Hallo Mathias,
Zitat:
Hallo Olliver,
Ein wirklich interessantes Radio. Diese sehr alten Geräte bieten noch richtige Herausforderungen.
Ich habe jetzt schon mehrfach von "Kondis in Wachs kochen" gelesen. Ich kann mir schon etwas darunter vorstellen. Aber wie machst Du das konkret? Hast dafür etwas gebaut oder läuft das ähnlich dem Bleigiessen zum Jahreswechsel?
Das mit dem Auskochen ist relativ einfach. Man benötigt etwas Geduld um den Kondensator zu zerlegen, ohne ihn zu zerstören. Man darf in erster Linie die Anschlussfähnchen nicht aus dem Wickel heraus ziehen, weil die im Allgemeinen einfach nur mit eingewickelt sind. Den Aussenbelag sollte man auch markieren, dass man den Kondensator nachher wieder richtig einbaut.
Hat man den Papierwickel vor sich, kann man ihn in Wachs kochen. Dazu habe ich eine alte Induktionsplatte. Als 'Kochpott' nehme ich ein aus einer sehr dicken Alufolie geformtes Schüsselchen was mit Wachs (Bienenwachs vom Imker) befüllt ist. Die Größe gerade so, dass der Wickel hinein passt.
Ist das Wachs soweit flüssig einfach den Wickel rein und warten. Man sieht Anfangs viele Blasen aufsteigen was dann irgendwann aufhört. Nachdem nix mehr blubbert die Platte abstellen und etwas abkühlen lassen. Dabei zieht sich das Wachs zusammen und zieht dabei in den Wickel ein.
Wenn man den Wickel danach aus dem Wachsbad entnommen hat abkühlen lassen und eine Isolationsprüfung durchführen. Ist der Wickel auf Raumtemperatur abgekühlt sollte der Isolationswiderstand bei Nennspannung >> 500 MOhm sein (Mehr kann mein IsolaviB nicht messen - Früher hat man die damals neuen Bauteile mit bis zu 3xU Nenn gequält)). Das hat bisher allerdings immer gereicht.
Fängt der Isoaltionswiderstand an zu zappeln ist der Wickel defekt und nicht mehr zu retten. Das kommt aber selten vor - Ich vermute eher, dass hier schon vorher durch Überschläge der Wickel vorgeschädigt war.
Gruß
Oliver
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