Über ebay Kleinanzeigen bin ich zu folgenden Gerät bekommen, einem Schneider Tongerät aus Merseburg in Sachsen Anhalt. Baujahr müsste so um die 1953 sein. Bestückt ist es mit 2x EF12, 1xEF12K, 1xEZ11. Es hat keinen eigenen Wiedergabeverstärker. Der Antrieb ist sehr ungewöhnlich, wie auch die Bandführung. Der Aufwickelantrieb wird vom Kapstanmotor mitbewältigt, über einen Riemen, der auf der Montageplatte liegt, also sehr einfach zu wechseln ist. Für den Rückwickelantrieb gibt es extra einen kleinen 10 Watt Reihenschlussmotor. Auch hier wird einen Reinem verwendet, der auch auf der Front/Montageplatte liegt. Übersteuerungsanzeige ist eine Glimmlampe, aber ein Eingangspoti findet sich nicht. Es gibt einen Mikrofoneingang in Art der alten HF Stecker auf der Fronseite. Auf der Hinterseite befindet sich ein scheinbar kombinierter Ein- und Ausgang, ich denke es ist eine Trennklinke wie in der früheren Telefontechnik verwendet, 3 polige Ausführung. Von Flug Rost und Staub abgesehen macht das Gerät noch einen ordentlichen Eindruck. Die Mechanik ist aber bedingt durch verharztes Öl recht schwergängig, also noch einiges zu tun. Ein ähnliches Gerät habe ich nur in der Galerie der „Funk Technik Freunde“ gefunden.
http://galerie.ig-rfm.de/categories.php?cat_id=644Beim Betrachten die Bilder dort viel mir auf, mein Gerät ist schon wesentlich professioneller aufgebaut, nicht in der Art Drahtverhau.
Leider gibt es so gut wie keine Unterlagen über diese Firma oder gar eine Schaltung. Über den Firmenaufkleber mit Adresse bin ich auf Umwegen der Suche im digitalen Bereich des Museums Merseburg gelandet. Hier habe ich ein Bild gefunden auf dem 2 Ladengeschäfte zu sehen sind, Mitte der 30ziger Jahre. Einmal ein Radioladen und ein Mechaniker Geschäft, die Gebrüder Schneider. In den 50ziger Jahren haben sie wohl gemeinsam diese Tonbandgeräte entwickelt und in Kleinserie gebaut. Mehr ist mir leider darüber nicht bekannt. Würde mich über jede Art Hinweise und ggf. Schaltungsunterlagen sehr freuen!! Wenn ich das Teil „in der Mache“ habe, werde ich mich wieder melden. Ich freu mich das Gerät wieder zurück in die „Heimat“ geholt zu haben
Beste grüße Torsten
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Rückspulen ist dank des Reihenstromers ziemlich laut, aber er zieht durch!! Was sich mir bisher nicht wirklich erschließt ist die Schaltung des Löschgenerators. Er ist ständig an Spannung, während der Wiedergabe ist er vom HS Kopf getrennt und gegen Masse kurzgeschlossen, aber die Verbindung zum Löschkopf ist ständig gegeben. Wie das gelöst ist weis ich nocht nicht, und kann es auch Mangels funktionierender HF Topfspule noch nicht weiter nachvollziehen. Leider gibt es keine Schaltungsunterlagen.
