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 Betreff des Beitrags: Plattenspieler
BeitragVerfasst: So Mär 23, 2014 11:34 
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Hallo Forengemeinde,
Ich zähle mich zu der Generation, die mit Röhrengeräten und Plattenspielern aufgewachsen ist. Bei letzteren habe ich die verschiedensten Modelle von manuell bis Automatik irgendwann auch mal erlebt. Mit meiner heutigen Frage werde ich mich bestimmt outen aber es lässt mir keine Ruhe. Bei meinen Erwerbungen der letzten Monate sind auch Truhen mit Plattenspielern dabei. Ich kann mir bei den Geräten nicht erklären, welche Funktion der Hebel / Träger der zur Mitte des Plattentellers geführt ist haben soll. Auch haben diese Geräte einen langen Dorn, der die Platte zentriert. Das Auflegen einer Platte gestaltet sich damit schon schwierig. Zuerst vermutete ich, dass es etwas mit Wechslerzubehör zu tun hat. Für diese Funktion ist aber zu wenig Platz in den Gehäusen. Ich würde die Geräte gern wieder spielbereit machen und will verstehen, wie es funktionieren sollte.
Grüße aus Franken
Matthias

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Plattenspieler1.JPG
Plattenspieler1.JPG [ 34.54 KiB | 5875-mal betrachtet ]
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Plattenspieler 2.JPG [ 28.16 KiB | 5875-mal betrachtet ]

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Gruß
Matthias


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 Betreff des Beitrags: Re: Plattenspieler
BeitragVerfasst: So Mär 23, 2014 12:11 
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Registriert: Mo Okt 15, 2012 14:38
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...ich kenne solcherlei "Arme" von Plattenwechslern, die lassen eine Platte nach der anderen "runterfallen", werden gesteuert von saumäßig komplizierten Kurvenscheiben. Bin daran verzweifelt und wollte nie wieder was damit zu tun haben. Ich glaub auch den Platten tut's nicht so gut.

Mal sehen, was die anderen sagen.
Grüße vom
-charlie-


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 Betreff des Beitrags: Re: Plattenspieler
BeitragVerfasst: So Mär 23, 2014 13:09 
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MatthiasD hat geschrieben:
Ich kann mir bei den Geräten nicht erklären, welche Funktion der Hebel / Träger der zur Mitte des Plattentellers geführt ist haben soll. .....
Zuerst vermutete ich, dass es etwas mit Wechslerzubehör zu tun hat.


Ich bin nun nicht der Plattenspieler-Experte und habe selber nur einen mit einem solchen "Drücker".
Bei mir ist es so das man diesen Hebel nur dann braucht, wenn der Spieler im Wechslerbetrieb arbeitet. Nur dann wird er auf die Platten gelegt, ansonsten kann man ihn getrost wegschwenken. Meine Theorie zur Funktion des Hebels: Solange noch eine Platte auf der Wechslerachse liegt ist dieser Arm wesentlich höher und somit weiß der Plattenspieler das er nach dem Ende der Schallplatte noch einmal starten muß. :-) Wenn keine Platte mehr auf der Wechslerachse liegt, liegt auch der Hebel tiefer und signalisiert so der Mechanik das nach dem Ende der Platte gefälligst dieRuhestellung anzufahren ist.
Ob das nun so stimmt.... Keine Ahnung. :-) Ist wie gesagt nur meine Theorie des Ganzen.

Gruß... Hotte

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 Betreff des Beitrags: Re: Plattenspieler
BeitragVerfasst: Mi Apr 02, 2014 7:50 
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Registriert: Mi Jul 17, 2013 12:33
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
ehrlich gesagt verstehe ich die Frage nicht so ganz.

Erstmal - die Plattenspieler mit dem zweiten Arm sind immer Plattenwechsler. Die lange Achse hat irgendwo in der Mitte einen Knick. Wenn Du die Platte nicht bis unten durchfädelst, sondern nur bis zu diesem Knick auf die Achse fädelst, hängt sie schief auf der Achse. Bewegst Du anschliessend den Hilfsarm zur Mitte, senkt er sich auf die Platte ab und sorgt dafür, dass die Platte gerade liegt. Wenn Du dann den Plattenwechsler startest, bewegt eine Mechanik einen kleinen Hebel in der Achse, und die Platte fällt nach unten auf den Teller.

Du kannst bis zu zehn Platten auf die Achse stecken. Die werden dann nacheinander fallen gelassen und abgespielt. Der Hilfsarm sorgt hier noch dafür, dass die Automatik weiss, wann die letzte Platte abgespielt wurde. Wenn der Arm ganz unten angekommen ist, wird die Wechselmechanik nicht mehr angesteuert, der Tonarm auf die Stütze zurückgeführt und das Gerät abgeschaltet.

Statt des fest angebauten Holfsarms gab es noch eine Konstruktion mit einer abnehmbaren Glocke, die oben auf den Plattenstapel aufgelegt wird. Der bekannteste Vertreter dieser Bauart ist der Rex von Perpetuum Ebner.

In den späten Fünfzigern kam dann durch Dual die sogenannte selbststabilisierende Wechselachse auf. Hier lag der Plattenstapel auf drei kleinen Hebelchen. Bei Wechseln zogen sich die Hebelchen in die Achse zurück, und die Platte fiel nach unten. Damit immer nur die unterste Platte fiel, gab es noch eine Art Gummipuffer. Diese wurden während des Wechselns an den Plattenstapel gedrückt, und hielten ihn mit Ausnahme der untersten Platte so lange fest, bis die drei Hebelchen wieder ausgefahren waren. Dieses Prinzip wurde bis zum Ende der Plattenwechslerproduktion beibehalten. Sie machte den Hilfsarm überflüssig, weil die Platten von alleine gerade lagen.

Die meisten Wechsler liessen sich auch als Einfachspieler nutzen, die Wechselachse war deshalb abnehmbar, und liess sich gegen eine kurze Achse ohne Wechselfunktion tauschen. Verschiedene Hersteller boten auch dicke Wechselachsen an, auf die Singles mit dem grossen Mitelloch ohne Zentriersterne passten.

Wenn Dich das Thema Plattenwechsler interessiert, solltest Du mal bei Youtube wühlen. Es gibt da die skurrilsten Konstruktionen.

Was ich an Deiner Frage nicht verstehe - ich habe noch keine Wechslertruhe gesehen, die keinen Platz hat, den Wechsler zu betreiben. Kannst Du mal ein Beispiel zeigen?

Gruss Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Plattenspieler
BeitragVerfasst: Mi Apr 02, 2014 21:13 
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Registriert: Mo Okt 15, 2012 14:38
Beiträge: 1361
Hallo Frank!
Es war wirklich sehr erfrischend zu lesen, was Du geschrieben hast. Ich hab keine Ahnung von den Dingern, habe deshalb erst einmal erfahren, was es noch so für komische Geräteprinzipien für diese Wechsler gibt. Schon über deine Beschreibung könnte ich mich kranklachen, weil ich im Hinterkopf immer die "Rädchen, Kurvenscheiben, Nocken und Hebelchen" sehe, die sinnvoll ineinandergreifen sollten um die skurilen Abläufe zu steuern.

"Ich schrieb es bereits", dass ich an so einem Ding verzweifelt habe, weil es immer was anderes gemacht hat, was ich wollte....
offenbar hatte ich die Wellen und Nocken und Kurvenscheiben gegeneinander verdreht. Die Maschine war ernsthaft dabei, in die "Selbstvernichtung" überzugehen.

...und was Deine Frage zum Schluß anbetrifft: Klar muss da immer genug Platz sein, er möchte sie einfach nur wieder funktionsfähig sehen, glaubt aber selbst nicht so recht daran dass dieser Zustand jemals eintreten wird.

Grüße vom
-charlie-


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 Betreff des Beitrags: Re: Plattenspieler
BeitragVerfasst: Do Apr 03, 2014 12:33 
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Registriert: Mi Jul 17, 2013 12:33
Beiträge: 938
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
hallo Charlie,

danke für die Rückmeldung. Die Geschichte des Plattenwechslers ist fast so alt wie die Platte selbst. In Deutschland gab es die ersten Wechsler aber meines Wissens erst nach dem zweiten Weltkrieg, und das Prinzip, die Platten oben auf die Tellerachse zu legen und gesteuert runterfallen zu lassen, hat sich von Anfang an durchgesetzt.

Dass es auch noch andere Konstruktionen gegeben hat, kann man z.B. hier sehen:

http://www.youtube.com/watch?v=w_ouqCsZUx0

Hier noch ein Plattenwechsler aus der Grammofonära:

http://www.youtube.com/watch?v=hkHxXL4jebE

Es gab da die besonders in den USA die wildesten Konstruktionen, auch welche, die die Platten automatisch umdrehten.

In Deutschland kamen die ersten erwähnenswerten Plattenwechsler von PE. Der PW10 war die erste Wechslerkonstruktion nach dem Krieg, die sich etwas breiter durchsetzte:

http://www.youtube.com/watch?v=CqK27ukV2ac

Beim PW10 mussten die Platten vorher in die beiden Schnecken "eingespult" werden. Der quasi zeitgleich auf den Markt gebrachte Dual 1000 hatte schon die Stützglocke, den Vorläufer des Hilfsarms. Die Platten konnten zwar am Stück aufgelegt werden, die Wechselsteuerung erfolgte aber auch noch von der Seite:

http://www.youtube.com/watch?v=1vWs9U3g-ME

Diese Wechsler arbeiteten noch mit Stahlnadeln und Schneckenantrieb, wie die Plattenspieler vor dem Krieg. Die Wechselmechanik arbeitete ziemlich "robust", die Schellackplatten hielten diese Behandlung jedoch aus. Das Ganze änderte sich grundlegend, als Anfang der Fünfziger die Vinylplatten mit Mikrorillen aufkamen. Diese waren wesentlich empfindlicher, und brauchten Laufwerke, die wesentlich zarter mit den Platten umgingen. Der Prototyp des neuen Fünfzigerjahre Plattenwechslers ist der Rex von Perpetuum Ebner. Bei diesem kam zum ersten Mal eine Wechselachse zum Einsatz, die die seitliche Mechanik überflüssig machte:

Hier ein Beispiel mit der dicken Wechselachse für Singles. Der Rex A hatte eine Plattengrößenabtastung, die man hier schön in Betrieb sehen kann:

http://www.youtube.com/watch?v=6cXFJ40mNKU

Die Tastnase am Tonkopf "fühlt" zunächst den Rand der Platte, dann fällt die Platte auf den Teller, und der Tonarm "weiß", wo er aufsetzen muss. Diese Konstruktion war vor allem für Schellackplatten gedacht, bei denen der Durchmesser nicht exakt genormt war.

Hier noch einmal mit normaler Achse und Stützglocke auf dem Plattenstapel:

http://www.youtube.com/watch?v=SsNkOwmPy5U

Und hier ein spätes Exemplar, wo die Stützglocke durch den hier diskutierten zweiten Arm ersetzt wurde:

http://www.youtube.com/watch?v=FLuA5SpoG9g

Dual setzte bei den Neukonstruktionen von Anfang an auf den zweiten Arm, hier ein 1002, der noch ein reiner Schellackspieler war, und bei dem der Wechselvorgang noch an der Seite gesteuert wurde:

http://www.youtube.com/watch?v=8EmakBvquyc

Hier der 1003, das erste Dual Modell, das auch für Vinyls geeignet war, und der eine Wechselachse besaß:

http://www.youtube.com/watch?v=Duv_Tfy8QNk

Einer der ersten Laufwerke mit selbststabilisierender Wechselachse war der Dual 1006, der 1007 war dann das erste Gerät, das die Dominanz von PE auf dem Musiktruhenmarkt durchbrach. Ich habe hier mal ein Video von dem größeren Schwestermodell 1008 eingestellt - der kleine Hebel hinten, der beim Wechseln ausgefahren wird, ist die Plattengrößenabtastung. Beim kleineren 1007 musste man den Durchmesser manuell vorwählen.

http://www.youtube.com/watch?v=wfHXwHKd47Y

Dieses Wechslerprinzip blieb bis zum Schluss so erhalten. Hier einer der letzten Dual Wechsler, schon mit Riemenantrieb, der 1249:

http://www.youtube.com/watch?v=hXKa3RRmVkQ

Hier gab es keine Durchmesserabtastung mehr und keine Durchmesservorwahl. Man ging einfach davon aus, dass auf 45 die Platten 17cm Durchmesser hatten und auf 33 30cm. Auch Schellackplatten ließen sich mit diesen Geräten nicht mehr abspielen.

Wer sich für die technischen Abläufe interessiert, ist auf dieser Seite hier gut aufgehoben:

http://wegavision.pytalhost.com/

Hier exemplarisch ein Link zu einer Servicemappe, in der der Wechselvorgang sehr anschaulich und bebildert beschrieben ist:

http://dual.pytalhost.eu/1006s/

Ich hoffe, es macht dem einen oder anderen Spaß, mal in Sachen Plattenwechsler im Internet schmökern zu gehen.

Gruß Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Plattenspieler
BeitragVerfasst: Do Apr 03, 2014 13:35 
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Beiträge: 1361
Hallo Frank!
Das sind absolut tolle Videos! Die schaue ich mir alle an (bisher erst 3) Danke vielmals für Deinen interessanten, lehrreichen und amüsanten Bericht! Ich denke auch andere Forenmitglieder kommen ins Schwärmen und Schmunzeln, wenn sie dieses sehen.

Hallo Matthias! Naaaa? Lust bekommen auf Reparatur? Das wird sehr spannend, und leg Dir schon mal paar Dummy-Platten zurecht, der Wechsler wird einige davon verdauen....

Grüße vom
-charlie-


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 Betreff des Beitrags: Re: Plattenspieler
BeitragVerfasst: Do Apr 03, 2014 15:12 
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Danke für die Informationen. Das hat mir wirklich weitergeholfen. Ich hatte schon nach Videos gesucht, wäre aber nur in den übersetzten Titeln fündig geworden. Seltsam, dass noch kaum ein deutscher Beitrag darunter ist. Jetzt verstehe ich endlich, wie das im Normalfall funktionieren soll. Ich hatte vermutet, dass weitere Zubehörteile nötig sind, die in meinen Exemplaren einfach nicht mehr vorhanden sind. Daher meine Befürchtung, weiteres Zubehör hat in den Gehäusen kaum noch Platz. Bilder meiner Exemplare hatte ich eingangs eingebunden. Was mich aber am meisten beeindruckt ist die Tatsache, dass alle Geräte, die ich mittlerweile mit eingesammelt habe (4 Stück in den letzten 3 Monaten), praktisch auch über die Wechselmechanik verfügen. Das lässt vermuten, dass diese Funktionalität sehr verbreitet war. Oder aber es wurden nur noch Geräte bis heute aufgehoben, die durch diese Funktion besonderen Wert hatten. Ich bin in den neuen Bundesländern aufgewachsen und Plattenspieler (auch sogenannte Automaten) waren überall verbreitet. Plattenwechsler für den Heimgebrauch hatte ich aber noch nie gesehen. Man lernt eben nie aus. Ich will auf jeden Fall versuchen die Geräte wieder zum Funktionieren zu bringen. Zum Glück habe ich alle meine Platten noch und etliche doppelte zum "Üben".
Danke und Grüße aus Franken
Matthias
PS: Ich habe mich in die Terminfindungsliste für das DRF Treffen bereits eingetragen und hoffe Euch auch persönlich mal zu treffen.

_________________
Gruß
Matthias


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 Betreff des Beitrags: Re: Plattenspieler
BeitragVerfasst: Do Apr 03, 2014 19:06 
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In den 50ern bis zu den 70ern war ein Wechsler ein technisches Meisterwerk und ende der 70er fast in jedem Haushalt zu finden. Schau mal in die Kataloge aus der Zeit, fast nur Wechsler und nur wenige Einfachspieler. In den 80ern kamen dann wieder vermehrt Einfchspieler auf den Markt.

Gruß,
Lukas

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 Betreff des Beitrags: Re: Plattenspieler
BeitragVerfasst: Sa Apr 05, 2014 12:28 
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der Wandel vom Wechsler zum Einfachspieler begann schon mit dem Beginn der HiFi-Ära in den sechzigern damit, dass die Wechselfunktion immer einfacher gestaltet wurde, und dafür der Einfachspielerbetrieb mehr in den Vordergrund geholt wurde. Das Ende des Wechslers fand in den siebzigern statt - bei Dual wurde es z.B. 1973 damit begonnen, dass das neue Top-Modell 701 keine Wechslerfunktion mehr hatte. 1978 standen im Prospekt bei Dual sieben Einfachspieler und nur noch drei Wechsler, davon zwei in der unteren Preislage. 1980 gab es nur noch einen kleinen Wechsler bei Dual. Die Japaner, die in der siebzigern auch mit Plattenspielern auf den deutschen Markt kamen, hatten das Thema Wechsler nie auf dem Schirm.

In den achtzigern war der Trend nicht weg vom Wechsler, sondern noch weiter in Richtung Purismus. Die HiFi Presse hatte es als Ideal definiert, wenn der Tonarm keinerlei kinetische "Anhänger" mehr hatte, und viele Hersteller, z.B. Thorens, brachten dann Laufwerke ohne Endabschaltung raus und mit einem Tonarmlift, der kinetisch vom Arm komplett entkoppelt war. In der Konsumentenklasse wurden die Plattenspieler immer billiger und klappriger, und Ende der achtziger war es dann vorbei mit der Platte.

Wenn man sich für interessante Wechslerkonstruktionen interessiert, ist man bei den Amerikanern in der Vorkriegszeit und bei den Europäern in den fünfzigern am besten aufgehoben.

Gruß Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Plattenspieler
BeitragVerfasst: Sa Apr 05, 2014 18:07 
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radiofreddy hat geschrieben:
Wenn man sich für interessante Wechslerkonstruktionen interessiert, ist man bei den Amerikanern in der Vorkriegszeit und bei den Europäern in den fünfzigern am besten aufgehoben.

Das kann ich so unterschreiben. Wenn ich mir meinen Dual 280 oder meinen Telefunken TW 560 ansehe, dann haben die schon verdammt ausgeklügelte Techniken und sind vor allem unkaputtbar.
Ich habe zwei Gifs von den Start und Stopvorgängen der beiden gemacht:
http://lukasradios.funpic.de/dual280g.html
und
http://lukasradios.funpic.de/tfktw560.html

Gruß,
Lukas

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http://lukas-technikwelten.de


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