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 Betreff des Beitrags: Messingteile Nordmende Othello 57 3D
BeitragVerfasst: Di Sep 04, 2012 13:07 
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Moin Moin,

nachdem der Othello dank Eurer Hilfe einen perfekten Job macht, geht es jetzt an das Gehäuse.

http://www.radiomuseum.org/r/nordmende_ ... 57_3d.html

Der Lack ist leicht (!) rissig und wird wohl so bleiben. Jeder wie er denkt, in diesem Fall darf er, in meinen Augen, leichte Patina zeigen (nur meine Meinung!). Allerdings kann es auch in eine andere Richtung gehen, wenn ich die gefühlten 2000 Spritzer von Wandfarbe nicht abbekomme :wut:

Messingleisten an sich sind ja nicht wirklich ein Problem, aber hier habe ich noch andere Teile. Die Verbindungsmuffe oben, der Rahmen um das Klangregister und das Nordmendezeichen unter dem "Klavier". Diese sind allesamt nicht glatt, sondern mit Rillen versehen. Wie bekomme ich die Rillen sauber und auf Messingglanz??

Fragende Grüße
Peter

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BeitragVerfasst: Di Sep 04, 2012 22:41 
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Das Schild kannst du mit ner Unterlage und nem Messer an mehreren Stellen vorsichtig aushebeln und dann entsprechend polieren.
Wenn das nicht hinhauen sollte, dann gäbs noch die Möglichkeit mit Blattgold die Oberfläche zu verschönern.
Die Leiste lässt sich sicher ausbauen und mit entsprechend kleinen Stücken Schleifvlies wieder schön polieren.
Lediglich bei der Muffe bin ich auch überfragt, natürlich auch deswegen weil ich so ein Teil noch nie im Original gesehen habe. Deswegen weiss ich nicht, ob sich das Teil so wies Schild entfernen lässt.

Wenn du den Lack sauber hast und er wirklich vollständig ist, dann könntest du den mit einer Schicht Aceton und/oder Ethylacetat einsprühen. Dann löst sich der Lack natürlich bevorzugt an den Rissen und die laufen wieder zu. Nitroverdünnung sollte natürlich auch taugen, die stinkt aber wirklich übel.
Einen Test habe ich bisher nur einmal mitm Pinsel gemacht und das hat ganz gut funktioniert. Leider ist mir das erst eingefallen, wie fast der komplette Lack schon drunten war, drum hab ich das Testteil auch noch komplett abgebeizt. Deshalb kann ich natürlich zur Langzeithaltbarkeit nichts sagen.


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BeitragVerfasst: Mi Sep 05, 2012 6:13 
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Verbindungsmuffe - Dremel (oä.) mit Polieraufsatz und Polierwachs.
Schriftzug - ausbauen und auf Korkunterlage stecken. Dann einfach wie gehabt polieren.
Die Leisten hast Du ja schon öfters sauber poliert.
Einige sind der Meinung, das polierte Messingteile immer mit Zapponlack eingenebelt werden müssen, um sie vor erneuten Anlaufen zu schützen. Mußte ich all die Jahre noch nicht machen. Meine Radios werden ca. alle halbe Jahr gereinigt und da wird dann ganz leicht wieder überpoliert, das war es. Hat sich seit ca. 10 Jahren bewährt.

Zu der Sache mit dem Lack und den Aceton sag ich mal jetzt nichts.

paulchen


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BeitragVerfasst: Mi Sep 05, 2012 8:25 
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Herzlichen Dank für Eure Antworten :danke:

Dremel klingt nicht schlecht, damit sollte man in die Rillen kommen. Ich werde also mal beim nächsten Baumarktbesuch nach so einem Polierset dafür Ausschau halten.

Beste Grüße
Peter

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BeitragVerfasst: Mi Sep 05, 2012 13:56 
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Vergiss das Polierwachs nicht. Ohne wird das nichts. Und keine Messingbürsten oder so etwas benutzen. Das macht mehr Schaden als Nutzen.

paulchen


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BeitragVerfasst: Mi Sep 05, 2012 15:20 
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paulchen hat geschrieben:
Vergiss das Polierwachs nicht.


Ist notiert. Mit irgendeiner Drahtbürste, jedweder Art, wäre ich da eh nicht dran gegangen.

Dankeschön und besten Gruß
Peter

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BeitragVerfasst: Mi Sep 05, 2012 15:23 
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In diesen Sets ist normalerweise immer ein Doserl von diesem Polierwachs drinnen. Gut man kriegts meistens auch einzeln aber zahlt dafür gleich mehr wie in dem Set mit 100x Einzelteilen. Diese Sets gibts auch immer wieder mal als Angebot bei Discountern. Bei langen Teilen, an die man gut rankommt, verwende ich lieber zum Vorpolieren dieses Schleifvlies von den Küchenschwämmen anschliessend Sidol und mit nem weichen Lappen fertigpolieren.


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BeitragVerfasst: Sa Sep 08, 2012 8:41 
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Wenn du mir das Teil schicken magst, kölnnte ich dir anbieten es im elektromagnetischen Nadelbad zu behandeln. Dabei werden in einem Behälter 1000e winziger Edelstahlnadeln von einem Elektromagneten in einer Reinigungslösung chaotisch beschleunigt und abgebremst. Die Nadeln streichen ständig über das zu reinigende Objekt und übertragen so nach einiger Zeit ihre glänzende Oberfläche auf das Teil.
Man erreicht damit keinen Hochglanz, sondern die Oberfläche sieht eher satiniert aus, ist aber metallisch absolut blank und frei von allen Oxiden. Die Nadeln erreichen auch die Rillen.
Ansonsten bestünde noch die Möglichkeit mit Glasperlen zu strahlen. Auch das ergibt aber keinen Hochglanz.

Einschränkung beim Nadelbad: Die Teile dürfen nicht größer sein als ca. 7x7 cm.

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Sa Sep 08, 2012 10:48 
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@uli12us
Die normalen Leisten sind nicht wirklich ein Problem, da habe ich schon diverse in Höchstform gebracht. Für die "gerillten" Teile werde ich es mal mit dem Dremel probieren. Zu dem Set mit 100 Teilen weiter unten noch eine Frage.

@Achim
Herzlichen Dank für Dein Angebot! Nadelbad scheidet bei zwei der Teile, anhand der Größe aus. Ich teste das mit dem Dremel erst einmal.

Heute ergab sich ein Gespräch mit einem alten Herrn aus unserem Ort und er hätte da was für mich, was er nicht mehr braucht. Es ist ein Polierset für eine Bohrmaschine, womit er alte Mopedmotorseitendeckel aus Alu poliert hat.
Besteht aus zwei Schachteln mit je einem Klotz aus blauem und braunem Polierwachs, einer Bürste aus Sisal (?) und eine aus Stoffscheiben. Die Bürsten sind zu groß, aber wäre das Polierwachs brauchbar? Ich habe hier noch drei von diesen 100 Teile-Sets vom Discounter (einige Sachen davon brauche ich öfter, das Andere sammelt sich, nicht wissend wie viele ich davon schon verschlissen habe), eine Sisal- bzw. Stoffscheibenbürste suche ich da allerdings vergeblich. Ich habe aber eine komplette Schublade eines Sortimentskastens voll mit Filzteilen. Einmal als Scheibe, einmal in "Zäpfchenform". Sind diese evtl. dafür gedacht?

Beste Grüße
Peter

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BeitragVerfasst: Sa Sep 08, 2012 16:03 
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Die Filzteile sind da recht gut geeignet. Normalerweise ist auch immer so ein kleines Stück Abrichtstein mit dabei, damit kann man die Dinger Profilieren, wenns denn sein muss. Aber täusch dich nicht, nur weil die Teile gross sind, sind di noch lange nicht ungeeignet für Kleinteile, eher im Gegenteil, wenn du die Möglichkeit hast, dein Teil so zu halten, dass es dir nicht irgendwann um die Ohren fliegt ist eine grosse Scheibe besser wie die kleinen Dinger. Einfach weil wesentlich mehr Fläche zur Verfügung steht. Und mit diesen Stoffscheiben kommst auch ganz gut in die Ritzen rein, wenn die nicht superdünn sind. Ideal zum Polieren wär natürlich Diamantpaste, leider gibts die nicht in Hobbybastler tauglichen Grössen.

@Achim, von diesem Nadelbad hör ich zum ersten Mal, von der geringen Grösse schliesse ich mal draus, das das was Zahntechnikerspezifisches ist. Industriemässig lässt sich das wohl am ehesten mit ner Gleitschlifftrommel vergleichen. Eventuell liesse sich das, wenn man diese Masse irgendwo kriegt mit ein paar Spulen selber basteln.

Allerdings, wenn man das Teil eh schon ausbauen muss, ginge natürlich auch die chemische Keule. Damit kriegt man wirklich jede Verschmutzung weg, selbst Polieren ist möglich, dafür ist aber eine genaue Kenntnis der Legierung nötig.


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BeitragVerfasst: Sa Sep 08, 2012 18:21 
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@ Uli: Stimmt, das Nadelbad ist eine Weiterentwicklung der Poliertrommel. Geht nur viel schneller und die Polierkörper (Nadeln) sind viel kleiner. Die Ergebnisse sind wirklich beeindruckend. Bei Gelegenheit stell ich mal ein Foto ein. In der einfachsten Form besteht das Gerät aus einem großen Stabmagneten der von einem Motor Rotation versetzt wird. Ihm folgen die Nadeln im darüber angebrachten Gefäß. Klar lässt sich so was selbst bauen.

@ Peter: Kommt darauf an was du als Endresultat haben willst. Willst du spiegelnden Hochglanz gibt es keine Alternative zur mechanischen Politur. Dabei werden aber IMMER die Konturen verwaschen wenn es sich um ein unregelmäßiges Objekt handelt. Polieren von Messing funktioniert genau gleich wie bei Gold.

1. Reinigen, bis das Werkstück metallisch blank ist. Sind Poren, tiefe Kratzer, ect. vorhanden, müssen die erst ausgeschliffen werden.
2. Vorpolitur. Man verwendet Ziegenhaarbürsten schwarz, mittelhart. Dazu Vorpolierpaste. Die beste die es gibt heisst "jelenko complete".
Mit geringer Drehzahl vorpolieren. Das ist eher ein Feinschliff als eine Politur. Je nach Polierpaste (es gibt welche bei denen sich das Polierkorn selbst zerkleinert so dass man sie zum Vor- und Hochglanzpolieren verwenden kann) muss sie vor der Hochglanzpolitur entfernt werden.
3. Hochglanzpolitur. prinzipiell gilt: Je größer die Schwabbel desto besser. Bei Messing ergibt Leinen das beste Ergebnis. Manchmal auch Wildleder. Muss man probieren. Nessel geht zur Not auch. Die Leinenschwabbel darf niemals Wasser und Vorpolierpaste sehen. Sie muss "einpoliert" werden wenn sie neu ist. Drehzahl, je nach Durchmesser um die 1500 - 4000 U/min. Dazu Hochglnzpolierpste. Der Klassiker nennt sich "Pariser Rot", besser ist "Universalpolierpaste" von Ivoclar.

Wenn spiegelnder Hochglanz nicht dein Ziel ist, würde ich dir von Politur in jeder Form abraten. Sieht nicht gut aus. Dann besser chemisch glänzen, Glasperlenstrahlen, oder ein Feinschliff.

Gruß,
Achim

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Sa Sep 08, 2012 20:20 
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Aha, ich hätte da eher sowas wie 3 Magneten quasi als Drehstrommotor gedacht. Wenn man das einfach mit nem drehbaren Magneten machen kann wär das Teil ja dann gleichzeitig als Antrieb für Rührfische nutzbar.
Welche Drehzahlen sind denn in dem Fall sinnvoll. Als Magneten könnte man eventuell nen Fahrraddynamo schlachten. Da sind wimre 6 oder 8 polige Ringmagnete drin.

Leider weiss ich nicht aus welchem Material diese Muffen bestehen. Bei Alu soll angeblich schon Backpulver zum chemisch polieren ausreichen, hab ich aber selber noch nie ausprobiert. Bei all diesen Verfahren muss man aber leider das Teil irgendwie ohne jede Beschädigung ausbauen. Wenn das nicht klappt, gäbs ja noch die ultimative Möglichkeit, das nachzugiessen.


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BeitragVerfasst: Sa Sep 08, 2012 21:33 
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Wenn es wirklich sauber und ordentlich werden soll muss man das Teil doch immer ausbauen. Das ist sonst wie Wände streichen ohne Steckdosen und Lichtschalter abzubauen....

Die Nadeln rasen wie verrückt in der Gegend rum. Den Ton nach würde ich die Drehzahl auf ein paar 1000 U/min schätzen. Ausserdem ist die Bewegung nicht gleichförmig. Wie die das genau machen weiss ich nicht. Muss es wohl mal zerlegen... :D

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Sa Sep 08, 2012 21:50 
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Ich vermute mal, du hast dieses Teil in der Arbeit. Eventuell komm ich ja mal in nächster Zeit nach Nbg, dann würd ich mir das grn anschauen, aber das geht natürlich nicht, wenn du irgendwo angestellt bist. Fast alle Firmen haben da aus verständlichen Gründen einiges dagegen.
OT. Ist das bei dir auch schon, dass da 5achs gefräst wird, da hatte ich mal auf ner Messe superschöne kleine Maschinchen gesehen, Grösse war grade mal so, wie ein etwas grösserer Kühlschrank.


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BeitragVerfasst: So Sep 09, 2012 9:22 
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Hallo,

mit den Informationen habt Ihr mir gewaltig geholfen :danke: :danke:
Also werde ich die Tage mal die Messingteile demontieren und dann schauen wir mal.

Beste Grüße und einen schönen Sonntag

Peter

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