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Identifizierung Hilfe?
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Autor:  Kratzkater [ So Aug 05, 2012 17:54 ]
Betreff des Beitrags:  Identifizierung Hilfe?

Herkunft: Frankreich

Bestückung:
-EZ 80, ECL 80, EBF 80, ECH 81, EM 3x (noch nicht abgebaut, da wunderschön OK!)

Wellenbereiche Skalenaufdruck:

OC (KW)
PO (MW)
GO (LW)
BE (Europa-Band 49m KW)

Rückwand fehlte, daher meine Frage: Welcher Hersteller, welches Modell?

Autor:  amiga3000 [ So Aug 05, 2012 18:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Identifizierung Hilfe?

Steht nix auf der Skalenscheibe? Wenn,dann sieht man es wohl nur,wenn das Chassis draußen ist. Schönes Radio,schönes design. Leuchtet das Auge Gelblich Lindgrün,oder täuscht das?

Autor:  BugleBoy [ So Aug 05, 2012 18:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Identifizierung Hilfe?

Hallo Amiga und Kratzkater

Magische augen aus Frankreich leuchtet ofter recht gelblich.
In meine Röhrenkisten ist 2 stück Mazda EM4 , der leuchtet genauso wie Kratzkater´s Radio.
Einer ist mitterweile in GM4144 eingebaut :mrgreen:

:super: schönes Radio.
Mal schaun, was jupp :hello: da sagt

Grüss
Matt

Autor:  fotoralf [ So Aug 05, 2012 19:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Identifizierung Hilfe?

Eine Suche bei doctsf mit dieser Bestückung fördert zwar dieses Radio nicht zutage, aber immerhin eines, bei dem wesentliche Elemente der Gerätefront übereinstimmen:

http://doctsf.com/grandlivre/fiche.php? ... =ps&idx=33

Damit könnte es ein Gerät von Radio Star sein.

Ralf

Autor:  Kratzkater [ Mi Aug 08, 2012 9:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Identifizierung Hilfe?

@amiga3000
Chassis ausgebaut, leider keine Kennung auf der Skala. Und JAPP, :mauge: ist genau wie auf dem Foto sehr :idea:

@BugleBoy
unter einer festen Staubschicht konnte ich nach Befeuchtung eine EM34 entziffern, ich lasse den Staub aber dran, da die Beschriftung von :mauge: abgehen könnte.

@fotoralf
Der Radio Star hat tatsächlich genau dieselbe Front. Habe im Franzosenforum elf Modelle zw. 1953-58 mit dieser Bestückung gefunden, darunter auch einzelne Schaltpläne, die ich studieren werde.

Restaurierungsgeschichte Phase I :

Habe letzten Monat noch im Burgund kurz nach Erwerb auf einem Flohmarkt (7€!) eine erste Sichtung mit Test gemacht:
- Lautsprecher abgebaut, da kein Papier mehr dran (EX-Mäusenest)
- defekten Potischalter überbrückt und da ein alter Schuko- inkompatibler 2Pol Rundstecker dran war, diesen samt Zuleitung mit Schnurschalter von einer Nachtleuchte ersetzt, die alte Leitung aber behalten, da der Stoff noch recht gut ist und ich den Poti reparieren kann.
- eine LS-Box an den Übertrager angezwirbelt
- alles zunächst entstaubt, den verstaubten Drehko sauber gebürstet
- Trafoschalter auf 240V umgelegt
- Ohmmeter an Kondensatoren o. Auffälligkeiten und dann

Test gewagt und :super: : wie erwartet lauter Netzbrumm aber auch zischende und schwirrende Geräusche mit Rückkopplungspfeiffen auf KW, leider unverständlich. Und das schönste :mauge:

Restaurierungsgeschichte Phase II :

- Elkos u. verglaste Teerkondensatoren abgeklemmt, ersetzt (bei Gelegenheit Innereitausch)
- Widerstände, die mehr als 20% abwichen (teilw. bis 50%) ersetzt
- Ferritantennenwender ausgebaut, gängig gedreht.
- abgerissene Spulenzuleitungen einer Ferritspule wieder angelötet, leider fehlt da noch etwas
- Skalenzeiger - Führungsfaden wieder eingefädelt, eine Spannfeder ersetzt
- 4 Ohm LS eingebaut
- Knöpfe repariert, 2 Ringe mit Madenschrauben ersetzt, Risse verklebt
- Chassis und Gehäuse gereinigt. Auf der Oberseite ist etwas Farbe ab und das blanke Holz sichtbar, aber nachdem kein Wasserschaden da ist und nichts gewellt, belasse ich den Oldtimer genauso.

Ich habe alsonoch ein minderes Problem mit der Ferritantenne und zwei Fragen zum Austausch. Es fehlen eine Spule und ca. 1/4 des Stabs. Ich habe verschiedene Antennen und Fragen zum Ersatz und leider keinen Zugang zu einem HF-Messpark:

Fragen
Haben die Spulen ähnliche Werte bzw. die Stäbe ähnliche Permeabilität und/oder ist das ganze unkritisch und es kann eine beliebige Zweispulantenne ran? Soll ich eine Ferritantenne in gleicher Länge/Dicke verbauen und mit versch. Zweitspulen austesten oder ist das ziemlich egal?

Grüß Euch!

Autor:  radio-hobby.de [ Mi Aug 08, 2012 10:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Identifizierung Hilfe?

Mit eingeschränkter Erfahrung zu Röhrenradios, zu dem Thema Ferritantenne:
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist ein Stück von der Ferritantenne abgebrochen, und auf dem abgebrochenen Stück war eine Ferritantennenspule drauf, die jetzt komplett fehlt. Richtig verstanden?
Wieviele Kontakte liegen jetzt offen da und warten darauf, dass Du die Spule anschließt?
Wenn es sich um eine Spule ohne Koppelspule und ohne Anzapfung handelt, also bei nur zwei offenen Anschlüssen ist es etwas einfacher.
Bei drei Anschlüssen muss eine Anzapfung der Spule vorgelegen haben, bei vier Anschlüssen waren es wohl eine Schwingkreis- und eine Koppelspule.
Wenn Du weißt, für welche Wellenlänge die Spule gedacht ist/war, kann man die Induktivität abschätzen, wenn man den Schaltplan kennt.
Wenn Du herausgefunden hast, dass parallel zu der fehlenden Spule der Drehkondensator für die Eingangsfrequenz geschaltet ist, dann wäre es hilfreich, die Kapazität des Drehkos (im eingedrehten Zustand) zu kennen. Wenn der Konstukteur die Ferritantennenspule parallel zum Drehko geschaltet hat, dann handelt es sich ja um einen Schwingkreis, und der lässt sich berechnen. Das wäre dann der einfachste Fall.
In allen anderen Fällen wird's schwierig, fürchte ich, aber nicht völlig unmöglich.
Viele Grüße,
Georg N.

Autor:  Kratzkater [ Di Aug 14, 2012 14:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Identifizierung Hilfe?

@ radio-hobby.de

weitere Infos:

- drei Anschlüsse und vermutl. zwei Spulenkörper.

- roter Anschluss links (vorhandene Spule) führt zum Drehko und weiter mit den beiden anderen zum Spulenblock / Wellenschalter auf der Unterseite.

- Ich sah mir den 101mm langen Stab nochmals an. Vielleicht stimmt diese Länge aber auch und er wurde aus einem längeren Rohling leicht schräg abgeschlagen, denn dieser würde ansonsten beim Drehen an der ebenfalls fehlenden Rückwand anstehen. Es sind nur 1,5cm Luft.

- nach dem Schattenrand auf dem Stab war der fehlende Spulenkörper gleich gross.

zum Foto:
- links ist alles leicht perspektivisch verkürzt und rechts die Bruchkante.
- den schwarzen Draht konnte ich gerade noch an einige Litzenreste verlöten. Ich nahm einfach nur an, er gehörte vllt. zum mittleren Anschluss. Am rechten Anschluss ist momentan nichts.

zum Verhalten:
Auf LW / MW sind nur KW-Sender hörbar, was aber im Hintergrund bei Superhets desöfteren vorkommt. Es fehlen Sender im Vordergrund, stattdessen nur eingestrahlter Brumm auf manchen Bereichen, ich gehe davon aus, dass das Teil gestimmt werden muss und suche deshalb weiterhin einen Plan.

Autor:  fotoralf [ Di Aug 14, 2012 15:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Identifizierung Hilfe?

Schaltpläne sind bei französischen Radios ein Problem für sich. Das kommt daher, dass die Hersteller - oder eher die Zusammenbauer - gewöhnlich fertige Spulenaggregate als Blackbox eingekauft haben. Die tauchen im Schaltbild des Radios, wenn es denn überhaupt eines gibt, nur als weißes Feld mit den Anschlüssen nach außen auf.

Die Hersteller dieser Spulenaggregate haben die Unterlagen dazu wiederum gehütet, wie die sprichwörtliche spanische Jungfrau ihre Unschuld.

Es wird also nicht einfach werden.

Ralf

Autor:  radio-hobby.de [ Mi Aug 15, 2012 21:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Identifizierung Hilfe?

Ja, das wird schwierig. Vielleicht auch nicht.
Aber: Wenn nur ca. 1 cm des Ferritstabes fehlen, dann kann der Stab erst einmal so bleiben.

Die fehlende Spule kann meiner Meinung nach nur zwei Anschlüsse ohne Anzapfung gehabt haben. Das lässt hoffen. Ich ahne, dass die beiden Anschlüsse an blau (mittlere Öse) und beige-weiß (rechte Öse) angelötet gewesen sein dürften.

Das rote Kabel geht zum Drehko: ohne Umschalter? direkt? O.k. Dann dürfte diese noch vorhandene Spule Teil des Eingangsschwingkreises sein. Bei Mittelwelle? Bei Langwelle? Das ist nicht so ohne weiteres erkennbar. Die Wabenwicklung lässt an Langwelle denken. Aber ich bin absolut nicht sicher.

Das rote Kabel markiert jedenfalls das "heiße" Ende des Eingangsschwingkreises. Es macht Sinn, wenn an diesem heißen Ende über einen Kondensator und den Wellenschalter das Gitter einer Röhre liegen würde, z.B. Gitter der ECH 81.
Aber nicht verzagen, wenn es anders ist: Es gibt so viele Schaltungsmöglichkeiten, und wir werden das Kind schon schaukeln.

Bitte verfolge das andere (schwarz / blaue) Ende im Detail weiter.
Das andere Ende (schwarz bzw. blau) müsste mindestens in Stellung Mittelwelle irgendwo mit Masse verbunden sein, direkt oder über einen Kondensator. Sieh das doch bitte mal nach.
Aber es kann dort auch ein HF-Übertrager liegen, d.h. zwei eng benachbarte Spulen, von denen eine an der Ferritantenne (blau), die andere am Gitter der ECH81 liegt.

Du schreibst, alle Kabel gehen zum Spulenblock/Wellenschalter. Leider brauchst Du jetzt alle Details von dort, d.h. ich fürchte, ohne dass Du einen Schaltplan nach dem vorhandenen Material zeichnest, kommst Du nicht weiter...

Kannst Du Spuleninduktivitäten messen? Wenn ja, würde mich interessieren, welche Induktivität die noch verbliebene Ferritstab-Spule hat.
Weil ich dann erraten kann, welche Induktivität die fehlende gehabt haben dürfte.

Eines macht die Sache etwas einfacher: Die Ferritantenne wurde ja nur für Langwelle und Mittelwelle benutzt. Manchmal hat dann der Ferritstab eine getrennte Spule für Langwelle und eine andere eigens für Mittelwelle. Es gibt auch Schaltungen, bei denen die eine Spule für Mittelwelle zwischen Drehko und z.B.Masse geschaltet wird, und für Langwelle beide Spulen in Reihe geschaltet zwischen Drehko und z.B.Masse angeschlossen werden. Es kann bei Dir eigentlich nur eine der beiden Schaltungen sein. Welche, könnte ich vielleicht aus der Spuleninduktivität ablesen.

Lass Dich nicht verwirren, wenn die blaue Leitung weder wie vermutet an Masse geht, noch an eine (kleine) Koppelspule zur ECH 81. Blau könnte auch an eine (kleine) Koppelspule für den externen Langdraht-Antennenanschluss gehen. Weil es da so viele Möglichkeiten gibt, kann die Sucherei natürlich mühsam sein.

Viel Glück dabei, und melde Dich wieder mit Deinen Forschungsergebnissen.
Viele Grüße
Georg N.

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