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 Betreff des Beitrags: Philips AG 2117
BeitragVerfasst: Di Aug 04, 2015 8:51 
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Hallo Gemeinde,
bei der Abholung eines Tefiradios bekam ich den genannten Plattenspieler als Dreingabe dazu.
http://www.radiomuseum.org/r/philips_ag ... _2117.html
Ich hab es ja nun nicht so mit Plattenspielern und wollte ihn eigentlich entsorgen. Da er aber in sehr gutem optischem Zustand war probierte ich ihn aus und siehe da, er läuft und auch das System ist noch in Ordnung. Ausserdem ist er irgendwie schuckelig. Also doch behalten.
Lediglich das Reibrad ist völlig verformt. Da muss ich halt ein neues anfertigen, gleiches gilt für die Gummimatte des Plattentellers.

Das Reibrad ist deshalb verformt, weil die Motorachse auch bei Nichtbetrieb des Geräts permament auf das Reibrad drückt.
Eine bleibende Verformumg ist da vorprogrammiert. Genau die gleiche Fehlkonstruktion ist mir schon beim Mignon aufgefallen. Auch da gibt es kein Exemplar das nicht Dellen im Reibrad aufweisen würde.

Meine Frage an die Plattenspielerspezialisten hier: War diese Art der Konstruktion allgemein üblich, gab es das nur bei den preisgünstigen Drehern, oder hatten die höherpreisigen wenigstens eine manuelle Vorrichtung um das Reibrad von der Antriebswelle mechanisch zu entkoppeln.
Oder war das vielleicht auch gar kein Problem für die gedachte Lebensdauier der Geräte. Wobei das schwer vorstellbar ist.

Gruß,
Achim


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips AG 2117
BeitragVerfasst: Di Aug 04, 2015 9:10 
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wie machst Du das Reibrad und vorallem die Matte?

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Gruss Nad

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 Betreff des Beitrags: Re: Philips AG 2117
BeitragVerfasst: Di Aug 04, 2015 9:37 
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Das Reibrad wird vermessen und eine Kopie aus Messing gedreht. Davon eine zweiteilige Silikonform aus der dann das Reibrad aus einem speziellen Silikon gewonnen wird. Die Suche nach dem passenden Silikon war etwas aufwändig. Inzwischen hab ich das pasende gefunden. Es hört auf den Namen "Provil novo Light regular".
Das Silikon ist deshalb kritisch, weil es in ausgehärteten Zustand einerseits fest genug sein muss, bei der Verarbeitung aber dünnflüssig genug sein muss um blasenfrei die Form zu füllen. Die Reibräder sollten danach noch geschliffen werden um präzise zu laufen und die wenigsten Silikone lassen sich einigermaßen schleifen.

Wenn eine intakte Gummimatte zur Verfügung steht, dann wird die auf eine Glasplatte gelegt, ein Rahmen drum herum gebaut der dann mit einem synthetischen Gips der Klass4, oder evtl. auch mit PU gefüllt wird. Nach Erhärten wird die Gipsplatte von der Glasplatte abgezogen und die Gummimatte entfernt. Die Form wird dann mit passend eingefärbtem Silikon mit etwas Überschuss gefüllt und eine plane Siebdruckplatte oder eine dicke Glasplatte aufgelegt und das ganze entsprechend beschwert.
Die Überschüsse werden dadurch ausgepresst. Wenn der Druck hoch genug ist, dann verbleibt so gut wie keine Pressfahne mehr.
Die Technik hab ich mir für die Gummimatten für das Tefifon KC1 erarbeitet.
Steht keine Vorlage zur Verfügung, dann muss sie aus PU auf der Drehbank oder der Fräsmaschine angefertigt werden. Das ist dann halt etwas aufwändiger.
Bei Interesse kann ich mal Fotos einstellen.

Gruß,
Achim


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips AG 2117
BeitragVerfasst: Di Aug 04, 2015 9:41 
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Moin Achim,

eine automatische Entkopplung hat der AG 2117 und viele andere Dreher seiner Zeit leider nicht, man musste sie manuell entkoppeln, indem man das Gerät auf "0" stellt. Beim AG 2117 ist das die Rastung oberhalb der "78". Dass es in der Praxis aber oft vergessen wurde, sieht man an den zahlreichen Rumpelrädern.

_________________
Grüße,

Bernd


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips AG 2117
BeitragVerfasst: Di Aug 04, 2015 10:22 
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Vielen Dank Bernd, das wusste ich nicht. Muss mal gucken was da oberhalb von 78 einrasten kmönnte. Das Teil ist grade zerlegt, deshalb kann ich nicht gleich nachschauen. Aber das wäre natürlich die Lösung.
Gibt es beim Mignon etwa auch so eine verborgene Funktion?

Gruß,
Achim


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips AG 2117
BeitragVerfasst: Di Aug 04, 2015 10:28 
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Registriert: Mi Jul 17, 2013 12:33
Beiträge: 938
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
die Übersetzung und damit die Geschwindigkeit ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen Antriebswelle und Plattenteller, der Durchmesser der Andruckrolle hat auf die Geschwindigkeit keinen Einfluss, sie wirkt nur als Zwischenrad.

Es ist daher für die Drehzahl kein Problem, wenn die Rolle durch Schleifen deutlich an Durchmesser verliert, man muss nur darauf achten, sie nicht so weit abzuschleifen, dass sie keinen Kontakt mehr hat. Bei den meisten Geräten wird die Rolle durch eine Federmechanik an die Welle und den Teller gepresst, die einen großen Verstellbereich hat. Bei den großen Tefis z.B. ( HS oder HS19 ) kann man drei bis vier mm vom Durchmesser abtragen, ohne dass die Funktion leidet, und damit kann man schon so manche größere Beule rausschleifen.

Das Schleifen von Gummi geht deutlich besser, wenn man die Teile vorher z.B. im Eisschrank stark abkühlt, und man sollte nicht freihand schleifen, sondern sich eine Vorrichtung bauen, die dafür sorgt, dass der Durchmesser des Rades an allen Stellen gleich bleibt, und die Form der Auflagefläche erhalten bleibt.

Gruß Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips AG 2117
BeitragVerfasst: Di Aug 04, 2015 10:37 
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wow, ihr macht Sachen..Hut ab!

Vielen Dank für die Erklärungen!

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 Betreff des Beitrags: Re: Philips AG 2117
BeitragVerfasst: Di Aug 04, 2015 11:02 
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Das Schleifen der Originalreibräder ist relativ problemlos. Bei Silikonnachbauten sieht das leider ganz anders aus.
Das Problem bei den Originalreibrädern (zumindest beim Mignon) liegt darin, dass über die Jahrzehnte die Friktion des Materials stark nachgelassen hat und damit zwar für den Antrieb des Plattentellers noch ausreicht, nicht aber um den Auswurfmechanismus zu betätigen. Daran haben (längerfristig) auch alle Rezepte zum Erweichen des Gummis nichts geändert. Mit neu angefertigten Rädern aus Silikon ist die Friktion hervorragend und die Platten werden wieder sauber ausgeworfen.
Der Durchmesser der Räder ist als Zwischenrad zweitrangig, das ist richtig. Sie müssen aber auch möglichst sauber rund laufen, sonst gibt es doch Gleichlaufschwankungen. Und das geht leider nur mit nachschleifen. Durch die Abformumgen in zweiteiligen Formen entstehen immer kleine Ungenauigkeiten die sich durch Nachschleifen beseitigen lassen und das Schleifen von Silikon ist ein Sch...arbeit.
Der Radrohling kommt in die Spannzange der Drehbank, der Diamantschleifer an den Querschlitten und dann braucht es vieeeeel Geduld und Vorschub im 1/100 Bereich.


Hier war es mal beschrieben:
viewtopic.php?f=31&t=17164&hilit=philips+mignon&start=15

Gruß,
Achim


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips AG 2117
BeitragVerfasst: Di Aug 04, 2015 19:09 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
wie schon in der PN geschrieben, habe ich mir einen Drehstahl Dummy mit "Schleifpapiernase" für meine Proxxon Drehbank gebastelt. Damit habe ich die Reibräder zumindest so rund bekommen, dass es keine Gleichlaufschwankungen mehr gab. Ist leider alles schon so lange her, ich will endlich wieder basteln :cry: .

Gruß Frank


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