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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Ich war schon wieder in Rosmalen: Waldorp Melodiosa 48Z

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BeitragVerfasst: So Mär 22, 2015 9:33 
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Hallo Forum,

wie auch schon in den letzten 6 oder 7 Jahren war ich auch dieses Mal wieder bei der großen Radio- und Technikbörse in NL-Rosmalen am gestrigen Samstag:

http://www.radiovlooienmarkt.nl/

Da ist es immer so unglaublich voll mit Standbetreibern und Interessenten aus diverser Herren Länder, daß man kaum alle Stände zu sehen bekommt. Im letzten Jahr war ich dort auch schon erfolgreich gewesen, das damals gekaufte Gerät...

viewtopic.php?f=32&t=17648

...hatte ich nach seiner Instandsetzung anläßlich des Stammtisches in Uedem vor einem Jahr an unsere Sammlerkollegen aus Moskau verschenkt:

http://www.radiomuseum-rheinland.de/sta ... -43jpg.htm

Gleich zu Beginn der gestrigen Börse wurde ich schon auf ein ungewöhnliches Radio aufmerksam, das aus NL stammt und zunächst 25 Euro kosten sollte. Es war ein Waldorp Melodiosa 48Z aus dem Baujahr 1948.

http://www.radiomuseum.org/r/fridor_mel ... z48_z.html

Man beachte die Abmessungen des Gehäuses, das Radio ist wirklich nur 20 cm tief. Passend für die 4 Meter breiten holländischen Stadthäuser, damit man im Wohnzimmer noch an ihnen vorbeikam, ohne den sowieso flachen Nachkriegsbauch einziehen zu müssen ? :shock:

Auch interessant ist die Bestückung mit U-Röhren bei gleichzeitigem Vorhandensein eines wirklich üppigen Netztrafos. Das Radios steht am Übergang von den Schlüsselröhren zu den Rimlocks: eine UCH21, der Rest aus der Rimlockserie, dazu eine UM4.

Witzigerweise fand ich exakt das Radio in einer einigen Wochen alten Kleinanzeige auf den niederländischen Seite marktplaats.nl:

http://www.marktplaats.nl/a/antiek-en-k ... ousPage=lr

Diese Anzeige ist nun nicht mehr aktuell, da ich das Gerät kurz vor dem Antritt des Nachhauseweges nämlich für 20 Euro kaufte.

Gestern nachmittag habe ich dann gleich eine erste Bestandsaufnahme gemacht. Ergebnis: das Zeigerseil ist gerissen, ansonsten ist das Radio unberührt. Alle original Philips-C´s sind noch drin, ebenso der originale Röhrensatz. Ein Blick in die Schaltplansammlung bei der NVHR brachte eine komplette Serviceanleitung zum Vorschein, so daß der Renovierung nun nichts mehr im Wege steht.

Einen kleinen Probelauf riskierte ich gestern denn doch noch: nach mehrmaligem Betätigen des Wellenschalters kam es zu ersten Empfangsergebnissen auf MW und LW, die Bundesliga konnte ich schon verfolgen....

Echte Bilder folgen in den nächsten Tagen.

H.

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BeitragVerfasst: Mi Mär 25, 2015 10:55 
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So, nun habe ich das Gerät auf dem Tisch. Zunächst habe ich mal nur den Koppelkondensator getauscht, die ganze Mechanik geschmiert und das Innenleben samt der gewölbten Skalenabdeckung aus Glas gereinigt, den Skalenzeiger neu lackiert, ein neues Zeigerseit aufgezogen und die Kontakte des Wellenschalters durchgesprüht. Durch den Wechsel des Koppel-C stieg die Spannung am ersten Elko von 144 auf die dem Planwert entsprechenden 170 Volt, die UY41 ist also noch gut bei Kräften.

Am ersten Bild erkennt man ganz gut die Gehäuseform:

Bild

Das zweite Bild zeigt die Skala mit dem magischen Auge und den Lämpchen rechts zur Wellenbereichsanzeige. Die eigentliche Skalenbeleuchtung erfolgt indirekt durch zwei unten unter dem Wulst angebrachten Lämpchen, das sieht im Dunkeln schon recht gut aus. Leider ist die UM4 sehr verschlissen:

Bild

Das dritte Bild zeigt schließlich die Eingeweide, der Praktiker benötigt den Aufkleber "Philips Licentie" nicht, um zu sehen, woher das alles stammt:

Bild

Man sieht es sehr gut: es handelt es sich um ein Gerät mit einem dicken Netztrafo und U-Röhren ! Wie das geschaltet ist, sieht man hier:

Bild

Es gibt 2 Heizkreise, aus dem "langen Ende" des oberen wird auch die Spannung für die UY41 entnommen, in ihm hängen dann die Heizungen von UCH21, UL41 und UY41 in Serie.

In dem unteren Heizkreis hängen die beiden UAF42 und die UM4 parallel, an einem Abgriff die Skalenbirnen, an einem anderen die Birnen der Wellenbereichsanzeige.

So etwas hat ja Seltenheitswert und da ich gesehen habe, daß es kein paralleles Allstrommodell gab, kann eine Erleichterung der Fertigung nicht der Grund für so eine bemerkenswerte Konstruktion gewesen sein. Hatte man damals im Startjahr der Rimlockröhren die E-Versionen noch nicht verfügbar, daß man sich so eine komplizierte Sache ausdenken mußte ?

Auf dem Schaltplan fehlt die durchaus vorhandene Spannungsumstellung übrigens ganz.

Viele Grüße
Holger

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BeitragVerfasst: Mi Mär 25, 2015 21:52 
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Hallo Holger,

sehr interessantes Gerät. Hübsches Gehäuse und spannendes Innenleben. Das sieht man wirklcih nicht alle Tage :super: .


Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: Do Mär 26, 2015 7:01 
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Dem kann ich zustimmen. Aber sag mal, der Lack auf der Oberseite...?
Hat da schon mal jemand...?

paulchen


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BeitragVerfasst: Do Mär 26, 2015 9:24 
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Hallo Paulchen,

nö, der Lack ist auch obendauf original. Der ist aber schon so lose, daß er an den Kanten blättert. Und auf der Fläche ist er halt wellig. Ist gut möglich, daß er von Hand aufgetragen worden ist.

An dem Gerät war vor mir noch nie einer dran. Weder technisch noch lackmäßig. Nur das Netzkabel wurde mal getauscht. Der Spezialstecker für die Befestigung durch die Rückwand ist dem von Saba nicht unähnlich. Der ist aber eben schwarz und das Kabel ist schmutzigweiß. Ich denke also, da war schonmal jemand bei.

H.

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BeitragVerfasst: Do Mär 26, 2015 19:14 
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Na das ist ja immer der Traum solch unberührte Geräte vor sich zu haben.
Da Du Dir ja nun schon soviel Mühe gemacht hast, würde ich dem Dach mit Schelllack oder Ballenmattierung ein passendes Aussehen geben. Lohnen tut sich das bei dem Hingucker auf jeden Fall denke ich.

paulchen


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BeitragVerfasst: Sa Apr 18, 2015 7:16 
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So ich kann hier Fortschritte vermelden. Das Gehäuse habe ich nämlich einem mir bekannten Radiosammlerkollegen aus dem Stammtisch gegeben, dessen Beruf "Maler und Lackierer" ist. Er hat es mir abgebeizt, Furnierfehlstellen gekittet und das Furnier unten neu verleimt. Ihr wißt ja: für ein Gehäuse, das ich selber instandsetzen muß, repariere ich lieber 10 Chassis.

Ich habe inzwischen den Schallwandstoff festgetackert und in Eau de Javel gewaschen und etwas gebleicht. Die ganzen abgebauten Zierstäbe werde ich mit Goldlack neu sprühen.

Bild

Bild

Bild

Bild

Wenn ich das Gehäuse wieder hier habe, werde ich eine Lackierung mit 5 bis 6 Schichten Schellack vornehmen, und dann alles wieder zusammenbauen. Ich hoffe, daß ich das Gerät dann zum Stammtisch in Uedem vorzeigen kann.

H.

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BeitragVerfasst: Do Apr 30, 2015 11:09 
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So, hier ist nun ein Ende absehbar.

Nachdem ich das Gehäuse wieder hier hatte, habe ich rundum 4 Schichten verdünnten Schellack aufgebracht, das ganze Gedöns wieder eingebaut (eigentlich braucht man für den Skalenkasten mit dem Zeiger dabei 3 Hände).

Nun sieht das ganze Radio so aus:

Bild

Bild
(Der Fleck auf dem Stoff ist nur das Anblitzen so gut zu sehen, eingentlich ist er eher unauffällig.)

Was mir jetzt erst aufgefallen ist: das Radio hat zwei leicht unterschiedliche Frontknöpfe. Einer hat eine umlaufende Rille, der andere nicht. Sonst sind die gleich ?!

Da das Gerät sicher keine Rekorde im Dauerspielen gewinnen soll, habe ich es mit dem Tausch zweier Kondis bewenden lassen. Da sind aber noch weitere 10 oder 12 dieser verschwitzt aussehenden Bömbchen drin.

Wer nach Uedem kann das Gerät dort besichtigen, ich werde es mitbringen.

H.

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