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TELEFUNKEN "POLO" von ca. 1939
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Seite 1 von 1

Autor:  Mathias [ So Mai 18, 2014 10:09 ]
Betreff des Beitrags:  TELEFUNKEN "POLO" von ca. 1939

Hallo Röhrenfans,

ich möchte kurz ein neues Radio in meiner kleinen Sammlung vorstellen.
Interessant fand ich seine ungewöhnliche Bauform im Hochformat.
So habe ich es ersteigert:
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Bei näherer Betrachtung ist die technische Ausführung ebenso ungewöhnlich.
Es handelt sich anscheinend um eine besonders billige Volksempfängervariante.
Das Radio besitzt weder fest abstimmbare Filter noch einen Lautstärkenregler.
Um einen Sender einzustellen braucht man Gefühl und Erfahrung, wie ein Funker zu Beginn der drahtlosen Ära.
Man tariert mit den 3 Frontknöpfen Drehkondensator, Vorkreisspulen und Rückkopplung hin und her bis man einen Sender in brauchbarer Lautstärke ohne Rückkopplungspfeifen eingestellt hat.
Der „POLO“ war wohl nur zum Empfang von Orts- und starken Inlandssendern gedacht.
Um die bei der schwachen Empfangsleistung nötige Großantenne abzustimmen, gibt es mehrere wählbare Eingangsspulen, einen Zugschalter zur Überbrückung eines Dämpfungskondensators und noch einen Tag/ Nacht Schalter.
Die Lautstärke wird letztlich von der eingehenden HF-Spannung bestimmt.

Zu Demontage habe ich gemäß der Empfehlung tschechischer Radiofreunde ein Hilfsgestell gebaut.
Dadurch werden die alten Leitungen zum oben im Gehäuse hängendem Netztrafo nicht geknickt und beschädigt.
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Das ausgebaute Chassis.
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Der Lack musste komplett abgebeizt werden.
Anschließend habe ich das Holz leicht gebeizt und Klarlack aufgetragen.
Darauf kam dann der schwarzer Lackspray für die Kanten.
Den Sprühnebel habe ich dann vorsichtig mit einem Nassschliff entfernt.
Abschließend nochmals Klarlack.
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Die Skalenscheibe ist mit größter Vorsicht zu behandeln.
Der Aufdruck ist nicht nassfest( gemäß der Radiofreunde aus der Tschechei).
Gereinigt habe ich mittels anhauchen und Mikrofasertuch.

Altersbedingt war das Netzkabel bröselig, die Elkos taub und ein paar Teeris unbrauchbar.
Erstaunlicher Weise waren 70% der Teerkondensatoren in Glasröhrchenausführung noch einwandfrei.
Bei der funktionellen Reparatur war es besonders schwierig eine durch einen unsachgemäßen Eingriff abgerissene Spule zu reparieren.
Das abgerissene Ende war in der verleimten Kreuzwickelspule mit nur 0,08mm Drahtdurchmesser einfach nicht zu finden.
Nachdem ich schon mit einer Eigenbauspule erste Erfolge verbuchen konnte, fand doch noch
die Möglichkeit das Original zu reparieren.
Das Ende fand sich unter dem Bindfaden der die Spule nach dem wickeln zusammen hielt.
An einer weiteren Spule aus dickem Draht war der Anschlussdraht abgekniffen, was sich problemlos reparieren ließ.
Der Wellenschalter bekam eine angefertigte Blattfeder zur Stellungsarretierung als Ersatz für die fehlende Originalfeder.
Nun funktioniert das gute Stück wieder und sieht nun so aus.
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Beste Bastlergrüße, Mathias

Autor:  Walterh [ So Mai 18, 2014 12:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: TELEFUNKEN "POLO" von ca. 1939

Hallo Mathias

Danke für die Vorstellung dieses Gerätes.

Wirklich minimalistisch mit nur drei Röhren - wovon eine ja der Gleichrichter ist.

Und eine tolle Restauration, die Du da zeigst - Chapeau!

Gruss, Walter

Autor:  radioschrat [ So Mai 18, 2014 14:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: TELEFUNKEN "POLO" von ca. 1939

Mathias hat geschrieben:
Man tariert mit den 3 Frontknöpfen Drehkondensator, Oszillatorspulen und Rückkopplung hin und her bis man einen Sender in brauchbarer Lautstärke ohne Rückkopplungspfeifen eingestellt hat.


Oszillator? Wohl kaum. Jedenfalls nicht bei bestimmungsgemäßem Gebrauch. ;-)

Ralf

Autor:  Mathias [ So Mai 18, 2014 20:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: TELEFUNKEN "POLO" von ca. 1939

Hallo Walter,

danke für Deine netten Worte.


Hallo Ralf,
radioschrat hat geschrieben:
Mathias hat geschrieben:
Man tariert mit den 3 Frontknöpfen Drehkondensator, Oszillatorspulen und Rückkopplung hin und her bis man einen Sender in brauchbarer Lautstärke ohne Rückkopplungspfeifen eingestellt hat.


Oszillator? Wohl kaum. Jedenfalls nicht bei bestimmungsgemäßem Gebrauch. ;-)

Ralf



sollte ich falsch liegen, bitte ich um Aufkärung.
Ich bin ja nicht vom Fach.
Laut Schaltplan stimmt man die Spulen L3- L6 mittels einer Art Scharnier über einen Seilzug ab.
Zu sehen ist das Scharnier im obigen Bild vom ungereinigten Chassis, rechts unten.
Dateianhang:
Telefunken - POLO - Schaltplan - Ausschnitt.jpg
Telefunken - POLO - Schaltplan - Ausschnitt.jpg [ 117.36 KiB | 10626-mal betrachtet ]


Gruß, Mathias

Autor:  radioschrat [ So Mai 18, 2014 20:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: TELEFUNKEN "POLO" von ca. 1939

Laut RM: Geradeaus oder Audion mit Rückkopplung; 1 NF-Stufe

Da ist kein Oszillator im Spiel.

Ralf

Autor:  Mathias [ So Mai 18, 2014 21:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: TELEFUNKEN "POLO" von ca. 1939

radioschrat hat geschrieben:
Laut RM: Geradeaus oder Audion mit Rückkopplung; 1 NF-Stufe

Da ist kein Oszillator im Spiel.

Ralf


Hallo Ralf,

dank Deiner Kritik habe ich mich mit dem Problem beschäftigt und wieder etwas dazu gelernt.
Nämlich, das ein Oszillator eine feste Frequenz zum mischen einer Zwischenfrequenz erzeugt.
Was im Polo ungewöhnlicher Weise zusätzlich zum Drehko mit verstellbaren Spulen abgestimmt wird, ist wohl der Vorkreis.
Meinen obigen Beitrag habe entsprechend korrigiert.

Gruß, Mathias

Autor:  radioschrat [ So Mai 18, 2014 23:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: TELEFUNKEN "POLO" von ca. 1939

So ist das beim Geradeausempfänger. Der kann durchaus noch mehr Kreise bzw. HF-Stufen haben, die natürlich alle auf die Empfangsfrequenz abgestimmt werden, weil es ja keine Zwischenfrequenz gibt. Mit der Anzahl der Stufen steigt allerdings auch die Gefahr der Selbsterregung.

Höhepunkt der Geradeausempfänger-Entwicklung war wohl die Super-Inductance-Serie von Philips in den 30er Jahren. Mit dem Aufwand hätte man genauso gut Superhets bauen können. Gemacht haben sie das bei Philips angeblich nur, um Lizenzgebühren zu sparen.

Ralf

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