Tesla ANP 210 - Sonet Duo

[Ralph]

Martin_Albrecht hat mich mit seinem Beitrag zu dem schönen Tesla Student darauf gebracht, daß ich auch noch ein Tesla im Keller habe.
Bekommen habe ich das vor ungefähr 10 Jahren als Beifang zu einem Radio. Da stand das Gerät im "Müll" des Trödlers, der es mir auch nicht verkaufen wollte mit der Bemerkung: " Das stinkt nur fürchterlich, wenn es läuft, tut aber nichts."

Ich habe es dann so bekommen, für lau, und es hat auch ziemlich übel nach Gummi und heiß gelaufenen Lagern damals gerochen.

Da ich anderes noch machen wollte, ist es ganz weit im Hintergrund des Kellers verschwunden.

Mit Martin_Albrechts Beitrag zum kleinen "Studenten" ist mir das Gerät wieder eingefallen. Und ich habe es herausgekramt. Jetzt kommen auch eine ganze Reihe Fotos und ein paar Bemerkungen dazu. Zuerst einmal nur das Gerät von außen:



Zu diesem Deckel suche ich den richtigen Schriftzug.











Von Innen sieht es so aus:














Wer sich fragt, wo die STOP-Taste ist, hier ist sie:






Die STOP-Taste ist in die Schiebetasten der Schieberegler für Vor-/Rücklauf und Wiedergabe integriert. Drückt man den Schieberegler, stellt sich die STOP-Taste hoch. Will man stoppen, muß diese Taste wieder eingedrückt werden.


Womit mich das Gerät überzeugt, ist der mechanisch gerade und elektrisch professionelle Aufbau. Manches darin erinnert mich an Meßgeräte, nicht an übliche und bekannte "Consumer-Geräte":







Besonders gut in dem Gerät finde ich den Motor. In 70er-Jahre-Geräten habe ich davon allenfalls noch ein Händchenvoll dieser Dimension gefunden:




Das eingangs erwähnte Gestinke war nur eine totale Sperre aller angetriebenen Achsen wegen des in den Antrieb "reingeknötelten" Antriebriemens. Der hat es sogar überstanden. Das Gerät läuft wieder einwandfrei.

Allerdings mit einer kleinen Macke: es muß warm sein. Da frage ich mal unsere Forenmitglieder aus der ehema... DD.. oder den neuen Bundes...., obwohl ich diese Begriffe nur sehr ungern verwende. Ich muß das Gerät durch Spulen aufwärmen in seinen "Gelenken". Dann funktioniert es einwandfrei.

Muß ich hier der Lagerschmierung aufhelfen oder ist das ein elektrisches Problem?

Mal auf Touren gekommen, marschiert das Gerät problemfrei. Eine 12-stündige Oldtimefete hat es schon beschallt. Es darf nur nicht zwischendurch "kalt" werden.

Die Drucktasten an der rechten Seite bedeuten, auf die Aufnahmeseite eingansseits bezogen:

M = Mikrophon
R = Radio
G = Grammophon

Die Schalter sind zumindest im Bereich des Plattenspielers sinnvoll, weil dabei eine andere Anpassung vorgenommen wird.

Gruß Ralph

[MTG20]

Hallo Ralph,

ein gleiches Gerät habe ich mal in der Bucht für 1 EUR bekommen. die Verkäuferin tat mir leid.
Der Zustand ist fast wie neu. Somit habe ich bisher keine Probleme damit.
Wenn das Gerät sehr kalt steht, wäre ein Warmlaufen evtl. noch normal. Sonst würde ich alle beweglichen Teile auf Leichtgängigkeit überprüfen und gegebenenfalls einen Tropfen Öl geben.
Sonst könnte es an der Motorstromversorgung liegen. Kondensator? Damit habe ich aber keine Erfahrung.

Viele Grüße

Winfried

[Gery]

Hi Ralph, das hast du mal wieder schön dokumentiert. Das der Riemen noch lebt, wundert mich ein bisschen.
Bei meinem Uher Report ist mir beim beim ersten Probelauf auch Gleichlaufschwankungen und quietschen der Mechanik aufgefallen.
Erst nach gründlicher Reinigung der Mechanik, und mit erneutem Ölen mit WD40 war das Gerät wieder frei von Mängeln.
Ich vermute mal das es so wie bei dir, mit verharzter Mechanik zu tun hat.

[Ralph]

Hallo Gery,

daß der Riemen noch funktioniert, wundert mich, nachdem ich ihn aus dem Gerät herausgeknotet habe, noch mehr als dich. Trotzdem, nachdem sich der Riemen "entdellt" hatte, funktioniert er einwandfrei. Ein hohes Lob auf die tschechischen Gummihersteller.

Sowas habe ich bis jetzt nie erlebt. Bei anderen Firmen wäre der Riemen kaputt gewesen, bei den meisten meiner Geräte war der Riemen ohnehin wie Lakritz.

Gruß Ralph

[Ralph]

Hallo Winfried,

einerseits gehe ich von Deinem Ansatz aus. Ich werde mich auch in den nächsten Tagen mal um die Cs kümmern. Daran gedacht habe ich auch schon.

Ich kenne auch, siehe meine beiden A 77, Geräte, worin maue Cs Dümmstes bewirken. Nur kenne ich leider kein Gerät zum Vergleich, bei dem ich mit dem Spielen mit jeder anderen Funktion das Gerät wieder auf normalen Level bringen konnte, nur weil alles darin dabei warm wurde.

Ich habe andererseits auch schon an die Leistungsversorgung gedacht. Aber, wie soll ich mir das vorstellen: Beim Einschalten geht fast nichts, dafür läuft nach weiteren zwei Minuten alles top?

Und was wäre dann kaputt und zu ersetzen?

Fragen über Fragen.

Gruß Ralph

[Gery]

Hier kann man sich den Plan runter laden Klick

[MTG20]

Hallo Ralph,

mal eine Rückfrage zu dem Fehler. Läuft der Motor gleich an oder brauchen die Röhren diese Aufheizzeit und es liegt nur am Ton? Letzteres könnte bei 2 Minuten noch normal sein.

Viele Grüße

Winfried

[Gery]

2 Minuten Aufheizzeit ist schon krass.

[MTG20]

Hallo Gery,

damit hast Du schon Recht. Ich wäre aber froh, wenn es nach 2 min richtig funktioniert.
Der Fehler sollte dann aber sicher in der Elektronik liegen. Ursprünglich dachte ich, es läuft wegen der Mechanik nicht.

Viele Grüße

Winfried

[Ralph]

Hallo Gery,

Hallo Winfied,

erst einmal lieben Dank für den Link. Ich hatte zwar schon Unterlagen zu dem Gerät, aber diese Sachen sind vollständiger. Leider hapert's bei mir am Tschechischen .

Die Röhren heizen ganz normal, das Gerät ist auch in sehr kurzer Zeit betriebsbereit incl. Verstärkerfunktion. Nur der Antrieb ist etwas gichtig. Dafür muß es ein bis zwei Minuten haben. Wie gesagt, in dem ich es spulen lasse, läuft der Antrieb auf seine normale Geschwindigkeit hoch. Das Spulen beginnt ungefähr in Geschwindigkeit 9,5, wird dann langsam schneller und läuft dann ab einem bestimmten Punkt relativ flott auf die normale Spulgeschwindigkeit hoch. Hat das Gerät seine normale Spulgeschindigkeit erreicht, funktioniert auch sofort die Wiedergabegeschwindigkeit einwandfrei. Ohne diesen Umweg gibt das Gerät nämlich mit einer Geschwindigkeit wieder, daß es problemlos von einer Schnecke überholt werden könnte. Da es dabei aber abtastet, kann ich natürlich hören, daß der komplette Wiedergabezweig zu diesem Zeitpunkt aber schon längst normal funktioniert.
Ist das erreicht, läuft es über Stunden völlig problemfrei und stabil.

Nur dieser etwas merkwürdige Startvorgang, den, das vermute ich einfach mal fröhlich, hat sich bei Tesla wohl keiner so ausgedacht.

Es kann natürlich auch ein verharztes Lager sein, gibt ja genug davon. Das Laufgeräusch des Maschinchens ist übrigens völlig normal, sogar wunderbar leise und vollkommen unstörend.

Und, daß hatte ich noch vergessen zu erwähnen, richtig schwer ist das Gerätchen auch: 12 Kg, das ist ja mal kein Pappenstiel.

Gruß Ralph

[MTG20]

Hallo Ralph,

dann kann es doch an den Lagern ab Motor liegen. Reinigen und etwas Öl.

Viele Grüße

Winfried

[Ralph]

Hallo Winfried,

welches Öl nehme ich dazu am besten?

Vor ein paar Monaten hätte ich ja freiweg Ballistol genommen. Dann habe ich aber einen Thread gelesen, leider weiß ich nicht mehr wo, in dem eher negativ über die Verwendung von Ballistol gesprochen wurde. Unter bestimmten Umständen, hieß es darin, könne das sogar Lager schädigen. Nun bin ich etwas verunsichert.

Gruß Ralph

[MTG20]

Hallo Ralph,

lache bitte nicht, denn ich nehme seit Jahrzehnten säurefreies Feinmechanikeröl bzw. Nähmaschinenöl. Damit bin ich immer gut gefahren. Heute sieht man das komplizierter.

Viele Grüße

Winfried

[Ralph]

Hallo Winfried,

danke für den Tip.

Warum sollte ich denn lachen? Ist ja schließlich nicht so, daß in jedem Fachbereich das Rad neu erfunden wird.

Nähmaschinenöl habe ich nicht vorrätig. Ginge ersatzweise, weil vorhanden, auch das Märklinöl, um elektrische Eisenbahnen am Laufen zu halten? Das ist nämlich da.

Gruß Ralph

[Radiomann]

Hallo,

schön, wenn jeder einen Geheimtipp bzgl. des Öls nennen kann.
Wenn man jedoch z.B. die Serviceanleitungen für UHER-Geräte studiert, findet man Hinweise auf ganz spezielle Öle, die besonders in Vbdg mit Sinterlagern zu verwenden sind.
Vermutlich haben die Hersteller sich etwas dabei gedacht, dass sie explizit eine oder zwei geeignete Ölsorten vor schrieben?
Daher bin ich immer ein bisschen vorsichtig, wenn ich WD 40, Nähmaschinenöl oder eine andere gebräuchliche Sorte lese.