Zitat:
Du sagst, innen bleibt das Muster über den Umfang gleich, die Punkte behalten also überall den Abstand von 1 mm.
Außen soll nun der Punktabstand auf den Geraden ebenfalls 1 mm betragen. Diese haben eine Länge von 22 cm, da sind also 220 Punkte drauf. Der restliche Außenumfang von 12,5 cm liegt über den Scheiben. Da soll nach deiner Meinung der Punktabstand größer sein. Übrig sind noch 345-220=125 Punkte. Die passen aber nur drauf, wenn ihr Abstand ebenfalls bei 1 mm bleibt.
Verstehst Du das Problem jetzt?
Ja.
Entweder male ich auf "der langen Geraden" auf Innen- und Außenseite exakt parallele
Punkte- Strecken, dann sind die über den Rollen aber gedehnt zu zeichnen... die "Überlänge" der Außenseite muß ja irgendwo "entstehen"... oder ich lege den Riemen als Kreis hin, dann geht das mir der Parallelität nicht- ich male praktisch Kreissektoren.
Wenn ich den Riemen dann so forme, daß ich 2 Geraden erzeuge (parallel oder nicht), werden die Punkte dann außen sogar "gestaucht", und innen "gedehnt"- denn auf der Geraden gibt es ja keine größere Außengeschwindigkeit.
Schauen wir "durch ein Fenster" auf die Gerade des Riementriebs- egal, wie ich die Markierungen zueinander aufgebracht habe- sie bleiben zueinander gleich- eben weil die Riemenaußenseite sich ja nicht von der Innenseite "lösen" kann.
Wichtig ist eigentlich nur, wieviel cm Gummi auf der Rollenoberfläche abgerollt werden. Bei gleichen Rollendurchmessern ist diese Strecke überall gleich.
Wenn wir durch Zwischen- und Spannrollen dafür sorgen, daß z. B. die Umschlingung genau 1/2 Umfang beträgt... ist es völlig egal, ob Innen- oder Außenseite, überall wird 1/2 Umfang abgerollt.
Ist die Umschlingung geringer... ein Punkt auf dem Rollenumfang legt immer noch exakt 1/2 Rollenumfang auf dem Riemen zurück.
Der Riemen kann dabei beliebig dick oder dünn sein. Die Seite, die über eine Rolle geführt wird, wird "Innenseite".In der Realität treten -auch wenn der Außendurchmesser ja tatsächlich konstruktiv schon größer ist-
auf jeden Fall Dehnungen und Rückstauchungen an den Rollen auf.Man nehme einen Auto- oder Maschinen- Keilriemen, mache im etwa geraden Zustand eines Stücks etwas Farbe rauf, und zwinge ihn um einen im Schraubstock eingespannten Besenstiel. Die Materialverschiebungen lassen Farbe einreißen und abplatzen, natürlich am meisten außen.
Sind diese Kräfte groß (Lauf um kleine Rollen) zermürben sie das Riemen -Material.
Riemen, die um sehr große Durchmesser laufen, halten extrem lange (MTG20- Geräte, DDR).
Riementriebe, bei denen der Riemen über wenigstens einen kleineren Durchmesser einer Rolle geführt wird- leben kürzer. (BG19- Geräte, DDR)
Riemen, die mit großer Umschlingung um einen sehr kleinen Durchmesser geführt werden, sterben oft (BG20- Serie = "Smaragd", DDR).
Übrigens gibt es noch ein Gerät, das einen Flachriementrieb hat, in dem Innen- und Außenseite an verschiedenen drehenden Bauteilen genutzt werden- das genannte "Smaragd".
Da habe ich übrigens einen dickeren Riemen drin, nämlich einen aus einem Traktor- oder LKW- Schlauch geschnittenen !
Das hat auch einer im einem Tonband- Forum gemacht- habe ich vor ein paar Tagen gelesen.
War damals letzter Ausweg für Smaragd- Besitzer, als die Riemen nicht mehr erhältlich waren.
Nachteil: durch die Vulkanisiermaschinen ist er nicht beidseitig richtig glatt. Das macht Geräusche, und der Riemen läuft -bei mir- einseitig an einem stirnseitigen, größeren Durchmesser der Motorrolle hoch, was man wegjustieren kann- aber es macht sich überhaupt nicht bemerkbar.
Das mit dem Oft- Sterben des Riemens ist übrigens auch Frage von Material und Spannungsverhältnissen- der LKW- Riemen in menem Gerät ist extrem weich und elastisch, beim Anlauf ist deutlich Schlupf zu hören, wenn das Triebwerk dann angelaufen ist, wirkt aber die gewaltige Schwungmasse stabilisierend- der Riemen ist schon über 15 Jahre drin !!!
Dieses Laufwerk wäre ja ein geeignetes Meßobjekt... allerdings habe ich keinen Original- Riemen mehr. Die Dickendifferenz ist auch nicht sehr hoch.
Ich werde mal versuchen, ein Riementriebs- Modell mit maßstäblichen Markierungen zu machen, mal sehen, ob ich das so hinkriege.
Edi