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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Restauration eines Graetz 177W

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 Betreff des Beitrags: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Mo Apr 24, 2017 20:27 
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Hallo Leute,

hier mal ein bericht meiner momentanen bastelaktion. Seit einigen tagen steht hier ein 177W
traurig rum und wartet auf wiederinbetriebnahme nach den üblichen behandlungen.

Mich hat der große Oval-LS beeindruckt, bis vorher kannte ich nur den aus den saba großgeräten.

Da ich in erster linie elektronik-bastler bin, kommt dieser teil auch als erstes. Denn neugierig wie ich
halt bin, habe ich mir zuerst mal das chassis angeschaut. Zum glück hat da noch keiner drinn "rumgewerkelt".

Das macht es etwas leichter, denn es sind keine "verschlimmbesserungen" oder "flickwerk" eingebaut worden, die
ich zuerst hätte müsam rückbauen müssen....

Einen schaltplan hab ich im netz gefunden und der "Saarfranzose" hat freundlicherweise die Reparaturdienst-Liste
zugänglich gemacht, danke Jupp :danke:

Hier mal der ausgangszustand:

Dateianhang:
Gehäuse-Innen1.jpg
Gehäuse-Innen1.jpg [ 172.15 KiB | 11208-mal betrachtet ]



Den netztrafo hab ich, von einem regel-trenn-trafo versorgt, gemessen und die spannungen, im leerlauf,
sehen ersteinmal vernünftig aus.

Den Übertrager hab ich sekundärseitig mit einem Volt, 1kHz sinus versorgt, primärseitig mit 50Kohm belastet,
und beide anoden-enden haben eine unverzerrte spannung gezeigt. Sollte also auch funktionieren.

Die drossel hat durchgang und ca. 400Ohm DC-widerstand.

Vom eisen her, sollte also ersteinmal kein ungemach drohen, auch weil keine verfärbungen, oder kokelspuren sichtbar sind.

Wurde also lange nicht eingeschaltet und danach hat es auch keiner mehr versucht, was die instandsetzung sehr erleichtert.

Allerdings ist der gleichrichter hinüber (kurzschluss) und der lade/sieb-elko ebenso (ESR-meter zeigt unendlich also weder elko noch widerstand, ergo ausgetrocknet)

und hier die unterseite:

Dateianhang:
ChassisUntenKlein.jpg
ChassisUntenKlein.jpg [ 111.24 KiB | 11208-mal betrachtet ]


Hier wurde auch noch nie etwas getauscht, sieht alles noch sehr jungfräulich aus, allerdings ist der mantel von der gauen
abgeschirmten leitung doch an einer stelle arg angeschmolzen, da ist wohl wer mit dem lötkolben "hängengeblieben".
Und nee ich war´s nicht, denn meiner hatte zimmertemperatur, als das foto gemacht wurde :wink:

Doch erst mal müssen diese ganzen "teeries" raus. Leider habe ich so kleine werte eher nicht vorrätig bin halt nicht so der radio-bastler.
Die welche ich hier habe starten ab 0.1µ/400V. Daher hab ich passende geordert, wenn die hier sind leg ich mit der tauscherei los.

Derweil hab ich mich mal am gehäuse versucht, denn bevor ich mit azeton/beize ranngehe und den alten lack runter-wische/schiebe
komme ich vieleicht drumrum mit meinen lack aufbereitungs mittelchen.

Bis jetzt hab ich es soweit geschafft:

Dateianhang:
Gehäuse2.jpg
Gehäuse2.jpg [ 102.86 KiB | 11208-mal betrachtet ]


Das war so gegen 16 uhr.

und so sieht es bei kunstlicht und blitz aus:

Dateianhang:
Gehäuse1.jpg
Gehäuse1.jpg [ 54.61 KiB | 11208-mal betrachtet ]


Naja, wird langsam...für mein empfinden muss ein über sechzig jahre altes Radio nicht wie neu aussehen.
ein bischen patina ist schon ok, meine alten instrumental-verstärker sehen teils noch um einiges schlimmer aus.

Diese ganzen fiesen weißen stellen, lack-kratzer und risse sind jetzt nicht mehr sichtbar, nur fehlt noch das einheitliche
dunkel, mal sehen ob ich diese ganzen flecken noch wegbekomme. Wenn ja lass ich es so, ansonsten muss ich den lack doch noch runterholen...
Wird sich aber zeigen wenn das "zeuch" vollständig eingezogen ist - also frühestens morgen...

Aber, wie es so ist hab ich das schönste "für zum schluss" aufgehoben:

Die Skalenscheibe, denn *die* sieht so aus:

Dateianhang:
Scala.jpg
Scala.jpg [ 67.73 KiB | 11208-mal betrachtet ]


Diese "papp-dinger" hinter dem glas sind noch genau an der stelle, an der sie sein sollen, so auch der lack darunter.

Prima! :D

Nun denke ich, es ist für den ersten teil erstmal gut, also
beste grüße,
amimax

Edith meint: die auffälligsten reghtszraipvehler wurden entfernt....


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Mo Apr 24, 2017 22:09 
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Schöner Bericht und eine gute Basis das Graetz!

Als Gimmick hat es die Sparschaltung. Das hatten schon Graetzradios Ende der 30er.

Sehr sinnvoll und schont das magische Auge.

_________________
Grüsse aus dem Münsterland

Thorsten


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Di Apr 25, 2017 13:34 
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sehr schön, was hast Du für das Gehäuse genommen? Ich hab noch nen 158W aus Familienbesitz im Keller....da muss ich auf jeden Fall auch den Lack etwas verwöhnen, runter kommt er aber nicht....

:super:

_________________
Gruss Nad

„Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht. Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden!"

Ein Leben ohne Röhrenradios ist möglich, aber sinnlos

möge die Emission mit Dir sein...

nach dem allerletzten Radio ist vor dem allerletzten Radio


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Di Apr 25, 2017 21:20 
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Moin nflanders und leute,

so einen lackreparierer aus dem autozubehör, stell ich mal ein foto von ein, hab heute nochmals eine lage
draufgewischt, wird immer besser, einige der hellen stellen sind schon nicht mehr zu sehen.

Werd jetzt mal jeden tag eine drauftun und schauen wie es wird.

@tgrassner:

Die sparschaltung schont vor allem die endröhren, denn diese AB gegentackt variante mit
kathodenwiderstand belastet diese doch arg, da sie mehr richtung A gehen als wenn da ne echte negative
spannung angelegt werden würde.

Allerdings ist so eine stromgegenkopplung, wie sie zwangsläufig
mit kathodenwiderständen ensteht auch wieder was schönes, da weinger verzerrunsprodukte entstehen, wenn
z.b. eine der beiden röhren wegläuft. Das ganze wär noch besser wenn sich beide nicht den kompletten widerstand
teilen müssten.
Eine 50/50 aufteilung wäre (fast)perfekt, so das beste aus beiden welten. Das "longTailedPair" prinzip (ein widerstand für zwei röhren)
nebst lokaler gegenkopplung vom zweiten serien-widerstand, dann könnte sich jede röhre einzeln besser stabilisieren.

Ich werde das mal alles ausprobieren und evtl. (wenn die zeit reicht) mal ein paar klirrkurven dazu posten....

Beste grüße,
amimax


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Mi Apr 26, 2017 6:41 
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AmImaX hat geschrieben:
Moin nflanders und leute,
....
Die sparschaltung schont vor allem die endröhren, denn diese AB gegentackt variante mit
kathodenwiderstand belastet diese doch arg, da sie mehr richtung A gehen als wenn da ne echte negative
spannung angelegt werden würde.

Allerdings ist so eine stromgegenkopplung, wie sie zwangsläufig
mit kathodenwiderständen ensteht auch wieder was schönes, da weinger verzerrunsprodukte entstehen, wenn
z.b. eine der beiden röhren wegläuft. Das ganze wär noch besser wenn sich beide nicht den kompletten widerstand
teilen müssten.
Eine 50/50 aufteilung wäre (fast)perfekt, so das beste aus beiden welten. Das "longTailedPair" prinzip (ein widerstand für zwei röhren)
nebst lokaler gegenkopplung vom zweiten serien-widerstand, dann könnte sich jede röhre einzeln besser stabilisieren.

Ich werde das mal alles ausprobieren und evtl. (wenn die zeit reicht) mal ein paar klirrkurven dazu posten....

Beste grüße,
amimax


Moin amimax.
Das verspricht, ein sehr interessanter thread zu werden. Ich besitze ebefalls einen 177W, der bereits die komplette Kondensatorkur /Röhrenkur verpasst bekam. Allerdings läuft dieses Ding verstärkermäßig bis heute nicht zufriedenstellend, er steht erstmal im Regal.
Ich hatte hierzu mal kathodenseitig auf die Schaltung des 176W umgebaut, d.h. getrennte Kathodenwiderstände, aber das hat's im vorliegenden Fall auch nicht wirklich verbessert.
Als sehr ungünstig empfand ich bei diesem Radio bislang (bei meinem Gerät) die gesamte Gestaltung der gehörrichtigen Lautstärkeregelung, hört sich beim Aufdrehen des Reglers an, als wenn 3 Klangzonen durchwandert werden.

Insoweit: ich freue mich wirklich auf Deinen technischen Instandsetzungsbericht, zumal Du ja nach eigener Aussage im anderen thread eher in der Verstärkertechnik beheimatet bist.

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Mi Apr 26, 2017 7:30 
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Bei dem Siebelko wäre ich auch vorsichtig: "Dominit=Dynamit" oder so ähnlich hieß das wohl früher... :mrgreen:

_________________
Grüße
Christoph


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Do Apr 27, 2017 0:57 
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Moin Leute,

Ich trau alten elkos sowieso erstmal nicht, und teste erst und setzt sie dann unter Spannung

@klausw :

Ich hab Dienen diesbezüglichen fred mit freude gelesen, auch das mit der seltsamen klangregelung, warum die nicht die klassische 'kuhschwanz' nutz(t)en ist mir sowieso ein rätsel
denn die lässt sich besser dimensionieren und ist rückwirkungsfrei, diese seltsamen seriell/reihen schaltungen von RC gliedern,
noch dazu in der gegenkopplung....glaube kaum daß das berechnet ist, eher durch rumprobieren entstanden, denke ich.

Da hilft wohl nur raus damit und komplett neu machen.

Diese klangänderung(en) in abhängigkeit vom lautstärkeregler sind mir sowieso ein graus....
Was soll sowas? Ist mir ein Rätsel. Denke mir, die konstrukteure wussten das die eingesetzten lautsprecher ohne frequenzverbiegung zu schnell am mechanischem limit ankommen und dann das 'boomen' anfangen, da die pappen dann ein extremes eigenleben haben und das 'flattern' anfangen, ausserdem gehen dann auch die kerne der relativ kleinen AÜs nicht so schnell in die sättigung.

Um das zu vermeiden wird der bass meist abgesenkt und die mitten und hochmitten angehoben damit der eindruck einer enormen lautstärkezunahme entsteht.

Mal sehen/hören wie es nach beendigung der C-kur klingt...

Die 'klangzonen' wie Du sie nennst sind wohl auch genau so welche guck Dir mal die 177ner schaltung da genau an, das lautstärkepoti hat zwei anzapfungen - also entstehen so genau drei teile in die andere kennlienen aufgeprägt werden können, genau wie Du es beschreibst...das passt auch zu dem netzwerk.

Wenn ich viel zeit habe (wann das auch immer sein wird) werde ich das mal simulieren um die komplett kennlinie mal zu sehen. Reglerstellung vs. frequenzgang....;)


Heute sind auch alle bestellten BEs angekommen und einen teil der Cs der ausgangsstufe hab ich schon gewechselt.

Auch muss ich sagen, das mir diese ganze leitungsführung gar nicht passt. Besonders die masseführung mit den dünnen käbelchen. Das muss ja brummen. Ein zentraler massepunkt, vorzugsweise am lade C und dann sternförmig zu allen punkten mit ordentlichem querschnitt. Und genau und nur einmal ans chassis.

Auch läuft die hochspannung einmal fast komplett oben über das chassis, mir der dünnen isolierung, das ist grad mal ein millimeter isolierung, vom leiterquerschnitt fang ich gar nicht erst an....

Ausserdem hab ich beim 'kabelwackeln' schon drei gefunden die lötzinn wohl nur vom hören sagen kennen, da is nix dran, die wurden quasi nur heißgemacht....das es wohl trotzdem funktioniert hat, ist schon ein wunder....

Und das alles bei einem oberklasse gerät...

Aber was soll's, ist eh auf tischein paar mal mehr löten macht dann auch nichts mehr.

morgen gibt's bilder....ich hätte da denn auch noch ein paar sachen gefunden, welche einer (er)klärung bedürfen...

Bis dahin - beste grüße,
amimax

Edith meint: lies die dein geschreibsel besser vorher nochmal durch, ist ja peinlich diese ganzen komischen worte sehen zu müssen ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Do Apr 27, 2017 6:12 
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Zitat:
"Auch läuft die hochspannung einmal fast komplett oben über das chassis, mir der dünnen isolierung, das ist grad mal ein millimeter isolierung, vom leiterquerschnitt fang ich gar nicht erst an...."

Das muss einmal etwas relativiert werden. Von "Hochspannung" kann in einem "normalen" Röhrenradio nicht die Rede sein. Die Anodenspannung beträgt gerade einmal 250-350V!

Was die Strombelastung der Anodenspannungsquelle angeht, so liegen wir im Milliamperebereich. Mehr als 100mA fließen da kaum im Radio. Von daher ist der Leitungsquerschnitt und die Isolation mehr als ausreichend bemessen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Do Apr 27, 2017 23:18 
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Moin bremsgitter und leute,

die ader-islolation ist nach 60 und mehr jahren doch schon brüchig es knirscht schon mächtig wenn ich mal eine ader bewegen muss um platz zu haben für einen kondensatorwechsel...

Wenn jetzt durch wiederholtes erwärmen und erkalten, diese alt-isolation wieder arbeiten muss, nach keine ahnung wieviel jahren des rumstehens, kann es durchaus passieren, daß diese an den unbehandelten und somit scharfen kannten des gehäuseblechs dann mal aufgibt, durchscheuert und ein schöner kurzschluss entsteht.

Das könnte im vorfeld vermieden werde, wenn da (wie auch bei unkritischeren leitungen in diesem radio angewandt) gummi-druchführungs-tüllen benutzt worden wären...

Ob es nun 12volt oder 1200volt sind, einen schluss zum chassis ist niemals gut und ich kann das keinesfalls relativieren ;)

Leider musste ich mal mitansehen wie ein marshall auf der bühne während eines gigs von uns einfach abgefackelt ist, grund war (nachdem ich den auf´m tisch hatte) eben so eine durchgescheuerte isoliereung und zwar die der heizungswicklung, die hochspannungszuleitungen waren mittels gummitüllen durch das chassis geführt, eine der heizungszuleitungen leider eben nicht und die hat dann schön gekokelt....

Muss ja nicht sein, sowas lässt sich ganz leicht vermeiden.

Zum leiterquerschnitt:

Es geht gar nicht in erster linie um die stromdurchleitfähigkeit einzelner adern, diese paar millis schaffen die durchaus ohne probleme.
Nur ein kleiner querschnitt hat einen nicht zu vernachlässigen spannungsabfall zur folge, was grade hochverstärkende (vor)stufen schön mitverstärken.
Auf der anoden-versorgung ist das meist noch vernachlässigbar, denn da wird ja mit RC-gliedern abgeblockt und somit ein lokaler zweig wieder niederohmig gemacht.
Das geht aber leider nicht (so einfach) mit dem rückweg, sprich der masseverbindung. Jedes millivolt was auf diesem leitungsweg "hängenbleibt" erzeugt eine ebenso große spannung, welche dann leider auch, verstärkt, im nutz-signal wieder zu finden ist. Da hilft nur viel querschnitt = weniger spannungsabfall, oder eine aktiver masse, das geht z.b. mit OpAmps gut, aber nicht in einem gerät mit röhren...

Da in diesem radio jetzt auch noch eher wahllos masse mal von hier oder da benutzt wurde, überlagern sich diese spannungsabfälle auch noch und alles wird noch brummiger.

Wenn ich mir jetzt noch diesen 20Meg gitterableitwiderstand anschaue, der am gitter der treiberröhre sitzt und dieser einseitig direkt auf chassismasse gelötet ist und nicht etwa eine eigene masseleitung spendiert bekommen hat (zu dem punkt wo auch der kathodenwiderstand seine masse bezieht) dann machen, neben dem eigenrauschen, ein paar millivolt vom spannungsabfall über das chassis zur hauptmasse (blech leitet wesentlich schlechter als kupfer) multipliziert mit dem verstärkungsfaktor im lautsprecher ausgang ein schönes brumm-rausch gemisch, was sich einfachst hätte vermeiden lassen können, wenn nur die verdrahtung mit etwas mehr sorgfalt ausgeführt worden wäre...

Leider haben das damals, wie heute, die käufer anscheinend tolleriert.
Denn bei Instrumental RöhrenAmps ist das alles noch viel schlimmer, in den kisten herrscht ein übles leitungs chaos. Dementsprechent brummen und rauschen die dinger, aber den musikern (meist gitarristen) ist das herzlich egal.
Aber abfinden muss ich mich mit dieser schlampigen verdrahtung nicht, wenn ich schon mal "drann" bin.

Eine "dicke" kupferader, von da lokal mit kleinerem querschnitt zu jedem massepunkt reicht in erster näherung schon vollkommen aus um die "kiste" brummfrei(er) zu kriegen.

Ich habe heute, als erstmal letzte aktion, eine ebensolche quer durch die chassis unterseite gezogen, so als vorbereitung.

Und bilder hab ich auch reichlich gemacht, schon um dem "wo muss denn jetzt das andere ende des soeben abgeknipsten kondensators nochmal hin, jetzt" problem zu entgehen...: "guckst du bild...da muss er drann" ist viel einfacher ;)

Hier mal das ende der heutigen session:

Dateianhang:
Umbau1.jpg
Umbau1.jpg [ 108.15 KiB | 10930-mal betrachtet ]


Schade nur das WIMA jetzt alle kondensatoren in einheitlichem rot fertigt, denn die unterscheidung rot/blau/gelb wie noch vor einigen jahren üblich, fand ich besser...jetzt dominiert halt einheitliches WIMA-rot.

Die neue gleichrichter-sieb-kette ist auch schön zu sehen, ebenso die masse-ader 1.5 quadraht und auch meine endstufen variante mit getieltem "long-tailed-pair" und klassisch-geteiltem kathodenwiderstand, die letzten gemeinsamen 47Ohm zur masse fehlen noch, da werde ich dann probieren in wieweit sich meine extra masse von der original verdrahtung abhebt.

(psst: Erfahrungsmäßig werden es so zwischen halber bis viertel brummspannung verglichem mit dem original sein. ;)

Morgen kommen noch die versteckten teer-kondensatoren drann und die, bei denen andere bauteile erst ausgebaut werden müssen, um drann zu kommen.

Bis dahin, frohes basteln, und
beste grüße,
amimax


Zuletzt geändert von AmImaX am Do Apr 27, 2017 23:26, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Do Apr 27, 2017 23:24 
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Zitat:
"Ob es nun 12volt oder 1200volt sind, einen schluss zum chassis ist niemals gut und ich kann das keinesfalls relativieren ;)"

***kopfschüttel***

Von 1200Volt waren doch niemals die Rede :!:

Ich glaube, Du übertreibst hier gewaltigst!

Zitat:
"Wenn ich mir jetzt noch diesen 20Meg gitterableitwiderstand anschaue, der am gitter der treiberröhre sitzt und dieser einseitig direkt auf chassismasse gelötet ist und nicht etwa eine eigene masseleitung spendiert bekommen hat (zu dem punkt wo auch der kathodenwiderstand seine masse bezieht) dann machen, neben dem eigenrauschen, ein paar millivolt vom spannungsabfall über das chassis zur hauptmasse (blech leitet wesentlich schlechter als kupfer) multipliziert mit dem verstärkungsfaktor im lautsprecher ausgang ein schönes brumm-rausch gemisch, was sich einfachst hätte vermeiden lassen können, wenn nur die verdrahtung mit etwas mehr sorgfalt ausgeführt worden wäre..."

Selten solch einen Kokolores gelesen!!!

Ganz ehrlich - plustere Dich hier nicht so auf! Oder gehe zun den HaiÄndFreaks, die angeblich auch vergoldete Netzsicherungen heraushören! :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Do Apr 27, 2017 23:33 
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Moin,

oooch nöö,

das resultat ist recht ähnlich, ich wollte nur auf die kosequenz hinweisen -> kurzschluss wegen einem isolationsfehler.

Egal wie hoch die spannung letztendlich ist.

Und da ist ne dünne isolierung schneller durch als ne dicke(re)...

Ich möcht hier auch jetzt ned "rumstreiten" wegen sowas, bringt letzendlich das radio auch nicht weiter, ich schreib halt was mir aufgefallen ist...

Beste grüße,
amimax


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Do Apr 27, 2017 23:56 
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Wir bekommen das alles hin - mit "normalen" Mitteln, ohne irgendwelchen "Voodoo-Zauber". Glaubs mal - die Entwickler der Radios waren auch nicht "blöde"... :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Fr Apr 28, 2017 1:10 
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Moin,

Voodoo ist: C-37 lack, und kabel in mit pfeilrichtung drauf...

Die entwickler von damals waren bestimmt nicht blöde, da ist das copy & paste von heute aus den beispielen der dokus von bauelementen getarnt als eigen-"entwicklung" schlimmer.

Aber trotzdem verstehe ich die seltsame masseführung nicht und auch nicht warum andauernd das chassis als masse ( also als etwas ausser wichtiger und richtiger schirmung!) herhalten muss, nicht umsonst haben z.b. die EF41 da ein töpfchen drüber, was ich sehr gut finde, das ist schirmung und die ist da wirklich sinnvoll, aber die wenigsten würden wohl da noch kabel anlöten um sich von da eine masse zu ziehen...

Ich würde gern mal mit einem entwickler von damals reden und fragen warum das chassis als masseführung per se hergenommen wird.

Sowas bemerke ich, finde es seltsam und spreche es an.

Genauso tue ich das aber auch bei z.b. anerkannt guten hifi geräten neueren datums, wenn mir was auffällt, was ich nicht verstehe, wie z.b. netzteil elkos, welche direkt am kühlkörper der endstufe sitzen, welche noch dazu im (!!) gerät verbaut sind und nicht etwa mit den kühlrippen aussen links und rechts. Was soll sowas? Nur weil es schicker aussieht? Die KK werden heißer und die elkos auch, trocknen vorzeitig aus und so weiter...Solche dinge frag ich mich dann...und nicht, ob es jetzt besser klingt wenn ich da ein kabel anschließe das nen pfeil drauf hat.
Auch kaufe ich mir diesen lack nicht und pinsele ihn auf die membranen von lautsprechern.

Auch will ich das 177W nicht schlecht machen oder reden, aber ich muss mich halt immer fragen, warum in einem gerät, das sich im damaligen hoch- oder sogar höchstpreis segment befunden hat, sowas gemacht wurde, die margen für vieleicht 10cm mehr leitung, waren die da nicht mehr drinn?

Ok das mit den isolierungen kann ich noch nachvollziehen, wenn die "laufzeit" des gerätes mit ca. 5-10 jahren angesetzt wurde. Und eher nicht, daß die geräte die herstellerlebensdauer, bei weitem, überschreiten. Morsche kabel/leitungen werden halt getauscht und dann ziehe ich das austauschkabel aber durch ne gummitülle die schon da ist, hab dann vieleicht 5cm mehr gebraucht muss aber auch keine herstellungkosten vs. kundenendpreis betrachtung machen... :wink:

@Klausw: hat allerdings auch angemerkt, daß die endstufe eher mäßig und vor allem diese lautstärke/klangebeeinflussungs- geschichte vs. reglerweg unschön ist, keine ahnung ich hab´s vorher nicht probiert, viel zu gefährlich also kann ich keine vorher/nachher betrachung machen, ich hab konsequent alle teer-kondies mal gewechselt, die vier die jetzt noch drinn sind kommen auch noch raus.

Dazu muss ich aber die EM34 ausbauen (bzw. die fassung irgendwie drehen, damit ich an den kondensator komme) genauso verhält sich das mit dem lautstärkepoti, da sitzt einer direkt drunter und einer links drann, ich hoffe schrauben lösen und drehen reicht um da ranzukommen und wenn ich es richtig deute ist unter dem FM-tuner auch noch einer....schaun mer mal...


Beste grüße,
amimax


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Fr Apr 28, 2017 9:42 
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
AmImaX hat geschrieben:
Moin,
(...)
Ok das mit den isolierungen kann ich noch nachvollziehen, wenn die "laufzeit" des gerätes mit ca. 5-10 jahren angesetzt wurde. Und eher nicht, daß die geräte die herstellerlebensdauer, bei weitem, überschreiten. ...

@Klausw: hat allerdings auch angemerkt, daß die endstufe eher mäßig und vor allem diese lautstärke/klangebeeinflussungs- geschichte vs. reglerweg unschön ist, keine ahnung ich hab´s vorher nicht probiert, viel zu gefährlich also kann ich keine vorher/nachher betrachung machen, ich hab konsequent alle teer-kondies mal gewechselt, die vier die jetzt noch drinn sind kommen auch noch raus.



Beste grüße,
amimax



Moin amimax und Mitlesende.

Ich denke auch, dass es das Beste ist, das Gerät zunächst einmal grundsätzlich zu reparieren, also nicht experimentell bereits bei diesem Schritt neu zu verdrahten. Gegen ein sinnvolles Isolieren bzw. den Ersatz morscher Leitungen bestehen natürlich keinerlei Vorbehalte, das ist für den regelmäßig Radiobastelnden Routinearbeit. Das Gerät ist über 60 Jahre alt, liegt also weit jenseits der vom Hersteller vorgesehenen Lebensspanne :wink: .

Die gehörrichtige Lautstärkeregelung, d.h. das Anzapfen des LS-Potis, ist etwas, das ab diesem Baujahr zunehmend Gefallen bei den Herstellern fand. Das mag damals auch gut geklungen haben. Bei heutiger Musikmodulation- und komprimierung und natürlich dann, wenn sich womöglich noch ein Fehler im Gerät verstecken mag, können da durchaus sonderbare Klangqualitäten entstehen.
Diesen noch vorhandenen Fehler, den ich bisher nicht ausmachen konnte, unterstelle ich bei meinem Gerät, denn der Vorgänger des Geräts, mein Graetz 163 mit schwächerer Endstufe, kommt ganz ausgezeichnet rüber.

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

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(Friedrich II.)


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines Graetz 177W
BeitragVerfasst: Fr Apr 28, 2017 22:21 
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Moin Leute,

nachdem ich jetzt alle teer-kondies gewechselt habe und nochmaliger durchsicht auf vergessene anschlüsse,
habe ich das die neue siebkette einem test unterzogen, funktioniert.

Allerdings ist die spannung etwas hoch, denn normale dioden haben eben keinen spannungsabfall, wie so ein
alter selen gleichrichter.
Es sind momentan etwa 40Volt zuviel, da ich mir aber sowas schon dachte, habe ich ersatzweise einen 500Ohm 100Watt hochlast
widerstand in reihe geschaltet, denn den hab ich grad da. Es sollten rechnerisch gerundet 260Ohm min. 5Watt in reihe um etwa auf die im schaltplan angegebenen 270Volt am siebelko zu kommen.

Momentan sind es am übertrager um die 170Volt, sollte also für weiter tests im grünen bereich sein, es soll ja nur ersteinmal funktionieren, der rest kommt dann.

Also von hinten nach vorne weiter: ersteinmal die beiden EL84 eingesetzt, langsam hochgefahren. Leichtes knistern im angeschlossenen kleinen testlautsprecher, man(n) weis ja nie was einen erwartet im echten leben, der AÜ kann ja trotz test
in der schaltung doch noch ein eigenleben entwickeln.
Parallel dazu habe ich den kathodenstrom im auge behalten: mit 28mA respektive 25mA pro EL84 ist auch da alles soweit ok.

Habe ein paar minuten gewartet, ob sich noch was ändert, aber alles blieb stabil.

Sehr schön - Ausgangsstufe nebst übertrager ohne tadel.

Dann habe ich die phasenumkehr EC92 dazugesteckt, etwas mehr kapazitiv eingekoppeltes brummen, denn ich hab hier eine leutstoffröhre und ein satz gedimmter halgenlampen überm tisch, das kenn ich schon und hab es auch so erwartet.

Kurzer test mit einem zuspieler, der bis 10V spitze-spitze am ausgang kann. Damit konnte ich schon schön krach machen, nur wollte ich den kleinen 3Watt test-LS nicht gleich kaputtmachen. Also kurz an einen 6Ohm dummyload angeschlossen, ist schon praktisch diese alten buchsen, da passen wunderbar bananenstecker rein, das typische anlöten an anschlussfahnen entfällt :)

Mit einem 1kHz sinus angesteuert und mal spasshalber geschaut wohin die reise geht: bei rund 6Watt war ende gelände,
aber bei nur 170Volt kommt halt nicht mehr, hab ich auch so in etwa erwartet.

Dann die EABC80 dazu und beim wiedereinschalten, war es komplett still....und wieder raus,
das kapazitive brumm ist wieder präsent.

Hmm, nicht gut, die scheint hinüber zu sein.
Egal, wieder hinzu und auch die übrigen komplett hinzu, denn es macht wenig sinn, jetzt noch so röhre für röhre weiter zu machen.

Wieder spannung drauf und kurz gewartet, die EM34 ist fast dunkel, war zu erwarten...

Dann an jeder röhre an der/den anoden die spannung gemessen und geschaut ob die unter den angaben im schaltplan liegen.

Alles ok, bis auf die EABC, die hat an der anode des triodensystems gemessene 135Volt gerundet, also toter triodenteil denn lt. plan sollten da 65Volt sein, in meinem falle sogar weniger, denn meine HV ist ja blos 170Volt anstatt 245Volt laut plan.

Sie zieht demnach kaum strom, kurz mal mit 470Kohm vom gitter nach masse, immernoch kaum anodenstrom, ergo: mausetot.

Dann werd ich mich mal um ersatz bemühen (müssen). Testweise eine halbe ECC83 dazu geht ja nicht bei radio-betrieb, denn die beiden dioden er EABC müssen ja irgendwie dazugeschaltet werden, sonst funktioniert es ja nicht. Und der NF-teil funktioniert ja.
Da allerdings der rest mangels der EABC nicht so ohne weiteres prüfbar ist, werd ich jetzt erst mal eben die besorgen.

Anbei noch ein bild der messung:

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ErsterTestKlein2..jpg
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Da es jetzt erstmal in wartestellung geht, kann ich derweil einwenig am gehäuse weitermachen...

@klausw:

Die beiden teer-kondies (0.1 und 0.01 µF) am Ls-regler hast Du gesehen, bzw. auch gewechselt? Denn die haben mit sicherheit einfluss auf die bass/höhen anhebung, da ist aber super-schlecht ranzukommen, denn dafür muss das poti zumindest soweit nach hinten gezogen werden, daß die anzapfungen mit dem lötkolben erreicht werden...um da später leichter ranzukommen, hab ich die anschlüsse seitlich nach aussen geführt, dann ist da leicht ranzukommen um die kondensatoren anzupassen.

Da gibt´s auch bilder (schon weil es sooo lang gedauert hat, die zu wechseln):

Dateianhang:
Poti-1klein.jpg
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Und mit gewechselten kondies:

Dateianhang:
Poti-3klein.jpg
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Alte kondensatoren, die nicht mehr ganz als solche arbeiten, haben in einem tiefon beeinflussenden schaltungszeil ganz unschöne nebenerscheinungen mit zunehmenden spannungshub. Sie können durchaus ab einer spannung schlagartig niederohmig werden, was dann in den bassamplituden, welche ja meist am höchsten sind, zu dem berüchtigten "boomen" führen kann, das hört sich mitunter an als sei(en) der/die lautsprecher defekt oder weich...

Grad in instrumentalverstärkern mit ihrer meist deutlich höheren leistung ist das richtig ekelig und auch gefährlich für die angeschlossenen lautsprecher, welche dann einen extremen hub machen und evtl. das "pumpen" anfangen und meist nach ein paar mal hin und her entweder hinten auf der polplatte anschlagen, oder gänzlich mit ihrem spulenträger aus dem luftspalt austreten, das taumeln anfangen schief wieder eintauchen, die spule am magneten entlangschrammend, das geht ein paar mal gut und nachdem der lack ab ist gibt´s funken bzw. brennt er einfach ab.

Grad bei bass-amps ist das gefürchtet, so ein SVT mit seinem 6x 6550A oder KT88 kann im fehlerfall gewaltigen schaden erleiden und anrichten. Denn leise gespielt fällt das kaum auf, aber dann beim gig auf der bühne wo der Amp richtig rann muss, da gibt´s kein halten mehr: erst kurzschluss im lautsprecher, dann meist ebenso im übertrager entweder kommt dann die sicherung, oder falls die überbrückt wurde (kommt andauernd vor: kaugummi-papier, nägel, schrauben und so...) dann die endröhren und letztlich der netztrafo....
Alles wegen ein paar alter kondensatoren, die, weil ja keine-koppel kondies, meist nicht gewechselt wurden ("...ooch da komm ich soo schlecht drann, die machen ja nix denn die blocken keine hochspanung...").

Darum wechsel ich gleich immer alle, wenn ich schon mal drann bin...

Beste grüße,
amimax

Edith meint: die paar fehlerchen....aba gut, ist behoben....;)


Zuletzt geändert von AmImaX am Fr Apr 28, 2017 23:19, insgesamt 2-mal geändert.

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