Erik hat geschrieben:
Die Story mit der DINA3 gescannten Platte habe ich dir nicht abgekauft, es ist technisch nicht möglich schwarze Rillen so zu scannen, daß genügend Bildinformation für den Rechenprozess da wäre. Zumindest nicht mit einem normalen Scanner.
Das ist ja gerade das Revolutionäre an der oben vorgestellten Software.
Das Zauberwort bei Scannern hieß schon immer:
Interpolation. Bei einer optischen Auflösung von 4800 x 4800 dpi interpoliert ein Scanner üblicherweise auf 9600 x 9600. Diese Angaben beziehen sich auf die x- und y-Richtung. Die Software nutzt nun ein eigentlich altbekanntes mathematisches Verfahren auf neue Art aus, mit dem sich die Informationsmenge dramatisch erhöhen läßt:
das Kästchenrechnen.
Dieses Verfahren wurde früher in Grundschulen verwendet, und erhielt seinen Namen wegen der Form der gestellten Aufgaben.
2 + 3 = 5
4 + 2 = 6
3 + 6 = 9
4 + 4 = 8
Ein kanadisches Forscherteam um den Kubologen Prof. Fred N. Feinbein hat nun im Jahre 1994 in einer Feldstudie insgesamt 3091 Kästchen untersucht. Das Ergebnis: Ausnahmslos alle Kästchen waren
3-dimensional, nicht 2-dimensional, wie vom Kästenrechnen bekannt! O-Ton Feinbein: "We were f***ing shocked!"
(Dieses Thema wurde ein Jahr später von Matt Groening in der Serie "The Simpsons", Folge "Treehouse of Horror VI" verarbeitet. Szene1 Szene2)
Und hier setzt die Software an. Sie interpoliert zur flächigen optischen Auflösung die z-Richtung hinzu, also statt 4800 x 4800 jetzt 4800 x 4800 x4800. Das sind ca. 110 Milliarden Dots. Zurückgerechnet auf die übliche zweidimensionale Auflösungsangabe bedeutet dies: (Wurzel aus 4800³ = 332.553) ca.
330.000 x 330.000 dpi.
Eine LP hat eine Gesamtfläche von ca. 100 Quadrat-Zoll. Nehmen wir an, die Rille bedeckt nur die halbe LP-Fläche, also 50 Quadrat-Zoll. Selbst wenn man - ganz konservativ - jedem Dot nur ein einziges Bit zuordnet, kommt man auf eine scanbare Datenmenge von ca.
650 Gigabyte.
Wie man sieht, geht es also auch mit einem ganz normalen Scanner.
Gruß, Frank