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 Betreff des Beitrags: Röhrenradios in 3D
BeitragVerfasst: So Jan 30, 2011 13:24 
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Auch keine Nachtbilder, dafür aber 3D. Die Bilder sind vom Grundig 3035.

Für den Stereoblick muß man das linke Auge auf das linke Bild und das rechte Auge auf das rechte Bild fokussieren. Bei mir klappt das am besten im Abstand von ca. 1 m vom Monitor. Man sieht dann im Prinzip 4 Bilder (mit jedem Auge 2), und bingt die mittleren beiden in Überdeckung. Wenn's klappt, sieht man nur noch 3 Bilder, und das mittlere ist räumlich.
Falls das für jemanden zu Marty-Feldman-mäßig ist, kann er es mit kleineren Versionen der Bilder probieren.


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kleinere Version


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kleinere Version

Ein Stereobild sagt mehr als 2000 Worte.

Gruß, Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Röhrenradios "bei Nacht"
BeitragVerfasst: So Jan 30, 2011 18:31 
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PL504 hat geschrieben:
Einfach Kamera verrückt und nochmal geknipst?
Genau so!
Erst für's linke Auge geknipst, dann die Kamera ca. 8 cm nach rechts verschoben und für's rechte Auge geknipst. Dann habe ich jeweils den interessierenden Bereich rauskopiert und beide in einem neuen Bild nebeneinandergestellt.
Man sollte drauf achten, daß sich wirklich nur der horizontale Winkel ändert. Die Kamera darf nicht in der Höhe schwanken - das wirkt nämlich später so, als würde man den Kopf schief halten. Sie sollte möglichst auch nicht kippen (wobei man das Kippen ja später noch per Bildberarbeitung korrigieren kann).

Wenn man sehr nach an ein Objekt herangeht, sagen wir weniger als 10 cm, sollte man den Abstand der beiden Kamerapositionen ebenfalls verkleinern. Sonst können je nach Objekt Details verloren gehen. Und da der Betrachter üblicherweise auch nicht so stark schielt, ist ihm diese Betrachtungsweise wahrscheinlich unangenehm. Das untere Stereobild mit dem MA im Großformat besteht aus Ausschnitten aus dem mittleren Bild, und dieses wurde aus 35 cm Entfernung aufgenommen.

Das folgende Bild ist eine Makroaufnahme eines Nietenlochs, das sich in einer Pertinax-Platte auf der Rückseite einer Schatulle-Tür befindet. Das Loch hat einen Durchmesser von knapp 3 mm; auf dem Grund des Lochs erkennt man Fasern des Türenstoffs.
Bild

Dieser Darstellung sind natürlich Grenzen gesetzt. So können die Bilder nicht wesentlich breiter als der Augenabstand sein, denn sonst müßte man ja nach außen schielen - nicht jedermanns Sache.
Größer Bilder kann man darstellen, wenn man das rechte Bild spiegelverkehrt macht und beim Betrachten auf die Schnittkante der Bilder senkrecht einen Spiegel stellt, der auf der rechten Seite spiegelt. Mit dem linken Auge sieht man dann das linke Originalbild, und mit dem rechten Auge das gespiegelte Spiegelbild. Ist natürlich umständlicher.

Zitat:
Vielleicht sollten wir ein eigenes Thema aufmachen, wo 3D-Radiobilder zu sehen sind...
Das wäre bestimmt eine interessante Sache; man hat dann den Eindruck, als würde man direkt vor dem Radio stehen!

Gruß, Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Röhrenradios "bei Nacht"
BeitragVerfasst: So Jan 30, 2011 23:04 
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Boah, da krieg ich ja Kopfschmerzen bei. Ohne Parallelbildbetrachter, die es früher ja noch häufig gab, krieg ich das 3D-Sehen nicht hin. Der Effekt ist allerdings beeindruckend.

Es gab früher übrigens extra Kameras für Parallelbildfotografie. Im Prinzip eine Kamera wie ein Tandem, einfach ein zweites Objektiv in ungefährem Augenabstand in ein Gehäuse gebaut. Der Kleinbildfilm wurde dann bei einem Auslöser an zwei Stellen belichtet, wobei zwischen diesen zwei Bilder eines auf dem Film unbelichtet blieb. Wie da der Filmtransport funktioniert hat, weiß ich aber auch nicht.

Helmut


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 Betreff des Beitrags: Re: Röhrenradios "bei Nacht"
BeitragVerfasst: So Jan 30, 2011 23:16 
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Hallo Helmut,
osgood hat geschrieben:
Boah, da krieg ich ja Kopfschmerzen bei.
Versuche es erstmal mit einem größeren Abstand zum Monitor.

Ein Bekannter hat so eine Stereo-Kamera mit zwei Objektiven, dadurch bin ich auch auf die Idee gekommen :idea: .
Zitat:
Wie da der Filmtransport funktioniert hat, weiß ich aber auch nicht.
Ich frag' ihn mal.

Gruß, Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Röhrenradios in 3D
BeitragVerfasst: Mo Jan 31, 2011 8:23 
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Hallo Frank,

super gemacht mit den Fotos :super: . Meine "Stereo-Einstellung" liegt rund bei 40-50 cm. Sehr eindrucksvoll, was und wie man dann sieht.

Zum Filmtransport in einer Stereo-Kamera z.B. hier:

http://www.stereofotos.de/Stereofotogra ... etsch.html

Gruß Ralph

_________________
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!


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 Betreff des Beitrags: Re: Röhrenradios in 3D
BeitragVerfasst: Mo Jan 31, 2011 9:21 
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Hallo,
mit Stereobildern habe ich mich auch viel beschäftigt. Man kann bei den Doppelbildern auch beide Seiten vertauschen, also das Bild fürs linke Auge rechts und umgekehrt. Jetzt braucht man nicht den Parallelblick, sondern den Kreuzblick. Man muß also schielen, als ob man ein Objekt näher als den Bildschirm ansehen will. Im Internet gibt es genug Beschreibungen dieser beiden Methoden. Vorteil des Kreuzblickes ist, daß man auch größere Bilder so anordnen kann, sie dürfen weiter als Augenabstand voneinander entfernt sein. Genau so kann ich z.B. "Original und Fälschung" in der Hörzu lösen, beide Bilder per Kreuzblick zur Deckung bringen, die 10 Fehler sind dann die einzigen Objekte, die 3D-mäßig "hervorstechen"...

Ein Kameraabstand = Augenabstand (man geht von einem durchschnittlichen Augenabstand von ca. 65mm aus) ergibt natürliche 3D-Bilder, die Obejkte scheinen genau so groß zu sein, wie sie es bei der Aufnahme waren. Sehr kleine Objekte kann man so aber nicht richtig darstellen, genau wie in der Realität kann man nicht beliebig nahe an ein Objekt herangehen. Für Macroaufnahmen verkleinert man den Kameraabstand, das wirkt so, als ob die Welt scheinbar größer wird (weil der eigene Augenabstand konstant bleibt). Mit z.B. 6.5mm Kameraabstand und einer Objektentfernung von 10cm sieht das 3D-Bild so aus, daß das Objekt 1m entfernt und 10-mal so groß ist, was dann wieder gut anzusehen ist. Für Landschaftsaufnahmen ist oft ein größerer Kameraabstand geeignet, da sonst die Landschaft zwar weit entfernt, aber im Übrigen sehr flach wirkt. Mit größeren Kameraabstand scheint die Landschaft kleiner zu werden, wie eine Modelllandschaft, in der man dann auch wieder räumliche Strukturen sehen kann. Für Landvermesser gibt es ja auch spezielle Fernrohre, die den Augenabstand vergrößern, wodurch die Landschaft "räumlicher", aber auch kleiner wirkt.

Ganz wichtig: die Kameras (bzw. die eine Kamera, die seitlich versetzt wird) müssen parallel blicken, sie dürfen nicht beide auf das Objekt gerichtet sein. Da beide Teilbilder auf dem selben Bildschirm dargestellt werden, erhält man sonst trapezförmige Verzerrungen, ein Rechteck in einem Teilbild ist links etwas höher als rechts und umgekehrt. Diese beiden Bilder passen dann nicht sauber zusammen. Also Kameras nur parallel zueinander verschieben und später aus den Aufnahmen geeignete Bildausschnitte wählen. Die Größe der Bildausschnitte sollte demselben Blickwinkel entsprechen wie nachher der Blickwinkel auf den Bildschirm, der Versatz so, daß bei einer Übereinanderprojektion beider Bilder (z.B. für Rot/Cyan-Brille oder 3D-Monitor mit Brille) weit entfernte Objekte 65mm auf dem Bildschirm auseinander sind. Bei den Schielbildern für Kreuzblick würde ich die Bildausschnitte so verschieben, daß auf beiden Teilbildern das wesentliche Objekt in der Mitte ist, da ist eine exakte Geometrie nicht möglich. Beim Parallelblick gilt wieder, daß weit entfernte Objekte 65mm Abstand zueinander haben sollten, nähere haben dann einen kleineren Abstand zueinander.

Ich mache momentan sogar gerade einen 3D-Animationsfilm mit PovRay (ein Raytracingprogramm) für mein Heimkino, die Wiedergabe erfolgt mit Shuttertechnik. In dem Fall sind alle Entfernungen und Effekte exakt berechnet und wirken tatsächlich auch so, wie es die Theorie voraussagt.

Gruß
Andy


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 Betreff des Beitrags: Re: Röhrenradios in 3D
BeitragVerfasst: Di Feb 01, 2011 22:44 
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osgood hat geschrieben:
Wie da der Filmtransport funktioniert hat, weiß ich aber auch nicht.
Mein Bekannter hat sogar zwei Stereokameras, und zwar die ersten beiden auf dieser Seite. Die Kamera mit manuellem Transport kaufte er sich, nachdem ihn mal - bei starken Minustemperaturen in Lappland - der Motortransport der oberen Kamera im Stich gelassen hatte.

Andy hat geschrieben:
... Kreuzblick ...
Den "Kreuzblick" kannte ich noch nicht :); ist mir zwar zu anstrengend, funktioniert aber gut.

Zitat:
Ganz wichtig: die Kameras (bzw. die eine Kamera, die seitlich versetzt wird) müssen parallel blicken, sie dürfen nicht beide auf das Objekt gerichtet sein.
Jo, bei größeren Raumwinkeln und kleinen Entfernungen gibt es bestimmt merkbare Unterschiede zwischen parallel und punktkonzentriert. Aber warum soll parallel besser sein? Genau diese Verzerrungen sehen die Augen doch ein ganzes Leben lang, daher kommt der Gesichtsinn sehr gut damit zurecht. m. E. führt eher ein Parallelblick der Objektive zu unnatürlichen Verzerrungen.


So, Jungs, guckt mal, wie der Thread heißt. Stellt doch auch mal Eure Radios "zum Anfassen" ein :) .

Gruß, Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Röhrenradios in 3D
BeitragVerfasst: Mi Feb 02, 2011 3:21 
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Ja Frank, jetzt klappt es auch bei mir. Der Effekt ist sehr schön bei etwa 40-50 cm zu sehen. Prima Sache, das. Dein Bekannter hat da ja was richtig Feines. Ich hatte vor einigen Jahrzehnten (na, ich will mal nicht übertreiben, es ist vielleicht 30 Jahre her) das erste mal das Vergnügen, 3D-Fotos zu sehen. Ein Antikhandel bot ein Stereoskop mit einer Bilderserie, auf der berühmte Sehenswürdigkeiten aus vielen Orten der Welt zu sehen waren, zum Kauf an. Das hat mich damals wirklich vom Hocker gehauen. Eigentlich wollte ich auch sofort mit der Stereofotografie anfangen, es ist aber im Planungsstadium stecken geblieben. Trotzdem bin ich jedesmal wieder begeistert, so was zu sehen. Und wenn dann noch Röhrenradios als Motiv zu Bestaunen sind, ist es kaum mehr auszuhalten.

Helmut


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 Betreff des Beitrags: Re: Röhrenradios in 3D
BeitragVerfasst: Mi Feb 02, 2011 9:22 
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Hallo,

Bosk Veld hat geschrieben:
Zitat:
Ganz wichtig: die Kameras (bzw. die eine Kamera, die seitlich versetzt wird) müssen parallel blicken, sie dürfen nicht beide auf das Objekt gerichtet sein.
Jo, bei größeren Raumwinkeln und kleinen Entfernungen gibt es bestimmt merkbare Unterschiede zwischen parallel und punktkonzentriert. Aber warum soll parallel besser sein? Genau diese Verzerrungen sehen die Augen doch ein ganzes Leben lang, daher kommt der Gesichtsinn sehr gut damit zurecht. m. E. führt eher ein Parallelblick der Objektive zu unnatürlichen Verzerrungen.


Nein das stimmt so nicht ganz: die beiden Teilbilder werden ja auf derselben Bildebene (Bildschirm, Leinwand) dargestellt, also müssen die Filmebenen der beiden Kameras identisch sein. Und das heißt, daß die Kameras exakt parallel blicken müssen. Auf Objekte, die nicht "unendlich" weit weg sind, blikcken die Augen beim Betrachten dann nicht mehr parallel auf den Bildschirm, das ist richtig und ergibt genau so auf den Netzhäuten der Augen die gleichen Bilder wie die Szene selber (abgesehen davon, daß die Augen einheitlich auf den Bildschirm bzw. die Leinwand focussieren müssen). Je heller das Bild, desto kleiner wird die Pupille und damit wird die Schärfentiefe des Auges größer, was die Betrachtung dann erleichtert. Ebenso ist eine große Leinwand in größerer Entfernung besser als ein naher Monitor bei gleichem Blickwinkel, es ist angenehmer, ständig auf mehrere Meter Entfernung zu focussieren (auch wenn Objekte scheinbar näher sind) als auf den nahen Monitor (und dann scheinbar weiter entfernte Objekte anzusehen). Wenn man keine Schielbilder hat, egal ob für Parallel- oder Kreuzblick, sondern z.B. Rot/Cyan, für 3D-Monitore oder Shuttertechnik, müssen die Teilbilder an die tatsächliche Bildgröße angepaßt werden: immer müssen Objekte, die "unendlich" weit weg sind, ca. 65mm nebeneinander abgebildet werden. Bei meiner 1.85m breiten Leinwand wäre das 1/28 der Bildbreite, bei einem 40cm breiten Monitor aber schon fast 1/6 der Bildbreite. Gleicher Blickwinkel reicht bei 3D leider nicht. Deshalb wirken z.B. 3D-Filme, die z.B. fürs IMAX produziert wurden, auf einem 3D-Fernseher mit so viel weniger 3D-Effekt. Ob man für die neuen 3D-Filme auf Blu-Ray den Bildversatz an "Heimdimensionen" angepaßt hat, weiß ich nicht, ich glaube, eher nicht. Vor allen stellt sich dann die Frage, für welche Bildbreite dann?

Mal sehen, ob ich von meinem Radio auch mal 3D-Bilder machen kann, dauert aber noch etwas.

Gruß


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 Betreff des Beitrags: Re: Röhrenradios in 3D
BeitragVerfasst: Mi Feb 02, 2011 21:05 
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osgood hat geschrieben:
Eigentlich wollte ich auch sofort mit der Stereofotografie anfangen, es ist aber im Planungsstadium stecken geblieben.
Es ist tatsächlich ziemlich aufwendig. Aus den Fotos macht der Kollege Dias; und jedes Diapaar montiert er einzeln auf einen ihm "richtig" erscheinenden Abstand in die Rahmen - eine Sisyphusarbeit. Gerade bei Landschaften muß oft ein Mittelmaß zwischen Wirklichkeitstreue und plastischem Eindruck gefunden werden - man will ja auch was haben von der Stereofotografie. Sein Spezialdiaprojektor verwendet um 90° gedrehte Polfilter, und man schaut sich die Bilder durch eine entsprechende Brille an, auf einer sauteuren Leinwand.
Es sieht dann aber auch wirklich einmalig aus!

Andy hat geschrieben:
Und das heißt, daß die Kameras exakt parallel blicken müssen. Auf Objekte, die nicht "unendlich" weit weg sind, blikcken die Augen beim Betrachten dann nicht mehr parallel auf den Bildschirm,
Das überzeugt mich. Mit anderen Worten: das Fixieren eines Objektes übernehmen nicht die Kameras, sondern die Augen des Betrachters. Da diese beim Unendlich-Blick - in Wirklichkeit sowie auf dem Stereobild, bei dem die Teilbilder Augenabstand haben - parallel blicken, müssen die Kameras dies auch tun.

Gruß, Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Röhrenradios in 3D
BeitragVerfasst: Do Feb 03, 2011 8:40 
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Hallo,
Stereoprojektion mit Polarisation ist leider sehr aufwendig, denn eine normale Kinoleinwand (mattweiß, nicht silbrig wie Dialeinwände, solche mattweißen Leinwände verwendet man auch in Heimkinos) ist leider nicht dafür geeignet. Diffus streuende Oberflächen zerstören die Polarisation, das reflektierte Licht ist nicht mehr polarisiert. Man braucht spezielle metallisierte Leinwände, die ähnlich silbrig aussehen wie die Dialeinwände. Leider sind die Dialeinwände aber meistens auch nicht geeignet, entweder weil vielleicht eher winzige Glaskügelchen statt Metallteilen verarbeitet sind oder der metallische Anteil noch zu klein ist und das Licht nur teilweise polarisiert reflektiert wird. Es gibt durchaus Eigenbauvorschläge, z.B. Tücher mit Silberspray zu bearbeiten, die Qualität ist aber immer ziemlich ungleichmäßig. Außerdem hat so eine Leinwand einen sehr ausgeprägten "Hotspot", d.h. die Mitte des Bildes ist heller als der Rand, sitzt man nicht mittig vor der Leinwand, wandert der Hotspot auch zur Seite. Das kann man nur mit einer mattweißen Leinwand vermeiden, aber die zerstört wieder die Polarisation...

Deshalb bevorzuge ich die Shuttertechnik, allerdings geht das nur mit elektronischen Projektoren und Monitoren und das auch nicht mit allen, außerdem sind die Brillen relativ teuer. Mit Diaprojektoren funktioniert die Shuttertechnik leider nicht, man müßte die Dias einscannen und mit elektronischen Projektoren darstellen.

Insgesamt hat 3D immer noch eine deutlich schlechtere Bildqualität als normales 2D. Die besten 3D-Darbietungen die ich je gesehen habe, waren die Muppets 3D in Disneyworld und ein spezieller 3D-Demofilm in einem 180°-Kino auf dem Jahrmarkt. Die 180°-Kinos wurden kurz nach der Einführung auf 3D umgerüstet, gut war aber wirklich nur der eine 3D-Film, leider weiß ich nicht mehr, wie der hieß. Heute findet man diese Kinos praktisch gar nicht mehr - und wenn, dann sicher nicht den 3D-Film dazu.

Allgemein hat man nur dann optimale 3D-Wiedergabe, wenn der 3D-Film genau für das betreffende Kino angefertigt wurde, je nach Leinwandgröße und Blickwinkel muß man nämlich bei der Herstellung der 3D-Kopie die Sache anpassen. Dazu muß die Aufnahme weitwinkliger angefertigt werden und passend für die Wiedergabeverhältnisse die Bildausschnitte zusammengesetzt werden.

Gruß


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 Betreff des Beitrags: Re: Röhrenradios in 3D
BeitragVerfasst: Do Feb 03, 2011 16:51 
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Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Viel Spaß beim Schielen:

http://www.mointau.de/html/magiceyes.htm

_________________
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius


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 Betreff des Beitrags: Noch einmal Radios in 3D
BeitragVerfasst: Sa Feb 19, 2011 16:52 
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Hallo,
es hat länger gedauert, aber nun habe ich auch meine beiden Radios in 3D ablichten können.

Zuerst mein Philips Capella als Schielbild für den Parallelblick:

Bild

Direkter Link:
http://img511.imageshack.us/i/capellaparallel.jpg/

Als Schielbild für den Kreuzblick, dazu schielt man auf einen Punkt vor dem Bildschirm. Wenn es nicht klappt, einen Finger in etwa 1/4 bis 1/3 Entfernung zum Bildschirm halten und auf den gucken. In Hintergrund decken sich bei richtiger Fingerentfernung die beiden Teilbilder, dann langsam den Finger nach unten wegnehmen. Vorteil: Das Bild ist erheblich größer. Am besten zuerst mit 1m Abstand vom Monitor, evtl. sogar noch mehr probieren, später kann man auch näher herangehen. Diese Bild nur als Link, da es breiter als 600 Pixel ist:

http://img121.imageshack.us/i/capellakreuz.jpg/

Und nun noch als Anaglyphenbild für eine Rot/Cyan 3D-Brille. So eine war letztes Jahr als Beigabe in der c't, evtl. auch in anderen Zeitschriften. Die Brille hat links ein rotes und rechts ein blaugrünes (Cyan) Filter. Hier muß man nicht schielen, dafür ist es ein S/W-Bild ohne Farbinformation, da die Farbe zum Trennen der beiden Bilder benötigt wird. Auch eine Rot/Grüne Brille könnte noch funktionieren, auch da muß das rote Filter vor dem linken Auge sein. Evtl. funktioniert das bei einigen Röhrenmonitoren nicht ganz so gut, wenn die Farbstoffe des Monitors nicht genau zur Brille passen, besonders die Rot/Cyan-Brille ist für LCD-Monitore optimiert. Auch hier wieder nur als Link, da das Bild groß ist.

http://img248.imageshack.us/i/capellarotcyan.jpg/

Und jetzt das Ganze auch für meine Siemens Schatulle. Zuerst das Schielbilf für den Parallelblick:

Bild

http://img33.imageshack.us/i/schatulleparallel.jpg/

Als Schielbild für den Kreuzblick:

http://img573.imageshack.us/i/schatullekreuz.jpg/

und als Anaglyphenbild für die Rot/Cyan-Brille:

http://img834.imageshack.us/i/schatullerotcyan.jpg/

Ich hoffe, das klappt auch mit den Bilderuploads...

Gruß
Andy


*Edit Moderator PL504: Beitrag in das schon vorhandene 3D-Thema verschoben*


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