Für den normalen Besitzer eines Röhrenradios war die Bandbreiteneinstellung wahrscheinlich sehr selten verständlich.
Und durch Bedienen des Knopfes erschließt sich die Funktion nicht so einfach. Wenn man da an so einem Tonregler dreht, ja, wird auf jeden Fall der Ton dunkler. Was da aber die Bandbreitenfunktion tut... nicht unbedingt so einfach zu erkennen, daß sich da doch noch was (mit-)ändert.
Und nicht immer ist sie dermaßen gut wirksam, daß man die Wirkungsweise deutlich erkennt.
Heute sind die Wellenbereiche, für die sei gedacht wurde, am Aussterben. Kaum noch jemand kennt die Gründe, warum sowas mal eingebaut wurde.
Und... frag' mal jemand einem Mitarbeiter i Saturn, Mediamarkt, o. ä.
Ich möchte Bandbreitenfunktion mal mit dem historischen Kontext erklären.
Später kann man in die Tiefe gehen, was da technisch passiert.
Bandbreiteneinstellung Sie ist Nur auf den AM- Bereichen KW, MW und LW wirksam.
Manchmal Bandbreitenregelung genannt, aber es ist Stellen, nicht Regeln.
Manchmal nur 2 Stufen: schmal/ breit (Tastensatz- Schalter).
Meist jedoch mit einer Tonblende (nicht Lautstärke) gemeinsam betätigt.
Als es noch starke Mittelwellensender gab, und Leute mit langen Antennen abends auf Fernsenderjagd gingen, war dies eine nützliche technische Beigabe.
"Schmale" Bandbreite -> Schöne Trennschärfe, Sender neben Sender, gut verständlich. Auch wenn gleich daneben der starke Ortssender liegt.
Aber- die Sender sind- schmal. Auf der Skale sollte das gut nachvollziehbar sein.
Natürlich ist es nicht der Sender, der Empfänger - filtert einfach besser.
Die schmale Bandbreite engt aber -technisch bedingt- leider auch den Tonbereich ein, die Mitten erscheinen angehoben, im Extremfalle: Spitzer, hohler Klang.
Das ist der Preis dieses Filter-Tricks.
"Breite" Bandbreite- nun sind dieselben Sender breiter, auf der Skale sollte ein Sender jetzt tatsächlich mehr Platz benötigen. Aber die Skale selbst wird ja nicht breiter- die Sender könnten sich jetzt- ja, richtig- gegenseitig stören.
Fernsenderempfang ist so nicht mehr so toll. Aber starke Sender kommen jetzt mit richtig guter Empfangsqualität rein.
Breite Bandbreite -> Beste Empfangsqualität gut empfangbarer Sender.Da die Qualität des Rundfunkempfangs abhängig von der Bandbreiteneinstellung ist, kann die Bandbreiteneinstellung mit der Klangblende gekoppelt werden.
Maximale Höhen also bei Stellung "breit"... logisch. Da bei "schmal" der NF- Frequenzgang schon begrenzt ist, ist Beschneiden der Höhen also kein Problem, daß die Höhen trotzdem sogar noch weiter beschnitten werden, dämpft Störgeräusche, Pfeifen, Krächeln, Zischen, usw.
Bei schmaler Bandbreite hat Trennschärfe und Verständlichkeit Priorität gegenüber tollem Klang.Bei heutigen Sendern ist die Tonqualität auf AM manchmal hervorragend, weit besser als damals, die Sender überziehen Modulationsgrad und Bandbreite.
Geräte, die mit diesem technischen Hilfsmittel ausgestattet sind, waren bessere Geräte, mit denen kann man die Auswirkungen der Veränderung der (Empfänger-) Bandbreite sehr gut demonstrieren.
Wer neugierig ist, und diese Funktion für sich allein nachvollziehen möchte: Das geht am besten ohne gleichzeitige Betätigung eines Klangstellpotis, wenn möglich. In vielen Geräten geht das über die Betätigung eines Seilzuges, der auf eine Potiachse gewickelt wird, und der diese Funktion realisiert. da kann man den Seilzug ggf. ohne das Poti betätigen.
Edi