Dann nehme ich das mal zum Anlass, auch meine Erfahrungen hier zu posten.
Das Objekt war mein Loewe Opta Rheingold 52, dessen Stoff viel Zigarettenrauch und Küchendunst des Vorbesitzers gespeichert hatte; Bild hier, im Beitrag vom 1. Dezember 2012:
viewtopic.php?f=32&t=12249&start=15Dies also der Zustand vor der Reinigung.
Ich habe die Schallwand ausgebaut, das Ganze mit Javel-Wasser-Mischung besprüht (Pumpflasche), so dass es gut feucht war, und 5 Minuten einwirken lassen.
Genau dort tut sich dann mitunter bereits ein Problem auf: Der Stoffkleber hielt zwar, jedoch genügte bereits diese Feuchtigkeitseinwirkung, um den Kleber der Schallwand (Sperrholzschichten) zur Aufgabe zu inspirieren.
Ich habe das Ganze dann sofort nach den 5 Minuten
- mit klarem Wasser abgespült,
- die nasse Schallwand mit Handtüchern getrocknet,
- das Ganze mit Wäscheklammern behelfsfixiert, damit sich der Stoff nicht doch noch löst,
- einen Haarföhn zur weiteren Trocknung eingesetzt,
- abschließend das Ganze zur Endtrocknung auf den Balkon in die Sonne gelegt.
Ergebnis:
Die Schallwand ist nicht verbogen.
Der Stoff ist nicht verrutscht und hat sich schön stramm gezogen.
Einzelne Schichten der Sperrholzplatte haben sich gewellt und haben sich beim Trocknen auch nicht mehr zurückgezogen. Dies besonders im Bereich des Lautsprecherausschnitts, aber insgesamt überschaubar.
Der Stoff wurde zu 95% sauber. Auf eine intensivere oder nochmalige Behandlung habe ich eingedenk des Sperrholzverhaltens verzichtet.
Natürlich wurden auch Goldfäden, die der Stoff besitzt, gebleicht. Allerdings muss man hierzu annehmen, dass diese im Laufe der Jahrzehnte bereits ohnehin viel an Farbe durch Sonneneinstrahlung eingebüßt hatten. Unter dem Schmutz war dies nicht eindeutig erkennbar.
Die Wellen des Sperrholzes mussten nach vollständigem Durchtrocknen geklebt und mittels Schraubzwingen verspannt werden, sonst hätten sich vereinzelt Hügel im Bereich der Lautsprecheröffnung durch den Stoff abgezeichnet.
Fazit: es wurde schön sauber, aber es ist bezüglich der Randerscheinungen viel Aufmerksamkeit gefordert. Hier reagieren die Radiofabrikate sicherlich unterschiedlich.
k.