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 Betreff des Beitrags: Neuzugang: Imperial 501W
BeitragVerfasst: Mi Okt 10, 2007 17:30 
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Hallo!

Ich habe wieder einen Neuzugang in meiner Sammlung mit 2 Fragen. Einen Imperial 501W von Continental von 1951.

Bild

Habe das Gerät am 1. Oktober auf einem Flohmarkt gekauft. Optisch ist es noch sehr schön, ein rundes Edelholzgehäuse mit Bakeliteinsatz. Nach dem wechseln des Siebelkos, einer EF41 und einiger Teer-C's spielt es wieder soweit einwandfrei.
9 Röhren sind in der Kiste! (EF42, ECH42, 3x EF41, EB41, EBC41, EL41 und EM34) Ich war dann doch zu Hause etwas überrascht festzustellen, dass es nur ein 6/9-Kreiser ist. Der Grund dafür ist, dass die ZF-Kreise für AM und FM vollkommen getrennt aufgebaut wurden. (2 EF für FM, eine für AM). Also Röhren müssen die wohl genug gehabt haben. :roll: Die Kiste ist ziemlich groß, war trotzdem das kleinste Modell dieses Jahrgangs mit UKW! :shock: Der Klang ist ganz gut, aber sehr baßlastig.

Bild

2 Sachen bereiten mir doch etwas Kopfzerbrechen:
1. Sowohl auf der Skala, als auch auf der Rückwand sind die alten Straßfurt-Logos mit der Aufschrift: "Strassfurter Imperial" aber niergendwo ist ein Hinweis auf die Nachfolgefirma "Continental". Die Firma "Straßfurt" gab es doch zu diesen Zeitpunkt gar nicht mehr, oder?

2. Hier mal ein Ausschnitt aus dem Schaltplan.
Bild
Im Gerät ist ein Doppeldreko für FM eingebaut. Ich sehe hier aber nur einen abgestimmten (Oszillator)kreis. Habe ich was übersehen?

Gruß Christopher :)

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BeitragVerfasst: Do Dez 27, 2007 23:44 
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Hallo,

ich habe hier gerade genau das gleiche Gerät in der Mache. Leider nicht ganz so gut erhalten wie Deins.

Das, was Du im Gerät siehst, ist in Wirklichkeit nur ein einziger UKW-Drehko. Er ist aber, anders als alle üblichen Drehkos, massefrei aufgebaut. Das wird dadurch erreicht, dass die beiden drehbaren Plattenpakete von der Achse isoliert, aber miteinander verbunden sind. Also vom Aufbau her zwei in Reihe geschaltete Drehkos, im Schaltplan ist diese Anordnung als ein einziger Drehko gezeichnet, was der elektrischen Funktion in der Schaltung entspricht.

Die Funktionsweise dieser mit nur einem Drehko aufgebauten UKW-Teile, die es etwa von 1950 bis 1952 gab, habe ich bisher nicht ganz durchdrungen. In diesem Fall ist es ein Superhet (ZF = 10,7 MHz), also kein Pendler. Obwohl nur ein variabler Schwingkreis vorhanden ist, haben diese Schaltungen eine einigermaßen ordentliche Spiegelselektion. Also muss wohl dieser Kreis außer als frequenzbestimmendes Element für den Oszillator auch noch als Selektionskreis dienen, und das für eine um 10,7 MHz vom Oszillator abweichende Frequenz. Genial, wer sich das ausgedacht hat.

Ich hätte mal eine Gegenfrage: Könntest Du mir ein Foto der Rückwand (fehlt bei meinem Gerät) und evtl. den Schaltplan zu kommen lassen?

Danke, Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Dez 28, 2007 18:09 
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Hallo Lutz!

Danke für die Infos zu dem UKW-Teil. Ich glaube ich weiß schon warum ich so frühe UKW-Teile interessant finde. :lol:

Schaltplan und ein leider mäßiges Foto der Rückwand müssten unterwegs zu dir sein.

Gruß Christopher :)

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BeitragVerfasst: Fr Dez 28, 2007 18:47 
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Ist angekommen, besten Dank!

Die goldfarbene Bedruckung der Rückwand ist wohl schon so blass, dass man ihn vom Foto nicht reproduzieren kann. Schade. Aber ich werde mir etwas einfallen lassen.

Interessant ist, dass das Gerät tatsächlich eine Einweggleichrichtung für die Anodenspannung hat. Da bei meinem Gerät der Bereich um Netztrafo und Gleichrichter etwas verbastelt aussieht, hatte ich den Verdacht, das sei das Werk eines Bastlers. Falsch getippt, das ist wirklich original so, und das bei einem Wechselstromgerät!

Danke noch mal, Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Dez 29, 2007 14:01 
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Sach mal haben die 1951 schon Spanplatte für die Schallwand verwendet oder wurde die mal erneuert?


Ein schönes Radio...wirklich !


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 Betreff des Beitrags: UKW der Anfangsjahre
BeitragVerfasst: Sa Dez 29, 2007 14:12 
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Hallo Christopher,
hallo Lutz,
ich habe mir die UKW-Eingangsschaltung Schaltung des Imperial 501W auch mal näher angesehen.
Wie ihr schon richtig vermutet, hat das Gerät keine Vorselektion. Die Beiden vorhandenen Vorkreise werden mit L23 und L24
auf die damalige UKW Bandmitte (90MHz) abgestimmt. Da die Spiegelfrequenz ja 21,4MHz (2*ZF) "entfernt" liegt, ist deren Unterdrückung
wohl einigermaßen ausreichend.
Die EF42 arbeitet als Mischröhre. Der UKW Oszillator (L9, C14, EC(H)42....) ist über den 1pF Kondensator an das Gitter der Röhre
gekoppelt. Für die Selektivität sorgen die 6 Kreise der folgenden ZF Bandfilter bzw. Kreise. So richtig doll kann das bei dem
Gerät aber eigentlich nicht sein. Naja, ist halt ein Radio aus den ersten Jahren des UKW Rundfunks.

Holger


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BeitragVerfasst: Sa Dez 29, 2007 16:10 
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Hallo!

Dietmar hat geschrieben:
Sach mal haben die 1951 schon Spanplatte für die Schallwand verwendet oder wurde die mal erneuert?
...


Ne, die Rückwand ist aus ziemlich dicker Pappe. Die ist original.

@Holger:

Danke, wieder was dazu gelernt. Wusste ich gar nicht, dass die EF42 als Mischer verwendet wird. Ich hätte jetzt auf EF42 als Vorstufe und Mischung in der ECH, wie damals ja Standard, getippt.

Der Empfang von dem Gerät ist mittelmäßig. Die Philetta BD222U von 1952 ist schlechter, mein Saba Bodensee 52 und Heroton H894W (1952) sind besser. Man muss die Antenne bei dem Imperial schon gut positionieren. Vollausschlag am mag. Auge habe ich bei dem im FM-Betrieb aber noch nie gesehen.

Gruß Christopher :)

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BeitragVerfasst: Sa Dez 29, 2007 19:26 
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Er schreibt Schallwand, nicht Rückwand. Die in meinem Gerät sieht anders aus (vermutlich Sperrholz). Also könnte es sein, dass die in Christophers Gerät schon mal erneuert wurde. Der Lautsprecherstoff ist aber, soweit ich das erkennen kann, der gleiche wie bei meinem Gerät.

Stimmt, die UKW-Empfangsleistung dieses Gerätes ist nicht toll. Aber das ist bei den meisten Geräten dieser Baujahre so. Richtig empfindliche UKW-Teile kamen erst 2-3 Jahre später in Mode, als man erkannt hatte, dass man oft auch mehr als nur den (damals einen!) Ortssender empfangen konnte.

Auf die Sache mit der Grobselektion bin ich gar nicht gekommen. Klingt aber logisch und wird bei dem damaligen Frequenzumfang des UKW-Bereiches bis 100 MHz und der damals sehr kleinen Senderdichte ganz gut funktioniert haben.

Ich habe in einem Metz-Gerät von 1952 eine noch abenteuerlichere Schaltung gesehen: eine EF 42 im UKW-Eingang, die gleichzeitig als Oszillator und Mischstufe arbeitet. Das gemischte Signal wird an der Anode abgenommen, während die Rückkopplung des Oszillators vom Gitter 2 zum Gitter 1 erfolgt. In dieser Stufe war ein Fehler, ich hatte keinen Schaltplan und deshalb ganz schön lange gegrübelt, bis ich dahintergekommen bin.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Dez 29, 2007 19:41 
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
Ich habe in einem Metz-Gerät von 1952 eine noch abenteuerlichere Schaltung gesehen........Lutz



So eins hat unser Trödler in WF Ohrum noch stehen....würde mich freuen wenn das mal in Sammlerhände kommt....soll auch nicht teuer sein.

PS: Ja, ich meinte die Lautsprecherwand bzw Schallwand NICHT die Rückwand des Radios. :wink:


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BeitragVerfasst: Sa Dez 29, 2007 20:06 
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Christopher hat geschrieben:
Hallo!


@Holger:
...
Danke, wieder was dazu gelernt. Wusste ich gar nicht, dass die EF42 als Mischer verwendet wird. Ich hätte jetzt auf EF42 als Vorstufe und Mischung in der ECH, wie damals ja Standard, getippt.
...

Gruß Christopher :)


Hallo Christopher,
hinter der EF42 kommt ja schon das erste Bandfilter, ab da geht nur noch die ZF durch.
Die Triode der ECH arbeitet bei UKW als Oszillator. Die Heptode wird als ZF Verstärkerstufe genutzt. Da das Gitter der Triode und G3 der Heptode intern miteinander verbunden sind, findet hier noch mal eine multiplikative Mischung statt. Das Produkt dieser Mischung wir aber offensichtlich nicht verwendet. Stattdessen wir nur die im Heptodenteil verstärkte UKW ZF an die nächste Stufe weitergeleitet. Auf die Verstärkung der E(C)H konnte oder wollte man bei UKW wohl nicht verzichten.

@Lutz
"Selbst schwingende" Mischröhren findet man im UKW Bereich sehr häufig. Bei den neueren UKW Teilen mit Doppeltiode (ECC..) ist die erste Triode meistens als Vorröhre und die zweite als selbst schwingende Mischröhre geschaltet.

Holger


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BeitragVerfasst: So Dez 30, 2007 14:04 
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Das ist bekannt und auch in den alten Fernsehtunern die Regel. Nur die Rückkopplung zwischen Gitter 2 und Gitter 1 fand ich doch recht ungewöhnlich.

@christopher:
Ich kaufe keine Geräte, weil ich eine kostenlose Quelle habe. Zeitweise bekomme ich dort so viel, dass ich mit dem Reparieren nicht hinterherkomme, geschweige denn mit dem optischen Aufarbeiten. Ich habe z.B. vier Geräte, bei denen das Gehäuse abgeschliffen und neu gelackt werden muss, weil es übermalt oder auf andere Art misshandelt wurde. Bei zwei Geräten habe ich damit angefangen, fertig werden sie womöglich erst, wenn ich in Rente bin, was voraussichtlich noch ca. 20 Jahre dauern wird.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Dez 30, 2007 14:32 
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
Ich kaufe keine Geräte, weil ich eine kostenlose Quelle habe. Zeitweise bekomme ich dort so viel, dass ich mit dem Reparieren nicht hinterherkomme . .


Glaubs ja fast nicht, was ne schöne Quelle, ich muss mal die zwanzig Kilometer bis nach Gifhorn fahren und Dir einen Besuch abstatten :wink:

Daniel


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BeitragVerfasst: So Dez 30, 2007 16:40 
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Hallo Lutz,
stimmt, da kommt man erst mal ins grübeln. ;-) Das Gitter muss man in so einen Fall eher als Anode betrachten.
Ich habe ein Schaub Heidelberg Baujahr 1935. Das ist ein geradeaus Empfänger mit einer Fading Hexode als Eingangsstufe. Zur Entdämpfung des Vorkreises wird hier von einem Schirmgitter der Röhre auf den Vorkreis zurückgekoppelt. Das ist zwar ein ganz anderer Anwendungsfall als bei Deinem Metz, nutzt aber das gleiche Prinzip.
Beim ersten hinsehen dachte an einen Zeichenfehler in der Schaltung. Ist aber nicht, dass gehört wirklich so. :-)

Holger

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 Betreff des Beitrags: Imperial 501W
BeitragVerfasst: Do Jul 23, 2009 0:25 
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Hallo Christoffer,

Auch ich habe noch viele Radio's die noch nachgesehen sollten.
Jetzt ist die Imperial an der Reihe. Noch komplett mit Rückwand. Bei Mir ist am Rückwand eine Dipol angelötet. Ist das normal so?
Auch ich suche einen Schaltplan für dieses Gerät. Meine kentnisse sind noch nicht so gut das Ich ohne Schaltplan auskomme, aber es geht immer besser.
Kannst Du mir auch der Plan schicken?
Vielen dank im Voraus.
Entschuldigung für eventuelle Fehler in meinem Deutsch.Habe mich aber Mühe gemacht.

Grüsse, Adrie aus Holland.


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