinnere ich mich mit Entsetzen an exakt jenen "Jazz At The Pawnshop" - daran bin ich verzweifelt und habe es dann letztlich, weil die Platte nur geliehen war, es aber eine herrliche, unbedingt aufbewahrenswerte Jazz-Session war, dann notgedrungen auf Viertelzoll-Band überspielt - das klappte dann zwar, aber das Bandmaterial war wahrscheinlich teurer als die Platte.

Bei Cassetten kam noch hinzu, dass die Aufnahmen praktisch nicht austauschbar waren - es war zwar alles genormt, aber kaum ein Gerätehersteller hat sich dran gehalten. Stichwort Entzerrung und Kompander-Arbeitspunkte - alles unterschiedlich und absolute Glückssache. Fremdcassetten waren entweder zu schrill oder zu dumpf - das wichtigste Utensil bei der Wiedergabe von Fremdcassetten war der Höhenregler am Verstärker! Dazu kam noch der ausgeprägte Kopiereffekt, also das Durchschlagen der Modulation von einer Bandlage auf die Nachbarlagen im Bandwickel, bei Musik mit starken Pegelsprüngen wurde man da immer vorgewarnt :wink: und die Sinfonie mit dem Paukenschlag hatte später derer mehrere.

Haltbar waren sie allerdings, die Magnetbänder - ich habe im Lauf der Jahrzehnte nur selten Ausfälle erlebt, und noch heute ist - sogar auf den Cassetten - noch all das drauf, was mal aufgezeichnet wurde - nachlassen tut nur mein Gehör. (Die CD-R ist dagegen die reinste Archiv-Zeitbombe.)

Es gab damals halt nix anderes als Magnetbänder, und wir haben uns notgedrungen damit herumgeschlagen und -geärgert. Ich bin jedenfalls froh, dass dieser Ärger ein Ende hat.

Gruß Ben

P.S.: HiFi-Voodoo habe ich übrigens - wie Ralph - auch nie betrieben, aber funktionieren sollte es schon! Und es ist tatsächlich so, dass die Wiedergabe um so räumlicher wirkt, je weiter die Lautsprecher von der rückseitigen Zimmerwand weg stehen, und ähnliche ganz einfache Regeln. Wenn aber die Leute mit den goldenen Ohren zu hören glauben, wie herum der Netzstecker in der Dose ist, oder 100 Euro für einen Meter Kabel ausgeben - dann sei denen das ja unbenommen, glauben tu ich an sowas nicht.

A propos "Röhrenklang" - da ist vielleicht tatsächlich was dran. Vor vielen Jahren baute ich mal versuchshalber eine kleine Röhrenendstufe - die klingt tatsächlich anders als alles Transistorierte, ich habe den Eindruck, es wirke wärmer, musikalischer, z.B. bei einer Geige irgendwie "mehr" nach Geige, so als ob man gewissermaßen noch das Kolophonium stauben höre. Ich kann mich aber auch täuschen.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Jul 07, 2008 16:39 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mo Apr 28, 2008 21:51
Beiträge: 1959
Wohnort: Aachen
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hi Ben,

du schreibst:

Ich bin jedenfalls froh, dass dieser Ärger ein Ende hat.

Nachdem ich inzwischen eine Reihe Aufnahme-Verluste haben gerade wegen autozerlegender CD-Rs, bin ich mir nicht sicher, ob der Ärger nicht gerade erst anfängt. Das Mehr an Archivsicherheit, daß die Magnetbänder haben, hat auch etwas für sich. In diesem Punkt stimme ich mit Dietmar überein. Ansonsten stimme ich Deiner Bewertung zu. Als ich seinerzeit meinen Kassettenrekorder gegen den Dual tauschte, wohlerwogen, weil dieser auf ganzer Linie einfach besser war, hatte ich sogar und plötzlich eigenerzeugte Fremdkassetten. Eine Art Audiogruselkabinett. Ein und dieselbe Kassette, auf fünf verschiedenen Rekordern abgespielt = fünf vollkommen unterschiedliche Ergebnisse, alles drin, von schlecht bis grottenschlecht. Aussen stand Dolby und innen war Mist. Weshalb sich die Freude an Kaufkassetten auch sehr in Grenzen hielt. So, wie das produziert und gedacht war, hat man das ohnehin nicht hören können.

Gruß Ralph

_________________
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Jul 07, 2008 17:22 
Offline
† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
Benutzeravatar

Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hi,

ein Cassettenrecorder war für mich stets nur Mittel zum Zweck, und nicht Selbstzweck. Ich benötigte ihn, um Cassetten für's Auto, - für Reisen, - und für Freundinnen aufzunehmen. Zuhause habe ich praktisch ausschließlich zuerst mit Tonbandgerät (UHER Royal [ohne deLuxe]) und später mit Schallplatten gearbeitet.
Das hat mich aber nicht davon abgehalten, mir ein recht preisintensives Gerät (ASC 3001, Dolby) zuzulegen. Ausschlaggebend für die Wahl waren die Umschaltmöglichkeit von Dolby B und Dolby C, und das Bandsorteneinmeßsystem RALF mit dem 6 Einstellungen auf 4 verschiedene Bandsorten möglich sind. Alles manuell einregelbar mit Pegel L/R und Bias.
Im Test schnitt das Gerät sogar noch geringfügig besser als der preislich sehr ähnlich angesiedelte Konkurrent von Revox ab.
Einzig das Spitzenmodell von Nakamichi (ca. 6500 DM) mit automatischer Azimutheinstellung war den Testberichten zufolge überlegen.

@Ralph: Falls Du Bedenken bezüglich der Haltbarkeit von CD-Rs hast, dann könntest Du erhaltenswerte CDs rippen und auf DVD-RAM kopieren. Der Platz sollte für ca. 8-9 CDs reichen und die Haltbarkeit wird mit 30 Jahren angenommen. Sollte das nicht reichen, dann gäbe es da noch MO. Hier geht man von 50 Jahren aus.

Gruß

Rocco11


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Jul 07, 2008 17:39 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mi Jun 04, 2008 0:16
Beiträge: 747
Wohnort: Saarbrücken
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hi Rocco,

das stimmt, bei Cassetten war das "Einmessen" noch (relativ) gut zu bewerkstelligen, weil es nur die Parameter "Bias" und Aufsprechpegel gab, die Aufsprechentzerrung war vorgegeben.

Anders beim Tonband - da musste zunächst mit einer komplizierten Prozedur (mittels eines 10-kHz-Tons und Pegelmesser) die Vormagnetisierung optimiert werden, sodann die Aufsprechentzerrung auf "ebenen" Frequenzgang, und dann ggf. der Aufsprechpegel eingestellt werden. (Ich habe vor vielen Jahren mal, brutal aber praktisch, ins Gehäuse eines Tonbandgeräts entsprechend 8 (!) Löcher gebohrt, um wenigstens das Notwendigste von außen machen zu können und das Ding nicht jedesmal zerlegen zu müssen, Sammler mögen mir verzeihen...)

Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Jul 07, 2008 18:17 
Offline

Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
Beiträge: 1588
Wer sich mit Tonbandgeräten auskennt, der sollte eigentlich wissen, das der Frequenzgang eines solchen Gerätes erheblich von der Bandgeschwindigkeit abhängig ist. Dat heißt auf gut deutsch, je schneller das Band desto besser der Frequenzgang.

Gute Heimtonbandgeräte arbeiten mit drei Bandgeschwindigkeiten, nämlich mit 19,05 cm/s, 9,53 cm/s und 4,75 cm/s. Die niedrigste Bandgeschwindigkeit von 4,75 cm/s war für Musikaufnahmen minderer Qualität und für Sprachaufnahmen vorgesehen, dafür war die Spieldauer eines Bandes auch schön lang.

Das "gute" Kassettengerät arbeitet übrigens nur mit einer einzigen Bandgeschwindigkeit von 4,75 cm/s, da kann man sich doch an einem Finger abzählen, was dabei wohl heraus kommt.........................................

:wink:


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 33 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2, 3  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum