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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Gehäuse neu lackieren, auch als Anfänger machbar?

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BeitragVerfasst: Fr Jan 10, 2014 17:59 
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Hallo Tim Peder,

es ist nicht möglich ein Holzgehäuse mit ein paar aufeinanderfolgenden Lachschichten zu letzendlich geschlossener und glatter Oberfläche zu lackieren. Bei nicht saugenden Untergründen (Blech-Kunststoff) geht das prima, eine dünne Klebschicht, 10min später eine Deckschicht drauf und fertig. Holz verhält sich da vollkommen anders, es macht sogar einen Unterschied von welcher Baumart es ist. In jedem Holz befinden sich Kabilare, kleine Löcher, Risse, hat harte und weiche Stellen die unterschiedlich saugen unter einem Mikroskop betrachtet, Berge und Täler. Diese Täler müssen erst mal auf gleiche Höhe geracht werden wie die Berge, sprich gefüllt werden mit Lack. Sprüht nun der Lackierer seine 2 Schichten auf die Holzoberfläche (einmal dünn und danach satt) sieht zunächst alles schön glatt aus. Während der Lack abbindet passiert folgendes, zu einem durch das unterschiedliche Saugverhalten wird mal mehr und mal weniger Lack vom Holz aufgenommen, aber nicht sofort das dauert schon eine halbe bis 1 Stunde, zum anderen ist in den "Tälern" mehr Lack wie auf den "Bergen". Und bekanntlich mehr Lack bedeutet auch mehr Lösungsmittel und natürlich auch längere Aushärtungszeit, was zur Folge hat das der Lack etwas einfällt. Meine Geräte sehen nach der ersten Lackierung alle so aus wie Deins jetzt und man bekommt es nur glatt und hochglänzend indem man zwichenschleift und wieder lackiert. Unter Ümständen muss man die Prozedur 3-4 mal wiederholen bis man letzendlich eine geschlossene glatte Oberfläche erhält.
Aber 80,- Euro für 2 mal mit der Pistole drüber, das ist schon ganz schön happisch.

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Gruß Jupp


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BeitragVerfasst: Fr Jan 10, 2014 18:33 
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Hallo Jupp,

verwendest Du eine Grundierung zum Beispiel Schnellschliffgrund oder ähnliches? Zum Auffüllen der Poren meine ich.

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Matthias Claudius


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BeitragVerfasst: Fr Jan 10, 2014 18:54 
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Hallo Georg,

nein, mache ich nicht, zu einem den 2K-Lack den man dadurch sparen würde, würden die Kosten der Grundierung wieder schlucken. Zum anderen kann es passieren wenn man zu goßzügig Grundierung aufträgt, diese eine milchigen Belag hinterlässt und die Brillance der Maserung nachteilig beeinflusst.
Bei einer offenporigen Lackierung mit Nitrolack ist es ratsam vorher zu grundieren, auch kann man sich bei Nitrolack den zwichenschliff sparen da die untere Lackschicht bei jedem Auftrag angelöst und sich mit dem Neuauftrag verbindet. Das ist wiederum abhängig davon wie lange die Spritzabstände auseinanderliegen, ein paar Wochen spielen keine Rolle, nur bei alten Lack sollte man vorher anschleifen.

Was noch sehr wichtig ist, das man im System bleiben sollte und nicht Lacke aus verschidenen Lack-Basen verwenden, das kann unter Umständen böse in die Hose gehen.

_________________
Gruß Jupp


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BeitragVerfasst: Fr Jan 10, 2014 23:41 
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Den letzten Satz von Jupp möchte ich ganz besonders unterstreichen. Bei unbekanntem Untergrund immer erst an einer kleinen, unaufffälligen Stelle probieren.
Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Sa Jan 11, 2014 13:32 
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Da es im Eingangstread um Gehäuseaufbereitung/Lackierung auch für Anfänger geht, möchte ich nochmals 2 Bilder einstellen von Geräten die ich mit Schellack aufgearbeitet habe. Das geht schnell, einfach und billig und ist weniger problematisch wie Lackierung (ich habe eine kleine Lackierkammer im Keller, wo ich ab und zu mal ein Flipperspielfeld mit 2K-Lack klarlacke oder mal andere Teile lackiere - das ist meist für einen nicht Profilackierer nicht so einfach).

Ciao

recycler


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BeitragVerfasst: So Jan 12, 2014 2:43 
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Auf dem zweiten Bild kann man leider gar nichts erkennen, was die Qualität der Schellackpolitur angeht. Aber auf dem ersten Bild, links oben in der Ecke, da sieht man, dass hier von glatter, geschlossener Oberfläche gar keine Rede sein kann.
Bitte nicht als Kritik verstehen. Ich stehe nämlich auch vor diesem Problem. Zwar beherrsche ich das Lackieren mit der Pistole, aber das ist eben nicht immer möglich und so habe ich auch nach einem Ausweg gesucht.
Seit ca. 2 Wochen hänge ich nun in der Experimentalphase was die Schellackpolitur angeht und kann von daher sagen: es ist alles andere als einfach und trivial.
Ein Ergebnis wie das obere ist schnell erreicht und für den, der damit zufrieden ist, ist es wirklich ein einfache Alternative. Denn dieser Glanzgrad und diese Oberflächengüte ist problemlos.
Aber die perfekte Oberfläche, hochglänzend, geschlossen und makellos, scheint eine hohe Kunst zu sein. Ich jedenfalls bin noch weit davon entfernt. Es scheint ungezählte Parameter zu geben die das Ergebnis beinflussen.
Das fängt bei der Porenfüllung an, geht über die Art des Schellacks, den Grad der Verdünnung, den verwendeten Alkohol, den Aufbau des Ballens, ect., ect.
Wenn es möglich wäre, würde ich sofort alles abbrechen und 2K-lackieren. Aber die Truhe ist einfach zu groß für meinen Lackierraum.
Ich müsste die 1,5er Düse nehmmen und das würde auch die Absaugung nicht mehr schaffen.
Deshalb bleib ich weiter am Schellack dran. Kein Dreck, kein Gestank, kein Lärm, man kann abends beim Fernsehen alle paar Minuten eine neue Schicht auflegen. Und es sind vieeeeele Schichten erforderlich.
Wie man dann schlussendlich einen makellosen Hochglanz bekommt ist mir noch schleierhaft. Momentan sieht das noch aus wie mit der Sprühdose lackiert.

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: So Jan 12, 2014 8:53 
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Ich gehe mal davon aus, daß hier einige (die Mehrheit?) diese Links kennen. Ich kann Dir, Achim und auch Robin, versichern, daß es wirklich funktioniert und auch einige hier und woanders es geschafft haben, Radios in dieser Qualität nach dieser Anleitung zu polieren.
Allerdings eine Truhe... Mensch, da hast Du Dir was vorgenommen. Respekt!

http://www.radiomuseum.org/forum/schell ... ehuse.html

http://www.radiomuseum.org/forum/grundi ... t_sch.html

http://www.radiomuseum.org/forum/die_te ... llack.html

Allerdings muß man auch ganz deutlich sagen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das bedarf einiger Übung. Es wird wahrscheinlich am Anfang hier und da zwicken. Aber mit jedem neuen Anlauf wird es besser und macht zum Schluß sogar Spaß.
Auch muß man deutlich sagen. Keinen Streichschelllack benutzen, sondern mit dem Ballen arbeiten. Von Anfang an...
Weiterhin ist es ganz wichtig, die Poren zu schließen. Bimsmehl ist da die erste Wahl. Schon nach diesem Arbeitsgang ist der eine oder andere zufrieden. Na ja...
Sicher ist es aufwendig und bedarf eines gewissen Equipments. Aber das sollte ja nicht das Thema sein.
Und nein, ich bin kein Profi auf dem Gebiet und habe es auch schon lange nicht mehr gemacht. Allerdings kann ich sagen, das die zwei Gehäuse bei mir auf Anhieb recht gut gelungen waren. Ich rate auch jedem dazu, sich für den Anfang etwas zu suchen, was so wenige Innenecken hat wie möglich bzw erstmal nur ebene Flächen zu machen um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Ansonsten wird irgendwann alles in der Ecke landen.
Kleine Schritte sind hier die Marschrichtung.

paulchen


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BeitragVerfasst: So Jan 12, 2014 9:13 
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Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
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Das was dort im Beitrag vom "recycler" gemacht wurde ist keine richtige Schellackpolitur, sondern lediglich ein Schellackauftrag. Beim Schellackauftrag werden einfach 6 bis 8 Schichten Schellack mit dem Pinsel oder einem Ballen aufgetragen, bis eine ansprechende seidig-matte Oberfläche erreicht ist. Das ist relativ einfach und auch von einem Anfänger hin zu bekommen.

Bei der Schellackpolitur hingegen ist es möglich eine hoch-glänzende Oberfläche hin zu bekommen. Das ist aber eine ganz andere Hausnummer. Zum einen braucht man die richtige Materialzusammenstellung und zum andern muß man ein Gefühl dafür entwickeln. Sehr wichtig sind auch die vorbereitenden Maßnahmen.

Für den Schellackauftrag verwendet man am besten eine Schellack-Fertigmischung, da sind Wachse und Öle enthalten die das Auftragen wesentlich erleichtern und zu einer seidig glänzenden Oberfläche führen.

Für eine Schellackpolitur ist wachs- und ölhaltiger Schellack nicht zu gebrauchen, damit wird die Oberfläche höchstens seidig glänzend aber man bekommt keine hochglänzende Oberfläche hin.

Gruß und schönen Sonntag:
Ralf :)

PS.:
Hier mal ein Beispiel-Foto zur Schellackpolitur:

Loewe Globus vorher:
Dateianhang:
Glo4.jpg

Loewe Globus nachher:
Dateianhang:
Glo4f.jpg


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BeitragVerfasst: So Jan 12, 2014 11:49 
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@Ralf: Das stimmt (mit Schellackauftrag / Politur).

Mir ging es ganz explizit nicht darum eine hochglänzende, porenfreie und perfekte Oberfläche zu erzielen, sondern wollte die Oberfläche 'auffrischen', ähnlich einer Autowachspolitur. Ganz bewußt wollte ich kleine Macken nur retouchieren aber behalten, damit das Radio seine Patina behält. Mein Schellackauftrag mit dem Ballen hat auch Wischspuren, die man je nach Lichteinfallwinkel mehr oder weniger sieht. Für mich paßt diese Art der Oberflächenbehandlung besser zu einem alten Gerät, das meherer Jahrzehnte auf dem Buckel hat und auch früher nicht perfekt lackiert war, aber das ist wirklich subejektive Geschmackssache und ich möchte niemanden eine perfekte Lackierung absprechen (die auch wesentlich mehr Arbeit macht und für Anfänger nicht so einfach ist).

Als Anhang mal 2 Bilder vom Nordmende Parsifal, welches ich gerade in der Mache habe (und noch technische Hilfe brauche: viewtopic.php?f=2&t=16784). Die Oberseite war komplett matt. Hab diese nur gesäubert, mit dem Pad angeschliffen und dick Schellack mit dem Ballen aufgetragen. Für mich ist das Ergebnis ansprechend.

Schönes Wochenende

recycler (Michael)


Dateianhänge:
parsifal.jpg
parsifal.jpg [ 132.41 KiB | 3572-mal betrachtet ]
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