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BeitragVerfasst: Di Feb 24, 2009 20:07 
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Registriert: Di Jan 13, 2009 21:59
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Ich habe meine 56er am WE erstmal zerlegt und gereinigt.
Was mir auffällt: Zum einen ist dort ein seltsamer Koppelkondensator 10nF mit integriertem 10M Widerstand verbaut :roll:
Zum andern finde ich an Kondensatoren neben wenigen Eros, die pauschal rausfliegen, eine große Anzahl Neokon Kondensatoren. Diese weißen Kondensatoren sehen äusserlich noch gut erhalten aus. Sollte man diese ebenfalls pauschal tauschen oder sind diese nicht so anfällig wie Eros ?

Gruß
Nullahnung


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BeitragVerfasst: Di Feb 24, 2009 20:45 
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† Siemens D-Zug
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Hallo,

ein "integrierter" 10 MOhm Widerstand?
Ist der dem Kondensator parallelgeschaltet?

Etwa so wie bei diesem Nordmende Klangregister?

Bild

In diesem Fall den Widerstand entfernen und am neuen Kondensator wieder parallel anlöten.

Stichwort Neokon: Ich selbst hatte noch keine in den Fingern, aber wie zu lesen ist gehören sie zu den "Problemkondensatoren".
Wenn überhaupt, dann würde ich sie nur nach gründlichster Prüfung von Kapazität und vor allem dem Isolationsvermögen in der Schaltung belassen. Im Zweifelsfall: Austauschen.

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Mi Feb 25, 2009 10:26 
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Registriert: Di Jan 13, 2009 21:59
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Hallo Rocco

Der 10M sitzt nicht parallel zum C.

Der Koppel C 10nF kommt vom Lautstärkepoti und geht an Pin8 der EABC80.
Der 10M sitzt ebenfalls an Pin8 und geht von dort auf Masse.
Rein äusserlich sieht dieser selten Kondensator aus wie ein geschirmter mit 3 Anschlüssen. Auch gut zu sehen eine Menge dieser weißen Neokon Teile.

Gruß
Nullahnung


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BeitragVerfasst: Mi Feb 25, 2009 10:36 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1905
Wohnort: Braunschweig
Hallo,
alte Neokon-Kondensatoren sind ebenso wie alte EROs alle defekt.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Mi Feb 25, 2009 14:56 
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
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Hallo,

Hmmm, - in der Tat, - auf dem Kondensator steht 10MOhm.
Solch einen Kondensator hatte ich bisher noch nicht in den Fingern.
Im Schaltplan müßte der Widerstand aber verzeichnet sein. Etwa in der Art, daß da der Widerstand und der Kondensator innerhalb eines gestrichelt gezeichneten Kästchens dargestellt sind.

Parallel zu dem Kondensator kann der Widerstand nicht liegen, - denn dann wäre die Funktion des Koppel-C nicht gegeben. Schließlich soll der Gleichspannungsanteil des NF-Signals abgetrennt werden.
In Reihe würde auch wenig Sinn machen, denn, - wieso sollte man sich die Mühe machen den Widerstand intern unterzubringen, wenn man ihn genauso gut außen hinzuschalten kann.
Am besten, - mal den Kondensator auslöten und ausmessen. Raus muß der früher oder später ja sowieso. Irgendwo sollten da die 10MOhm zutage treten. Wenn der Koppel-C überdies noch abgeschirmt ist, dann war der Gedanke des Entwicklers vielleicht, den Widerstand (nach Masse) in diese Abschirmung mit einzubeziehen.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten.
Entweder man ersetzt den Kondensator durch zwei Einzelbauteile und hofft, daß daduch keine Nachteile (Brumm) entstehen, - oder aber man rekonstruiert einen neuen Kondensator genau so wie der alte war. Ist das ein Glasrohrkondensator? Unter Verwendung der alten Kondensatorhülle könnte man einen Neuen herstellen. Mit Widerstand und Abschirmung und allem drum und dran. :wink:

Gruß

Roco11

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BeitragVerfasst: Mi Feb 25, 2009 19:21 
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Hallo zusammen,

dieses Teil habe ich schon öfter in Nordmende Geräte gesehen.

Es sitzt im Kondensator noch ein Widerstand drin. Diese beiden sind an einem Punkt zusammen verbunden, die anderen Enden kommen direkt raus.

Wenn man diesen "Kondensator" öffnet sieht man das der Kondensatorwickel innen hohl ist und drin steckt der Widerstand.

Das ist Bauteil R57 und C97. Der Widerstand ist nach Chassis geschaltet und der Kondensator ist der Koppelbaustein zwischen dem Poti (Schleifer) und dem Gitter der EABC 80. Man kann ihn ganz einfach gegen einzelne Bauteile tauschen :wink:

PS: Der Widestand sitzt auf der Gitterseite und ist direkt auf´s Chassis geschaltet


Poti
|
-----[350pF]-----Gitter der EABC 80
|
|
----[ 10kOhm ]----Masse

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--->lg Basti

--->Freund der glühenden Glasrollen<---
--->Schönste Geräte aus der Sammlung:
--->Lorenz Konzertmeister GW Bj.35<---
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BeitragVerfasst: Mi Feb 25, 2009 20:41 
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Beiträge: 133
Fernmelder hat geschrieben:
Das ist Bauteil R57 und C97. Der Widerstand ist nach Chassis geschaltet und der Kondensator ist der Koppelbaustein zwischen dem Poti (Schleifer) und dem Gitter der EABC 80. Man kann ihn ganz einfach gegen einzelne Bauteile tauschen :wink:

PS: Der Widestand sitzt auf der Gitterseite und ist direkt auf´s Chassis geschaltet


Stimmt, die Schaltung hatte ich mir so auch ausgemessen.
Da du die Bauteilbezeichnungen kennst gehe ich davon hast das du den Schaltplan der Elektra hast.
Wenn dir der Plan in elektronischer Form vorliegt, wärst du dann so nett ihn mir zu mailen ?

Gruß
Nullahnung


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BeitragVerfasst: Mi Feb 25, 2009 20:53 
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Klar kein Problem,

schicke mir einfach eine PN mit der Email Addy.

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BeitragVerfasst: Mo Mär 02, 2009 15:31 
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Um auf den Anfang des Themas zurückzukommen: Die Beschreibungen "guter Zustand" und "funktionsfähig" sind bei diesem Versandhaus sehr variabel.

Ich habe dort z.B. mal einen defekten DVD-Player mit der Beschreibung "guter Zustand" ersteigert. Der scheint entweder ein paar Wochen im Regen oder noch länger in einem feuchten Raum gestanden zu haben: Alle Schrauben und Stahlblechteile waren flächendeckend verrostet. Auf dem Bild im Angebot war das natürlich nicht zu erkennen. Wenn ich ihn nicht nur zur Ersatzteilgewinnung gebraucht hätte, hätte ich auf jeden Fall versucht, ihn zurückzugeben.

Bedenkt man, welche technischen und optischen Fehler bei einem Röhrenradio üblich sind, sollte man meiner Meinung nach davon absehen, so etwas dort zu kaufen. Dann kann man auch nicht so hereinfallen wie ein Bekannter von mir, der dort einen DKE mit der Beschreibung "guter Originalzustand, voll funktionsfähig" für über 100 Euro ersteigerte: Netzschalter fehlte, dafür das Netzkabel durchgeschnitten und ein Schnurschalter eingebaut. Sicherung durch ein Metallstück ersetzt, der Sicherungshalter und beide Röhrenfassungen waren so stark oxidiert, dass keine Kontaktgabe vorhanden war. VY 2 defekt, fast alle Kondensatoren defekt, Senderwahl und Wellenbereichsumschalter mechanisch defekt, Rückkopplungsdrehko defekt und als Krönung des Ganzen mehrere Löcher seitlich im Gehäuse, dort hatte scheinbar irgendein Vorbesitzer mehrere Bananenbuchsen für irgendwas eingebaut. Unter "Originalzustand" verstehe ich etwas anderes und wie dieses Gerät vor dem Versand funktionsfähig gewesen sein soll, ist schleierhaft. Auf mich machte es den Eindruck eines ungeprüften Dachbodenfundes, das seit Jahrzehnten nicht in Betrieb war. Ich habe ihm geraten, zu versuchen, das Gerät zurückzugeben, aber er hatte sich darin verliebt, also habe ich es wieder zum Laufen gebracht.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mo Mär 02, 2009 16:22 
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Was ich inzw. gelernt habe. Wenn man ein Gerät sucht lieber 20,- Euro mehr ausgeben und nur auf die Geräte bieten die von den Bildern her äusserlich einen guten Zustand versprechen. Innen an der Elektrik läßt sich alles relativ einfach reparieren aber äusserliche Schäden wie gebrochene, beschädigte oder bemalte Gehäuse, schlechte Skalen, gebrochene Knöpfe und Tasten sind nur mit sehr viel Arbeit und Aufwand zu reparieren. So habe ich zB für nur 15,- Euro eine Philetta erstanden aber die Reparatur eines Ausbruchs am Bakelitgehäuse, und zweier Skalenköpfe (bei einem war 1/4 weg) hat mich Tage gekostet. Und am Ende war die Inbetriebnahme auch noch eine Enttäuschung weil die KS-Skala innen bei Beleuchtung Schlieren zeigt. Aussen und innen ist die Skala blitzeblank aber irgendwie ist innen die Struktur des KS milchig geworden.
Viel Arbeit aber hinstellen mag man das Teil so auch nicht :(
Gruß
Nullahnung


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BeitragVerfasst: Mo Mär 02, 2009 18:51 
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Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Dann hat Deine Philetta wohl über längere Zeit einen Platz an der Sonne gehabt.

Der Zustand eines Gerätes hat nach meiner Erfahrung nicht unbedingt etwas mit dem Preis zu tun. Deshalb bringt Dein Tip, besser "20 Euro mehr" auszugeben, meiner Meinung nach nichts. Auch für viel Geld werden Geräte in kaum noch reparatur- bzw. restaurationswürdigem Zustand angeboten, das habe ich z.B. auf Flohmärkten schon öfter gesehen. Einigermaßen absichern kann man sich nur durch eine sachkundige Besichtigung des Gerätes, was aber bei Onlinekäufen nicht möglich ist.

Ich war kürzlich auch über eine Philetta enttäuscht, bei der jemand u.a. einen ZF-Filter so vergewaltigt hatte, dass er nicht mehr instandzusetzen ist. Wenn ich die defekte UL 84 und eine Anzahl Kondensatoren dazurechne, habe ich mit dem Gerät trotz günstigen Preises einen schlechten Kauf gemacht.

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Mär 27, 2009 12:10 
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Registriert: Di Jan 13, 2009 21:59
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Da ich auch eine Elektra haben wollte, möchte ich mein Gerät noch vorstellen.

Die Restaurierung war unspektakulär. Ich habe lediglich alle EROs rausgeworfen und die Siebkondensatoren ersetzt.
Das einzige Besondere war dieser fast einmalige Koppel C mit integriertem 10Megohm Widerstand.

Bild

Nach dem ersten Probleauf war ich sehr zufrieden. Guter Empfang und durch das Holzgehäuse auch ein sehr guter Klang.
Daher sah ich es auch nicht als notwenig an diese Neokon Kondensatoren zu tauschen.

Bei Säubern habe ich mir Mühe gegeben. Der Goldrand in der Sicke war abgeblättert und wurde mit goldenem Edding nachgezeichnet.

Bild


Ich habe mich dann nur noch an das Experiment gewagt die EM34 "wiederzubeleben".
Eigentlich war diese EM34 tot. Nur im stockdunkeln war noch ein leichtes Schimmern zu vernehmen.
Ich habe mir eine Spannungsverdoppler Schaltung gebastelt und angeschlossen.
Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend, die EM34 strahlt fast wie neu.

Bild

Man kann jetzt berechtigterweise kritisieren das ich damit die Restlebensdauer der EM nur verkürze.
Das mag sein, aber vorher war Sie eh schon fast tot und da dieses Gerät nicht für den Dauereinsatz gedacht ist, mache ich mir um die Restlebensdauer keine Sorgen.

An dieser Stelle nochmals Dank an Fernmelder für den Schaltplan.

Gruß
Nullahnung


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BeitragVerfasst: Fr Mär 27, 2009 14:25 
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Registriert: Mi Jan 21, 2009 13:56
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Hübsches Gerät und gut erhalten. Die meisten Elektras haben komischerweise irgendwelche Macken vom Rahmenbruch bis hin zu üblem Stoff.

Das Auge wird wohl nicht mehr allzu lange mitmachen. Hauptsache, es leuchtet die letzten Lebenswochen nochmal schön grün... :)

_________________
Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.


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