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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Restauration eines Nordmende Parsifal 59

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BeitragVerfasst: Di Feb 24, 2015 15:50 
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Hallo!

Ich möchte Euch meine letzte Restauration vorstellen, einen Nordmende Parsifal 59.
Die Geräte wurden in dieser beschwingt, rundlichen Form nur 2 Jahre lang gebaut, was offensichtlich der Grund dafür ist, dass sie recht teuer gehandelt werden. Aber nach ca. 1 Jahr der Suche konnte ich ein optisch und vermeintlich auch technisch gutes Gerät als Basis finden. Leider war es aber wie so oft doch nicht so einfach. Laut Verkäufer war das Gerät betriebsbereit und hatte Empfang auf allen Wellen.
Die erste Sichtung ergab, dass jemand schon mal den Koppelkondensator zur EL84 gewechselt hatte. Auch wurde ein Kondensator an der EABC80 gewechselt. Also mußte ich mir hier keine Sorgen machen.
Die erste Wiederbelebung mit Trenntrafo verlief leider nicht so erfolgreich. Die Kiste brummte wie wild, was daran lag, dass alle Nieten des Netztrafos gerissen waren. Nun gut, das läßt beheben. Nach dem zarten Hochfahren über ca. 45 Minuten schaltete ich die obligatorische Glühlampe in die Netzleitung und siehe da, es schien soweit o.k. zu sein. Leider mußte ich feststellen, dass der Tastensatz total oxidiert war. Nach ein paarmal hin- und herschalten hatte ich wenigstens auf LW und UKW Kontakt. LW funktionierte, auf UKW konnte man lediglich im oberen Bereich schwach was empfangen. Allerdings war die AM-Verstellung sehr schwergängig. Die Problemsuche war jedoch nicht von langer Dauer, da sich kurz danach der Netzelko verabschiedete, zum Glück gab es kaum Sauerei. Also zerlegen und erstmal den Netzelko abklemmen und provisorisch ersetzen.
Dank des DRF (http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=19244) konnte das Problem im UKW-Tuner recht schnell gefunden werden. Wie üblich hatte der Zwischenkreistrimmer ein Schluss, was den 2,2 k Widerstand, welcher die Anodenspannung der Empfangstriode liefert, himmelte. Und ohne Anodenspannung empfängt es sich schlecht. In der Bucht habe ich baugleiche Trimmer gefunden. Dazu ein neuer Widerstand und schon war wieder Empfang da.
Als nächstes habe ich mich dann an den Tastensatz gemacht. Mit viel Teslanol Oszillin T6 und Tuner 600 konnte ich das Kontaktproblem lösen. Dies führte dazu, dass ich auch wieder in allen AM-Bereichen einen guten Empfang hatte.
Nachdem ich den AM-Drehko geöffnet und geschmiert hatte lief der auch wieder gut.
Nun ging es an die Kondensatorkur. Alle ERO100, Neokon und Malzbonbons flogen raus, ebenso alle Elkos. Nach der Kur erfolgte der erste längere Test. Dabei stellte ich fest, dass die gehörrichtige Lautstärkeregelung irgendwie nicht richtig funktionierte. Bei Durchmessen des Lautstärkepotis zeigte sich, dass einer der beiden Abgriffe einen Wackelkontakt hatte. Was nun? Potis mit einem Abgriff bekommt man ja noch, aber eins mit zweien? Nun gut, mehr als ganz kaputt konnte ich das Poti nicht machen, daher beschloss ich es zu zerlegen. Zunächst habe ich die Nieten aufgebohrt. Nach Abnehmen des Deckels zeigte sich, dass die beiden Nieten der Nebenabgriffe abgerissen waren. Das sollte man doch wieder hinbekommen. Mit einer feinen Lötspitze bekam ich die Kontakte wieder angelötet. Dann ein Stück dünnen Draht unter die Lötfahnen damit weiterhin Zug auf den Nieten ist. Zuletzt noch mit Sekundenkleber fixieren und das Poti lief wieder. Zum Zusammenbau verwendete ich M2,5 Schrauben und Muttern. Nun war der Klang auch wieder so wie es sein soll.
Nun ging es an den Netztrafo. Hier muss ich Nordmende mal einen Tadel ersteilen. Der Netztrafo ist mit Blechlaschen am Chassis befestigt. Offensichtlich wurde er damals bei der Produktion vor dem UKW-Tuner eingebaut, denn eine der Befestigungslaschen liegt unerreichbar unter dem UKW-Tuner. Also half nur der beherzte Einsatz des Dremels und einer kleinen Trennscheibe um die Befestigungslasche von unten abzutrennen. Nun galt es den Trafo zu reparieren. Übrigens macht der Versuch die alten Nieten mit einem Durchschlag zu entfernen wenig Sinn. Man macht da mehr kaputt wie ganz. In die alten 4er Hohlnieten passt nämlich ein M3 Gewindestab. Hier sollte man unbedingt einen Gewindestab aus Messing nehmen. Nachdem ich alles entsprechend neu verschraubt hatte, war der Trafo wieder brummfrei. Ein kleiner Winkel und zwei M3er Schrauben ersetzten die abgetrennte Befestigungslasche. Nun war alles soweit fertig.
Es stand noch ein kleiner Abgleich des UKW-Tuners an, da durch den Trimmerwechsel der Zwischenkreis etwas verstimmt war. Ich habe jedoch nur den Zwischenkreis neu abgestimmt, der Rest war ja o.k.
Nun stand die Reinigung an. Das Chassis wurde mit Spüliwasser, Tunerspray, Bremsenreiniger, Mikrofaserlappen, Pinsel usw. an. Die Skalenscheibe wurde vorsichtig mit Spüliwasser gereinigt. Auch habe ich das Papier, welches das Licht der Skalenlampen matt macht ersetzt. Die Knöpfe flogen ins Ultraschall.
Dann habe ich alle Messingteile poliert. Der Bespannstoff wurde mit Teppichschaum gereinigt. Die Gitter der seitlichen Höchtöner, sowie der Kunststoffrahmen der Front wurden gut in Spüliwasser eingeweicht. Das Gehäuse selbst wurde innen zuerst ausgesaugt, dann mit dem Mikrofaserlappen gereinigt und dann mit der Dampfente ausgedampft. Außen habe ich mit Fensterreiniger und einem Mikrofaserlappen den alten Schmutz entfernt und dann das Gehäuse mit Clou-Politur wieder aufgefrischt.
Letzte Woche habe ich dann alles wieder zusammengebaut. Ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Viele Grüße
Frank


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Viele Grüße aus der Pfalz!

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BeitragVerfasst: Di Feb 24, 2015 21:04 
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Registriert: Fr Jun 25, 2010 17:14
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Wohnort: Bad Schussenried
:super: Toller Bericht. Super gemacht! Tolles Radio.
LG
Christof


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