Hallo,
seit gestern steht bei mir ein
NRD-515. Das ist also ein Stationsempfänger, der mit als eines der ersten Exemplare über eine digitale PLL verfügt. Ältere Empfänger haben das zumeist nicht, dort kommt vielerorts die Wadleyschaltung zum Einsatz, die zwar auch sehr gute Ergebnisse erzielt, das Problem der Frequenzdrift aber nicht beseitigt.
Hier nun hat man sich Mühe gegeben und auch keine Rechner verbaut. Der ganze Digitalkram ist bis auf einen PROM nur niedrig integrierte Logik.
Der Einstellmöglichkeiten gibt es an dem Gerät viele, neben einstellbarer HF-Verstärkung hat man vier verschiedene Bandbreiten (6 / 2,4 / 0,6 / 0,3kHz), die bei meinem Gerät auch alle bestückt sind. Die 2,4kHz- und 600Hz- Filter sind mechanisch. Bei mir ist das 2,4kHz-Filter ein wenig taub geworden, ich werde es wohl überholen müssen (
Klick!).
Wie ist nun der Empfang? Tja, schwer zu sagen (oder eher leicht): er läßt so gut wie keine Wünsche offen. Ruhig, entspannt, man findet die Sender wieder. Das Fehlen dieser Eigenschaft hatte mich bei Heimempfängern immer maßlos genervt (wenn sich hinter einer Zeigerbreite drei Stationen verstecken, ist das einfach nur furchtbar).
Was ich allerdings nach wie vor nicht verstehe: in Japan und USA gab es eine reichhaltige Produktion von Amateurfunkempfängern, in Deutschland eigentlich nichts. Ob das Nachwehen des verlorenen 2.WK (evtl. Verbot durch die Siegermächte) waren?
Später dann ging es ja auch (und sogar ausgezeichnet), Kneisner & Doering hatten den KWZ30, Reuter baut den RDR-54.
MfG
Munzel