Dampfradioforum

Hi Spezies,

ich habe heute einen Mignon von meinem Vater vererbt bekommen, er tauchte bei seiner Schwester nach Jahrzehnten wieder auf. Nun, er läuft, kratzt aber etwas, aber das soll mich im Moment nicht stören.
Problem ist das Kristallsystem, es mag offensichtlich nicht mehr.
Themen dazu gibt es ja genug im WWW, aber hat jemand einen aktuellen Tip für mich, bevor ich ein System für 30 Mäuse einsetze?

Ich freu mich auf Eure Beiträge...

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Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Hi Philip,
der Mignon ist mein ganz spezielles Steckenpferd. Habe bisher 15 Stück restauriert. Die Originalsysteme sind praktisch immer defekt. Als Ersatz kann man recht gut dieses hier benutzen. Art.Nr. 350753066108.
Auf die Art muss man nichts am Mignon ändern.
Funktioniert denn der automatische Auswurf? In 9 von 10 Fällen geht der ohne Überarbeitung nicht mehr. Dann musst du den Plattenteller begutachten. Es gab welche aus Kuinststoff und aus Stahl. Die aus Stahl sind unter der braunen Beflockung fast immer total verrostet und zeigen meist schon Rostpickel auf der Oberseite.
Das Reibrad des Mignon hat immer Einkerbungen von der Motorachse und die Friktion zwischen Motor und Reibrad ist praktisch immer unzureichend. Man kann das beheben indem man auf einer Drehbank das Reibrad abschleift und den Gummi anschließend mit Essigsäure behandelt. Das macht ihn temporär wieder etwas weicher, die Friktion ist wieder da und dann funktioniert auch der Auswurf wieder. Das Reibrad bleibt aber der Pferdefuß beim Mignon. Endgülig Ruhe wird man nur durch eine Neuanfertigung haben.
Pass auf die Halterklammern der Oberschale auf. Die brechen ruck-zuck ab wenn nicht schon geschehen.

Gruß,
Achim

Hi Achim,

es ist genauso, wie Du schriebst.
Genau diesen Kopf habe ich gestern schon bestellt. Die Schwierigkeit stellt mich nur beim Montieren. Der Adapter fehlt mir, alles andere kriegt man mit Feilen hin.
Ob der automatische Auswurf noch funktioniert, weiss ich noch gar nicht, so weit habe ich das noch gar nicht getestet. Sonst dreht er sich anständig, auch die Traktion am Reibrad ist noch ok. Ich muss mir das mal ansehen, ob ich das Gummi nicht etwas pflegen kann.
Ach ja, die Halteklammern... ähem... eine ist schon geflogen, jetzt weiss ich aber wie es geht. Die eine ist gestern per Sekundenkleber auch gleich wieder dran gewandert, ohne viel drauf rumzupatschen.

Jedenfalls, wenn der Kopf funktioniert, dann bin ich erstmal schon beruhigt. Muss mir dann halt nur mit dem Adapter was einfallen lassen, aber das sehe ich, wenn er da ist. Wie funktioniert der Anschluss? 2x Masse und je L und R?

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Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Hi Philip,
ich kann dir gerne einen schicken wenn du willst. Die Fräsungen müsstest du halt irgendwie mit dem Dremel oder so hinfummeln und statt des Biresin kann man natürlich auch Epoxy oder Uhu Plus verwenden. Die ersten Versionen hab ich auch gefeilt.
Die Friktion zwischen Motor und Reibrad ist mit Sicherheit unzureichend und vermutlich wird der Auswurf nicht funktionieren. Das liegt praktisch immer an zu geringer Friktion, nicht an schwergängiger Mechanik. Ich sag das nur, damit du den Fehler nicht unnötig bei ber Mechanik suchst. Ich würde erst mal das Chassis uusbauen und den Rand des Reibrades und den Innenrand des Plattentellers gründlich mit Alkohol reinigen. Manchmal reicht das schon. Unbedingt Drehzahl mit Stroboskopscheibe testen. Meistens ist die wegen Schlupf zu niedrig. Wenn das alles passt wirst du beim Laufen vermutlich ein regelmäßiges klopfendes Geräusch hören. Das liegt an den Einkerbungen des Reibrades. Wenn du willst, schleife ich dir das gerne aus. Hab dafür extra eine Schleifeinrichtung für die Drehbank gebaut.
Es kann Monate später aber wieder zu geringer Friktion kommen. Dann muss man das Chassis leider ausbauen und mit Alkohol die laufflächen reinigen. Das Gummi des Reibrades ist leider nach über 50 Jahren nicht mehr optimal, das ist nicht zu ändern und das Rad wird auch wieder einkerben. Das Reibrad wird nämlich auch bei Stillstand von einer Feder an die Motorachse geprest. dadurch entsteht die Einkerbung wenn das Gerät länger nicht in Gebrauch ist. Ein Konstruktionsfehler von Philips. Man müsste da nachträglich eine mechanische Entlastung einbauen.

Gruß,
Achim

Gibts da nicht eine Möglichkeit, den Gummi des Reibrades neu auf zu beschichten?

Ich kümmere mich jetzt erstmal um den Kopf. Wenn der geht und da ein Ton rauskommt, kann ich mehr zum Zustand sagen.
Momentan geht ja gar nichts.
Gerne würde ich einen Deiner Adapter nehmen, schick mir bitte Deine Kontodaten per PN.

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Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Neu beschichten seh ich keine Chance. Das Reibrad ist bis auf den gelagerten Kern fast vollständig aus Gummi. Wie will man auf Gummi was drehrund aufschichten. Auch die immer wieder gehörte Methode einen O-Ring zu verwenden kann ich nicht empfehlen. das läuft nie richtig rund. Der Durchmesser des Reibrades ist zwar prinzipiell unkritisch, nicht jedoch Unregelmäßigkeiten im Rundlauf. Es sei denn, sie wären genau symmetrisch Abschleifen mit einer Diamantscheibe ist die beste Lösung bis Ersatz für das Reibrad gefunden ist.
Gib mir deine Adresse, dann schick ich die den Kopf mit dem Muttergewinde. Ich kann die auch eine fertiges System schicken im Tausch gegen dein jungfräuliches. Ich hab mich eingedeckt mit den Dingern.
Auf dem ersten Bild sieht man das Reibrad in ursprünglichen Zustand. Die Einkerbung ist kaum zu sehen, macht sich aber massiv bemerkbar.
Im zweiten Bild ist das Rad geschliffen, die kerbe ist immer noch zu sehen.
Im dritten Bild ist sie dann vollständig ausgeschliffen und auch die Friktion ist wiederhergestellt.

Achim, dann pass auf. Schreib mir mal alles bitte zusammen, was Du vom Kopf im Austausch brauchst.
Ich schicke Dir dann meinen Kopf im Tausch, mit dem Keramik-Abnehmer und das Rad zum Abschleifen.
So müsste ich das dann doch wieder zum Laufen kriegen?!

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Viele Grüße
Philipp

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ich brauch im Grunde gar nichts. Hab ja genügend Mignons um den Kopf einzupassen. Du schickst mir dein System und ich schick es dir einbaufertig zurück.
Alternativ kann man auch ein Coner 33 system einbauen. das ist wesentlich teurer und klingt meiner Meinung nach auch nicht besser.

Stell vorher aber vorsichtshalber mal ein Bild vom Tonarm ein, nicht dass es da doch noch irgendeine andere Version gibt.
Ach ja, in sehr seltenen Fällen ist das Öl in den Lagern des Motors verharzt. Dann läuft der Motor zu langsam. In dem Fall ausbauen und komplett reinigen.

Gruß,
Achim

Werde ich sowieso mal zerlegen, da ich Dir dann das Reibrad auch mitschicken werde. In dem Zug wird alles gereinigt. Viel ist ja nicht dran.
Wäre doch gelacht, wenn der nicht wieder zum Leben erweckt werden würde.

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Philipp

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So Kopf ist da... wohin muss dat Zeuch? Ich müssts erstmal ausbauen...

Hier mal ein paar Bilder...wie gewünscht.

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Philipp

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Hi Philip,
Plattenteller musst du restaurieren, total verrostet...
Wenn du mir eh das Reibrad schickst, kannst du den Kopf gleich beilegen.

Zum Ausbau muss erst das Chassis raus. Sind 3 Schrauben auf der Oberseite und eine versteckt unter der Abdeckung des Spannungswahlschalters auf der Unterseite. Die Kabel für Stromversorgung und NF klemmen immer wie Seuche wenn man das Chassis aus dem Gehäuse ziehen will. Also immer schön nachführen.
Danach muss der Plattenteller ab. Pass auf die zwei Anlaufscheiben auf und oben und unten nicht verwechseln. Eine ist dicker als die andere. Dann solltest du gleich gucken, ob die Achse des Puk sauber läuft und ob die Nylondrehspitze am Ende der Pukachse nicht verschlissen ist.

Gruß,
Achim

Mal richtig blöd gefragt...
Wäre es bald nicht gescheiter, ich schicke Dir den ganzen Dreher?

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Viele Grüße
Philipp

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So, nachdem ich einen Dremel geschenkt bekommen habe, habe ich mich mal dran gemacht, den Kopf einzupassen. Der passt bei mir, ohne die Seiten zu fräsen, somit "klemmt" der nur im Halter. Diesen werde ich mal noch mit 2K-Kleber einkleben, damit das auch richtig fixiert ist.
Nun funktioniert der Dreher zumindest mal technisch, auch der Auswurf geht, wenn auch nicht bei mir, sondern beim Dreher.
Das Reibrad weist auch diese Druckstelle auf, aber das werde ich hinkriegen. Man merkt es kaum.
Bleibt nur noch die Beschichtung des Drehtellers, wie restauriere ich den?

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Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Hallo,
z.B. hier, wahlweise nach entsprechenden Vorarbeiten:
http://www.jukebox-world.de/Aktuell-oxi ... rvice.html

mfg
omega

Der Mignon ist heute komplett zerlegt und gereinigt worden. Der Plattenteller wurde entschichtet, geschliffen und mit Zinkspray, sowie schwarzem Lack neu lackiert. Wenn alles durchgetrocknet ist, kommt eine Latexfolie darauf um die Platten zu schonen.
Beflocken brauche ich nicht unbedingt, da man es nicht sieht. Mir ist die Funktion wichtig.

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Philipp

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