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 Betreff des Beitrags: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 17:16 
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Hallo,
ein häufiges Problem bei Plattenspielern sind ja verhärtete Reibräder. Hier möchte ich einen Nachbau vorstellen, den ein Bekannter für mich angefertigt hat.
Zunächst war die Sollgröße nicht klar, da das alte Rad verformt war. Jeden Millimeter Unterschied beim Durchmesser hört man deutlich. Hier half Schumi mit dem benötigten Wert.

Das Reibrad besteht aus einer Aluminiumscheibe, 3 mm Dicke und dem Lager aus Messing. Die Aluminiumscheibe hat außen eine Kerbe für den O-Ring. Das Lager lässt sich in die Scheibe schrauben (und kann somit ausgetauscht werden).
Diese Lösung sollte also "ewig" halten, da der O-Ring bei Bedarf ausgetauscht werden kann. Dazu muss nichtmal das Rad ausgebaut werden.

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Gruss, Niko

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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 17:37 
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Hallo Niko!

Geniale Sache! Nur, wie kommt man ohne einen solchen Bekannten an solch einen Nachbau? Ich brauche ihn zwar zur Zeit nicht, aber man kann ja nie wissen.

Was ich allerdings nicht verstehe: Wieso hört man jeden Millimeter Unterschied beim Durchmesser? Solch ein Reibrad macht doch weder eine Über- noch Untersetzung.

VG Willi


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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 17:47 
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Hallo Niko,

sehr schöne Arbeit. :wink:
Im folgenden Link kannst du nachlesen, warum der Durchmesser des Rades keinen Einfluss auf die Plattendrehzahl besitzt; die Umfangsgeschwindigkeiten bleiben nämlich konstant.

viewtopic.php?f=31&t=3263&hilit=zwischenrad

Wollte man die Drehzahl des Plattentellers ändern, bedarf es einer konischen Motorwelle, wie z.B. bei Lenco realisiert.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 18:28 
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Hallo Willi und Radiomann,
ich kann nicht mit Fachkenntnissen argumentieren, habe aber schon beide Versionen gehört. Einmal mit größerem, einmal mit kleinerem Reibrad. (Nebenbei: hat einer von euch das schonmal ausprobiert?) Der Unterschied ist sehr deutlich, deshalb scheint diese Annahme falsch zu sein. Genau das hat auch mein Bekannter gesagt und anhand eines Fachbuchs belegt.
Die Geschwindigkeitsregelung ist hier übrigens mittels einer abgestuften Motorwelle realisiert.
@Willi: Wie man an einen solchen Nachbau kommt, kann ich dir auch nicht sagen. Da braucht es halt die richtigen Bekannten :wink:.
Gruss, Niko

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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 18:34 
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Niko hat geschrieben:
@Willi: Wie man an einen solchen Nachbau kommt, kann ich dir auch nicht sagen. Da braucht es halt die richtigen Bekannten :wink:.

Tja, also "Vitamin B" (= Beziehung) :lol:

Was hat sich denn bei der Wiedergabe mit unterschiedlichem Reibraddurchmesser verändert? Die Geschwindigkeit ändert sich jedenfalls nicht.

VG Willi


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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 18:40 
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Hallo Willi,

Willi H 411 hat geschrieben:
Was hat sich denn bei der Wiedergabe mit unterschiedlichem Reibraddurchmesser verändert? Die Geschwindigkeit ändert sich jedenfalls nicht.


warum bist du da so sicher? Die Geschwindigkeit ändert sich erheblich. Größeres Reibrad -> langsamere Wiedergabe und umgekehrt.
Niko

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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 19:18 
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Wenn der Antrieb folgendermaßen ist:

Antriebswelle - Reibrad - Plattenteller

so wirkt das Reibrad lediglich als Übertrager. Es kommt dabei nur auf das Verhältnis "Durchmesser Antriebswelle - Umfang Plattenteller" an.

Ist der Durchmesser des Reibrades kleiner, so dreht es sich durch den Antrieb der Antriebswelle schneller, ist der Durchmesser größer, dreht es sich langsamer. Bei der Übertragung zum Plattenteller ändert sich hierbei nichts.

Man kann auch sagen, das Reibrad überträgt die Umdrehung der Antriebsachse 1:1 auf den Plattenteller.

Ein konstruiertes Rechenbeispiel:

Der Umfang der Antriebswelle sei 1 cm, der des Reibrades 2 cm.

Bei zehnmaligem Drehen der Antriebswelle dreht sich das Reibrad fünfmal. Hierbei legt es 10 cm "zurück".

Anderer Fall: Der Umfang der Antriebswelle sei weiterhin 1 cm, der des Reibrades hingegen ebenfalls 1 cm.

Bei zehnmaligem Drehen der Antriebswelle dreht sich das Reibrad nun zehnmal und legt hierbei ebenfalls eine "Strecke" von 10 cm "zurück".

VG Willi


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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 19:22 
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Hallo Willi,
das klingt absolut logisch und nachvollziehbar. Wenn ich nicht den Gegenbeweis im Zimmer stehen hätte, wäre ich jetzt zufrieden. Ich werde auf jeden Fall nochmal den Bekannten anrufen :wink:.
Niko

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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 19:48 
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@Niko
Ist das genau das Rad über das wir uns mal unterhalten haben? Super Arbeit...

@Willi
So ein Rad könnte ich auch anfertigen.

Was die unterschiedlichen Geschwindigkeiten angeht, könnte es an der Kraftübertragung liegen. Wenn das Rad größer ist könnte der Kraftaufwand für den Motor wegen der Übersetzung höher sein.

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Gruß Stephan

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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 20:02 
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@ Niko:
Beschreib doch mal genau, was, wie und womit angetrieben wird.

@ Stephan:
Wegen des Rades werde ich dann mal auf dich zurückgreifen, wenn ich ein solches benötige. Zur Zeit klappt Gott sei Dank noch alles.

Wegen der Kraftübertragung: Die müßte immer gleich bleiben. Wenn das Reibrad größer ist, besteht auf der Seite Antriebwelle-Reibrad eine stärkere Untersetzung und auf der Seite Reibrad-Plattenteller eine dementsprechende geringere Untersetzung. Ist das Reibrad kleiner, verhält es sich genau umgekehrt. Es findet aber in jedem Falle eine Untersetzung statt.

VG Willi


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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 20:12 
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Es könnte auch an dem Andruck liegen. Das Rad wird ja zwischen der Motorachse und den Plattenteller gezogen. Wenn es kleiner ist passt es besser zwischen Teller und Motor. Dann könnte der Druck besser sein und somit der Schlupf geringer.

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Gruß Stephan

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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 20:21 
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radiobastler hat geschrieben:
Es könnte auch an dem Andruck liegen. Das Rad wird ja zwischen der Motorachse und den Plattenteller gezogen. Wenn es kleiner ist passt es besser zwischen Teller und Motor. Dann könnte der Druck besser sein und somit der Schlupf geringer.

Wenn es dann wiederum zu klein wird, wird der Schlupf wieder größer. Es könnte also etwas mit notwendigen Reibung zu tun haben?

VG Willi


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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 20:28 
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So, ich habe euch mal ein Bildchen gemalt:

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@radiobastler: Danke! Ja, das ist genau das Rad.
@Willi: "Solch ein Reibrad macht doch weder eine Über- noch Untersetzung." "Es findet aber in jedem Falle eine Untersetzung statt." :idea:

Ich versuche das mit der Geschwindigkeit mal zu klären.
Niko

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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Do Sep 30, 2010 20:40 
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Niko hat geschrieben:
@Willi: "Solch ein Reibrad macht doch weder eine Über- noch Untersetzung." "Es findet aber in jedem Falle eine Untersetzung statt." :idea:

Ich hatte das so gemeint:

Die Antriebsachse ist kleiner, als das Reibrad. Folglich ist es hier eine Untersetzung.
Das Reibrad ist kleiner, als der Plattenteller. Folglich ebenfalls eine Untersetzung.

Danke auch für das Bild. Das ist genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Von daher dürfte es keine Geschwindigkeitsänderung geben, wenn sich der Umfang des Reibrades ändert. Das müßte also eine andere Ursache geben.

VG Willi


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 Betreff des Beitrags: Re: Reibrad-Nachfertigung
BeitragVerfasst: Fr Okt 01, 2010 7:26 
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Jetzt ma 'ne andere Frage: Um wieviel war das Reibrad denn größer, als der Teller langsamer lief?

VG Willi


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